Das Primat der Schriftlichkeit ist nicht selbstverständlich, so selbstverständlich es mir und Anderen auch scheinen mag. Vielleicht deutet der Satz von H. bereits eine Veränderung an, die mir entgangen ist. Man wird älter und findet eine Bemerkung lächerlich, womit man nur zu erkennen gibt, daß man selbst antiquiert ist. Aber ich glaube das nicht wirklich.Friederike hat geschrieben : ↑Fr 12. Jun 2020, 17:09Aber in einer von Bildern dominierten sozialen Wirklichkeit wirkt dieses Primat des Schriftlichen antiquiert. (F. Heidenreich).
Zumindest könnte es aber sein, daß sich der Wechsel zum Primat des Bildes (nicht nur in der sozialen Wirklichkeit, sondern auch in den wissenschaftlichen Disziplinen) in nicht allzu ferner Zukunft vollzieht. Das halte ich für nicht unwahrscheinlich. Derzeit ist es allerdings immer noch so, daß fast alle Texte aus den geisteswissenschaftlichen Disziplinen, aber auch Romane, ohne jedes Bild gedruckt werden und auch ohne Bilder online zu lesen sind. Oder nicht?
Ihr merkt, das Sätzchen läßt mich nicht los, und wie ich mir eine Arbeit über die Vernünftigkeit o.ä. ohne Schrift oder hauptsächlich in Bildern vorstellen soll, das weiß ich nicht. Aber das wird die Entwicklung nicht aufhalten, so es sich denn dahin entwickeln wird.