Kaffeestübchen

[Tosa Inu]

@ 'Tommy'

Kann Dir in Deinen Ausführungen nur zustimmen.
Private Vorlieben oder Abneigungen sollten nicht zur Ideologie werden, wie wohlmeinend auch immer.

Ich brauche nicht jemandem/r, der/die sich in einer Situation gut fühlt Stunden zu erklären, wie unterdrückt er/sie in Wahrheit ist, so unterdrückt, dass er/sie das noch nicht mal mehr merkt.

Welche Form von Partnerschaft oder Familie man dann eingeht und was zum eigenen Leben passt, ist Privatsache.

[Friederike]

Du meinst aus Angst vor der Verantwortung?
Das kenne ich auch.

Ja. Das ist der Hauptgrund.

[Tosa Inu]

Die Aufgabe des Staates ist es Freiheit zu schützen (in diesem Fall: Unterschiedliche Lebensmodelle möglich zu machen), nicht die Menschen zur Freiheit zu zwingen (also ihnen ein bestimmtes Lebensmodell vorzuschreiben).

Ja, auch allgemein: Der Staat sollte gerechte Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen.
Ob und wie man sie nutzt, bleibt jedem selbst überlassen.

[Jörn Budesheim]

Wenn man kein Vater wird, kann man auch kein Großvater werden. Das gehört wirklich zu den angenehmen Dingen des Lebens!

:)

[Stefanie]

Wünscht Euch was!

https://www.heise.de/amp/meldung/Meteor ... 33413.html

[Friederike]

Wünscht Euch was!

Wie ärgerlich, diese einmalige Gelegenheit habe ich versäumt.

[Stefanie]

Diese Nacht auf Montag soll man es auch noch sehen. Da ich beim Versuch es zu erblicken, doch eingeschlafen bin, und die kommende Nacht wohl bewölkt sein wird, verpasse ich es auch.

[Stefanie]

Huch es regnet, einfach so, ohne Gewitter. Willkommen rheinische Sommerwetter...

[Jörn Budesheim]

"Auf die Frage was ist....? Reagieren die Zen-Meister nicht selten mit Stockschlägen" (Byung-Chul Han)

[Stefanie]

Kennt Ihr das auch?

Es gibt ein Angelegenheit, für die man eine Lösung sucht und aber keine findet. Oft links rum und rechts rum gedacht, brachte alles nichts. Immer wieder drüber nachgedacht.
Dann ...gedanklich mit was anderem beschäftigt, und die Konzentration auf was anderes gerichtet, in meinem Fall heute auf das Autofahren und dann ....pling, wie aus dem Nichts, hat man eine Lösung für die Angelegenheit, an der man lange Zeit rumgeknobelt hat. Eine Glühbirne ging an.

Und als ob das ansteckend ist, löste sich danach auch noch das auf, was mir heute Vormittag die Laune verhagelt hatte. Nicht perfekt, aber es macht zufrieden.

[Stefanie]

Auch wenn nicht klar ist, ob es wirklich von Sokrates ist...

https://goo.gl/images/syZecM

Zwei Begegnungen heute Nachmittag.
Ich war in einem Geschäft, bequatschte mit der Bearbeiterin meine Angelegenheit, die Tür zur Fußgängerzone war offen. Direkt vor der Tür zwei Teenie Mädels. Smartphone in der Hand, Kopfhörer im Ohr und unterhielten sich lautstark, wo sie jetzt hingegen sollen, über ihre Alten und über Jungs. Aber wie, Himmel. Alles mit Kopfhörer im Ohr.
Ich: Waren wir auch so? Sie: lachend, nein sage ich, ich befürchte aber doch. Der Kollege musste lachen.

30 Minuten später im Reisezentrum am Bahnhof, noch "schlimmer". Selbe Altersliga, selbe Ausstattung, alles Mädels, nur diesmal im Fünfer Pack. Hach jaaa. Ich wundere mich noch immer, dass sie merkten, als sie dran waren. Die Mitarbeiterin am Schalter atmete hörbar auf, als die Truppe wieder weg war.

Wir waren nicht so! Definitiv nicht. Wir hatten keine Smartphones.

[Jörn Budesheim]

Ihr und eur Gehirn :-)

Ich fahre heute nach Frankfurt zu William Kentridge! http://www.liebieghaus.de/de/kentridge

[Stefanie]

Seid ihr langfristige oder kurzfristige Planer und Planerinnen?

Im Grunde bin ich jemand, der einen bestimmten Tagesablauf ab, also ich brauche eine gewisse Struktur. Das ist nicht wirklich kurzfristig. Aber:
In den letzten zwei Wochen musste ich Termine für das Jahr 2019 festlegen.
So eine Planung macht mich etwas nervös. Sicherlich plane ich z.B. den Urlaub für das Jahr, aber nur den groben Zeitraum, aber z.B. irgendetwas buchen weit im Voraus, kann ich nicht.
Eben habe ich einen konkreten Tag mit konkreter Uhrzeit für den Oktober 2019 bestätigt. Ich bin gedanklich noch nicht mal im Oktober 2018, geschweige denn im Oktober 2019. So im voraus auf einen konkreten Tag festgelegt zu sein... macht mich kirre.
Da kann so viel passieren...und diese eingeschränkte Entscheidungsfreiheit so weit im voraus.

[Jörn Budesheim]

Seid ihr langfristige oder kurzfristige Planer und Planerinnen?

Ich trage mich im Büro nicht Mal gerne für die ganze Woche in die Essensliste ein :-) Ich bin, wenn möglich, lieber ein kurzfristiger Planer :-)

[Hermeneuticus]

Gestern habe ich einen Ausflug "back to the roots" gemacht. In die südlichen Ausläufer des Münsterlands, wo ich auch geboren wurde.

Auf diesen Feldern habe ich zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen und einen Traktor gefahren (einen roten Porsche mit 20 PS). Und unter dem linken der beiden Dächer, die da aus den Bäumen herausschauen, habe ich als Zehnjähriger meine erste Nacht mit einem Mädchen (16) verbracht.
Was soll ich machen? So waren halt damals Ferien auf dem Bauernhof...

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Roots.jpg (358.55 KiB) 11479 mal betrachtet

[Friederike]

Vor wenigen Tagen las ich ein Gedicht von Gomringer, das so geht:

Du blau
Du rot
Du gelb
Du schwarz
Du weiss
Du.

Zuerst fand ich nicht, daß es gutes Gedicht ist, eigentlich überhaupt gar kein Gedicht.
Bis zu dem Moment, in dem ich "gelb" mit "Weizenfeld" assoziierte. @Hermeneuticus, ob die Halme im Vordergrund Deines Fotos nun Weizenhalme sind oder nicht - das strohig blasse Gelb erinnert mich an das Gromringer-Gedicht, das man wohl als ein Liebes-Gedicht bezeichnen kann. Was ja auch mit Deinen Erinnerungen zusammengeht.

[Stefanie]

Mir und meiner Schwester fällt immer wieder auf, wie viel Freiheiten wir als Mädchen hatten, als wir Teenies und älter waren. Wesentliche mehr als andere in unserem Alter. In Gesprächen mit jüngeren
- zum Teil wesentlich- jüngeren Kolleginnen staunen diese immer, was wir als Mädchen alles durften. Ich staune immer, was sie nicht durften.
Es gab zwei Grundregeln.
Denkt daran, ihr müsst morgens zur Schule aufstehen, geweckt werdet ihr nicht und bestimmte Termine sind einzuhalten.
Und die wichtigste, geht nie alleine nach Hause. Wenn keiner dabei ist, anrufen.
Es gab keine Kommentare zu Jungen uns gegenüber, keine Umgangsverbote oder ähnliches, keine Zeit Vorgaben ( aber siehe die Regeln.)

Wie war denn das bei euch, so im Teeniealter?

[Hermeneuticus]

Zuerst fand ich nicht, daß es gutes Gedicht ist, eigentlich überhaupt gar kein Gedicht.
Bis zu dem Moment, in dem ich "gelb" mit "Weizenfeld" assoziierte. @Hermeneuticus, ob die Halme im Vordergrund Deines Fotos nun Weizenhalme sind oder nicht...

Hmm, mir ist das Gedicht zu reduziert und unsinnlich, um darin überhaupt irgendetwas zu sehen. Aber kurios: ich habe gestern auf dem Weg zu einer Verabredung zufällig ein Gedicht auswendig gelernt (mithilfe des Smartphones), in dem das Gelb und weitere Farben auch eine wichtige Rolle spielen:

Komm in den totgesagten park und schau
Der schimmer ferner lächelnder gestade
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.

Dort nimm das gelb - das weiche grau -
Von birke und von buchs - der wind ist lau -
Die späten rosen welkten noch nicht ganz -
Erlese küsse sie und flicht den kranz -

Vergiss auch diese letzten astern nicht
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht ins herbstliche gesicht.

Das ist doch mehr nach meinem Geschmack...

Das Gelb auf dem Photo ist übrigens vertrockneter Mais. Und das war auch das Traurige: Auf den Feldern ringsum bis zum Horizont stand überall nur Mais, Mais, Mais. Früher war die Landwirtschaft auf dem abgebildeten Hof noch bunt gemischt gewesen. Es gab rund 20 Kühe, 50 Schweine, noch zwei Pferde im Stall, Hühner sowieso, und die Felder bestanden zum Teil aus Weiden und Heuwiesen und daneben auch aus Äckern für Getreide, Rüben und Kartoffeln. Die Bauern waren noch Selbstversorger. Sie buken noch selbst Brot, schlachteten auf dem Hof und hatten daher den Rauchfang voller selbstgemachter Wurst und Schinken. Sogar Butter wurde noch selbst hergestellt. - Und ich sage Euch: Ich gäbe sonst was, um noch einmal in eins dieser Brote beißen zu dürfen, die ich dem Bauern morgens als zweites Frühstück aufs Feld brachte: Eine dicke Scheibe knuspriges, helles Brot, Butter, darauf Schinken oder Wurst und als Deckel eine Scheibe Vollkornbrot. Von solchen Genüssen können wir heute nur noch träumen.

[Jörn Budesheim]

"Wann kommst Du wieder?"
"Weiß nicht."
"Ok, aber sei pünktlich"

Witzig :-)

Ich glaube, solange man nicht selbst Kinder hat, kann man sich die möglichen Sorgen der Eltern nur schwer vorstellen. Als meine älteste Tochter gerade erst ihren Führerschein hatte und zu mir zum Essen kommen sollte, hab ich ziemliche Ängste ausgestanden als sie nur 10 Minuten zu spät kam. Als sie schließlich ankam, hab ich mir "natürlich"nichts anmerken lassen. Als sie dann selbst Kinder hatte, hab ich es ihr schließlich erzählt ... und da konnte sie es auch problemlos verstehen :-) und wir haben früher geschmunzelt.

[Jörn Budesheim]

Du blau
Du rot
Du gelb
Du schwarz
Du weiss
Du.

Ich hab eine Vorstellung davon bekommen, was das Gedicht bedeuten könnte, als mir der Punkt nach dem Du auffiel. Vielleicht (etwas platt ausgedrückt) dass man das Du allein für sich selbst stehen lassen und verstehen sollte?