Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Friederike
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Sa 18. Aug 2018, 11:48

Das finde ich interessant - ein Gedicht zu zitieren, ohne den Namen des Autors oder der Autorin zu nennen, das geht für mich nicht. Warum nicht *grübelgrübel* ... doch, die Antwort liegt darin, daß ich einen Moment gezögert habe, ob ich "Autor" oder "Schöpfer" schreibe. @Hermeneuticus, hast Du höchst absichtsvoll den Namen nicht erwähnt?




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Friederike
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Sa 18. Aug 2018, 11:54

Tommy hat geschrieben :
Fr 17. Aug 2018, 21:47
Ich erinnere mich an Verabschiedungen die gingen so:
"Wann kommst Du wieder?"
"Weiß nicht."
"Ok, aber sei pünktlich"

Oder manchmal auch so:
"Ok, Papa, ich bin dann mal weg".
"Alles klar, schnapp sie dir!".
My goodness, was für ein wundervoller Vater !!!




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Aug 2018, 11:56

Die Zahl der Gerichte, die ich auswendig kann, hält sich in sehr engen Grenzen, hier ist eine davon, was ich leidlich hinbekomme:

Als ich nachher von dir ging
An dem großen Heute
Sah ich, als ich sehn anfing
Lauter lustige Leute.

Und seit jener Abendstund
Weißt schon, die ich meine
Hab ich einen schönern Mund
Und geschicktere Beine.

Grüner ist, seit ich so fühl
Baum und Strauch und Wiese
Und das Wasser schöner kühl
Wenn ich's auf mich gieße.

(Bert Brecht)




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Aug 2018, 12:26

Tommy hat geschrieben :
Sa 18. Aug 2018, 12:17
Warum sollte das so sein?
Bevor meine erste Tochter zur Welt kam, haben uns viele Freunde, die selbst Kinder hatten, "Tipps" gegeben oder dies und das "vorausgesagt". Etwas davon habe ich mir gemerkt, weil es komplett zutrifft. Man kann sich nicht vorstellen, wie es ist Kinder zu haben, solange man keine hat.




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Aug 2018, 12:40

Sich Sorgen machen und sich um die eigenen Kinder Sorgen zu machen, das ist nicht dasselbe.




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Aug 2018, 12:46

Tommy hat geschrieben :
Sa 18. Aug 2018, 12:41
Aber sich um einen Menschen zu sorgen ist das selbe.
Da "Mensch" der Oberbegriff ist und die "spezifische Differenz" weglässt, kann es nicht apriori das selbe bedeuten.




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Stefanie
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Sa 18. Aug 2018, 14:23

Bei der Geschichte mit dem Führerschein musste ich grinsen.
Meine Eltern haben die Sorgen nicht gezeigt, und wohl auf uns vertraut.
Ich war die erste mit dem Führerschein. Es gab keine Diskussionen, dass ich mit dem Auto meiner Eltern fahren konnte, ich wurde auch als Chauffeur gebraucht. Dass sich mein Vater aber sorgte, wurde an folgenden Situationen klar. Noch in der Schule durfte ich das Auto haben, um zu einem Kurstreffen zu fahren. Abends so 23 uhr als ich wieder kam sah ich Licht, mein Vater war noch auf. Ich, wie noch wach? Er, ich musste auf Toilette. Ich im Gedanken aber sicher doch. Er: hast du die Garage abgeschlossen? Ich, aber sicher doch. Na dann gute Nacht.
Meine Vater hatte immer gewartet, bis er das Garagentor hörte, vorher konnte er nicht einschlafen. Bei meiner Schwester später war es dann nicht mehr so.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Hermeneuticus
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Friederike hat geschrieben :
Sa 18. Aug 2018, 11:48
Das finde ich interessant - ein Gedicht zu zitieren, ohne den Namen des Autors oder der Autorin zu nennen, das geht für mich nicht. Warum nicht *grübelgrübel* ... doch, die Antwort liegt darin, daß ich einen Moment gezögert habe, ob ich "Autor" oder "Schöpfer" schreibe. @Hermeneuticus, hast Du höchst absichtsvoll den Namen nicht erwähnt?
Ich hab mir nicht groß was dabei gedacht, sondern ging einfach davon aus, dass das Gedicht weithin bekannt ist. Es ist immerhin das berühmteste Gedicht von Stefan George.




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proximus
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So 19. Aug 2018, 09:08

Ich fahre heim in Westerwald heute.



""Wahrheit" ist immer nur theoretisch." proximus

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Jörn Budesheim
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So 19. Aug 2018, 10:25

Kann ich dir nicht sagen, habe bisher keine Ahnenforschung betrieben :-)




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Friederike
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So 19. Aug 2018, 11:16

Hermeneuticus hat geschrieben :
So 19. Aug 2018, 09:04
Es ist immerhin das berühmteste Gedicht von Stefan George.
:oops:




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Jörn Budesheim
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So 19. Aug 2018, 12:04

Aus der Erinnerung: Vor Jahrzehnten haben "Wissenschaftler" versucht, die ideale Bildzeitungs Schlagzeile zu finden. Das Ergebnis lautete - falls mich meine Erinnerung nicht trügt - wie folgt: "Blinder deutscher Schäferhund leckt Marilyn Monroe Brustkrebs weg."




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Jörn Budesheim
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So 19. Aug 2018, 13:45

Aus dem Buch "Wie frei ist die Kunst?" von Hanno Rauterberg

Slavoj Žižek berichtet, "dass sich während einem seiner Vorträge an einer amerikanischen Universität eine Frau erhob, die sagte, sie sei schwarz, sei eine Frau, sei alleinerziehende Mutter, habe Aids, um dann zu bekunden: »Ich bin mit Ihnen absolut nicht einverstanden.« Von den anderen Studenten im Saal, so Žižek, sei der Einwand akzeptiert worden. Stets geht es in solchen Konflikten darum, die Mitsprache- oder Urteilskompetenz je nach Hautfarbe oder auch Geschlecht des Sprechenden oder Urteilenden neu zu gewichten. Damit aber tritt eine andere »unleugbare Wahrheit« zutage: dass nämlich jede Form von produktivem Diskurs erlöschen muss, sobald keine überindividuell gültigen Argumente mehr existieren, die alle, gleich welchen Geschlechts, welcher Abstammung, zu teilen vermögen."

Ich vermute, wenn man jahrzehntelang Relativismus säht, kann man nicht hoffen, Universalismus zu ernten. Wenn man jedoch auf eine Welt ohne Grenzen hofft, muss man wohl zuerst die geistigen Grenzen überwinden ...




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Friederike
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So 19. Aug 2018, 17:24

Seit einigen Tagen bin ich Besitzerin eines Smartphones (Samsung AJ3) - ich bitte dies zu würdigen, weil es gute 2 Jahre gedauert hat, bis ich mich getraut habe (und "trauen" ist präzise das Wort, das ich meine). Was ich sagen will, ist allerdings was anderes. Die "google"-Tastatur -es ist doch die Tastatur, die automatisch auftaucht?- reduziert den Wörterbestand ganz erheblich. Ich habe nicht ausprobiert, was google tut, wenn ich versuche "Schrulle" zu tippen, aber es gibt viele viele Wörter, die google von sich aus zuende schreibt ohne abzuwarten, was ich tippen will. Manchmal muß ich mehrere Anläufe machen, damit ich mein Wort überhaupt durchsetzen kann. Das ist etwas, das ich nicht gut finde ... um es sehr schlicht zu sagen. Der Wörterbestand ist so groß, so reichhaltig und natürlich kann ich darauf achten, daß ich mich nicht beschränken lasse. ABER: solche Widerstandsreaktionen verhindern auf Dauer nicht, daß die Wortvielfalt verarmen wird. Vergleichbar den Sylter Steinkegeln, die das Überfluten bzw. das Abbrechen der Steilküste auch nicht auf Dauer verhindern werden können.




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Jörn Budesheim
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So 19. Aug 2018, 18:52

Automatisch dürfte bei einem Samsung eher die Samsung-Tastatur erscheinen, wenn ich mich recht entsinne.

Wenn Google ein Wort automatisch vervollständigt/korrigiert, dann kannst du das mit der Entfernen-Taste wieder rückgängig machen. Du kannst die Autokorrektur auch ausstellen. Tipps dazu gibt es zum Beispiel hier > https://curved.de/tipps/android-tastatu ... ser-223554




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Stefanie
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So 19. Aug 2018, 19:54

Die Google Tastatur lernt doch dazu.
Beispielsweise bei den Namen hier. Oder die Eigenheiten der regionalen Sprache. Schrulle kann man der Tastatur beibringen.



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Jörn Budesheim
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So 19. Aug 2018, 19:55

Ja, es gibt ein eigenes "Wörterbuch", das man frei editieren kann!




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Stefanie
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So 19. Aug 2018, 20:01

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 19. Aug 2018, 13:45
Aus dem Buch "Wie frei ist die Kunst?" von Hanno Rauterberg

Slavoj Žižek berichtet, "dass sich während einem seiner Vorträge an einer amerikanischen Universität eine Frau erhob, die sagte, sie sei schwarz, sei eine Frau, sei alleinerziehende Mutter, habe Aids, um dann zu bekunden: »Ich bin mit Ihnen absolut nicht einverstanden.« Von den anderen Studenten im Saal, so Žižek, sei der Einwand akzeptiert worden. Stets geht es in solchen Konflikten darum, die Mitsprache- oder Urteilskompetenz je nach Hautfarbe oder auch Geschlecht des Sprechenden oder Urteilenden neu zu gewichten. Damit aber tritt eine andere »unleugbare Wahrheit« zutage: dass nämlich jede Form von produktivem Diskurs erlöschen muss, sobald keine überindividuell gültigen Argumente mehr existieren, die alle, gleich welchen Geschlechts, welcher Abstammung, zu teilen vermögen."

Ich vermute, wenn man jahrzehntelang Relativismus säht, kann man nicht hoffen, Universalismus zu ernten. Wenn man jedoch auf eine Welt ohne Grenzen hofft, muss man wohl zuerst die geistigen Grenzen überwinden ...
Mit welcher Aussage von ihm war die Frau nicht einverstanden?
Wenn dies etwas war, was sie als Angehörige einer Gruppe, die in der Hierarchie unten steht, ausschliesst, hat die Aussage, die zur Diskussion steht, schon keinen überindividuellen Charakter.

Ich meine, wenn die Basis schon so ist, dass sie einfach nicht von allen unabhängig von Geschlecht, Abstammung etc. geteilt werden kann, fängt die Diskussion schon blöd an.



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Jörn Budesheim
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Stefanie hat geschrieben :
So 19. Aug 2018, 20:01
Mit welcher Aussage von ihm war die Frau nicht einverstanden?
Das erwähnt der Text nicht.




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Stefanie
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Mo 20. Aug 2018, 17:52

Kurzer Zwischeneinruf:
Wenn ich zu Hause etwas Sport mache, läuft nebenbei der Fernseher. Es lief eine ältere Krimiserie mit folgendem Dialog:
Polizist: woher kommt das nur, dass ich immer denke, schöne Blondinen würden mich belügen?
Sie, die Heldin der Serie, so um die 55 - 60 Jahre alt, im trockenem Tonfall:
Pupertäres Trauma.



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