Kaffeestübchen

[Jörn Budesheim]

Doch, das ist ein Widerspruch, weil intelligente Wesen keine Werkzeuge sind.

So ist es.

[tansengchoptes]

Es ist alles sehr schwierig es hängt immer davon ab inwiefern die Außenstehenden etwas betrachten so kann ein fiktiver Charakter, wie in der Augsburger puppenkiste, Bewusstsein, Seele und eigene Entscheidungen so wie Emotionen haben wie ein Mensch und auch dafür gehalten werden wenn die Betrachter davon überzeugt sind.
Was ich damit meine ist wir als Außenstehende können nur für uns entscheiden was ein vernunftbegabtes Wesen ist und nehmen es auch auch so an.
Auch wenn ich weiß dass Jim Knopf an Fäden hängt das Autoren die Dialoge Schreiben das den Charakter sich jemand ausgedacht hat weiß ich auch dass viele Emotionen und gedankengänge mit chemischen Prozessen zu tun haben, in Interaktion mit der Umwelt stehen zählt doch einzig und allein ob wir an die Existenz des jeweiligen Individuums glauben. So gesehen kann sehr wohl künstliche Intelligenz Persönlichkeit Neigungen Emotionen haben. Wenn wir es akzeptieren.

[tansengchoptes]

Inwiefern ist der Prozess der dazu führt dass die Umwelt mit etwas interagiert und etwas wahrnimmt als Lebewesen und Individuum relevant?

[Jörn Budesheim]

In der Philosophie unterscheidet man gerne zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen. Wir hätten keine Gefühle ohne die notwendigen "chemischen Prozesse". Aber diese sind meines Erachtens nicht hinreichend.

Eine Strukturanalogie: Daraus, dass für das Autofahren ein Motor notwendig ist, folgt nicht, dass eine Spritztour machen, nichts als dieser Motor ist.

[tansengchoptes]

Eine Strukturanalogie: Daraus, dass für das Autofahren ein Motor notwendig ist, folgt nicht, dass eine Spritztour machen, nichts als dieser Motor ist.

Ja genau
Es gehört mehr dazu als ein Motor um eine Spritztour zu machen

[tansengchoptes]

Hmmmmmmm

[tansengchoptes]

Wenn ein Algorithmus im Netz anhand deiner Entscheidungen deiner Neigung deiner Bedürfnisse vorher sehen kann wie du dich entscheiden wirst im Bezug zu etwas mit dem du dich noch nicht auseinandergesetzt hast, heißt das noch lange nicht da steckt eine Intelligenz dahinter, es bedeutet lediglich nur dass dahinter eine Intelligenz steckt die ein komplexes Werkzeug erschaffen hat.

[tansengchoptes]

Um mich etwas klarer auszudrücken,
ich zweifel nicht daran dass man Intelligenz simulieren kann.

[Jörn Budesheim]

Jetzt mal zu den wichtigen Dingen: Boris Becker hat ein neues Wohnzimmer!

[tansengchoptes]

Was ist aber der Unterschied?
Kann ein biochemischer Computer intelligent sein wie ein Mensch?
Hängt es von den Materialien ab?
Oder hängt das davon ab ob ich es als Werkzeug nutze?
Ich kann meinen Acker mit einem Trecker pflügen, ich kann aber auch mit einem Ackergaul pflügen.

[tansengchoptes]

Mit gitterstäben an den Fenstern?

[Jörn Budesheim]

Hängt es von den Materialien ab?

Es geht um das Leben. Das ist der Punkt.

[NaWennDuMeinst]

Jetzt mal zu den wichtigen Dingen: Boris Becker hat ein neues Wohnzimmer!

Traurig, oder?
Apropos Leben. So kanns gehen. Von ganz hoch bis ganz tief.

[tansengchoptes]

2 Jahre sind schon unangenehm.
Aber bis dahin kann er sich ja nicht beschweren, hat ja ein sehr dynamisches Leben bis auf die nächsten zwei Jahre. Die Reihenfolge machts.
Bis auf Millionen zu besitzen und ein Tennis Star zu sein ging es mir ähnlich nur eine andere Reihenfolge.
Knast, Kinder, Scheidung, Drogen, Weltreise, Gastronom.
Jetzt müssten nur langsam die Millionen kommen und danach werde ich ein tennis-Star.

[Burkart]

Burkart ist zum Beispiel der Ansicht, dass starke KI kommen wird, während NaWennDuMeinst, der sogar in dem Metier arbeitet, der gleichen Ansicht ist wie ich: Computer sind einfach Werkzeuge.

Das ist für mich nicht unbedingt ein Widerspruch: Auch starke KI sollte unser Werkzeug sein und möglichst auch bleiben.

Doch, das ist ein Widerspruch, weil intelligente Wesen keine Werkzeuge sind.

Was meinst du mit "Wesen"? Du scheinst mir auf biologische anzuspielen, die wir meist nicht als Werkzeuge ansehen wollen... wenngleich nicht einmal das stimmt, wenn man z.B. an Pferde zum Ziehen von Kutschen denkt.
Es geht doch "nur" darum, Computer/Roboter mit möglichst intelligenten Möglichkeiten auszustatten.
Früher galt auch mal das menschliche Rechnen als intelligente Fähigkeit - na ja, vielleicht sogar z.T. noch heute - Intelligentes muss also nichts so scheinbar weit weg sein.

Ich muss jedes Mal, wenn ich mit dir darüber spreche an den Film "Zurück in die Zukunft" denken, an diesen einen Satz:
"Hallo McFly! Jemand Zuhause?"
Bei Deinen Maschinen ist einfach Niemand zuhause. Wer diesen Satz zu einer Maschine sagt, macht einen großen Fehler, denn er muss sein Anliegen an die Ingenieure und Programmierer richten.

...oder auch mal an eine intelligente Maschine

Was Du möchtest ist Intelligenz einfach isoliert betrachten,

Isoliert von was?

eben wie ein Werkzeug.

Ach, du meinst in einer Funktion, einem Sinn (was soll daran irgendwie "isoliert" sein?).

Aber so ist Intelligenz nicht zu haben, so verstümmelt man sie.

Bei "verstümmeln" denkst du anscheinend an einen Menschen bzw. seine ganze Existenz; es geht doch aber "nur" um die Möglichkeiten von Intelligenz.

Was dann übrig bleibt hat mit Intelligenz nur noch am Rande zu tun.

Das sehe ich anders: "kognitive bzw. geistige Leistungsfähigkeit" (wikipedia) ist zentraler Aspekt von Intelligenz (was soll daran Rand sein?).

Du sagst mir jedes Mal, dass Du ja keinen Menschen nachbauen willst. Aber genau das müsstest Du tun, um ein Wesen zu erhalten das wirklich (das heißt ohne Einschränkungen) intelligent ist.

Du implizierst mit "wirklich intelligent", dass Menschen die einzigen intelligenten Wesen sind, was nicht zutrifft.
Was immer du mit "ohne Einschränkungen" meinst... klingt sehr, als ob nur ein Mensch "ohne Einschränkungen" sein soll... der Mensch ist aber nicht göttlich bzw. perfekt

Weil Intelligenz nicht einfach nur die Anwendung von Logik ist. Das ist nur ein Teil davon.

Das stimmt, es benötigt z.B. auch Sammeln von (irgendwie relevantem) Wissen und deren Anwendung.

Intelligenz ist keine Software, die irgendwo im Gehirn als Prozess ausgeführt wird, und die man dann nur noch da rauskopieren und woanders installieren muss.
So funktioniert das nicht.

Ja, zum Glück kann man einen Menschen bzw. sein Gehirn nicht kopieren, jedenfalls sind wir weit weg davon. Ob das für intelligente Roboter u.ä. gehen könnte... unklar, zumindest müssten sie eine recht identische (Hard-/Software-)Basis haben, während biologische Menschen ja schon recht unterschiedlich sind.

Intelligenz ist auch keine Software, Software kann nur deren bzw. eine Basis sein. Intelligenz ist das, was sich auf dieser Basis u.U. ergeben kann, z.B. mit viel Lernen, Erfahrung usw.

[Burkart]

Kann ein biochemischer Computer intelligent sein wie ein Mensch?
Hängt es von den Materialien ab?

Es geht um das Leben. Das ist der Punkt.

Bei einem biochemischen mag es so sein; das ist aber nicht der Anspruch von "intelligenten Computern" bzw. KI.

[Burkart]

Um mich etwas klarer auszudrücken,
ich zweifel nicht daran dass man Intelligenz simulieren kann.

Was immer dann "simulieren" heißt bzw. wo ist der Unterschied zwischen "Intelligenz nachbilden" und "Intelligenz simulieren"?
Wenn man z.B. ein physisches System simuliert, abstrahiert man von physischen Eigenschaften. Aber wovon abstrahiert mal bei Intelligenz?
(Man bedenke: Es geht allgemein um "Intelligenz", nicht z.B. um "menschliches Denken", bei dem man vom Menschen abstrahieren könnte.)

[Burkart]

Jetzt mal zu den wichtigen Dingen: Boris Becker hat ein neues Wohnzimmer!

Traurig, oder?
Apropos Leben. So kanns gehen. Von ganz hoch bis ganz tief.

Ja, schon bitter für Boris.
Und wirklich ein gutes Beispiel, wie es im Leben auf und ab gehen kann.

Ich hoffe, dass er sich gut führen wird (und kann) und nach der Hälfte der Zeit rauskommt.

[Jörn Budesheim]

Aber wovon abstrahiert mal bei Intelligenz

Von der Intelligenz.

[Jörn Budesheim]

Hier eine sehr gute Übersichtsdarstellung des Philosophen Thomas Fuchs, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt.