Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Stefanie
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Mi 17. Apr 2024, 17:47

Und was ist dabei rausgekommen?

Es wird aufgestanden, wenn das Gericht reinkommt, wenn es wieder rausgeht und bei Urteilsverkündungen. Beim Arbeitsgericht passiert das nur, wenn man den ersten Termin hat. Ansonsten geht das in einem durch.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Quk
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Mi 17. Apr 2024, 18:38

Nun ja, aus Filmen kannte ich den Spruch "im Zweifelsfalle für den Angeklagten". Mit diesem Argument ging ich als Laie da rein. -- Um was für einen Fall ging es? Ich war Busfahrer für Kinder mit Behinderungen. Zum Service gehörten auch sogenannte "schwer erziehbare" (wie lautet der Fachbegriff heute?), und in jenen Monaten war ich dort eingeteilt zusammen mit einem Kollegen, weil in Bussen für "schwer erziehbare" immer zwei Fahrer sitzen müssen; einer fährt, der andere greift ein, wenn die Kinder sich prügeln oder sonstigen Mist machen. Wir zwei Kollegen wechselten uns ab mit dem Fahren; morgens ich, abends er. Aber die Fahrtenscheibe, die ich jeden Morgen mit meiner Unterschrift unter den Tacho setzte, wies nur meinen Namen aus. Eines Abends blitzte mich eine Kamera neben einer Ampel an; ich saß rechts, mein Kollege fuhr. Die Sache war klar. Die Polizei wird die Fahrtenscheibe mit meinem Namen darauf bekommen. Schließlich bekam ich den Brief. 100 Mark Bußgeld oder so. Oder Einspruch. Nun denn. -- In der Verhandlung erwähnte der Richter auch ein Foto. Ich fragte, ob ich das Foto sehen durfte. Ich ging also vor zur hohen Theke des Richters (heißt das "Theke"?) und schaute mir das an. Ich musste ein bisschen grinsen. Mein Kollege sah mir ziemlich ähnlich, und das Foto war recht grobkörnig. Wie auch immer, das Foto war nicht hilfreich. Ich wurde freigesprochen primär basierend auf der Tatache, dass der Täter nicht eindeutig identifizierbar war. -- Der Richter hat hinterher noch pauschal gemahnt, dass "wir" Behinderten-Busfahrer doch oft rasen würden und so weiter und wir besser aufpassen sollten. Ich fand seine Verallgemeinerung unangemessen. Als wolle er mir hinterher meine Unschuld absprechen.

P.S.: Mein Kollege sollte ebenfalls zur Verhandlung kommen. Der nahm das aber nicht ernst. Er erschien nicht. Doch, irgendwann erschien er, begleitet von zwei Polizisten, die ihn zuhause "abgeholt" hatten, haha.




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Stefanie
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Mi 17. Apr 2024, 19:06

Hat sich doch gelohnt.
Richtertisch, ich kenne noch Richterbank. Noch heute, auch in modernen Gerichtsgebäude, ist dieser Bereich immer noch leicht erhöht.
wie lautet der Fachbegriff heute?
Jetzt machst Du ein Fass auf. : - )
Also schwer erziehbar wird defenitiv nicht mehr verwendet. Ansonsten...mit ...Verhaltensauffälligkeiten, seelischer Behinderung, geistiger Behinderung, oder jeweils Beeinträchtigung, Kinder mit Förderbedarf, mit Lernbehinderung, sozialer Behinderung/Beeinträchtigung, Kunden, Klienten usw. Such Dir was aus, garantiert kommt jemand, der sagt, es ist falsch, und der nächste sagt, es ist falsch, dass es falsch sein soll.
Entscheidend ist, dass immer das Mensch bzw. das Kind dazu kommt. Nicht mehr der Behinderte bzw. Die Behinderte.



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Quk
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Mi 17. Apr 2024, 21:04

Die sogenannten "schwer erziehbaren" (das waren nicht Menschen mit Behinderung) waren eine bunte Mischung im Spektrum zwischen stummen Introvertierten und aggressiven Ausflippenden. Es gab vor ein paar Jahren diesen Spielfilm "Systemsprenger". Das ist ein gutes Beispiel. Da wird klar, dass mindestens zwei Erwachsene im Schulbus sein müssen.




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Stefanie
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Mi 17. Apr 2024, 22:34

Von dem Film hatte ich nur die letzte halbe Stunde gesehen. Die Dokumentation danach allerdings dann komplett.
Etwa die Hälfte der Kolleginnen, die im Kinder - und Jugendbereich bei uns arbeiten, hatte sich den Film auch nicht angeschaut. Er zeigt teilweise ihre Arbeit, dies wollten sie sich nicht antun.
1986 gab es bestimmte gesetzlichen Regelungen noch nicht, nach denen diese Kinder und Jugendlichen Hilfen erhalten.
Allein dieser Bustransport muss ja bezahlt werden.
Die Eltern haben Anspruch auf Hilfen zur Erziehung. Kein eigenständiger Anspruch des Kindes. Den Eltern wird geholfen, um damit dem Kind zu helfen. Theoretisch. Einen eigenständigen Anspruch haben die Kinder nur dann, wenn eine seelische Behinderung vorliegt oder droht und es dadurch nicht klappt mit der sozialen Interaktionen, in der Schule, mit anderen Kindern usw.
Es ist ein Systemversagen. Zuständigkeitsprobleme, unterbesetze Jugendämter, fehlendes Geld, schlechte Zusammenarbeit von Kitas, Schulen, Jugendämter, Trägern, Eltern und zu wenige spezialisierte und individuelle Hilfen und das föderale System.
Bisweilen ein Trauerspiel.



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Nauplios
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Mi 17. Apr 2024, 23:35

20240417_224252.jpg
20240417_224252.jpg (3.31 MiB) 683 mal betrachtet
Murphy hat sich verliebt. Das ist zumindest mein Eindruck. Eine attraktive Rothaarige erfreut sich seit ein paar Wochen seiner Nachsicht, wenn sie mit grazilem Schritt in sein Hoheitsgebiet eindringt. Meistens kommt sie am Abend, wenn er auf seinem Logenplatz direkt am Wohnzimmerfenster liegt. Erst etwas scheu, dann zunehmend zutraulicher nähert sie sich dem Fenster von der Gartenseite. Gerne zeigt sie ihr Profil, läßt ihn an ihrer Fellpflege teilhaben und kokettiert mit kleinen niedlichen Sprüngen, während unser Katerchen sich fragt, was all das wohl bedeuten könnte.

Seit ein paar Tagen geht es ihm nicht gut. Murphy hat eine Blasenentzündung. So hat es die Tierärztin am Nachmittag diagnostiziert. Nichts Ernstes und doch bedarf es in den nächsten zwei Wochen einer besonderen Ernährung und der Einnahme von Medikamenten, zusätzliche Streicheleinheiten inbegriffen.




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Jörn Budesheim
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Gute Besserung!




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Stefanie
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Do 18. Apr 2024, 17:57

Von mir auch.

Nauplios:
Gerne zeigt sie ihr Profil, läßt ihn an ihrer Fellpflege teilhaben und kokettiert mit kleinen niedlichen Sprüngen, während unser Katerchen sich fragt, was all das wohl bedeuten könnte.

Das weiß er ganz genau. Ist doch kein Teenie mehr.



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Nauplios
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Do 18. Apr 2024, 18:43

Er ist kastriert. Die Katzendame weiß das vielleicht noch nicht. Beide stehen noch am Anfang ihrer Beziehung. Mit der Ausdifferenzierung eines sexuell basierten Intimsystems ist jedenfalls nicht zu rechnen, aber vielleicht mit platonischer Liebe.

Danke für die Genesungswünsche!




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Stefanie
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Do 18. Apr 2024, 20:22

Hätte ich auch selber drauf kommen können.



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Stefanie
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Fr 19. Apr 2024, 17:28

Jörn, Ihr seit sehr nass geworden.

20240419_171333.jpg
20240419_171333.jpg (330.88 KiB) 591 mal betrachtet


Was nicht nur an dem gruseligen Wetter liegt, sondern auch daran, dass ich eben erst am Briefkasten war.
Ich hoffe, man kann den Wasserschaden erkennen.



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Jörn Budesheim
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:)

Morgen ist Aufbau!




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Quk
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Fr 19. Apr 2024, 19:16

Wieso hat die Nässe ausgerechnet vor den Körperkonturen und der Wasserwaage Halt gemacht? Zuerst dachte ich, die "Nässe" wäre eine absichtliche, künstlerische Färbung im Originalbild, weil die Körperkonturen und die Wasserwaage so absichtlich ausgeschnitten wirken.




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Jörn Budesheim
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Quk hat geschrieben :
Fr 19. Apr 2024, 19:16
Wieso hat die Nässe ausgerechnet vor den Körperkonturen und der Wasserwaage Halt gemacht?
Das ist mir auch aufgefallen, ich vermute es ist eine ästhetische Fügung. Anders kann man es vermutlich nicht erklären ;)




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Stefanie
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Fr 19. Apr 2024, 19:27

Ist mir auch aufgefallen. Das fällt nicht auf, wenn ich mir die Karte anschaue. Das ist dickeres Papier, eben wie Postkarte. Es sind die einzigen richtigen farbigen Elemente. Wenn ich die Karte im Licht, Lampe, so hin und her bewege, sind dies auch die Stellen, die glänzen. Alles andere glänzt nicht. Das sieht aus wie aufgedruckt. Ich tippe daher, es liegt am Druck.

Die Karte ich wirklich nass, es hat in den Briefkasten reingeregnet.



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Jörn Budesheim
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Pressemitteilung

Jahrhundertfund: Archäolog:innen identifizieren legendären Höhlenkurator Gralok

DURAK, 19. April 2024 - In einer bahnbrechenden Entdeckung haben Archäolog:innen endlich das Geheimnis um den rätselhaften Kurator gelüftet, der für viele der faszinierenden Höhlenmalereien der Steinzeit verantwortlich ist. Mit einer Kombination aus forensischer Anthropologie und modernster DNA-Analyse gelang es dem internationalen Forscherteam, den Namen des genialen Kurators zu entschlüsseln: "Gralok".

Die Forscher:innen fanden heraus, dass Gralok vermutlich nie selbst Hand anlegte, sondern die Höhlenmalerinnen und -maler konzeptionell anleitete.

Dr. Elena Ramirez, Leiterin des Forschungsteams, kommentierte die Entdeckung: "Die Identifizierung von Gralok ist ein Meilenstein in der archäologischen Forschung. Seine kuratorische Arbeit hat nicht nur unser Verständnis von prähistorischer Diskursivität erweitert, einige Funde deuten auch darauf hin, dass Gralok bereits mit dem Konzept des Readymades vertraut gewesen sein könnte. Die Enthüllung von Graloks Identität verspricht, ein neues Kapitel in der Kunstgeschichte aufzuschlagen".

Kontakt für weitere Informationen
Dr. Sofia Müller
Pressestelle, Internationale Forschergruppe Gralok
Telefon: +49 1234567890




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AufDerSonne
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Fr 19. Apr 2024, 21:24

Ich lese gerade, das Sanatorium. In einem ehemaligen Sanatorium für Tuberkulosekranke, das zu einem Hotel umgebaut wurde, treibt ein Killer sein Unwesen. Das Hotel ist in den Bergen relativ abgelegen von der Zivilisation. Ist sehr spannend! :shock:



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Nauplios
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Fr 19. Apr 2024, 22:26

Ein Hauch von „Shining“.

Die Abgeschiedenheit der Schweizer Alpen war immer schon die Kulisse für große Literatur. ;) Und abseits der Zivilisation ist es immer spannend.

Elin Warner wird den Killer schon zur Strecke bringen.

Ach, guten Abend, Andrea. („I will see you in my dreams“- ich setze eine schöne Version des Klassikers nachher mal ins Forum)




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Stefanie
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Sa 20. Apr 2024, 21:42

Was es nicht alles gibt....




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AufDerSonne
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Sa 20. Apr 2024, 22:05

Nauplios hat geschrieben :
Fr 19. Apr 2024, 22:26
Elin Warner wird den Killer schon zur Strecke bringen.
Wer weiss. Es könnte sich ein Killer mit Maske hier im Quartier, wo ich wohne, herumtreiben. Er könnte nachts in meine Wohnung schleichen und mich im Schlaf erstechen. Ich würde verbluten. Ein grausamer Meuchelmord. Und wer weiss, was da noch alles passieren könnte.



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