Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ So 25. Jul 2021, 21:12
Alethos hat geschrieben : ↑ So 25. Jul 2021, 20:28
Alle Rede über die Wahrheit, alles Wissen über sie schliesst ein Wahrheitsurteil ein.
Alle unsere Wahrheitsurteile sind Wahrheitsurteile, alle unsere Wahrnehmungen sind Wahrnehmungen etc. P.p das ist eine Tautologie, wie sie sich auch (natürlich nicht ganz so offensichtlicher Form) in einem Berkley Argument findet, wenn mich nicht alles täuscht. Wir haben vor vielen Jahren mal noch in dem alten Forum darüber diskutiert. Dass Argument, dass sich daraus entwickelt, wird manchmal the GEM genannt. Ich muss das mal raussuchen...
Gerne, ja, denn damit kann ich momentan nichts anfangen.
Du benutzst den Begriff „Tautologie“ so, als wäre sie ein Argument für das Falschsein des Gesagten. Dabei ist eine Tautologie immer wahr
Ich denke, wir machen uns nicht als Skeptiker verdächtig, wenn wir sagen, dass alle Tatsachen,
von denen wir wissen, nur insofern Tatsachen genannt werden können, als wir es vermögen zu beurteilen, dass sie es sind. Ob sie es sind, hängt nicht von unseren Wahrheitsurteilen ab. Dass wir sie so nennen und über sie wissen, hingegen schon.
Die Aussage: „Es regnet draussen“ beschreibt eine Tatsache, sofern es draussen regnet, aber natürlich könnte diese Tatsachenbeschreibung falsch sein, wenn es draussen nicht regnet. Ob es regnet oder nicht, sehen wir, wenn wir rausgucken und wir beurteilen diesen Sachverhalt als Tatsache. Wir schaffen mit unseren Urteilen keine extramentale Tatsache, aber keine Tatsache überhaupt könnten wir als solche erkennen, wenn wir nicht urteilten, dass sie eine ist. Insofern ja: Es gibt keine Wahrheit, von der wir wissen, dass sie wahr ist, wenn wir diese Wahrheit nicht als wahr beurteilten. Es gibt folglich keine Wahrheit, von der wir wüssten, dass sie wahr ist, unabhängig von unseren Wahrheitsurteilen. Das war nwdm‘s Frage.