Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Jörn Budesheim
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So 12. Jun 2022, 10:14

Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 09:07
Und ja, unser Menschenbild und das Gott wird sich durch KI auch ändern (können), aber auch das geschieht ja nicht zum ersten Mal. So scheint mir z.B. der Mensch z.T. als möglichst gut funktionierende Maschine angesehen zu werden von einigen Arbeitgebern, die halt gut funktionieren, aber möglichst wenig Rechte samt Geld haben/verdienen soll (z.B. bei Amazon hinsichtlich Logistik-Branche). (Zum Glück gilt das nicht (so) für alle Arbeitgeber.
Wo an dieser Stelle hast du das Argument versteckt und wie genau lautet es? Ungefähr so: es ist gut uns selbst zu verdinglichen, weil das manche schließlich ohnehin tun?




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Jörn Budesheim
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Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 08:45
... einen gewissen Level von Intelligenz für Rechte zugrundelegen, ähnlich wie bei Kindern.
Kinder werden mit 18 als Erwachsene eingestuft, u.a. weil sie dann bereits eine gewisse Lebenserfahrung haben, so dass man z.b. unterstellen kann, dass sie für das, was sie tun, in der Regel bereits zur Verantwortung gezogen werden können, so dass sie ohne Vormund ein Leben in Freiheit führen können.

Du würdest jedoch gerne alles das herausrechnen, was entscheidend ist: das Leben, die Freiheit, das Personsein, die Würde ... Damit geht eine Demontage der Bedeutung unseres Lebens einher, allein um die Bedeutung der Computer durch rhetorisch/ideologische Kniffe zu erhöhen.




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So 12. Jun 2022, 12:34

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 10:14
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 09:07
Und ja, unser Menschenbild und das Gott wird sich durch KI auch ändern (können), aber auch das geschieht ja nicht zum ersten Mal. So scheint mir z.B. der Mensch z.T. als möglichst gut funktionierende Maschine angesehen zu werden von einigen Arbeitgebern, die halt gut funktionieren, aber möglichst wenig Rechte samt Geld haben/verdienen soll (z.B. bei Amazon hinsichtlich Logistik-Branche). (Zum Glück gilt das nicht (so) für alle Arbeitgeber.
Wo an dieser Stelle hast du das Argument versteckt und wie genau lautet es? Ungefähr so: es ist gut uns selbst zu verdinglichen, weil das manche schließlich ohnehin tun?
Argument wozu? Dass sich generell Menschen- und Gottesbilder ändern? Letzteres ist vermutlich klar, z.B. ist Gott nicht mehr für Blitz und Donner verantwortlich.
Und dass sich Menschenbilder ändern? Da kann man auch z.B. bei Wikipedia nachlesen zum Menschenbild.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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So 12. Jun 2022, 12:43

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 10:25
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 08:45
... einen gewissen Level von Intelligenz für Rechte zugrundelegen, ähnlich wie bei Kindern.
Kinder werden mit 18 als Erwachsene eingestuft, u.a. weil sie dann bereits eine gewisse Lebenserfahrung haben, so dass man z.b. unterstellen kann, dass sie für das, was sie tun, in der Regel bereits zur Verantwortung gezogen werden können, so dass sie ohne Vormund ein Leben in Freiheit führen können.
Genau.
Du würdest jedoch gerne alles das herausrechnen, was entscheidend ist: das Leben, die Freiheit, das Personsein, die Würde ... Damit geht eine Demontage der Bedeutung unseres Lebens einher, allein um die Bedeutung der Computer durch rhetorisch/ideologische Kniffe zu erhöhen.
Nicht alles. Ich kann mir mal (fortgeschrittene KI-)Roboter vorstellen, die ähnlich uns Menschen in der Gesellschaft leben, insbesondere durch sie geformt, gelehrt u..ä. werden und so menschenähnlich (z.B. wie Diener) existieren könnten. (Das wird nicht von heute auf morgen gehen, nicht nur wegen fehlender Akzeptanz von Menschen.)

Ja, es wäre dann kein richtiges (biologisches) Leben, nicht (unbedingt) Freiheit u.ä., es wäre dann etwas Neues, so etwas wie langfristige KI-Roboter-Existenz(en), etwas wie eine "maschinelle, künstliche Lebensform". Neues gibt es ja immer mal wieder, ob nun die Computer seit einigen Jahrzehnten, neues das Internet, noch neues die Smartphones usw., die alle ihre Konsequenzen für unsere Gesellschaft haben, wenn natürlich auch nicht die gleichen.



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Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 12:43
menschenähnlich (z.B. wie Diener)




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Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 12:34
Argument wozu?
Wenn du die Textstelle von mir, auf die du mit diesem Text "geantwortet" hast, nicht nur aus Gründen der Dekoration ausgewählt hast, dann könnte es doch sein, dass du dich darauf beziehst. Worin besteht der Bezug, wie lautet dein Argument.




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So 12. Jun 2022, 13:19

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 13:10
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 12:43
menschenähnlich (z.B. wie Diener)
Meine Ur(ur?)Großeltern waren z.T. Diener.



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So 12. Jun 2022, 13:20

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 13:13
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 12:34
Argument wozu?
Wenn du die Textstelle von mir, auf die du mit diesem Text "geantwortet" hast, nicht nur aus Gründen der Dekoration ausgewählt hast, dann könnte es doch sein, dass du dich darauf beziehst. Worin besteht der Bezug, wie lautet dein Argument.
Würdest du das bitte hier präzisieren, ich frage doch nicht aus Zeitvertreib.



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So 12. Jun 2022, 14:35

Wenn du auf die kleinen Aufwärts-Pfeile in den Zitaten klickst, dann wirst du an die entsprechende Stelle geführt; mit ein oder zwei Klicks findest du dann die Stelle, auf die Du geantwortet hast.




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So 12. Jun 2022, 15:15

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 14:35
Wenn du auf die kleinen Aufwärts-Pfeile in den Zitaten klickst, dann wirst du an die entsprechende Stelle geführt; mit ein oder zwei Klicks findest du dann die Stelle, auf die Du geantwortet hast.
Wenn du nicht gewillt bist meinen Wunsch nach Präzision zu erfüllen (sprich: Hier zu schreiben, was du mein(te)st, statt irgendwohin zu verweisen, was mir dort schon zu unklar war), tut es mir leid, dann kann ich dir nicht antworten.



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So 12. Jun 2022, 15:22

Du musst zweimal auf den Pfeil klicken, dann bist du direkt an der Stelle, die du von mir zitiert hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das noch präziser erläutern kann.




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So 12. Jun 2022, 15:38

Slavoj Žižek, Hegel im verdrahteten Gehirn hat geschrieben : ... »Verdrahtetes Gehirn« bedeutet eine direkte Verbindung zwischen unseren mentalen Prozessen und einer digitalen Maschine, eine Verbindung, die mich einerseits befähigt, nur durch meine Gedanken Ereignisse in der Wirklichkeit auszulösen (ich denke an etwas, zum Beispiel das Einschalten meiner Klimaanlage, und der Computer entziffert meine Gedanken und schaltet die Anlage ein), andererseits aber auch die digitale Maschine in die Lage versetzt, meine Gedanken zu steuern. »Singularität« bezieht sich auf die Idee, dass durch das direkte Teilen meiner Gedanken und Erlebnisse mit anderen (eine Maschine, die meine mentalen Prozesse liest, kann diese auch an einen anderen Geist weitergeben) ein globaler gemeinsamer mentaler Erfahrungsbereich entstehen wird, der wie ein neuartiges göttliches Wesen funktioniert – meine Gedanken gehen unmittelbar im globalen Denken des Universums selbst auf. Auch die Frage der technischen Machbarkeit eines verdrahteten Gehirns werden wir außer Acht lassen (lässt es sich wirklich in der von den Posthumanisten geplanten Weise realisieren?). Aus den zahlreichen Berichten dazu möchte ich hier nur AlterEgo erwähnen, »eine am MIT Media Lab entwickelte tragbare, geräuschlose Sprachausgabe-/Spracheingabevorrichtung. Das Gerät wird an Kopf, Hals und Kinn angebracht und übersetzt Impulse des Sprachzentrums in Worte auf einem Computer, ohne Stimmäußerung.« Arnav Kapur (der das System entwickelt hat) weist darauf hin, dass es »nicht einfach Ihre Gedanken liest; man muss sich bewusst entscheiden, es zu benutzen.«
Das kleine Headset ist mittels hochempfindlicher Sensoren in der Lage, die Signale zu registrieren, die das Gehirn an innere Sprechwerkzeuge wie die Zunge oder den Kehlkopf schickt, wenn man mit sich selbst spricht. Stellen Sie sich vor, dass Sie sich eine Frage stellen, ohne dabei die Worte laut auszusprechen. Selbst wenn Sie nicht Ihre Lippen und Ihr Gesicht bewegen, ist Ihr inneres Sprachsystem dennoch damit beschäftigt, diesen Satz zu formen. Ihre innere Sprechmuskulatur, wie die Zunge, vibriert in Übereinstimmung mit den Worten, die Sie denken, auf eine Weise, die äußerst subtil und fast nicht wahrnehmbar ist.
Gegenwärtig muss ich dies also noch wollen, weil die Maschine nicht meine Gedanken, sondern meine inneren Sprechmuskeln ausliest, die sich nur bewegen, wenn ich auch die Absicht habe zu sprechen. Auf dieser Ebene ist es noch möglich zu lügen. Ich muss mir einfach vorstellen, dass ich etwas sagen will, das nicht wahr ist. Meine Sprechmuskeln werden sich entsprechend bewegen und die Maschine wird meine falsche Sprachintention als eine Tatsache »lesen« … Man kann sich freilich unschwer den nächsten Schritt vorstellen, wo es der Maschine dann möglich ist, meinem Gedankengang zu folgen, ohne dass ich dem zustimme und womöglich sogar, ohne dass ich es überhaupt mitbekomme – eine eindeutig dystopische Aussicht.




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So 12. Jun 2022, 15:44

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 07:11
Außerdem geht es natürlich um eine der zentralen Fragen nicht nur in der Philosophie, sondern für jede.n Einzelne.n: was ist der Mensch bzw wer bin ich, wie soll ich mich selbst verstehen, was ist meine Antwort auf die Frage, die ich bin.

Die Verzerrungen gehen schließlich nicht nur in eine Richtung. Es ist nicht nur so, dass wir ganz verfehlt unsere sozial/geistig/körperlichen Begriffe auf die Apparate anwenden. Sondern wir fangen auch an, uns im Bild dieser Apparate "wiederzuerkennen" und uns z.b selbst als Programme zu bezeichnen. In dieser Hinsicht stehen wir wahrscheinlich im langen Schatten der Körperfeindlichkeit des Christentums. Das sieht man auch sehr schön in diesem Faden, wenn die meisten bei Geist sofort an irgendetwas ätherisches denken.

Das führt dann letztlich zu starkreligiösen Vorstellungen: Früher setzten die Menschen darauf, dass der Erlöser kommen wird, heute glauben sie: "Allgemeine, starke KI wird kommen". Manche glauben gar an ein Weiterleben nicht mehr im Himmel, sondern in der Cloud. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Metaphoriken hier so wunderbar passen.
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 09:07
Und ja, unser Menschenbild und das Gott wird sich durch KI auch ändern (können), aber auch das geschieht ja nicht zum ersten Mal. So scheint mir z.B. der Mensch z.T. als möglichst gut funktionierende Maschine angesehen zu werden von einigen Arbeitgebern, die halt gut funktionieren, aber möglichst wenig Rechte samt Geld haben/verdienen soll (z.B. bei Amazon hinsichtlich Logistik-Branche). (Zum Glück gilt das nicht (so) für alle Arbeitgeber.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 10:14
Wo an dieser Stelle hast du das Argument versteckt und wie genau lautet es? Ungefähr so: es ist gut uns selbst zu verdinglichen, weil das manche schließlich ohnehin tun?
Da dir das Klicken auf den Pfeil anscheinend nicht zuzumuten ist, habe ich das mal für dich übernommen.




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So 12. Jun 2022, 15:57

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 15:22
Du musst zweimal auf den Pfeil klicken, dann bist du direkt an der Stelle, die du von mir zitiert hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das noch präziser erläutern kann.
Keine neue (Primär-)Info von dir? Schade kann ich da nur sagen.



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So 12. Jun 2022, 16:04

Willst du mich eigentlich verkackeiern?

Ich kann doch wohl voraussetzen, dass du eigenständig in der Lage bist, den Textabschnitt von mir, auf den du reagiert hast und den du zitiert hast zu finden. Du selbst hast diesen Textabschnitt schließlich ausgewählt und kommentiert. Und da kann ich doch wohl erwarten, dass du dich daran noch erinnerst.

Außerdem habe ich gerade einen Beitrag zuvor die fraglichen Stellen noch mal herausgesucht.




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So 12. Jun 2022, 16:13

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 16:04
Willst du mich eigentlich verkackeiern?

Ich kann doch wohl voraussetzen, dass du eigenständig in der Lage bist, den Textabschnitt von mir, auf den du reagiert hast und den du zitiert hast zu finden. Du selbst hast diesen Textabschnitt schließlich ausgewählt und kommentiert. Und da kann ich doch wohl erwarten, dass du dich daran noch erinnerst.

Außerdem habe ich gerade einen Beitrag zuvor die fraglichen Stellen noch mal herausgesucht.
Ach, du hattest die fragliche Stelle herausgesucht? Das hatte ich übersehen.
Aber hattest du auch meine Antwort übersehen?
Ich schrieb um 12:34 Uhr:
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 12:34
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 10:14
Burkart hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 09:07
Und ja, unser Menschenbild und das Gott wird sich durch KI auch ändern (können), aber auch das geschieht ja nicht zum ersten Mal. So scheint mir z.B. der Mensch z.T. als möglichst gut funktionierende Maschine angesehen zu werden von einigen Arbeitgebern, die halt gut funktionieren, aber möglichst wenig Rechte samt Geld haben/verdienen soll (z.B. bei Amazon hinsichtlich Logistik-Branche). (Zum Glück gilt das nicht (so) für alle Arbeitgeber.
Wo an dieser Stelle hast du das Argument versteckt und wie genau lautet es? Ungefähr so: es ist gut uns selbst zu verdinglichen, weil das manche schließlich ohnehin tun?
Argument wozu? Dass sich generell Menschen- und Gottesbilder ändern? Letzteres ist vermutlich klar, z.B. ist Gott nicht mehr für Blitz und Donner verantwortlich.
Und dass sich Menschenbilder ändern? Da kann man auch z.B. bei Wikipedia nachlesen zum Menschenbild.



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So 12. Jun 2022, 16:16

Ist das jetzt dein Ernst???




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Slavoj Žižek Hegel im verdrahteten Gehirn hat geschrieben : Den heutigen »posthumanen« Wissenschaften geht es nicht mehr um Beherrschung, sondern um Überraschung, um (kontingente, ungeplante) Emergenz. Jean-Pierre Dupuy stellt eine merkwürdige Umkehrung der traditionellen cartesianischen anthropozentrischen Arroganz fest, welche die menschliche Technik begründete, eine Umkehrung, die in der aktuellen Robotik, der Genetik, der Nanotechnologie und der Forschung in den Bereichen Künstliches Leben und Künstliche Intelligenz deutlich erkennbar ist:
Wie können wir die Tatsache erklären, dass die Naturwissenschaft zu einem derartig »riskanten« Unterfangen geworden ist, dass sie nach Ansicht führender Wissenschaftler derzeitig die größte Bedrohung für das Überleben der Menschheit darstellt? Einige Philosophen antworten auf diese Frage, dass Descartes’ Traum – »Beherrscher und Besitzer der Natur zu werden« – sich zum Schlechten gewendet habe und wir dringend zur »Beherrschung der Beherrschung« zurückkehren sollten. Sie haben nichts verstanden. Sie erkennen nicht, dass die Technik, die sich durch die »Konvergenz« aller Disziplinen an unserem Horizont abzeichnet, gerade auf Nichtbeherrschung abzielt. Der Ingenieur von morgen wird kein Zauberlehrling aus Nachlässigkeit oder Unwissenheit sein, sondern weil er es will. Er wird sich komplexe Strukturen oder Organisationen »geben« und versuchen herauszufinden, was sie vermögen, indem er ihre funktionellen Eigenschaften erforscht – ein von unten nach oben verlaufender (Bottom-up) Ansatz. Er wird mindestens ebenso sehr ein Forscher und Experimentator wie ein Realisator sein. Sein Erfolg wird sich eher daran bemessen, inwieweit er von seinen eigenen Schöpfungen überrascht wird, als an der Übereinstimmung seines Werks mit einer Liste vorgefertigter Aufgaben.
[16] Ist diese merkwürdige Tendenz zur Verwirklichung der Selbstvernichtung nicht eine seltsame und unerwartete Form dessen, was Freud den Todestrieb nannte? ...




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Slavoj Žižek Hegel, im verdrahteten Gehirn hat geschrieben : Wenn wir über Posthumanität sprechen, müssen wir immer darauf achten, was wir eigentlich unter Humanität verstehen. Vielleicht verhilft uns ja gerade die Aussicht auf die Posthumanität zu neuen Erkenntnissen darüber, was das Menschsein eigentlich ausmacht.




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So 12. Jun 2022, 16:47

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Jun 2022, 16:16
Ist das jetzt dein Ernst???
Was denn??? Dass ich doch schon mal geantwortet hatte?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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