Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Stefanie
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Mi 4. Nov 2020, 20:43

Hmm, Arizona ist noch nicht ausgezählt noch nicht mal mit über 90 %...den Staat zählen aber fast schon alle für Biden, selbst fox News und AP. Die 248 sind mit Arizona. Nicht zu früh freuen.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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NaWennDuMeinst
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Mi 4. Nov 2020, 20:51

Na, die Frage ist ob sich bei der Anzahl der abgegebenen Gesamtstimmen in Arizona am Ergebnis überhaupt noch was ändern kann.
Wahrscheinlich nicht. Deshalb wird dieser Staat wohl bereits Biden zugerechnet.
Also da passiert wohl nichts mehr.
Aber an anderer Stelle kann das Ganze noch kippen. Sowohl zugunsten Trumps, aber auch zugunsten Bidens.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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Jörn Budesheim
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Do 5. Nov 2020, 05:46

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 4. Nov 2020, 20:28
Hat Jemand die Namen der Kandidaten der Liberalen und der Grünen schon mal gehört?
Ich habe sie gestern zum ersten Mal gelesen :)




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NaWennDuMeinst
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Do 5. Nov 2020, 09:31

Stefanie hat geschrieben :
Mi 4. Nov 2020, 20:43
Hmm, Arizona ist noch nicht ausgezählt noch nicht mal mit über 90 %...den Staat zählen aber fast schon alle für Biden, selbst fox News und AP.
Heute interessanter Weise nicht mehr. Der Status ist jetzt wieder offen.
Biden führt zwar noch in Arizona, aber Trump nähert sich an (etwa 69.000 Stimmen Differenz, in Nevada sind es gerade einmal 8.000).
An der Ostküste in Georgia ist es umgekehrt. Dort hat Biden aufgeholt und liegt jetzt nur noch mit etwa 23.000 Stimmen hinten.
Also das Ganze könnte sich sowohl an der Ost- als auch an der Westküste entscheiden.
Ich denke wenn Biden Arizona und Nevada im Westen halten kann, dann war's das für Trump.
Oder: Biden sichert sich einen Staat im Westen (Arizona oder Nevada) und sichert sich Georgia im Osten. Dann ist Trump auch weg vom Fenster.
Insgesamt ist das also zu schaffen, zumal Biden in Arizona und Nevada immer noch führt (wenn auch knapp). Ich bin sehr gespannt.



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sokrates_is_alive
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Do 5. Nov 2020, 17:16

Wenn ich die Kommentare (auch aus USA) richtig verstehe, sind die großen, noch nicht ausgezählten Städte auch in den Swing States der größte Unsicherheitsfaktor. Von den aktuellen Trends unabhängig erscheint mir die Wahl in folgenden Punkten von Interesse:
1. Zum wiederholten Mal hat die Demoskopie (oder zumindest ihre Interpretation in Deutschland) erhebliche prognostische Schwächen gezeigt;
2. Zwar zeigten sich bundesdeutsche Politiker angesichts Trumps Erklärung seines Sieges vor der Auszählung erschüttert, die OSZE-Beobachter der US-Wahl (diese Mission findet seit vielen Jahren statt) dokumentieren zum wiederholten Male Mängel wie z.B. Benachteiligung bestimmter Minderheiten. Zitat Handelsblatt zum OSZE-Vorbericht: "Minderheiten seien „unverhältnismäßig stark“ davon betroffen. Das hat politische Gründe: Schwarze und Latinos stehen der demokratischen Partei nah, sie von der Wahl abzuhalten, hilft den Republikanern."(https://www.handelsblatt.com/politik/in ... jHsVu2-ap3). Während man bei anderen Ländern bei systematischen Defiziten mit Kritik nicht spart (bis hin zur Erklärung der Nicht-Anerkennung der Wahl), kann die USA ganz entspannt so weitermachen;
3. Im Juni 2019 hatte Joe Biden bei einem Treffen im teueren Carlyle Hotel in Manhatten noch seine betuchten Spender damit beruhigt, dass sich nichts fundamental ändern werde und kaum war er zum Kandidaten gekürt sprach er von einem revolutionären institutionellen Wandel (https://rp-online.de/politik/ausland/us ... d-54005457). Schaut man sich dann die wenigen bekannten, konkreten Planungen an, so sind überwiegend kleinere Korrekturen zu erwarten. So z.B. wird er Fracking auch weiterhin zulassen und damit bliebe Nordstream-2 und der Hunger der amerikanischen Konzerne auf Europa auch weiterhin auf der Agenda.

Insofern erwarte ich von einem Präsident Biden zwar mehr Konzilianz und weniger polterndes Auftreten, aber gewiss nichts, was die Europäer wieder in den "Winterschlaf" verfallen lassen sollte. Insofern bin ich über den Brexit auch nicht so unglücklich, da damit der britische Einfluss im Sinne Amerikas nicht mehr unmittelbar ins Gewicht fällt. Einige osteuropäische Staaten, die sich US-Positionen zu eigen machten und diese auch weiterhin vertreten könnten, sind zwar zu berücksichtigen, aber auch beherrschbar. Neben einem ausbalancierten Verhältnis zu den USA, das endlich einmal Politik und nicht nur Wirtschaft in den Mittelpunkt der deutschen Interessen stellt, sehe ich die große Herausforderung, wieder mit Russland in einen stärkeren Dialog zu kommen ohne grundsätzliche politische Positionen aufzugeben und den soft approaches Chinas entsprechend geschmeidig zu begegnen. Allerdings ist unsere Asienexpertise z.B. im Vergleich zu Neuseeland unterentwickelt und gelegentlich geradezu naiv (zeigt sich zum Beispiel in den Bemühungen zu Vietnam und Südkorea).



"Der Teufel ist ein Optimist. Er glaubt, er könnte die Menschen schlechter machen." (nach Karl Kraus) :roll:

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Stefanie
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Do 5. Nov 2020, 17:38

Ich formuliere es so... ich bin nicht für Biden, ich bin absolut gegen Trump.



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Jörn Budesheim
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Do 5. Nov 2020, 19:16

Stimmt, der größte Vorteil von Biden ist womöglich, dass er nicht Trump heißt.

Immerhin ist er anscheinend kein Psychopath. Und er hat, wie ich gelesen habe, erklärt, dass er zurück ins Pariser Klimaabkommen will. Und das ist ganz sicher eine bessere Richtung, als diejenige, die Trump vertritt, der ganz offensichtlich vor hat(te) die Welt einfach zu zerstören.




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Stefanie
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Do 5. Nov 2020, 19:47

Im Moment bin ich pessimistisch. Es bewegt sich nichts. Nevada wackelt, Arizona scheint irgendwie still zustehen, bis auf krawllige Trump Anhänger. Können die Zwei eigentlich schlafen?



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Jörn Budesheim
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Do 5. Nov 2020, 20:25

http://philo-welt.de/forum/

Ich kann die Seite immer noch nicht erreichen, weiß jemand von euch genaueres?




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NaWennDuMeinst
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Do 5. Nov 2020, 20:57

Joa, die sind down. Da ist wahrscheinlich gerade irgendein Admin ganz hektisch dabei den Fehler zu suchen ;-)



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Jörn Budesheim
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Do 5. Nov 2020, 21:37

Das geht leider schon sehr lange so!




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Jörn Budesheim
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Do 5. Nov 2020, 21:37

Wie auch immer man zu der Sache steht, eins muss man den Amerikanern lassen, dass sie ihre Staaten nach Musikrichtungen nennen, das finde ich toll. Nur etwas mehr Vielfalt wäre angebracht. Neben Swing States könnte es doch auch Jazz States geben oder Rock n' Roll States, am besten während vielleicht Blues States.




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NaWennDuMeinst
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Do 5. Nov 2020, 21:58

Und nun wird Arizona wieder Biden zugerechnet (obwohl aktuell erst 88% der Stimmen ausgezählt sind). Keine Ahnung wieso das immer hin und her geht.
Auf dieser Seite : https://edition.cnn.com/election/2020/results/president
wird Arizona noch als "umkämpft" (mit offenem Ergebnis) gelistet und Biden führt mit 68.000 Stimmen Vorsprung.

In Georgia hat Biden gut aufgeholt (aktuell 49,3% für Biden zu 49,5% für Trump). Allerdings sind die Stimmen dort schon zu 98% ausgezählt. Schwer zu sagen ob da noch ein Sieg für Biden möglich ist (wahrscheinlich nicht). Das heißt für mich, wenn Biden tatsächlich in Arizona siegt (sieht so aus) dann hängt es an Nevada. Und dort ist es ein richtiges Kopf-an-Kopf-Rennen (aktuell führt Biden dort mit nur 12.000 Stimmen Unterschied - im Vergleich zu heute früh ist der Abstand zu Trump aber um 4.000 Stimmen angewachsen).
Auch könnte das bedeuten, dass wir noch viele Tage auf den Ausgang der Wahl warten müssen:
"Ein Mitglied der Wahlkommission in Clark County im Bundesstaat Nevada hat deutlich gemacht, dass die Wahlhelfer dort noch bis zum 12. November Briefwahlunterlagen auswerten werden."

Trump versucht derweil mit dem Vorwurf des "Wahlbetruges" Auszählungen, in den Staaten wo er zurück liegt, per Klage zu unterbinden.
Außenminister Heiko Maas kommentiert das so:
"Was in Amerika passiert, entspricht nicht ganz der demokratischen Kultur, die wir von den USA kennen."
Das kann man wohl sagen. Ein Lichtblick: Im Bundesstaat Michigan ist Trump mit so einer Klage bereits gescheitert.

Es bleibt spannend. Ein schnelles Ergebnis (so wie ich gehofft hatte) bekommen wir wohl nicht.



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Do 5. Nov 2020, 23:03

Die Wahlbeteiligung finde ich beachtlich. Die höchste Wahlbeteiligung seit 20 Jahren, 66 %. Und das unter corona.
Biden hat zudem eine Rekord aufgestellt, so viel Stimmen hat noch nie ein Kandidat erhalten. Blöd nur, dass es das Wahlmänner- und Frauensystem gibt. An dieses System werden wir Europäer und vor allem wir in Deutschland uns wohl nie gewöhnen können.

Die USA sind eben nicht immer mit unseren Maßstäben zu vergleichen. Allein wegen der Größe. Die Geschichte.
In etlichen Stellungsnahmen wird immer der Entertainment Effekt angesprochen, die Politik Show, die mit viel Geld erschaffen wird. Inhaltsdebatten gibt es kaum, die USA lieben die Show. In diesem Sinne bietet Trump perfektes Entertainment.
Das konnte auch Reagan ziemlich gut, und Obama auf seine Art auch. Und Arnold Schwarzenegger. Übrigens Republikaner und kein Trump Anhänger. Da er nicht in den USA geboren ist, konnte er nicht für das Präsidentenamt kandidieren. Er hätte gute Chancen gehabt, in Europa kann man sich das schwer vorstellen.



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Fr 6. Nov 2020, 09:45

In Georgia liegen Biden und Trump jetzt fast gleich auf. Trump führt nur noch mit 500 Stimmen. Wenn Biden diesen Bundestaat holt und in Arizona alles so bleibt, dann wars das für Trump.
Dann ist das knappe Rennen in Nevada auch nicht mehr wichtig.
Auszählungsstand in Georgia momentan 99%



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Fr 6. Nov 2020, 15:50

Inzwischen führt Biden sowohl in Georgia als auch in Pennsylvania.
Die Luft wird dünn für Trump. Sollte es so bleiben spielt auch der Ausgang in Nevada keine Rolle mehr. Biden hätte gewonnen noch bevor alle Staaten ihre Stimmen komplett ausgezählt haben.



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Fr 6. Nov 2020, 17:46

Das ist, wie bezeichnet man das nur, irre? Surreal, verrückt, oder was auch immer.

Nevada hat Biden im Moment am meisten Vorsprung. Georgia ist so eng, da passt kein Blatt dazwischen. In Arizona holt Trump auf, und Pennsylvania ist eine Aufholjagd, die glaube ich erst, wenn die sagen, jetzt ist es beendet.

Ich frage mich, wie nur kann diese Land diese Wahl verarbeiten. Plus corona.



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Jörn Budesheim
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Sa 7. Nov 2020, 07:49

...Das erinnert so ein bisschen an Mitmachkunst", sagt der Kasseler Künstler und Grafiker Jörn Peter Budesheim, Jahrgang 1960, der an der Kasseler Kunstakademie studiert hat und Mitbetreiber von Kassels ältester Produzentengalerie "Kunstbalkon" ist.

"Für mich hat Kunst nicht nur etwas mit Prozess und sozialer Interaktion, sondern immer noch etwas mit Schönheit zu tun", gibt er beim Gespräch im Café des Fridericianum skeptisch zu Protokoll.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/kuns ... -1.5106862




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NaWennDuMeinst
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Sa 7. Nov 2020, 13:32

Rot oder Blau. So zeigen es die meisten Illustrationen. Aber so ist Amerika nicht. Amerika ist violett.
Eine Kritik am „Winner-takes-all“-Prinzip.
Purple.PNG
Purple.PNG (110.71 KiB) 6035 mal betrachtet
https://purplestatesofamerica.org/


Umfragen, die bis in das Jahr 1944 zurückreichen, zeigen, dass eine beständige Mehrheit der Amerikaner die Idee der Direktwahl des Präsidenten befürwortet.[5] Kritiker am System des einfachen Mehrheitswahlrechts und der konsequent umgesetzten Konkurrenzdemokratie im „Winner-takes-all“-Prinzip beklagen, dass sich der Wahlkampf hauptsächlich auf die Swing States (die Staaten ohne klare Mehrheitsverhältnisse) konzentriert und damit die Anliegen der Wähler in diesen Bundesstaaten bevorzugt würden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Electoral ... Wahlsystem



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Stefanie
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Sa 7. Nov 2020, 14:02

Es besteht die Möglichkeit für die Bundesstaaten davon abzuweichen. Nur Maine und Nebraska machen das. In maine gibt es 3 wahlleute für Biden und 1 für Trump und in nebraska 4 für Trump und 1 für Biden. Im Verhältnis der Stimmen, die jeder bekommt.



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