Kaffeestübchen

[Alethos]

Eine ganz andere Frage: Als ich neulich meinem Kontakt in Berlin sagte, dass ich am kommenden Samstag anreise, war die Verwirrung gross: Am kommenden oder am nächsten? Verzwickt. Was ist moralisch geboten? Objektiv.

[NaWennDuMeinst]

Ich denke, es gibt auch ein gewisses Misstrauen in ostdeutschen Bundesländern gegenüber staatlichen Akteuren.

Na klar. Und das ist ja auch überhaupt nicht verwunderlich. Wenn ich aufgewachsen wäre in einem Land in dem ich gelernt hätte, dass der Staat mich systematisch belügt und bespitzelt, der seine Bürger (an der Grenze) umbringt und Oppositionelle verfolgt.... natürlich würde ich dem Staat dann keine Sekunde mehr über den Weg trauen. Aber das ist eben der selbe Fehler den wir im aktuellen Zeitgeschehen ständig bemängeln: Sinnloses Pauschalisieren. Weil ich Staat in der Form eines Unrechtsstaats erlebt habe ist jeder Staat ein Unrechtsstaat. Das ist doch dieser Blödsinn. Die Bundesrepublik ist nicht die DDR. Und die Akteure sind auch nicht die selben.
Das heißt nicht, dass wir nicht vorsichtig sein müssen (denn kein Staat ist immun dagegen sich in sowas zu verwandeln). Aber meine Güte, man muss doch auch die Unterschiede sehen können.

[NaWennDuMeinst]

Eine ganz andere Frage: Als ich neulich meinem Kontakt in Berlin sagte, dass ich am kommenden Samstag anreise, war die Verwirrung gross: Am kommenden oder am nächsten? Verzwickt. Was ist moralisch geboten? Objektiv.

Ich verstehe die Frage gar nicht. "am kommenden" und "am nächsten" ist für mich das selbe.

[Stefanie]

NWDW, ich staune.

Alethos, das sorgt immer für Verwirrung.
Ich heute zu meiner Mutter, feiert Tante sowieso diesen Freitag oder kommenden Freitag ihren Geburtstag?
Dieser Freitag ist der Freitag dieser Woche und der kommende Freitag eben der Freitag der kommenden, der nächsten Woche.
Kommentar meiner Mutter, wie du weißt nicht, wann sie Geburtstag hat? Nächste Woche!

[NaWennDuMeinst]

NWDW, ich staune.

Worüber?

Alethos, das sorgt immer für Verwirrung.
Ich heute zu meiner Mutter, feiert Tante sowieso diesen Freitag oder kommenden Freitag ihren Geburtstag?
Dieser Freitag ist der Freitag dieser Woche und der kommende Freitag eben der Freitag der kommenden, der nächsten Woche.
Kommentar meiner Mutter, wie du weißt nicht, wann sie Geburtstag hat? Nächste Woche!

Achso, das ist gemeint. Der Unterschied zwischen "dieser" und "nächster" (nicht "kommender" und "nächster").
Also ich unterscheide das meistens so, dass ich das einfach so sage: "Freitag nächste Woche".
"Nächster Freitag" ist für mich der "kommende Freitag". Das ist für mich das Selbe.

[Stefanie]

Ich staune über deine Beschreibung der Sachsen.

[NaWennDuMeinst]

Ich staune über deine Beschreibung der Sachsen.

Aber Du wolltest das doch wissen.

Ich hatte Arbeitskollegen auch aus Sachsen. Das waren alles prima Kerle (und Mädels). Aber auch bei einigen von denen war diese - wie soll ich das nennen - Verweigerungshaltung in Richtung Westen vorhanden. Nicht permanent und nicht bei allen, aber das brach immer wieder mal bei einigen durch.
Ich war auch schon in Sachsen im Urlaub. Das ist wirklich schön da im Erzgebirge. Und wir sind da auch freundlich aufgenommen worden. Aber über Flüchtlinge kannst Du mit denen nicht einfach so sprechen. Die Chance dass Du da Jemanden als Gesprächspartner erwischt der direkt Schaum vor dem Mund bekommt ist groß. In einer Bar habe ich das mal erlebt. Das war ein wirklich nettes Gespräch bis dann die eine "Eingeborene" anfing über "unsere Gäste" (so drückte sie sich mit stark verächtlichem Unterton aus) zu sprechen. Da kam so eine Feindseligkeit rüber, dass ich - anders als das sonst so meine Art ist - da auch nicht Kontra gegeben habe sondern einfach nur genickt und das Gespräch abgewürgt habe, weil ich keine Lust hatte mich mit der Frau zu prügeln. Diese Frau hatte richtig Glut in den Augen, pure Feindseligkeit. Eben noch ganz freundlich und fröhlich unterhalten, und dann auf einmal wie ausgewechselt - der pure Hass. Und das habe ich dort ein paar Mal erlebt. Was das betrifft sind mir diese Leute extrem unsympathisch. So unsympathisch dass ich mir gedacht habe, wenn sie keine Fremden wollen, dann brauchen sie auch keine Touristen (und deren Geld). Ich fahre da jedenfalls nicht nochmal hin. Und zwar so lange nicht, bis die da wieder normal werden.

[Alethos]

Das heißt nicht, dass wir nicht vorsichtig sein müssen (denn kein Staat ist immun dagegen sich in sowas zu verwandeln). Aber meine Güte, man muss doch auch die Unterschiede sehen können.

Es ist wohl auch nicht ganz einfach, wenn man so sozialisiert wurde, wie du es beschreibst, dass man eine differenzierte Sichtweise entwickelt. Es reicht nicht, die Mauer niederzureissen, es müssen auch noch die inneren Mauern fallen, und das braucht Zeit. Vielleicht mehr als eine Generation.

Dass die AfD speziell in Ostdeutschland hohen Zulauf hat, ist ja wohl auch kein Zufall, und dieser korreliert mit einer tiefen Impfquote. Es sind Nachwehen eines autoritären Systems, das sich in sich selbst einkapselte und gegen aussen immunisierte, dass die Menschen gegen vieles sind, speziell eben auch gegen staatliche Massnahmen. Man will nun endlich Deutscher sein (und nicht Halbtürke und Halbpole), man will endlich frei sein, und nichts mehr diktiert bekommen vom Staat: alles Überreaktionen des sensiblen sozialen Systems.

Die grosse Ablehnung gegen alles Staatliche prägt übrigens auch die SVP in der Schweiz, auch da gibt es Korrelationen zwischen Impfverweigerung und politschen Mehrheitsverhältnissen: Gemeinden mit hohen SVP-Wähleranteilen weisen deutlich tiefere Impfquoten aus. In der rechten Politik (und ich meine die etwas ausgeprägtere Sorte) schwingt sehr viel Misstrauen mit. Gegen Ausländer. Gegen den Staat. Gegen die Impfquote, aber auch gegen den Mainstream. Darüber könnten wir lange politisieren.

[Alethos]

Alethos, das sorgt immer für Verwirrung.
Ich heute zu meiner Mutter, feiert Tante sowieso diesen Freitag oder kommenden Freitag ihren Geburtstag?
Dieser Freitag ist der Freitag dieser Woche und der kommende Freitag eben der Freitag der kommenden, der nächsten Woche.
Kommentar meiner Mutter, wie du weißt nicht, wann sie Geburtstag hat? Nächste Woche!

Ja, diese Eselsbrücke ergibt für mich eben gar keinen Sinn. Der kommende Samstag ist doch eindeutig der Samstag, der kommt, und zwar der nächste kommende und nicht der übernächste? Also, das ist eine ganz wichtige Frage, finde ich

[NaWennDuMeinst]

Alethos, das sorgt immer für Verwirrung.
Ich heute zu meiner Mutter, feiert Tante sowieso diesen Freitag oder kommenden Freitag ihren Geburtstag?
Dieser Freitag ist der Freitag dieser Woche und der kommende Freitag eben der Freitag der kommenden, der nächsten Woche.
Kommentar meiner Mutter, wie du weißt nicht, wann sie Geburtstag hat? Nächste Woche!

Ja, diese Eselsbrücke ergibt für mich eben gar keinen Sinn. Der kommende Samstag ist doch eindeutig der Samstag, der kommt, und zwar der nächste kommende und nicht der übernächste? Also, das ist eine ganz wichtige Frage, finde ich

Der "Trick" ist, dass sich bei Stefanies Variante das "kommend" nicht auf den "kommenden Tag" sondern auf die "kommende Woche" bezieht. Es ist kurz für "der Samstag der kommenden (und eben nicht dieser) Woche".

[Alethos]

Naja, also dann darf ich nicht sagen, dass ich am kommenden Samstag komme, wenn ich damit den nächsten meine? Verrückte Sprache. Aber wozu haben wir denn den „übernächsten Samstag“ erfunden?


Ist ja gut…

[NaWennDuMeinst]

Naja, also dann darf ich nicht sagen

Ich glaube nicht, dass Du gezwungen bist Dich auf Stafanies Variante festzulegen. Ich verwende das auch nicht so. Es gibt da kein richtig oder falsch.
Wichtig ist ja nur, dass der andere weiß was Du meinst. Zur Not sag einfach das Datum und dann hat sich das.

[Alethos]

Zur Sicherheit ist das wohl besser so, dann sage ich, weil doppelt genäht, besser hält, „am kommenden 24.7.“ und meine damit 2021 und nicht 2022.

Schade gibt es hier kein eindeutig richtig oder falsch, so objektiv, weisst du?

Nun denn.. Berlin, ich kommend!

[Stefanie]

Alethos, das sorgt immer für Verwirrung.
Ich heute zu meiner Mutter, feiert Tante sowieso diesen Freitag oder kommenden Freitag ihren Geburtstag?
Dieser Freitag ist der Freitag dieser Woche und der kommende Freitag eben der Freitag der kommenden, der nächsten Woche.
Kommentar meiner Mutter, wie du weißt nicht, wann sie Geburtstag hat? Nächste Woche!

Ja, diese Eselsbrücke ergibt für mich eben gar keinen Sinn. Der kommende Samstag ist doch eindeutig der Samstag, der kommt, und zwar der nächste kommende und nicht der übernächste? Also, das ist eine ganz wichtige Frage, finde ich

Ich sag doch, verwirrend und mich hast Du jetzt auch verwirrt :- )))

[Jörn Budesheim]

Ja, das führt immer wieder zu Missverständnissen.

Ich habe gerade eine Umfrage unter zwei Personen gemacht, nämlich mir und meiner Frau. Das Ergebnis lautet wie folgt: die Ausdrücke der kommende Freitag, der nächste Freitag, und dieser Freitag sind synonym. Gemeint ist heute damit der Freitag in dieser Woche.

[Stefanie]

Um die Verwirrung komplett zu machen...

https://www.openthesaurus.de/synonyme/e ... g%20ist%22.

Und hier antwortet Dr. Bopp

https://blog.leo.org/2013/03/19/wann-ge ... n-freitag/

[Alethos]

Also, ich bin froh, dass wir das diskutiert haben. Ich sage somit „Ich fahre kommenden Samstag nach Berlin“ und meine damit den nächsten Samstag, d.h. den 24.7.

[NaWennDuMeinst]

Ich habe das bestimmt schon mal erzählt, aber immer wieder lustig sind die verwirrten Gesichter von Gästen die nicht aus Berlin kommen.
Wer in Berlin einen Pfannkuchen bestellt bekommt sowas:

Pfannkuchen.jpg (722.12 KiB) 5581 mal betrachtet

Also das was im Rest der Welt "Berliner" genannt wird. Übrigens auch sehr lustig: In Spanien (Teneriffa) heißen diese Pfannkuchen "Berllina" mit "a".

Der Gast möchte aber eigentlich das hier:

Eierkuchen.jpg (125.38 KiB) 5581 mal betrachtet

Was in Berlin "Eierkuchen" genannt wird.

Wir haben uns aber angepasst. Inzwischen sehe ich in vielen Berliner Bäckereien, dass die Berliner Pfannkuchen als "Berliner" ausgeschildert sind.
Multi-Kulti eben.

[iselilja]

Eine letzte Anmerkung meinerseits noch bevor ich dieses Forum endgültig verlasse. Es müssen wegen mir keine Threads geschlossen werden. Man kann und darf mich auch einfach aus dem Forum kicken, wenn man nicht erträgt, was ich schreibe. Ich hatte mit sowas noch nie ein Problem.

[Stefanie]

Es ist schon schlimm genug, und dann noch das

https://ga.de/region/ahr-und-rhein/bad- ... d-61700535

So nutzen Querdenker und Rechtsextreme die Flutkatastrophe aus

Querdenker, Verschwörungsideologen und Neonazis versuchen offenbar, die Flutkatastrophe an der Ahr für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Das beschäftigt die Einsatzkräfte vor Ort zusätzlich. Sie warnen vor Falschmeldungen und Rechtsextremisten, die sich in der Situation als „Kümmerer“ ausgeben.
(...)
Am Dienstag sah sich die Polizei Koblenz genötigt, vor Fahrzeugen mit Lautsprechern zu warnen, die polizeilichen Einsatzfahrzeugen zum Verwechseln ähnlich sehen. In dem von den Überflutungen besonders stark betroffenen Ahrweiler sei ein polizeiähnlicher Wagen mit der Aufschrift „Friedensfahrzeug“ unterwegs. „Eine solche Lackierung ist nicht verboten, solange nicht Polizei draufsteht, es kein Blaulicht trägt oder ein hoheitliches Polizeiwappen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Über die Lautsprecher wurde die Falschmeldung verbreitet, dass Polizei- und Rettungskräfte die Anzahl der Einsatzkräfte reduziert. „Wir sind ununterbrochen da!“, teilte die Polizei auf Twitter mit.
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