Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Quk
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Di 19. Mär 2024, 16:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 15:17
In Bayern sind jetzt nur noch Schüler zulässig

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... che-verbot
Schülerinnen und Schüler bleiben zulässig. Nur das Kürzelgehäcksel mit Doppelpunkt und Sternchen ist nicht mehr zulässig.




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Jörn Budesheim
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Ach




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Quk
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Di 19. Mär 2024, 17:28

I find an Seder vo grund aåf unsimbåådisch, åba dees is ned schlecht, wenn widda a bissl mea Elegåånz in Språch kimmt.




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Stefanie
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Di 19. Mär 2024, 17:45

Die Erwähnung aller Geschlechter ist nicht mehr umzukehren. Entweder mit Sternchen oder eben immer alle Varianten. Und irgendwann werden dann einige merken, dass es mit dem Sternchen einfacher ist. Irgendwann erkennt dann auch der Computer das und macht das automatisch. Wir müssen das auch noch üben.
Bis dahin werde ich weiterhin auf Formularen, in denen nur die männliche Form steht, es händisch ändern, bevor ich unterschreibe.

Wie war das... Sprache wandelt sich.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 17:52

Ich hoffe, dass möglichst viele Schüler Widerstand leisten!




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Stefanie
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Di 19. Mär 2024, 17:59

Quk hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 17:28
I find an Seder vo grund aåf unsimbåådisch, åba dees is ned schlecht, wenn widda a bissl mea Elegåånz in Språch kimmt.
Was ist das für ein Dialekt?



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Michael7Nigl
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Di 19. Mär 2024, 18:12

Ich staune darüber, dass Genus und Sexus so oft unzulässigerweise voneinander abhängig gemacht werden.

Wenn ich im Büro arbeite, bin ich eine Bürokraft, egal ob ich männlich oder weiblich bin. Es gibt keine linguistische Notwendigkeit, ein grammatikalisch maskulines Wort für "Bürokraft" zu erfinden, denn selbstverständlich fühle auch ich mich als Mann angesprochen mit "die Bürokraft".

Warum müssen nun für "Zuschauer" oder "Schüler" neue Formen gefunden werden, damit sich nicht-männliche Geschlechter berücksichtigt sehen? Die Frauen, mit denen ich darüber rede, finden das ebenso bescheuert wie ich.

Wenn jemand gendern will, soll er das meinetwegen tun. Aber anderen vorzuschreiben, nicht mehr in korrektem Deutsch sprechen oder schreiben zu dürfen, ist für mich das Letzte.

Frauen sind in vielen Bereichen benachteiligt, das kann man wohl objektiv feststellen. Das muss geändert werden, es muss echte Gleichberechtigung geben. Das ist meiner Meinung nach jedoch kein Grund, unsere Sprache zu verändern. Sie ist schön und gut so, wie sie ist. Wenn sich Sprache aus sich selbst heraus verändert, ist das etwas Anderes. Wovon ich rede, ist eine von oben oder von einer Minderheit durchgesetzte Verordnung einer Gendersprache.




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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 18:29





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Stefanie
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Di 19. Mär 2024, 18:31

Was ist so schwer daran, ein Mädchen als Schülerin zu bezeichnen? Und einen Jungen als Schüler? Oder eine Frau als Kundin oder Kontoinhaberin auf Formularen, Juristin, Ärztin, Geschäftsführerin etc. Bürokauffrau ist schon längst normaler Sprachgebrauch.
Wer in der Sprache nicht sichtbar ist, ist es darüberhinaus auch nicht wirklich.
Mein tablet bietet mir immer noch in vielen Bereichen nur die männliche Form an. Philosophin musste ich dem Ding erst beibringen, Ärztin, Juristin auch.
Bei dem Thema bin ich noch sturer als sonst. Nur so als Vorwarnung : - )



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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 18:39

Michael7Nigl hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 18:12
es muss echte Gleichberechtigung geben.
Na meiner Ansicht gehört eine Änderung der Sprache dazu.




Michael7Nigl
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Di 19. Mär 2024, 18:40

Stefanie hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 18:31
Was ist so schwer daran, ein Mädchen als Schülerin zu bezeichnen? Und einen Jungen als Schüler? Oder eine Frau als Kundin oder Kontoinhaberin auf Formularen, Juristin, Ärztin, Geschäftsführerin etc. Bürokauffrau ist schon längst normaler Sprachgebrauch.
Wer in der Sprache nicht sichtbar ist, ist es darüberhinaus auch nicht wirklich.
Mein tablet bietet mir immer noch in vielen Bereichen nur die männliche Form an. Philosophin musste ich dem Ding erst beibringen, Ärztin, Juristin auch.
Bei dem Thema bin ich noch sturer als sonst. Nur so als Vorwarnung : - )
Ich habe nie behauptet, dass es schwer sei zu gendern. Ich halte es aber nicht für notwendig, weder linguistisch noch gesellschaftlich.

Warum sollte sich jemand unsichtbar fühlen? Maskuline Formen sagen nichts über den Sexus der angesprochenen Person aus.

Wie gesagt, muss Gleichberechtigung der Geschlechter hergestellt werden. Meiner Meinung nach bedeutet das aber nicht eine Veränderung der Sprache, wie es das Gendern vorsieht.




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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 18:54

In dem Video, das ich oben gepostet habe, werden gleich zu Beginn auch einige Studien erwähnt. Das Fazit von Lesch ist, dass geschlechtergerechte Sprache im Vergleich zu geschlechterungerechter Sprache einen deutlich positiven Einfluss auf unser Denken und Handeln hat. Ein Beispiel: Mädchen können sich viel eher vorstellen, Feuerwehrfrau zu werden, wenn die Feuerwehrfrau in der Vorstellung des Berufes auch erwähnt wird und nicht im generischen Maskulin verschwindet.




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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 19:26

“Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.”
“Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.”


Mit Beispielen wie diesem wurde getestet, ob mit dem generischen Maskulinum beide Geschlechter nicht nur "grammatikalisch mitgemeint", sondern von den Hörern und Hörerinnen der Sätze auch mitgedacht und mit vorgestellt werden. Ergebnis: Bei Sätzen im generischen Maskulinum stellen sich die meisten Menschen vor allem Männer vor.

Manche Menschen reagieren auf die geschlechtsgerechte Sprache irritiert und/oder mit Reaktanz, das ist natürlich auch nicht schön, könnte aber vielleicht mit einer etwas entspannteren Argumentationsatmosphäre abgefedert werden. Sicher ist es natürlich nicht, es gibt Menschen die aggressiv reagieren, wenn sie geschlechtergerechte Sprache nur sehen.

Ähnliches kenne ich vom Vegetarismus in den sozialen Medien. Da braucht man manchmal nur ein Foto von einem vegetarischen Essen zu zeigen und schon kommen Kommentare wie: "Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich zu essen habe!" Und das, obwohl es gar keine Aufforderung gab, vegetarisch zu essen, sondern nur das Essen gezeigt und als vegetarisch gekennzeichnet wurde, sonst nichts.




Michael7Nigl
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Di 19. Mär 2024, 19:36

Das Lesch-Video kannte ich bereits, ich fand es auch interessant. Die darin vorgeschlagenen Lösungswege sind nur eine Möglichkeit und in meinen Augen nicht die beste.

Ich fände es besser, wenn man die verquere Auffassung, Genus und Sexus bedingten einander, auflöst. Es sollte eine Selbstverständlichkeit für alle sein, dass mit "Soldaten" oder "Polizisten" sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind, wie es linguistisch ja auch korrekt ist.

Ich respektiere es, wenn jemand Gendern gut findet und selber gendern will. Oft verspüre ich aber, dass meine Einstellung zu diesem Thema nicht respektiert wird. Und man sollte bereit sein anzuerkennen, dass die Mehrheit der Bürger das Gendern ablehnt.




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Jörn Budesheim
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Michael7Nigl hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 19:36
Es sollte eine Selbstverständlichkeit für alle sein, dass mit "Soldaten" oder "Polizisten" sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind
Die Studien zeigen aber das Gegenteil, beim generischen Maskulinum denken die meisten Menschen überwiegend an Männer.




Michael7Nigl
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Di 19. Mär 2024, 19:46

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 19:41
Michael7Nigl hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 19:36
Es sollte eine Selbstverständlichkeit für alle sein, dass mit "Soldaten" oder "Polizisten" sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind
Die Studien zeigen aber das Gegenteil, beim generischen Maskulinum denken die meisten Menschen überwiegend an Männer.
Das bestreite ich nicht. Es ist aber nicht notwendigerweise so. Anstatt die Sprache zu verändern, kann man die Menschen auch zu einem linguistisch korrekten Sprachverständnis erziehen. Ich glaube nicht, dass das schwieriger oder gesellschaftlich unverträglicher ist, als die Gendersprache einzuführen.




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Stefanie
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Di 19. Mär 2024, 19:56

Nöö.
Mir geht es noch nicht mal so um das Gendersternchen, sondern darum, als Frau nicht als Kontoinhaber etc. angesprochen zu werden. Eine Polizistin ist eine Polizistin und kein Polizist. Auch wenn es mehrere sind.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ist das so schwer?

Oder wir machen es so....
Es sollte eine Selbstverständlichkeit für alle sein, dass mit "Soldatinnen" oder "Polizistinnen" sowohl Frauen wie auch Männer gemeint sind.
:mrgreen:



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Michael7Nigl
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Di 19. Mär 2024, 20:17

Stefanie hat geschrieben :
Di 19. Mär 2024, 19:56
Nöö.
Mir geht es noch nicht mal so um das Gendersternchen, sondern darum, als Frau nicht als Kontoinhaber etc. angesprochen zu werden. Eine Polizistin ist eine Polizistin und kein Polizist. Auch wenn es mehrere sind.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ist das so schwer?

Oder wir machen es so....
Es sollte eine Selbstverständlichkeit für alle sein, dass mit "Soldatinnen" oder "Polizistinnen" sowohl Frauen wie auch Männer gemeint sind.
:mrgreen:
Du vertritts eine linguistisch nicht korrekte Auffassung der deutschen Grammatik. Ich respektiere das, Du kannst das gerne praktizieren und politisch durchsetzen wollen.

Ich hingegen bin dafür, unsere Sprache beizubehalten. Sprache verändert sich mit der Zeit, das ist klar. Ich bin aber gegen eine von oben verordnete Einführung der Gendersprache. Bist Du bereit, das ebenfalls zu respektieren?




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Stefanie
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Di 19. Mär 2024, 20:30

Solange ich nicht als Arbeitnehmer, Forumsschreiber, Autofahrer, Kunde, Nutzer, Kollege, Mitarbeiter, Idiot, Leser, Mieter, Käufer, Jurist etc. angeredet bzw. schriftlich bezeichnet werde.



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AufDerSonne
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Di 19. Mär 2024, 20:33

Also euer Kaffeestübchen-Geschwätz ist weit unter meinem Niveau! :lol:

Nein, ich möchte nur tiefgründige Philosophie machen, aber mir kommt nichts in den Sinn. Muss wohl wieder einmal selbst ein Buch lesen. Ich habe da glaube ich noch etwas von Aristoteles.
Habe es gefunden: Metaphysik, heisst es.



Ohne Gehirn kein Geist!

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