DIA-LOGOS

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich Menschen sind. Zum Glück.
Für mich wäre die geschilderte Übung mit dem gemeinsam im Kreis gehen eine mega Stressituation, wahrscheinlich weil ich nicht der Punkt auf der Linie bin, sondern der Punkt neben der Linie.

Verstehe ich. Aber: Freiheit heißt doch auch, wählen zu können. Mal dies, mal das ausprobieren zu können?

@Jörn, geht es technisch zu ändern, daß die Kulturdebatte in der Übersicht nicht unter "Fortsetzung folgt" angezeigt wird?

Ich habe den Thread jetzt umbenannt.

Zu Besuch im Kasseler Kunstverein.

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Fr 15. Feb 2019, 05:03

Verstehe ich. Aber: Freiheit heißt doch auch, wählen zu können. Mal dies, mal das ausprobieren zu können?

Sicher. Die Wahl hat aber schon stattgefunden.
Ich kenne mich, und für alle Beteiligten ist es besser, dass ich solche Formen der wie auch immer Selbstfindung - insbesondere in Gruppen- meide. Im besten Fall stresst es nur mich, weil ich mich zusammenreißen muss, die Steigerungsform davon ist, ich werde aggressiv, dann muss ich mich noch mehr zusammenreißen, und ich muss dem Drang widerstehen, im Rechteck zu Laufen und damit die anderen Teilnehmenden zu stören.

Grundsätzlich ist beinahe alles, was in Gruppenform (Entspannungskurse, solche Kurse wie oben beschrieben, Reha-Sport, Sportkurse, Gruppenführungen) stattfindet, ein Stress- und Nervfaktor.

Vieles ist aus dem - ich nenne es mal Entspannungsbereich- ist für mich nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft darum bemüht, das Tatsächliche/die Realität erst außen vor zu lassen, um es auf Umwegen dann wieder einzubringen.

Ich kann das alles problemlos nachvollziehen :-)

Stefanie hat geschrieben : ↑

Fr 15. Feb 2019, 22:44

Vieles ist aus dem - ich nenne es mal Entspannungsbereich- ist für mich nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft darum bemüht, das Tatsächliche/die Realität erst außen vor zu lassen, um es auf Umwegen dann wieder einzubringen.

Für mich geht es eher darum - wie in einem Forschungsprogramm - bestimmte Realitäten kennenzulernen.

Stefane hat geschrieben : Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.

Zu diesen "anderen" zähle ich auch meine früheren "Ich's" :-)

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 07:04

Stefanie hat geschrieben : ↑

Fr 15. Feb 2019, 22:44

Vieles ist aus dem - ich nenne es mal Entspannungsbereich- ist für mich nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft darum bemüht, das Tatsächliche/die Realität erst außen vor zu lassen, um es auf Umwegen dann wieder einzubringen.

Für mich geht es eher darum - wie in einem Forschungsprogramm - bestimmte Realitäten kennenzulernen.

Welche Meditationsform blendet denn "zwanghaft" das "Tatsächliche" aus?
Ups! Habe ich da nicht aufgepasst
Wie beurteilt man eigentlich, ob etwas "nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft" ist?

Ich kann Stefanie dennoch gut verstehen. Ich selbst hätte mir nie im Leben träumen lassen, dass ich mal meditiere - bis zu dem Moment, wo ich dann damit angefangen habe :)

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Fr 15. Feb 2019, 20:10

Zu Besuch im Kasseler Kunstverein.

Jetzt bin ich doch neugierig, welche "Forderung" Du da so demonstrativ ins Bild hältst?
Selbst bei maximaler Vergrößerung konnte ich sie nicht entziffern...

Prä-Post! Alternativ: Post-Post!

Mir geht die Vorsilbe "post" etwas auf den Senkel. Sie wird so inflationär eingesetzt, dass man es nur noch schwer tragen kann. Die Kunst ist postrepräsentativ, die Demokratie ist eine Postdemokratie, die Moderne ist eine Postmoderne, wir leben im Postinternetzeitalter, alles und jedes ist irgendwie "post-"

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:03

Ich selbst hätte mir nie im Leben träumen lassen, dass ich mal meditiere - bis zu dem Moment, wo ich dann damit angefangen habe

Hattest Du vorher auch schon vorgefertigte Urteile über alle Formen von Meditationen?
Was bewegte Deinen Entschluss zu beginnen?
Denn letztlich ist es doch immer so, wie E.v.Bauernfeld es einst trefflich formulierte:

"Es braucht zu allem ein Entschließen - selbst zum Genießen."

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:20

Prä-Post! Alternativ: Post-Post!

Mir geht die Vorsilbe "post" etwas auf den Senkel. Sie wird so inflationär eingesetzt, dass man es nur noch schwer tragen kann. Die Kunst ist postrepräsentativ, die Demokratie ist eine Postdemokratie, die Moderne ist eine Postmoderne, wir leben im Postinternetzeitalter, alles und jedes ist irgendwie "post-"

Oh ja!
Das unterschreibe ich vollumfänglich!
Nur - wie ich mich kenne, hätte ich es in dicken, großen Lettern auf das Schild gepinselt. Eigentlich ist es für diese berechtigte und längst fällige Forderung noch viel zu klein... ein Banner-Drop vom Portal des Fridericianums ginge da schon eher!

TsukiHana hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:25

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:03

Ich selbst hätte mir nie im Leben träumen lassen, dass ich mal meditiere - bis zu dem Moment, wo ich dann damit angefangen habe

Hattest Du vorher auch schon vorgefertigte Urteile über alle Formen von Meditationen?
Was bewegte Deinen Entschluss zu beginnen?
Denn letztlich ist es doch immer so, wie E.v.Bauernfeld es einst trefflich formulierte:

"Es braucht zu allem ein Entschließen - selbst zum Genießen."

Sagen wir mal so: wenn der Jörn von vor 20 oder 30 Jahren sich jetzt mit 59 so sehen könnte, wäre er wohl ziemlich "erstaunt" gelinde gesagt: Vegetarier, Meditierer, Nichttalkoholiker ... das muss ein schrecklicher Typ sein, der da aus ihm geworden ist. Einzig der Umstand, dass ich weiterhin Philosophie-Bücher lese und Kunst mache, hätte ihn vielleicht mit mir versöhnt. Aber, dass aus dem Hardcore-Konstruktivisten jetzt ein Realist in der Philosophie geworden ist, das hätte er sicher auch nicht verstanden. Und vor allem auch nicht gut geheißen!

TsukiHana hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:34

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:20

Prä-Post! Alternativ: Post-Post!

Mir geht die Vorsilbe "post" etwas auf den Senkel. Sie wird so inflationär eingesetzt, dass man es nur noch schwer tragen kann. Die Kunst ist postrepräsentativ, die Demokratie ist eine Postdemokratie, die Moderne ist eine Postmoderne, wir leben im Postinternetzeitalter, alles und jedes ist irgendwie "post-"

Oh ja!
Das unterschreibe ich vollumfänglich!
Nur - wie ich mich kenne, hätte ich es in dicken, großen Lettern auf das Schild gepinselt. Eigentlich ist es für diese berechtigte und längst fällige Forderung noch viel zu klein... ein Banner-Drop vom Portal des Fridericianums ginge da schon eher! :lol:

Das war meine Form von Post-Protest! :-)

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 13:34

Sagen wir mal so: wenn der Jörn von vor 20 oder 30 Jahren sich jetzt mit 59 so sehen könnte, wäre er wohl ziemlich "erstaunt" gelinde gesagt: Vegetarier, Meditierer, Nichttalkoholiker ... das muss ein schrecklicher Typ sein, der da aus ihm geworden ist. Einzig der Umstand, dass ich weiterhin Philosophie-Bücher lese und Kunst mache, hätte ihn vielleicht mit mir versöhnt. Aber, dass aus dem Hardcore-Konstruktivisten jetzt ein Realist in der Philosophie geworden ist, das hätte er sicher auch nicht verstanden. Und vor allem auch nicht gut geheißen!

Aber Deine Frau/Kinder erkennen Dich noch, oder?
Leben IST Wandel. Wer sich gar nicht ändert, hat wohl nicht gelebt... soll es geben.

Ja, die Familie erkennt mich noch :-)

TsukiHana hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 12:59

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 07:04

Stefanie hat geschrieben : ↑

Fr 15. Feb 2019, 22:44

Vieles ist aus dem - ich nenne es mal Entspannungsbereich- ist für mich nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft darum bemüht, das Tatsächliche/die Realität erst außen vor zu lassen, um es auf Umwegen dann wieder einzubringen.

Für mich geht es eher darum - wie in einem Forschungsprogramm - bestimmte Realitäten kennenzulernen.

Welche Meditationsform blendet denn "zwanghaft" das "Tatsächliche" aus?
Ups! Habe ich da nicht aufgepasst
Wie beurteilt man eigentlich, ob etwas "nicht authentisch, abgehoben und oft gerade zu zwanghaft" ist?

Da steht noch der Halbsatz am Schluss.

Die von Jörn geschilderte Übung wird oft in Abwandlungen durchaus in sog. Workshops verwendet, mal am Anfang, mal so zwischen durch. In der Regel geht es um ein Problem, es wird eine Lösung gesucht... und dann sowas. Ich stehe oder sitze dann da, und denke mir, Himmel jetzt kommt doch mal zum Punkt. Was soll dieser fast schon Zwang, etwas was schief läuft in Watte zu packen, um dann irgendwann mal, zu erkennen, huch wir haben ein Problem. Ach was, sonst würden wir hier jetzt nicht sitzen. Zum Glück für mich, bleibt mein Tätigkeitsfeld in der Regel von solchen Arbeitsweisen verschont. Im Privatleben verschone ich mich selber davor.
Im Mediationsthread wurden Videos gezeigt, mit Stimmen, die in einer Stimmlage und Rythmus sprechen, die gekünstelt daher kommen, wo bitte ist das authentisch?
Gruppenveranstaltungen schränken mich ein. Wenn es um mich selber geht, bestimme ich alleine das Tempo, wann ich was mache, wie ich es mache, und nicht eine Gruppe, oder Vorredner.

Stefanie hat geschrieben : ↑

Sa 16. Feb 2019, 19:45

Im Mediationsthread wurden Videos gezeigt, mit Stimmen, die in einer Stimmlage und Rythmus sprechen, die gekünstelt daher kommen, wo bitte ist das authentisch?

Ja, stimmt, die Stimmen sind oftmals ein Problem. Bei YouTube finden sich noch krassere Sachen, als die, die ich hier gepostet habe. Es gibt aber auch angenehme Stimmen, die nicht gekünstelt wirken. Ich nutze ja oft eine App, dort sind fast alle Stimmen sehr gut. Die Kursleiterin in der VHS ist auch sehr angenehm.