Re: Kaffeestübchen
Verfasst: So 6. Okt 2019, 12:38
Nauplios hat geschrieben : ↑Do 3. Okt 2019, 18:48Es gibt von Blumenberg einen kleinen Text aus dem Nachlaß mit dem Titel "Das finale Dilemma des Lesers", in dem ein fiktiver Autor auftritt, der sich die Aufmerksamkeit seiner Leser sichert, "indem er die Schwierigkeiten des Zugangs zu seinem Werk derart steigert, daß die Voraussetzung lebenslanger Beschäftigung mit dem rezeptiven Geschäft als Unumgänglichkeit präsent wird". (Lebensthemen; S. 31)
Robert Buch und Daniel Weidner, in "Blumenberg lesen" hat geschrieben : Verschärft wird die Anforderung noch dadurch, dass der Leser nicht nur jede Zeile des Werks zu kennen hätte, sondern auch die Lektüren des Autors nachholen müsste, um auf diese Weise, also vor dem Hintergrund dessen, was es hinter sich gelassen beziehungsweise überboten hat, überhaupt erst die Leistung des Werks zu ermessen! Diese sich von Borges und Schopenhauer herschreibende Fantasie bündelt zentrale Motive Blumenbergs und bricht sie in charakteristisch umständlicher und zugleich selbstironischer Manier: Der Maßlosigkeit eines Werks und dessen Anspruch auf exklusive Gefolgschaft stehen sowohl die Bereitschaft als auch die Ohnmacht eines Lesers gegenüber, dessen Bemühungen durch stete Steigerung der Ansprüche gleichermaßen prämiert wie frustriert werden.
Done + Merci meinerseits.
Murphy ist ein kleines Katerchen, das wir vor einigen Jahren aus einem Tierheim geholt haben. Kinder hatten es in einem Straßengraben zusammen mit zwei Geschwisterchen gefunden, wo die drei Kleinen mutterlosen Kätzchen durch wehklagendes Miauen auf sich aufmerksam gemacht hatten. Es dauerte nicht lange und Murphy faßte Vertrauen zu uns, schmiegte sich einschmeichelnd an unsere Füße und turnte übermütig auf unseren Schultern herum als wollte er uns zu verstehen geben: "Bei euch bleib´ ich!".Friederike hat geschrieben : ↑Di 8. Okt 2019, 10:03
Das bedeutet, Murphy ist an -menschliche- Begleitung bei seinen nächtlichen Streifzügen gewöhnt ...? Unglaublich.
O, ich bin überrascht, weil ich gemeint hatte, die Präposition "unter" wäre eine typisch norddeutsche Eigenart und überall andernorts würde man sagen "in der Woche".Alethos hat geschrieben : Leider habe ich kaum Zeit unter der Woche [...]
Die Wendung 'in der Woche' habe ich noch nie gehört. Im Spanischen sagt man zwar auch 'en la semana', aber auf Deutsch klingt 'in' (für mich) irgendwie komisch.Friederike hat geschrieben : ↑Do 10. Okt 2019, 09:52O, ich bin überrascht, weil ich gemeint hatte, die Präposition "unter" wäre eine typisch norddeutsche Eigenart und überall andernorts würde man sagen "in der Woche".Alethos hat geschrieben : Leider habe ich kaum Zeit unter der Woche [...]
Eigentlich sind sowohl "in" als auch "unter" Raum-Wörter (ich fang' schon an, von Metaphern zu träumen ), die wir auf die Zeit übertragen. Wenn ich mir das "unter der Woche" und "in der Woche" bildlich räumlich vorstelle, dann kommt mir beides komisch, fremd, nicht richtig ... irgendwie vor.
Und wie sagt du es denn?Friederike hat geschrieben : ↑Do 10. Okt 2019, 14:14Eigentlich sind sowohl "in" als auch "unter" Raum-Wörter (ich fang' schon an, von Metaphern zu träumen ), die wir auf die Zeit übertragen. Wenn ich mir das "unter der Woche" und "in der Woche" bildlich räumlich vorstelle, dann kommt mir beides komisch, fremd, nicht richtig ... irgendwie vor.
Jetzt wird’s komplex Da jetzt bald Wochenende ist, plädiere ich für eine Vertagung dieses heiteren Disputs auf nächste Woche; dann können wir es unter und innerhalb der Woche nochmal genauer anschauen und, wenn man will, auch während