Re: Kaffeestübchen
Verfasst: So 31. Mai 2020, 13:31
Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Ich weiß nicht, was bei Gespenstern heutzutage Mode ist. Früher waren es tatsächlich weiße Gewänder, wohl eine Funktionskleidung zur besseren Erkennbarkeit in nächtlichen Stunden. - Und ich habe das wehende weiße Gewand für die Fahne der Kapitulation gehalten. Aber falls es ein Gespenst war, dann war es eine Erscheinung, noch dazu eine, die umgeht, deren zyklische Parusie uns also Aufschub gewährt.Friederike hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 12:18
Warum eigentlich "Geisterspiele"? Gespenstische Leere, anstelle von Fleisch und Blut ein wehendes weißes Gewand?
Es gibt inzwischen eine Sekundärliteratur, die immer weiter in den Blumenberg'schen Steinbruch vordringt. Kongresse und Tagungen werden organisiert. Die Blumenberg-Gesellschaft ist hier im Verbund mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach recht aktiv. (Gemessen daran ist der Internetauftritt der Gesellschaft kümmerlich, was "demnächst" besser werden soll.)Alethos hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 09:14
Ja, ich habe es jedenfalls versucht. Leider hat mir dann aber die Kraft gefehlt und aus beruflichen Gründen auch die Zeit, tiefer ins Massiv des Blumenberg'schen Gesamtwerks einzudringen.
Blumenbergs Art zu schreiben ist nur selten etwas anderes als massiv und nur selten kein harter Granit. Ich musste einige Bohrköpfe auswechseln, um ein paar wenige Meter voranzukommen. Am Ende war die einsame Freude über den Fortschritt dann doch zu einsam, als dass sie mich weiter hätte motivieren können.
Als Musik betrachtet macht es Lust: Ich habe gestern die Paradigmen wieder hervor genommen und ein paar Seiten gelesen. Diese, wie immer, mehrmals.
Sekundärliteratur hat den Makel, dass sie die volle Exposition verhindert: Und so anstrengend es zuweilen sein kann, desto erfüllender ist es gerade, wenn man sich die steilen Klippen entlang gewagt hat und am Ende auf den zurückgelegten Weg zurückschauen und festhalten kann: "Das habe ich geschafft: Ich - ganz ohne Karabiner und Seile."Nauplios hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 15:22Es gibt inzwischen eine Sekundärliteratur, die immer weiter in den Blumenberg'schen Steinbruch vordringt. Kongresse und Tagungen werden organisiert. Die Blumenberg-Gesellschaft ist hier im Verbund mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach recht aktiv. (Gemessen daran ist der Internetauftritt der Gesellschaft kümmerlich, was "demnächst" besser werden soll.)
Mit dieser Idee kann ich mich umgehend anfreunden: So, als wartete ich schon lange drauf, gefragt zu werden Wir können das ganze aber gerne im Forum tun. In der Abgeschiedenheit eines nicht weiter beachteten Strangs lebt es sich genau so gut wie im Näheverhältnis eines PN-Austauschs - nur freier und luftiger.
In der Abgeschiedenheit eines nicht weiter beachteten Strangs ... frei und luftig ... Na, dann hoffen wir auf wohlwollende Nichtbeachtung unseres Strangs, an dem zu hängen ich bereits vor meinem geistigen Auge sehe - frei und luftig.Alethos hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 16:08Mit dieser Idee kann ich mich umgehend anfreunden: So, als wartete ich schon lange drauf, gefragt zu werden Wir können das ganze aber gerne im Forum tun. In der Abgeschiedenheit eines nicht weiter beachteten Strangs lebt es sich genau so gut wie im Näheverhältnis eines PN-Austauschs - nur freier und luftiger.
Ich überlege mir in den nächsten Tagen mal eine Choreographie für unser pas de deux, Alethos. - Vielleicht kann ich ein längeres (gegebenenfalls kürzeres) Zitat ins Forum stellen, zu dem wir dann etwas schreiben können ... mal sehen ...Alethos hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 16:11Zur Methodologie: Da man bei Blumenberg einsteigen kann, wo man immer will und man sich immer tief in der Geschichte wiederfindet, spielt es keine Rolle, wo wir anfangen. Lass uns doch so vorgehen, wenn du magst, dass du einen Text verlinkst und wir tasten uns heran und arbeiten uns vor.
Ja, ein Zitat oder ein Kapitel, das ist okay.Nauplios hat geschrieben : ↑Mo 1. Jun 2020, 19:55Ich überlege mir in den nächsten Tagen mal eine Choreographie für unser pas de deux, Alethos. - Vielleicht kann ich ein längeres (gegebenenfalls kürzeres) Zitat ins Forum stellen, zu dem wir dann etwas schreiben können ... mal sehen ...Alethos hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 16:11Zur Methodologie: Da man bei Blumenberg einsteigen kann, wo man immer will und man sich immer tief in der Geschichte wiederfindet, spielt es keine Rolle, wo wir anfangen. Lass uns doch so vorgehen, wenn du magst, dass du einen Text verlinkst und wir tasten uns heran und arbeiten uns vor.
Wie wird Corona die Welt verändern? Was können wir aus der Corona-Zeit lernen? Über diese und weitere Fragen philosophieren Hörer*innen, Moderator*innen und Philosoph*innen am Samstag, 6. Juni 2020, im Radio bei WDR 5. In Zusammenarbeit mit der phil.cologne heißt es von 10 bis 20 Uhr "WDR 5. Philosophie Spezial. Denken, das ansteckt!".
Den ganzen Tag lang werden die WDR 5 Moderator*innen Anja Backhaus, Marija Bakker, Ralph Erdenberger, Wolfgang Meyer und Jürgen Wiebicke mit Philosoph*innen sprechen. Eingeladen sind Richard David Precht, Gert Scobel, Christiane Woopen, Stefan Brunnhuber, Petra Bahr, Wolfram Eilenberger, Michael Hampe, Svenja Flaßpöhler, Harald Welzer, Julian Nida-Rümelin, Thomas Fuchs, Markus Gabriel und Reinhard Merkel. In Gesprächen und Diskussionsrunden geht es um ihre Gedanken zur aktuellen Situation. Wie interpretieren die Philosoph*innen die Situation der Menschheit, was denken sie über Demokratie und eine offene Gesellschaft, über Grenzen des Wissens, das Vertrauen in die Wissenschaft, über Glauben, Hoffnung und Freiheit, über Solidarität und Gemeinschaft?
Hörer*innen können schon vorab per Mail unter philo@wdr.de ihre Gedanken einbringen: Was lehrt uns die Krise? Wie wird die Welt nach Corona sein? Während der Sendung sind sie eingeladen, sich unter der Hotline-Nummer 0800-5678 555 in die laufende Diskussion einzuschalten.
Das Philosophiefestival phil.cologne sollte Anfang Juni zum achten Mal stattfinden und wurde nun in den September verschoben (14.-17.9.2020).
https://www.philcologne.de/
Ich habe in der Blumenberg-Abteilung einen Thread angelegt, Alethos, zu einem Aufsatz, der auch im Netz einsehbar ist, so daß wir uns auf einen frei zugänglichen Text beziehen können:Alethos hat geschrieben : ↑Mo 1. Jun 2020, 20:16Ja, ein Zitat oder ein Kapitel, das ist okay.Nauplios hat geschrieben : ↑Mo 1. Jun 2020, 19:55Ich überlege mir in den nächsten Tagen mal eine Choreographie für unser pas de deux, Alethos. - Vielleicht kann ich ein längeres (gegebenenfalls kürzeres) Zitat ins Forum stellen, zu dem wir dann etwas schreiben können ... mal sehen ...Alethos hat geschrieben : ↑So 31. Mai 2020, 16:11Zur Methodologie: Da man bei Blumenberg einsteigen kann, wo man immer will und man sich immer tief in der Geschichte wiederfindet, spielt es keine Rolle, wo wir anfangen. Lass uns doch so vorgehen, wenn du magst, dass du einen Text verlinkst und wir tasten uns heran und arbeiten uns vor.
Ich werde jedoch in den kommenden Tagen beruflich wieder sehr eingespannt sein und daher nur wenig schreiben können. Lass dir also Zeit, Nauplios - dir und mir
Vielen Dank für deine Bemühungen, Nauplios. Ich werde mich übers Wochenende damit auseinandersetzenNauplios hat geschrieben : ↑Do 4. Jun 2020, 20:08Ich habe in der Blumenberg-Abteilung einen Thread angelegt, Alethos, zu einem Aufsatz, der auch im Netz einsehbar ist, so daß wir uns auf einen frei zugänglichen Text beziehen können:
viewtopic.php?f=70&t=871
Das erinnert mich an etwas: Vor vielen, vielen Jahren hab ich in einer Buchhandlung eine entfernte Bekannte getroffen, die gerade dabei war einen Stapel (!) Bücher zu kaufen. Ausschließlich Romane, wie sich schnell heraus stellte. "Ich kaufe keine Romane, das ist alles gelogen", wandte ich im Spaß ein. "Ehrlich?" fragte sie, um das kleine Spiel mitzumachen. An der Kasse ging es weiter: sie zur Kassiererin: "Der Herr hier behauptet, was in Romanen steht, sei alles gelogen. Stimmt das denn?" Die Antwort der Kassiererin hat uns beide umgeworfen: "Tut mir leid, das kann ich ihnen nicht sagen. Ich bin hier nur zur Aushilfe. Da müssen sie meine Kollegin fragen!"Blumenberg hat geschrieben : Die Tradition unserer Dichtungstheorie seit der Antike läßt sich unter dem Gesamttitel einer Auseinandersetzung mit dem antiken Satz, daß die Dichter lügen, verstehen.