Körper hat geschrieben : ↑ Sa 14. Mai 2022, 19:53
Burkart hat geschrieben : ↑ Sa 14. Mai 2022, 16:40
So, ein andermal mehr, no time left...
Darf ich dich mal fragen, was du aus den Diskussionen rund um die KI mitnimmst?
Klar darfst du fragen. Ich bin z.B. gespannt, in welchen Punkten die KI-Ablehner anderer Meinung sind, z.B. wenn sie anerkannte Technologien ablehnen, weil sie ihnen begrifflich nicht passen wie z.B. "maschinelles Lernen". Oder auch, wenn direkt oder indirekt auf ein Zusammenhang zu Mensch oder zumindest Leben vorausgesetzt wird, wo es gar nicht nötig ist.
Der Austausch darüber, was ein Computer kann (können könnte) und was nicht, mit welchen Begriffen man die Computervorgänge bezeichnen darf und wie nicht, verdeckt ja die eigentliche Diskrepanz:
den Ansatz, wie ein Mensch funktioniert.
Die Frage ist, ob es für KI wirklich wichtig ist, wie der Mensch wirklich "intern" funktioniert. Will die KI nicht nur gewisse Ideen wie "Lernen", "Planen" usw. nachempfinden? Dabei ist das "wirkliche Funktionieren" eigentlich egal, solange man nur "Lernen" u.ä., unabhängig vom Menschen definiert, in der KI darstellen kann. Also z.B. Lernen als "etwas das nächste Mal besser machen können", "Planen" als "das Überlegen von Schritten hin zur Erreichung eines Ziels" u.ä.
Wenn jemand von "Geist" als eigener Existenz ausgeht, dann liegt automatisch eine gigantische Kluft vor.
Richtig; da macht es kaum einen Unterschied dazu, ob jemand mit Gott argumentiert, Gott als nicht beweisbar wie auch nicht widerlegbar.
Wie soll es funktionieren, dass solche Leute eine künstliche Einheit mit den Eigenschaften von Lebewesen als "ähnlich" akzeptieren?
Bei denen ist "Geist irgendwie in den Körper verstrickt" und "den Sprung" zur künstlichen Einheit würden sich solche Gläubigen doch niemals verzeihen.
Ich versuche das ja auf klarere Begriffe herunterzubrechen ("Lernen" u.ä.), aber selbst das wird gerne abgelehnt als "etwas anderes" genau wie der Versuch zu neutralen Ansätzen (z.B. Lernen als "etwas das nächste Mal besser machen können") .
Ich nehme an, du verstehst "Geist" nicht als eigene Existenz und entdeckst darüber die Möglichkeiten, die man sich noch erschliessen könnte (und letztlich in einer künstlichen Einheit umsetzen könnte).
Natürlich (nicht): Geist ist nur ein Begriff für etwas Komplexes, schwer im Detail Beschreibbares. Es gibt halt nur eine Welt (für mich), jeder Dualismus (z.B. mit "Geist") ist nur scheinbar bzw. menschengemacht/-ausgedacht.
Mit solchen Leuten müsste man eher über den Menschen sprechen, damit sie sich der Schwachstellen in ihren Fragestellung (ja, tatsächlich schon in den Fragen!) klar werden.
Wenn du meinst, dass das hilft... Da der Mensch aber uns selbst in vielen Dingen unklar ist (z.B. (inwieweit) gibt es Willensfreiheit u.ä.), scheint mir das nicht wirklich zu helfen, weil man sich dann auf andere Ebene uneinig ist.
Wenn man in Bezug auf den Menschen keine Klarheit herstellen kann, dann ist es aussichtslos über "starke KI" zu diskutieren.
Wenn du menschen-zentrierte Gesprächspartner meinst (wie unsere z.T. hier), magst du recht haben. Aber es mag ja auch mal andere geben
Vielleicht müsste man "starke KI" realisieren, aber selbst dann würde es sehr lange dauern, bis sich Akzeptanz einstellt, denn der Mensch selbst weicht bereits von den Vorstellungen solcher Leute ab.
Der Begriff bzw. dessen Akzeptanz, was intelligent ist, verschiebt sich wirklich gerne - also sobald ein Computer etwas kann, ist es auch einmal nicht mehr intelligent. Bestes Beispiel ist das Schachspiel, das lange auf Weltmeisterniveau als nicht erreichbar galt für Programme.
Als gangbaren Weg könnte ich mir eher vorstellen, dass es über den medizinischen Fortschritt am Menschen funktioniert - Motto: "wer heilt hat recht".
Von solch einem "Punkt der Akzeptanz" ausgehend, wäre "der Sprung" zu einer künstlichen Einheit vermutlich kleiner.
Hm... also für mich persönlich sicherlich nicht, da schwache KI schon der Medizin hilft, aber weit weg von starker KI ist. Aber vielleicht mag es Andere überzeugen, kann schon sein.