DIA-LOGOS

Stefanie hat geschrieben : ↑

Mo 8. Apr 2024, 19:41

Ich finde diese Anrede "Liebe", auch wenn es per Mail ist, unangemessen. Unprofessionell bei solchen Erstkontakten.
Sieht man heute sowas lockerer?

Liebe Stefanie, ich finde diese Anrede schön freund- und friedlich, und zwar in allen Situationen, beruflich, fern und nah. Komischer Zufall: Ich hatte vor ein paar Tagen die Idee, fortan in Foren vor jeder Namensnennung jenes liebliche Wort voranzustellen. Gerade in Diskussionsforen hilft das enorm, denke ich, weil da unsere friedliche Mimik nicht sichtbar ist und Dialoge manchmal wie Angriffe oder Nervositäten wirken.

Lieber Jörn, Du als Moderator, wie findest Du das?

Liebe Mitglieder dieses Forums, was haltet Ihr davon?

Ich meine das ein bisschen spaßig, aber überwiegend ernst. Ich zieh das durch ...

Stefanie hat geschrieben : ↑

Mo 8. Apr 2024, 22:03

Ich sieze alle auf der Arbeit. Und das bleibt auch so.
Etwas Distanz muss sein.

Ich kann das teilweise nachvollziehen, nur hat man leicht ein Problem, wenn sich alle anderen duzen (man schliesst sich ein wenig aus), was bei dir vermutlich aber nicht der Fall ist, richtig?

Quk hat geschrieben : ↑

Mo 8. Apr 2024, 22:34

Stefanie hat geschrieben : ↑

Mo 8. Apr 2024, 19:41

Ich finde diese Anrede "Liebe", auch wenn es per Mail ist, unangemessen. Unprofessionell bei solchen Erstkontakten.
Sieht man heute sowas lockerer?

Liebe Stefanie, ich finde diese Anrede schön freund- und friedlich, und zwar in allen Situationen, beruflich, fern und nah. Komischer Zufall: Ich hatte vor ein paar Tagen die Idee, fortan in Foren vor jeder Namensnennung jenes liebliche Wort voranzustellen. Gerade in Diskussionsforen hilft das enorm, denke ich, weil da unsere friedliche Mimik nicht sichtbar ist und Dialoge manchmal wie Angriffe oder Nervositäten wirken.

Lieber Jörn, Du als Moderator, wie findest Du das?

Liebe Mitglieder dieses Forums, was haltet Ihr davon?

Ich meine das ein bisschen spaßig, aber überwiegend ernst. Ich zieh das durch ...

Ich Mitglied finde es z.T. übertrieben, es hängt für mich u.a. von der Situation ab. Manchmal mag es freundlich friedlich empfunden werden, manchmal als ironisch (wenn man auf etwas Emotionales konträr antwortet o.ä.), manchmal als zu eng...
...jeder denkt/fühlt da halt verschieden, insbesondere wo es im Fluss ist...

Meine Kollege, Leitung Personalbetreuung, hatte schon mit dieser Kanzlei- und Beratungsgesellschaft zu tun. Er war genauso wie ich über die Anrede "Lieber Herr.." irritiert, wie ich. Er ist etliche Jahre jünger als ich. Also ist das keine Altersfrage.
So eine Anrede im beruflichen Kontext, und dann noch als zunächst Unbekannte, finde ich nach wie vor nicht angemessen. Es kann in diesem Zusammenhang auch sein, dass man mit jemanden zusammenarbeiten muss, mit dem eigentlich gar nicht kann, also von unsympathisch bis hin "diese Person lebt in einer anderen Welt" und dann die Anrede "Liebe". Passt nicht.

Es gibt viele Anredemöglichkeiten, und mit denen kann man doch auch differenzieren.
In allen Situationen (privat, öffentlich, dienstlich etc. ) und alle Personen identisch anreden... das wäre ja alle in einen Topf schmeißen.

Das verstehe ich nicht. Ich finde, Distanz ist nicht das gleiche wie Freundlichkeit. Freundlichkeit geht sowohl nah als auch fern.

Was spricht dagegen, freundlich sein zu wollen?

Wenn mich ein fremder Mensch anspricht mit "sehr geehrter", dann ist das meist eine Lüge; ich bin überzeugt, dass dieser Mensch mich nicht kennt und daher in seinem Kopf keine persönliche Vorstellung von mir hat, wodurch er mich sehr ehren könnte. "Sehr geehrter" wirkt auf mich wie eine kalte Floskel. Bestenfalls nehme ich die Floskel nicht wahr, somit sehen da meine Augen überhaupt keinen Freundlichkeitsausdruck. Es ist also genau das Gegenteil: Ein Kälteausdruck.

In anderen Ländern ist mir aufgefallen, wie fremde Leute liebevoll auf der Straße miteinander sprechen: Sie sagen nicht "Hallo, Sie, können Sie mir sagen, wo der Bahnhof ist?", sondern "Hallo, lieber Herr, können Sie mir sagen ..." -- Das ist ein Wohlklang in meinen Ohren.

Distanz läuft bei mir hauptsächlich über das Siezen. Mich stört es, wenn die Allianz-Haftpflichtversicherung und etliche andere Konzerne mich duzen und mit dem Vornamen anreden.

Meine bisherigen Aussagen beziehen auf den beruflichen Kontext.
Und in diesem Kontext, gerade bei bestimmten Tätigkeiten in bestimmten Bereichen, ist das mit den Anreden eben etwas förmlicher. Das schafft schon Distanz und das ist oft auch gewünscht.
Man merkt schon einen Unterschied zwischen den "Verwaltungsmenschen" und den pädagogischen Kolleginnen und Kollegen. Allein schon die Unterschiede bei dem Siezen und Duzen. Das Duzen bringt im beruflichen Zusammenhang oft Probleme mit sich. Darüber könnte ich mittlerweile eine Fortsetzungsreihe schreiben.

Ich frage übrigens "Entschuldigen Sie bitte, können Sie mir bitte sagen, wo der Taxistand ist". So in der Art.

AufDerSonne hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 20:52

Im Moment spiele ich viel Schach. :shock: Muss üben fürs Bundesturnier im Mai. :)

Wo spielst du denn? Hauptturnier 1, 2 oder 3?
Verfolgst du das Kandidatenturnier?

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 21:13

AufDerSonne hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 20:52

Im Moment spiele ich viel Schach. Muss üben fürs Bundesturnier im Mai.

Wo spielst du denn? Hauptturnier 1, 2 oder 3?
Verfolgst du das Kandidatenturnier?

Ja, ich habe das Kandidatenturnier ein wenig mitverfolgt. Ich werde im Hauptturnier 2 spielen. Meine Elo-Zahl ist 1659. Zurzeit sind 79 Spieler im HT 2 angemeldet. Ich denke, es werden so um die 100 sein am Schluss. Das Turnier ist dieses Jahr in Olten.

Mannschaftskämpfe und Turniere spiele ich seit ewigen Zeiten nicht mehr, ich spiele nur noch online, in der Regel Bullet 2 + 1.

AufDerSonne hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 21:27

Kandidatenturnier

Drückst du einem Spieler die Daumen oder ist es dir egal?

Am meisten würde ich mich freuen, wenn in Nakamura es schaffen würde, aber auch Caruana fände ich gut und Nepo. Ding scheint ja ziemlich außer Tritt zu sein, so dass der Herausforderer wirklich die besten Chancen hat auch Weltmeister zu werden.

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 21:32

Mannschaftskämpfe und Turniere spiele ich seit ewigen Zeiten nicht mehr, ich spiele nur noch online, in der Regel Bullet 2 + 1.

Ich spiele auf chess.com meistens 10-Minuten-Partien. Also 10 Minuten pro Spieler. Mein Rating dort ist allerdings tiefer im Moment: 1532
Spielst du auch auf chess.com?

Ich spiele auf Lichess. Früher war ich bei chess24. Im Bullet ist meine Zahl im Moment 2075.

Ich bin allerdings regelmäßig auf chesscom.com, um mir Partien anzuschauen, z.B das Kandidatenturnier, außerdem löse ich dort fast täglich Aufgaben.

Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑

Di 9. Apr 2024, 21:34

Drückst du einem Spieler die Daumen oder ist es dir egal?

Ich habe noch keinen Favoriten. Nepo finde ich auch ganz gut. Ich habe über den Winter das Schach ein wenig vernachlässigt. Muss wieder etwas reinkommen.

Ich bin so einiges an Behördendeutsch gewohnt. Der folgende Satz ist das bisherige Highlight in diesem Jahr.

Aus einem Zeitungsartikel:

Ein Aufenthaltsrecht könne „nicht gewährt werden, wenn die allgemeinen Erteilungsvoraussetzungen nicht vorliegen und auch die besonderen Bleiberechtsregelungen und Chancenaufenthaltsrechtvoraussetzungen nicht erfüllt werden“.

Was für ein Wort...Chancenaufenthaltsrechtvoraussetzungen

Um es transzendentalidealistisch zu ergänzen: Die Bedingung der Möglichkeit der Erfüllung einer Chance auf das Recht des Aufenthalts.

:-)

Der Satz ist klasse.
Passt zu diesen unsäglichen Regelungen des deutschen Ausländerrechts.

Bürokratie.
Mein Personalausweis läuft ab und zwar in 8 Wochen. Da habe ich mir gedacht, jetzt mach mal einen Termin zur Verlängerung. Das geht natürlich online. Empfohlen wird einem so 6 Wochen vor Ablauf sich um einen Termin zu kümmern.
Erster möglicher Termin: 03.07.2024! Ergo, es steht fest, ich bin ein paar Wochen lang ohne Personalausweis.
Zum Glück bleibe ich in Deutschland, wenn ich vor dem Termin in Urlaub bin.
Beim jetzt noch gültigen Ausweis bin ich einfach 3 Wochen vorher ohne Termin da hin gegangen. Etwas Wartezeit, und es lief. So viel größer ist Bonn nicht geworden.

Folgt man Platon, dann sollten sich kleine Kinder von der Philosophie fernhalten. Von einem Kunstverbot hat es nichts gesagt: