das Buch kostet 99 Euro ...

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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scilla
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Mo 2. Jul 2018, 15:32

das Buch kostet 99 Euro,
umfasst 21 Kapitel
und ist über 600 Seiten lang

der Verlag ist ratlos
Können wir Wissen vom Glauben haben, wenigstens vom eigenen? Solchen Fragen geht dieser Essay nach, oft ohne definitive Antwort. Es ist eher der Versuch, erkennbar werden zu lassen, weshalb die Erwartung, es gebe solche Antworten, keinen guten philosophischen Grund hat. Und daß dies kein Grund ist, die Wirklichkeit des Glaubens in Frage zu ziehen.

https://www.klostermann.de/epages/63574 ... 3465039761
das war bereits ein dezenter Hinweis auf Platonismus
und dieser bestätigt sich dann auch in der Leseprobe

http://download.klostermann.de/leseprob ... eprobe.pdf
Kapitel 20

Der Glaubende besitzt jederzeit Kenntnis von seinem gegenwärtigen Glauben.
Diese Kenntnis, sog. Erste-Person-Autorität, ist kein Wissen und setzt keines voraus.
[ist also Apriori]
Sie beruht darauf, daß zum Glauben die Fähigkeit gehört, sich jederzeit seines Glaubens bewußt zu werden.
[kantsche Aufklärung]
Die besondere epistemische Beziehung zum eigenen momentanen Glauben ist kein Wissen.
[denn eine derartige Einsicht wäre ästhetisch]
Wissen vom eigenen Glauben ist möglich, aber es ist gewöhnliches empirisches Wissen,
[Ideenwelt VS Sinnenwelt]
das keinen erkenntnistheoretischen Sonderstatus hat.
[und damit keine platonische Idee darstellt]

Synopsis Seite xxiii
[Kommentar von mir]
Glaube ist für mich
a) ein anderes Wort für die Abhängigkeit von einer Ideologie (blinder Glaube, Aberglaube)
b) eine umgangssprachliche Formulierung (ich glaube, daß ...)
c) eine der drei Kardinaltugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung)

Punkt a) (platonisch) und b) kann man sich sparen
Punkt c) ist spannend

bei mir im Buch steht daher:
Das Gewissen glaubt an die Synchronizität im Mythos.
Die Liebe bereitet den Kuss für die Ehe.
Der Ring übernimmt im Gleichnis Verantwortung für die Hoffnung.


'glauben' bedeutet, daß ich und meine Gesprächspartner über dasselbe Thema reden
'lieben' bedeutet, daß man Synthesen gut fndet
'hoffen' bedeutet, daß sich der Gesprächsgegenstand höherentwickelt

Glaube, Liebe, Hoffnung haben nichts mit Konsens/Kompromiss zu tun
es wird weder ideologisch noch empirisch
noch gibt es Einsicht oder Absicht




scilla
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Di 3. Jul 2018, 08:35

scilla hat geschrieben :
Mo 2. Jul 2018, 15:32

Glaube ist für mich
a) ein anderes Wort für die Abhängigkeit von einer Ideologie (blinder Glaube, Aberglaube)
b) eine umgangssprachliche Formulierung (ich glaube, daß ...)
c) eine der drei Kardinaltugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung)
Punkt b) wird wohl im Kapitel 3 besprochen
Kapitel 3
Derjenige allgemeine Begriff des ‘propositionalen’ Glaubens,
der den Gegenstand der Untersuchungen bildet,
wird insbesondere auch durch Abgrenzung gegen eine Reihe von Begriffen näher umrissen,
die sich auf glaubensähnliche Phänomene erstrecken.

Synopsis xx
der springende Punkt hierbei ist,
daß die Formulierung 'ich glaube, daß'
meist nur eine unverbindliche Meinung eimleitet

ein Glaubensbekenntnis,
welches wohl in Kapitel 12 thematisiert wird,
würde eher mit ’ich glaube an ...’ beginnen
K apitel 12

Der semi-technische Terminus “urteilen” wird eingeführt und zu dem Begriff des Glaubens in Beziehung gesetzt.
Urteilen ist ein geistiger Akt des Als-wahr-Anerkennens.
Wer ihn vollzieht, ist sich dabei dessen bewußt,
daß er in diesem Moment glaubt, was er als wahr anerkennt.
(Von welcher Art dieses Bewußtsein ist, wird im 16. Kapitel erörtert.)

Synopsis xxii
obwohl nun der Autor das Wort 'urteilen' als zutreffend erkannt hat,
fehlt mir in der Synopsis der Sprung zum Gesprächsgegenstand

'glauben' bedeutet, daß ich und meine Gesprächspartner über dasselbe Thema reden
'lieben' bedeutet, daß man Synthesen gut fndet
'hoffen' bedeutet, daß sich der Gesprächsgegenstand höherentwickelt


ein Glaubensbekenntnis ist mit einer Aussage vor Gericht vergleichbar
'ich bekenne mich meines Glaubens schuldig'

ohne diesem Hinweis auf das juristische Urteilen
bleibt dem Autor nur das ästhetische Urteilen,
wie es sich aus dem Platonismus ergibt




scilla
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Di 3. Jul 2018, 08:47

Punkt a) schließlich
wird auch nicht wirklich ausgeschöpft

der ZWEIFEL bekommt zwar sein eigenes Kapitel,
Kapitel 18
Vielerlei Formen der Unsicherheit über das eigene momentane Glauben sind möglich. Genuiner Zweifel an ihm ist jedoch unmöglich.
Dessen Unmöglichkeit beruht nicht auf einer unvermeidlichen Normativität des Fragens nach dem eigenen Glauben.

Synopsis xxiii
aber es fehlt eindeutig die Abgrenzung des Glaubens gegenüber der Ideologie

es steht zu befürchten,
daß der Autor auf dem platonischen Auge blind ist




scilla
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Di 3. Jul 2018, 09:05

das Buch von Andreas Kemmerling steht in der Tradition von JASPERS

Martin Kasperzyk fasst zusammen
Das, was im Glaube eigentlich und wesentlich ist, ist nicht Gegenstand als Objekt, es entzieht sich der Art von gegenständlichem Wissen von Etwas. Nur im eigenen Erleben und Verstehen kann ich mich dem Umgreifenden vergewissern. Der Glaube gebiert die philosophische Vernunft, die nie am Ziel ist und keine Ruhe in einem sicheren Wissen findet. Sie ist Leidenschaft zur Transzendenz und bleibt das Wagnis radikaler Offenheit, in dem sich das Unergründliche erhellt. Anders gesagt: ein bewiesener Gott wäre kein Gott. Nur wer von Gott ausgeht, kann ihn suchen. Eine Gewißheit vom Sein Gottes, ist Voraussetzung, nicht Ergebnis des Philosophierens.

Von daher ist verständlich, dass etwas in uns sich gegen das Philosophieren richtet. Wir wollen immer etwas Handgreifliches, Gültiges, Hier und Jetzt im praktischen Alltag Verwertbares haben.

Der Ort des Glaubens ist die Seele. Die Seele ist in gewissem Sinne alles.

www.amazon.de/philosophische-Glaube-Kar ... 3492300170
daraus folgt der Weg ins Vorbewusste,
aber auch das fehlt bei KEMMERLING




scilla
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Mi 4. Jul 2018, 08:37

scilla hat geschrieben :
Di 3. Jul 2018, 08:47

es steht zu befürchten,
daß der Autor auf dem platonischen Auge blind ist
philolex pflichtet mir bei
Diejenigen, die an Platon orientiert, in den Allgemeinbegriffen die wahre Wirklichkeit oder das Primäre sahen, wurden »Realisten« genannt: »Universalia ante res«. (Heute versteht man unter Realismus etwas anderes!)

http://www.philolex.de/universa.htm




scilla
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Mi 4. Jul 2018, 09:39

auch Manuel Bremer hat die Absicht des Autoren durchschaut
Im Kontext der Frage der Zugänglichkeit des eigenen Glaubens und Urteilens legt er quasi-phänomenologische Beschreibungen
des Beisichseins und unmittelbaren Selbstbewusstseins vor.
Damit nähert er sich methodisch den üblichen Abhandlungen an.
Dennoch bleibt die Betonung auf der Begriffsanalyse.
[DENN NUR]
In deren Rahmen lässt sich Vieles,
das in den Kognitionswissenschaften und der Philosophie des Geistes als selbstverständlich gilt,
nicht als Bestandteil des Begriffes Glauben erweisen.

https://www.zfphl.de/index.php/zfphl/ar ... ew/194/320
DENN AUCH NUR SO (phänomenologische Reinigung)
kann sein Sprung zur funktionalen Linguistik klappen
Gegenstand der Untersuchung ist das propositionale Glauben (‚glauben, dass p‘), nur davon ist im Folgenden die Rede.
...
Ein Glauben hat einen wahrheitsfähigen Inhalt.
Kemmerling fasst diesen Inhalt als ‚Proposition‘, einen abstrakten Gegenstand,
nicht als einen Satz einer mentalen oder natürlichen Sprache.
...
Die Konzentration auf das propositionale Glauben ist auch so zu verstehen,
dass quantorenlogische Fragen [DURCH DEN AUTOREN DES DICKEN BUCHES] nicht aufgeworfen werden.

https://www.zfphl.de/index.php/zfphl/ar ... ew/194/320
zur Ehrenrettung muss ich jedoch bemerken,
daß auch BREMER die 'Introspektion' der Sprache durch das Vorbewusstsein unbekannt ist




scilla
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Mi 4. Jul 2018, 19:06

scilla hat geschrieben :
Mi 4. Jul 2018, 09:39

zur Ehrenrettung muss ich jedoch bemerken,
daß auch BREMER die 'Introspektion' der Sprache durch das Vorbewusstsein unbekannt ist
BREMER verwendet die Schublade 'Repräsentalismus',
um KEMMERLINGs Position bloßzustellen

hinter diesem Wort verbirgt sich die Überzeugung,
daß die Dinge nur verschleiert zu erkennen seien

es könnte sich also um einen kritischen Realismus handeln
(die Welt ist anders, als wir sie wahrnehmen),
allerdings wird eine funktionale Beziehung zwischen der Welt und den Weltbegriffen angenommen

KEMMERLING behauptet folglich Begriffe ante res
die Repräsentalisten behaupten Begriffe post res

der Fehler beider Position wird deutlich,
wenn man sich selber als Mensch vornimmt

was ist, wenn ich neben mir stehe oder außer mir vor Wut bin?

repräsentiere ich mich dann noch selbst
oder liege ich dann bereits daneben?

um diese Frage für mich zu klären,
müsste ich zunächst auf alle meine Gefühle oder meine inneren Stimmen hören
denn dann könnte ich mich so weit verständlich machen,
daß auch anderen klar ist, was ich meine

wenn nun aber meine Umgangssprache mißverstanden werden sollte,
hätte ich zudem auch die Sprache dahingehend befragen sollen,
welche Worte zur Wiedergabe meiner Situation von dieser angedacht sind,
so daß man mich nur noch dann mißverstehen kann,
wenn man dieses will

da nun BREMER und KEMMERLING
weder das Vorbewusste der Sprache (zwecks Auffinden der zutreffenden Formulierung)
noch das Fühlen (zwecks Auffinden der eigenen Position)
in ihren Texten thematisiert haben,
dürfte es sich um typische Repräsentanten der Zweifel- und Willens-Philosophie handeln

mein spekulativ realistischer Ansatz ist Lichtjahre besser
Glaube ist für mich
a) ein anderes Wort für die Abhängigkeit von einer Ideologie (blinder Glaube, Aberglaube)
b) eine umgangssprachliche Formulierung (ich glaube, daß ...)
c) eine der drei Kardinaltugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung)




scilla
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Mi 4. Jul 2018, 19:24

Friederike hat geschrieben :
Mo 2. Jul 2018, 14:59
Lieber Tosa Inu, wenn Du in die Leseprobe siehst (S. 11f.), dann schreibt Rödl im "Vorwort":
Rödl" hat geschrieben : [....] wir den Prinzipien von Kants und Hegels Philosophie folgen. Gleichwohl ist unser Verständnis materialistisch: Es stellt Spontaneität und Selbstbewußtsein als Charakter einer materiellen Wirklichkeit dar. Nach Marx’ Thesen über Feuerbach ist der »Hauptmangel alles bisherigen Materialismus« sein Empirismus: Er begreift die materielle Wirklichkeit »nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung […], nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit«. Der Empirismus ist das Hindernis auf dem Weg zu einem wahren Materialismus. Wir werden erkennen, daß diese Diagnose richtig ist, wenn wir im zweiten Kapitel Handlungen, im fünften rezeptive Erkenntnis und im sechsten den Bezug auf eine zweite Person untersuchen. Der Empirismus, der die zeitgenössische Philosophie durchdringt, führt zu einem mangelhaften Materialismus, der es unmöglich macht, eine selbstbewußte materielle Wirklichkeit zu denken: eine Bewegung, die Denken ist, eine rezeptive Beziehung [...]
1. ist meine Buchbestellung irgendwo hängengeblieben, deswegen begnüge ich mich immer noch mit der "Leseprobe". 2. verstehe ich nicht, was Rödl im zitierten Text sagen will. 3. habe ich mir gedacht, daß Du es vielleicht verstehst und es immerhin die Andeutung einer Antwort auf Deine Frage sein könnte. :lol:
Materie ist einerseits dasjenige, was sich auf lange Sicht höherentwickelt
(wie das Selbst)
andererseits das dualistische Gegenwort zu esoterisch
materiell = exoterisch bzw. empirisch

die Frage wäre,
ob RÖDL als KANTianer bzw. Männerbündler auftritt
und eine a priori-Ästhetik für Esoteriker verkündet

oder ob er den Spung in den Nichtdualismus geschafft hat

sein Beispiel (man sollte bestrafen, aber ich will nicht)
beantwortet die Frage nicht,
weil das 'man' sowohl als Hinweis auf ein Rechtssystem
als auch auf einen ethischen Mindeststandard bedeuten kann




scilla
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Mi 4. Jul 2018, 19:50

Materie kann zweierlei bedeuten

einmal die Höherentwicklung auf lange Sicht
(so entstand das Selbstbewusstsein der Materie)

einmal das Gegenwort zu esoterisch

esoterisch = apriori-Ästhetik für Männerbündler
exoterisch = empirisch bzw. materiell

RÖDLs Beispiel 'man sollte mich bestrafen, aber ich will nicht'
verrät leider nicht,
ob es sich um ein esoterisches 'man' oder um ein Materie-'man' handelt




scilla
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Mi 11. Jul 2018, 09:50

Dr. Katie Ellis, Dozentin an der australischen Universität Curtin, geht in ihrem Essay der Frage nach, was unsere Identität in den Zeiten von Facebook ausmacht.

schirn.de/magazin/kontext/die_facebook_philosophie_identitaet_objekte_undoder_freunde/
der Text stellt die Frage, ob facebook-Freunde wirkliche Freunde seinen
und wundert sich darüber,
daß dort die Menschen nahezu alle privaten Details verraten

inspirierend finde ich
Das „me“ ist die orga­ni­sierte Gruppe von Haltun­gen ande­rer, die man selbst einnimmt, während das „I“ die Reak­tion des Orga­nis­mus auf die Haltun­gen ande­rer bezeich­net. Das Selbst ist mit der sozia­len Exis­tenz eng verknüpft. Wenn Face­book-Nutzer entschei­den, „was sie gerade beschäf­tigt“ oder wenn sie ihren Status aktua­li­sie­ren, liefern sie eine Darstel­lung des Selbst oder des „me“, das auf ihrer bereits erfah­re­nen Sozia­li­sie­rung beruht.
zum Thema Identität hätte ich geschrieben

1) facebook ist für mich dasselbe wie ein Wissenschaftler, der durch das Zitieren ein Sein seines Textes vorspielen möchte
(die vielen Zitate entsprechen den Daumen nach oben)

2) das iphone ist nur ein Statussymbol

3) in beiden Fällen steckt ein pubertäres Bewusstsein oder eine ich-will-Philosophie dahinter




scilla
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Mi 11. Jul 2018, 09:55

Facebook, Instagram, Snapchat & Co. bieten eine neue Form von Heimat, sagt der Medienprofessor Roberto Simanowksi. Ob das eine gute Nachricht ist, diskutiert er mit Barbara Bleisch.

www.srf.ch/sendungen/sternstunde-philos ... und-hassen

der Professor verrennt sich ein wenig,
wenn er den Lichtspielhäusern und den Photos aufklärerische Wirkung abspricht,
aber sonst ist das Interview ganz erhellend

# das Smartphone-Gucken hat in den S-Bahnen das Zeitung-Gucken oder Buchlesen abgelöst
# Smombies auf dem Gehweg sind in Asien noch verbreiteter als hier
# das Veröffentlichen von Selfies dient der Selbstdarstellung (Passantin im Interview)
# das andauernde posten hat nichts mit Narzissmus zu tun,
sondern mit der nicht notwendigen Bildkomposition beim Photographieren und mit dem nicht notwendigen Layout beim Gestalten des Photoalbums
# solidarische Banalisierung (Bestätigung) der Wunder dieser Welt, die nicht wirklich erlebt wurden
(auch der spektakuläre Sonnenuntergang ist Ausdruck einer Hilflosigkeit, weil das Bild immer nur als eines von vielen Bildern angeschaut wird)
# no-photo-day, um das schriftliche Beschreiben des Erlebten zu fördern
# das Dauerquasseln ist nicht gut, weil man so auf die Interessenkonflikte nicht vorbreitet wird
# keine journalistische Qualitätskontrolle der politisch relevanten politischen Meldungen führt zu fake news




scilla
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Mi 11. Jul 2018, 11:09

scilla hat geschrieben :
Mi 11. Jul 2018, 09:50

inspirierend finde ich
Das „me“ ist die orga­ni­sierte Gruppe von Haltun­gen ande­rer, die man selbst einnimmt, während das „I“ die Reak­tion des Orga­nis­mus auf die Haltun­gen ande­rer bezeich­net. Das Selbst ist mit der sozia­len Exis­tenz eng verknüpft. Wenn Face­book-Nutzer entschei­den, „was sie gerade beschäf­tigt“ oder wenn sie ihren Status aktua­li­sie­ren, liefern sie eine Darstel­lung des Selbst oder des „me“, das auf ihrer bereits erfah­re­nen Sozia­li­sie­rung beruht.
1) me too-Bewegung

die Frauen, die sich erstmals nach vielen Jahren zur Wort melden,
leiden also nicht mehr darunter
weil sie sonst 'I was abused' gesagt hätten

2) Wir haben abgetrieben-STERN

ist ein Zwischending zu 'me too',
da einerseits ein Personalpronomen,
aber anderseits ein unnötiger Plural

wesentlich besser in der Formulierung war das Vorbild

'Je me suis fait avorter'
(ich habe mir eine Abtreibung gemacht)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wir_haben_abgetrieben!




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