Träumen

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Stefanie
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Fr 2. Nov 2018, 22:47

Ich bin etwas neugierig.

Wie träumt Ihr denn?
Es geht nicht um das was geträumt wird , oder um Traumdeutung. Insbesondere frage ich mich, ob jemand so richtig luzide träumen kann.
Es gibt Menschen, die können sich gut wie nie an das, was sie träumen, erinnern. Manche fast immer an alles.

Meine Wenigkeit liegt irgendwo dazwischen, und ich denke, dass dies bei den meisten Menschen so ist.

Mal schleppe ich einen Traum für den ganzen Tag mit, manche bleiben ziemlich hartnäckig in meinem Kopf, mehr als einen Tag, und an manche kann ich mich ich noch kurz nach dem Aufwachen erinnern, und dann sind sie aus dem Gedächtnis weg.
Allerdings kann ich meine Träume etwas steuern. Funktioniert aber nicht immer. Manche Träume gefallen mir einfach nicht, also schuppse ich diese in eine Richtung, die mir passt. Klappt oft, nicht immer. Wenn es nicht klappt, werde ich wach.
Dann gibt es Situationen, in denen ich rückblickend, also im wachen Zustand nicht sagen kann, ob ich bestimmte Gedanken hatte, als ich geträumt hatte, oder ob ich schon wach war, oder irgendwo dazwischen.
Ähnlich ist, dass es Situationen im Traum gibt, in denen ich nicht sicher bin, wo ich bin, darüber "nachdenke", feststelle ich bin richtig, und dann nach dem Aufwachen feststelle, ach warst du wieder orientierungslos.
Manche Träume wiederholen sich, bei manchen Träumen, an die ich mich erinnere, ist sehr klar, warum ich das, was ich träumte, träumte, nämlich wegen Ereignissen, die am Tag passierten. Oft eine fast Kopie des Erlebten.
Für mich ist das alles ziemlich normal.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Sa 3. Nov 2018, 18:56

Stefanie hat geschrieben :
Fr 2. Nov 2018, 22:47
Insbesondere frage ich mich, ob jemand so richtig luzide träumen kann.
Ich hatte noch nie einen Klartraum. Soll aber aufregend sein. Wenn ich Recht sehe, sind das Träume, bei denen man weiß, dass man träumt, oder?




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Stefanie
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Sa 3. Nov 2018, 19:22

Ja.
Im Gegensatz zu mir, die sich manchmal nicht sicher ist. Einmal, und das weiß ich immer noch, bin ich wach geworden, und konnte und kann nicht mehr sagen, ob ich geträumt hatte oder nicht. Es ging darum, dass ich eine riesenspinne gesehen hatte, die entlang einer Wand im Schlafzimmer lief, dabei über ein Bild an der Wand lief. Es sah alles so aus, wie in meinem Schlafzimmer. Da ich wirklich nicht wusste, ob ich geträumt hatte, durchsuchte ich nachts um 2 Uhr das Zimmer nach dieser Spinne. Nix gefunden.

Hier ein Artikel zum Thema Träume, auch etwas zum luziden träumen.

https://www.dasgehirn.info/denken/bewus ... wusstseins

Übrigens alles Nebenprodukte bei meiner Recherche zum Thema Denken.



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Stefanie
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Fr 20. Okt 2023, 20:41

Interessant...
NÄCHTLICHE RÄTSEL
Wie indigene Völker träumen – im Vergleich zu westlichen Menschen
Das kulturelle Umfeld und die gesellschaftlichen Werte haben einen großen Einfluss auf Träume und darauf, wie darin Emotionen verarbeitet werden
(...)
Um diesen Theorien experimentell und kulturübergreifend auf den Grund zu gehen, begab sich ein Anthropologenteam der Universität Toronto für zwei Monate Feldforschung zu den BaYaka und den Hadza, wo sie 896 Träume von 234 Individuen mittels Traumtagebüchern aufzeichneten und analysierten. Zusätzlich zogen Forscher der Universität Genf und des Genfer Universitätsspitals Daten aus vergangenen Traumstudien heran, die gesunde und psychisch beeinträchtigte Menschen aus der Schweiz, Belgien und Kanada umfassten.

"Wir haben festgestellt, dass die Träume der BaYaka und Hadza sehr dynamisch sind. Oft beginnen sie mit einer gefährlichen Situation, in der das Leben bedroht ist, enden aber im Gegensatz zu den Szenarien vieler westlicher Menschen mit einer Möglichkeit, diese Bedrohung zu überwinden", sagte der Studienleiter und ausgewiesene (Alb-)Traumforscher Lampros Perogamvros von der Universität Genf. Die Lösungen, mit denen sich Gefahren beseitigen ließen, beinhalteten in der Gruppe der Indigenen außerdem sehr häufig die Unterstützung durch andere. Wenn zum Beispiel jemand im Traum von einem Büffel attackiert wurde oder in einen Brunnen fiel, kam meist ein Mitglied der Gemeinschaft zu Hilfe. Die emotionalen Auflösungen waren laut den Forschern bei den indigenen Bevölkerungsgruppen also stark sozial orientiert und erlösender als in den westlichen Vergleichsgruppen. Die Hadza verspürten zudem am wenigsten negative Emotionen in ihren Träumen.

Bei den BaYaka und den Hadza sind die sozialen Bindungen notgedrungen sehr stark im Vergleich zu den individualistischen Gesellschaften in Europa und Nordamerika", sagte der Evolutionsanthropologe David Samson von der Universität Toronto. "Diese Beziehungen sind emotionale Werkzeuge, die zur Verarbeitung der Herausforderungen des Lebens eingesetzt werden." Das zeige die enge Verbindung zwischen den Funktionen des Träumens und den gesellschaftlichen Normen und Werten der jeweiligen Gruppe.

Die Träume der westlichen Bevölkerung erfüllen dementsprechend eine etwas andere emotionale Funktion: Träume mit negativem Inhalt sind den Forschenden zufolge oft Simulationen unserer Ängste, die uns darauf vorbereiten, ihnen im Wachzustand zu begegnen. Insbesondere jene klinischen Patientinnen und Patienten, die unter Albträumen und sozialen Ängsten litten, berichteten von intensiven Träumen ohne kathartische Auflösung. "Hier scheint die adaptive Funktion des Träumens eingeschränkt zu sein", sagt Lampros Perogamvros.

Auch wenn sich die nächtlichen Erlebnisse nicht einfach auf das Leben bei Tageslicht übertragen lassen – die Ergebnisse würden die Annahme stützen, dass Träume effektiv Emotionen regulieren können, heißt es in der Studie. Nämlich indem sie potenzielle Gefahren mit positiven Kontexten verbinden und Ängste reduzieren können. Und das kann nun mal in der Schweiz etwas anderes heißen als in Tansania


https://www.derstandard.de/story/300000 ... n-menschen



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Quk
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Fr 20. Okt 2023, 20:53

Ich träume sehr gerne und kann mich meistens an den Traum erinnern, weil ich meist ohne Wecker schlafe, so dass ich von selber aufwachen kann, und das geschieht normalerweise während einer Traumphase und nicht während der Nichttraumphase des Tiefschlafs. Angst kommt in meinen Träumen nie vor, höchstens ein bisschen Nervenkitzel, der aber zähmbar ist. Meistens sind meine Träume angenehm unterhaltsam. Manchmal träume ich auch, ich würde träumen und aufwachen, und nach dem Aufwachen merke ich irgendwann, das war ein Fake-Aufwachen und bin immer noch im Schlaf. Nennt man das luzides Träumen?

Seltsam, dass dieser Faden wieder hochkommt. Ohne Witz: Ich habe letzte Nacht von einer Stefanie geträumt. Vielleicht war ich gestern zu lange im Forum vor dem Schlafengehen. Wirklich kein Witz. Ich habe bisher noch nie von einer Stefanie geträumt. Nicht einmal von meiner Nichte, die auch so heißt.




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Stefanie
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Fr 20. Okt 2023, 21:39

Nee, das ist nicht seltsam. Den Artikel habe ich seit dem 16.10 bei mir auf dem Tablet als Notiz gespeichert, als ich diesen gelesen hatte, also geparkt. Ich habe keine Lust heute noch groß was zu denken, es war ruhig hier, also eine gute Gelegenheit.

Den Artikel fand ich nicht nur insofern interessant, dass unterschiedliche Kulturen scheinbar unterschiedlich träumen, sondern auch das Träumen eine emotionale Funktion haben sollen, nämlich die, dann im Wachzustand damit dann umgehen zu können. Träume sollen effektiv vor allem negative Emotionen regulieren können.
Ich bin durchaus der Meinung, das Erlebtes verarbeitet wird. Nur dass es möglich ist, dass man negative Emotionen regulieren kann, bin ich mir nicht sicher. Vielleicht sollte ich mehr vom Höhen, Aufzügen und offenen Treppen träumen, um das überprüfen zu können.

Luzides Träumen ist, wenn einem völlig bewusst ist, dass man träumt, man ist wohl im Wachzustand. Man kann das wohl lernen. Ansonsten es wird noch geforscht. Es gibt Leute, die können im Schlaf Fragen beantworten und rechnen.
So richtig klar ist mir das aber nicht.



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Quk
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Fr 20. Okt 2023, 22:02

Aha. Ja, das passiert mir manchmal auch, dass ich weiß, dass ich träume. Aber das hält nicht lange an. Maximal eine Minute, schätze ich. (Ich kanns nicht sicher sagen.)
Wenn das mal funktioniert, dann funktionierts in zwei, drei Nächten hintereinander. Und dann ist wieder ein paar Jahre Pause.




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