Philosophie der Kleidung

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Stefanie
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Sa 5. Jan 2019, 23:17

Von wegen die Philosophie hat alles an Themen durch, die den Menschen betreffen.
Nein, es ist auch möglich, sich philosophisch mit Kleidung zu beschäftigen.
Kleidet sich der Mensch mit Kleidung, oder kleidet die Kleidung den Menschen? Hat Kleidung eine eigene Handlungsfähigkeit?

https://www.philosophie.ch/artikel/2018 ... der-mensch

Es stimmt schon, dass Kleidung auch die Bewegungsfreiheit bestimmen kann. Der enge Rock, aber auch der weite Rock. Die Bewegungsfreiheit wird gerade bei enger Kleidung eingeschränkt. Nicht umsonst ist die Hose für Frauen ein emanzipatorisches Kleidungsstück.
Schuhe mit Absatz bewirken einen anderen Gang, und eine andere Körperhaltung.
Kleidung kann auch Lebenseinstellungen ausdrücken, oder eine Gruppenzugehörigkeit. Der soziale Status kann damit ausgedrückt werden, oder die Autorität wird durch die Kleidung geschaffen, die Polizeiuniform, oder die Robe von Richterinnen.

Aber eine gewisse, eigene Handlungsfähigkeit einem Kleidungsstück zuzusprechen, ich weiß nicht.



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Jörn Budesheim
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Mo 7. Jan 2019, 06:03

Kann gut sein, dass die Autorin Swantje Martach inspiriert ist von Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie.

"Kerngedanke der Akteur-Netzwerk-Theorie ist, dass die Gesellschaft bzw. Welt netzwerkartig verfasst ist und sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt." (Wiki)

"Bruno Latour versteht im Kontext seiner Akteur-Netzwerk-Theorie auch Dinge als handelnde Akteure, die zusammen mit menschlichen Akteuren in netzwerkartigen Handlungszusammenhängen agieren. Ein einfaches Beispiel dafür ist der Akteur „Mensch-Pistole“, der aus dem Zusammenwirken der beiden Agenten Pistole und Mensch entsteht und nicht auf einen dieser beiden reduziert werden kann. Da Latour der Begriff "Akteur" für Nicht-Menschen unnatürlich erscheint, schlägt er den Begriff Aktant zur Bezeichnung der jeweils agierenden Entitäten vor." (Wiki)

Mit dem Begriff der Handlung ist die Autorin allerdings sehr vorsichtig, er ist zwar titelgebend, wird aber im weiteren weder ausführlich verwendet noch ausgeführt. Dass die "zuhandenen" Dinge um uns herum eine eigene innere "Logik" haben, die auch unsere Handlungen mitstrukturieren, dürfte fraglos richtig sein. Das gilt sicher auch für unsere Kleider: schließlich machen nicht nur Leute Kleider, sondern auch Kleider Leute.

Dazu fällt mir ein schöner und kurzer Text von Peter Bichsel ein - aus einem meiner Lieblingsbücher > https://books.google.de/books?id=LI42DA ... &q&f=false




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Jörn Budesheim
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Mo 7. Jan 2019, 06:18

Wenn Kleider "handeln", sind sie dann nicht vielleicht auch frei? Ja, meint Friedrich Schiller - zumindest in der Auslegung des Philosophen Wolfgang Welsch:

"[Schiller] trägt er den Freiheitscharakter aus der menschlichen Sphäre in die natürliche Welt hinaus bzw. er sieht ihn dort schon auftreten. [...] Freiheit ist keineswegs erst ein Human-, sondern schon ein Naturphänomen. Schiller entwickelt eine generelle Ontologie der Freiheit, die nicht nur die Sphäre der menschlichen Handlungen, sondern auch die der Dinge umfasst, die der Naturdinge ebenso wie der kulturellen Artefakte.

Lassen Sie mich dazu eine längere Passage [von Schiller] zitieren: "Wann sagt man wohl, dass eine Person schön gekleidet sei? Wenn weder das Kleid durch den Körper, noch der Körper durch das Kleid an seiner Freiheit etwas leidet; wenn dieses aussieht, als wenn es mit dem Körper nichts zu verkehren hätte und doch aufs vollkommenste seinen Zweck erfüllt. Die Schönheit oder vielmehr der Geschmack betrachtet alle Dinge als Selbstzwecke und duldet schlechterdings nicht, dass eins dem andern als Mittel dient oder das Joch trägt. In der ästhetischen Welt ist jedes Naturwesen ein freier Bürger, der mit dem Edelsten gleiche Rechte hat, und nicht einmal um des Ganzen willen darf gezwungen werden, sondern zu allem schlechterdings konsentieren muss. In dieser ästhetischen Welt, die eine ganz andere ist als die vollkommenste platonische Republik, fordert auch der Rock, den ich auf dem Leibe trage, Respekt von mir für seine Freiheit, und er verlangt von mir, gleich einem verschämten Bedienten, dass ich niemanden merken lasse, dass er mir dient. Dafür aber verspricht er mir auch reciproce, seine Freiheit so bescheiden zu gebrauchen, dass die meinige nichts dabei leidet; und wenn beide Wort halten, so wird die ganze Welt sagen, dass ich schön angezogen sei."

Schiller nimmt also, wie gesagt, eine Extension der Freiheit vor. Er dehnt ihren Vorkommensbereich über die menschliche Sittlichkeit hinaus auf Natur und Artefakte aus. Ästhetisch ist überall Freiheit zu entdecken: "Der Geschmack betrachtet alle [Hervorhebung W.W.] Dinge als Selbstzwecke". Die ganze Natur ist ein Bereich der Freiheit: "Jedes schöne Naturwesen" ist "ein glücklicher Bürger, der mir zuruft: Sei frei wie ich."

(Wolgang Welsch)




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Friederike
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Mo 7. Jan 2019, 13:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 7. Jan 2019, 06:03
Dazu fällt mir ein schöner und kurzer Text von Peter Bichsel ein - aus einem meiner Lieblingsbücher >
Eine umwerfende Geschichte, finde ich. "Umwerfend", weil sie zeigt, wie eine Person durch ein Kleidungsstück zu einer anderen Person wird. Die Person, das "Ich" bleibt -sonst würde die Geschichte ja gar nicht funktionieren- aber sie wird in gewisser Weise (verrückt, in welcher Weise eigentlich?) doch zu einer anderen Person. Das "Ich" wechselt die Identität oder das Selbst, was sich am Ende des Tages als ein Irrtum herausstellt ... der Irrtum ist genaugenommen aber gar keiner, nur in Bezug auf den Austausch der Identität durch das Kleidungsstück ist es ein Irrtum gewesen. Die Person hat sich ja so gefühlt, wie es für sie ist, sich mit einer blauen Bluse zu fühlen. Die Bluse kriegt in der Geschichte schon einen touch von einer eigenständigen Akteurin. Zumindest hat sie eine enorme Macht.




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Stefanie
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Mo 7. Jan 2019, 19:57

Zeigt die kurze Geschichte eben nicht, dass Kleidung Leute macht bzw. das Verhalten und die Stimmung beeinflust?
Sie hat sich so verhalten, als ob sie eine bestimmte Bluse trägt, die sie aber nicht trug. Das zeigt doch, ihr Verhalten ist unabhängig von der Kleidung, die sie trägt.



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Jörn Budesheim
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Di 8. Jan 2019, 05:37

Stefanie hat geschrieben :
Mo 7. Jan 2019, 19:57
Zeigt die kurze Geschichte eben nicht, dass Kleidung Leute macht bzw. das Verhalten und die Stimmung beeinflust?
Sie hat sich so verhalten, als ob sie eine bestimmte Bluse trägt, die sie aber nicht trug. Das zeigt doch, ihr Verhalten ist unabhängig von der Kleidung, die sie trägt.
Jein :-)

Es zeigt in diesem Fall, dass die Kleidung ihre Haltung nicht direkt verursacht hat. Aber so eine direkte Verursachung ist vielleicht nicht die einzige Form des Einflusses. Es geht dabei wohl eher um das Bild, das man von sich selbst hat. Und vielleicht auch um das, was man glaubt, was die anderen in einem sehen/sehen könnten.

Ich hab das nicht mehr im Detail in Erinnerung - aber spielte die Kleidung nicht auch im Stanford-Prison-Experiment eine große Rolle?




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Jörn Budesheim
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Di 8. Jan 2019, 06:05



Hier der Trailer zum Film. Ich glaube, es gibt auch eine deutsche Verfilmung.

Zu "direkter" und "sonstiger" Beeinflussung. Fussfesseln haben eine direkte kausale Macht. Die Macht der Kleidung dürfte vielleicht noch stärker sein, ist aber nicht in der selben Weise "kausal direkt", sondern "sozial vermittelt" und dadurch vielleicht sogar wirkungsvoller. (Vielleicht weil "transparenter".)




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Jörn Budesheim
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Di 8. Jan 2019, 06:11

Mich erinnert das auch an unseren Thread zur Würde des Menschen! Hier spielen sehr viele Themen, die wir behandeln/behandelt haben, ineinander. Kleidung, Leib, Antlitz, Würde, Haltung, Gefühle, Innen/aussen, etc.




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Friederike
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Di 8. Jan 2019, 14:55

Stefanie hat geschrieben :
Mo 7. Jan 2019, 19:57
Zeigt die kurze Geschichte eben nicht, dass Kleidung Leute macht bzw. das Verhalten und die Stimmung beeinflust? Sie hat sich so verhalten, als ob sie eine bestimmte Bluse trägt, die sie aber nicht trug. Das zeigt doch, ihr Verhalten ist unabhängig von der Kleidung, die sie trägt.
Ja, sie hat doch aber geglaubt, sie trüge die bläuliche Bluse. Das heißt, ihr ganzes Aufreten und wie sie sich mit sich fühlt, hängt an einer bestimmten Bluse. Wenn Du "Verhalten" als das Äußerliche verstehst, dann allerdings ist es ja richtig, denn es war ihr kein Trost, daß die Anderen nicht bemerkt hatten, daß sie "sich falsch bewegte".

Diese Geschichte ist genial (auch perfekt geschrieben, finde ich. Alleine die Formulierung "daß sie sich falsch bewegte"). Bichsel schreibt zwar über die "Bewegungen", also eher schon das Verhalten, das die Anderen sehen, aber ich denke, die "Bewegung" ist wie ein Symbol oder Zeichen für die Identität der ganzen Person.




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Friederike
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Di 8. Jan 2019, 15:45

Wenn es nur darum ginge, mit der weißen Bluse züchtiger und braver in Erscheinung zu treten oder den züchtigen und braven Teil der Person nach außen und innen hin zu betonen (entsprechend die bläuliche Bluse), dann würde sich nicht das Erschrecken in dem Moment einstellen, in dem die Person erkennt, daß sie sich getäuscht hat. Der Schreck ist, so meine ich, Ausdruck dafür, daß es sich nicht um einen Teil der Person handelt, sondern um die ganze Person.




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Friederike
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Di 8. Jan 2019, 15:51

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 8. Jan 2019, 06:11
Mich erinnert das auch an unseren Thread zur Würde des Menschen! Hier spielen sehr viele Themen, die wir behandeln/behandelt haben, ineinander. Kleidung, Leib, Antlitz, Würde, Haltung, Gefühle, Innen/aussen, etc.
Oja, das denke ich auch. Die Kleidung bzw. das Kleidungsstück ist lediglich ein Aspekt ... oder mehr wie ein Aufhänger für die von Dir genannten Themen.




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Jörn Budesheim
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Di 8. Jan 2019, 18:30

Friederike hat geschrieben :
Di 8. Jan 2019, 15:51
Die Kleidung bzw. das Kleidungsstück ist lediglich ein Aspekt ... oder mehr wie ein Aufhänger für die von Dir genannten Themen.
Vielleicht ist es auch mehr als "lediglich ein Aspekt", sondern bedeutsamer als es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag?

Würde: Das Tragen bestimmter Kleidung oder das Nacktsein in unangemessenen Situation kann wortwörtlich "entwürdigend" sein - daran kann kaum ein Zweifel bestehen, oder? Und umgekehrt werden besonders würdevolle Situationen mit Kleidern (Roben) oft erst geschaffen. Man denke auch an die Verkleidung der Ärzte, die Teil der Behandlung und des Heilungsprozesses ist.

Leib: Man spricht davon, dass einem etwas in Fleisch und Blut übergeht. Das ist oft mehr als eine Metapher. Für viele Werkzeuge gilt das vermutlich: vom Bogen, mit dem man die Geige spielt über den Stift, mit dem man schreibt, so dass man seine Spitze zu spüren meint, bis hin zum Handy: Heute fühlen sich manche ohne ihr Handy schon wie nackt. Ähnliches dürfte für unsere Kleidung gelten. Sie mag nicht zum Körper gehören ... aber zum Leib dürfte man sie bei vielen Gelegenheiten rechnen können.

Haltung: Kleider können wir die Geschichte von Bichtel so schön zeigt, bestimmte Haltungen hervorbringen. Bei dem Begriff Haltung muss man sich zwar vor Äquivokationen in Acht nehmen. Aber womöglich hängen die diversen Verwendungsweisen doch stärker zusammen, als man zunächst denkt. Eine gewisse "körperliche Haltung" kann mit einer "geistigen Haltung" einhergehen. Eine politische Haltung kann mit einer kämpferischen körperlichen Haltung verknüpft sein. Und die Kleider, die man ja auch nach außen hin zeigt, können diese Haltungen mit "verkörpern".

Auch die oft so problematische Rede von Innen/aussen passt hierher: Wenn Kleidung als ein Teil des Leibes verstanden werden kann (was sagt Schmitz dazu?) dann ist sie keineswegs bloß etwas Äußerliches - in welchem Sinn auch immer.




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Joachim
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Di 8. Jan 2019, 22:33

Sind das aber nicht alles eher Fragen einer Psychologie der Kleidung? Jemand wird ein anderer Mensch, weil er andere Kleidung trägt. Der Hanswurst im zivilen Leben wird zum toughen Typen, weil er eine Uniform trägt. Jemand findet sich nicht attraktiv, trägt aber dann bestimmte Kleidung, eine bestimmte Frisur und findet sich dann attraktiv usw.

Ich glaube, das hat eher mit Psychologie zu tun. Bestimmte Kleidung hebt mich heraus dem anonymen Strom der Masse, und dann bin ich wer.

Joachim



"Under the most diverse conditions and disparate circumstances, we watch the development of the same phenomena - homelessness on an unprecedented scale, rootlessness to an unprecedented depth." Hannah Arendt

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Jörn Budesheim
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Joachim hat geschrieben :
Di 8. Jan 2019, 22:33
Sind das aber nicht alles eher Fragen einer Psychologie der Kleidung?
Mag sein.

Entscheidet dabei was man untersucht? Oder wie man es untersucht? Dass "Kleider Leute machen" ist offenbar eine Tatsache. Das ist das "was". Das kann man psychologisch betrachten. Wie? Vielleicht mit Untersuchungsreihen und Experimenten. Man kann sie aber auch philosophisch betrachten. Wie? Auch dafür gibt es wohl keinen Goldstandard :-) Wenn wir diese Frage jedoch mit anderen Themen der Philosophie in Beziehung setzen, etwa: Was ist der Mensch? Was sind Gefühle? Was ist Würde? ...? sind wir vielleicht nicht auf dem ganz falschen Weg, hoffe ich :-)




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Friederike
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Mi 9. Jan 2019, 12:40

Joachim hat geschrieben :
Di 8. Jan 2019, 22:33
Sind das aber nicht alles eher Fragen einer Psychologie der Kleidung? Jemand wird ein anderer Mensch, weil er andere Kleidung trägt. Der Hanswurst im zivilen Leben wird zum toughen Typen, weil er eine Uniform trägt. Jemand findet sich nicht attraktiv, trägt aber dann bestimmte Kleidung, eine bestimmte Frisur und findet sich dann attraktiv usw. Ich glaube, das hat eher mit Psychologie zu tun. Bestimmte Kleidung hebt mich heraus dem anonymen Strom der Masse, und dann bin ich wer.
Ich würde die Unterscheidung, ob Psychologie oder Philosophie -wenn es denn überhaupt nützlich ist*- danach treffen, ob man eher die Bedeutung der Kleidung für das Individuum im Blick hat, oder ob man die Funktion, die Kleidung generell in gesellschaftlicher Hinsicht hat, ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt (Gruppenbildung, Gruppenzugehörigkeit, Kleidungsvorschriften zur Disziplinierung, Geschlechterrollen u.a.).

*Das ist nichts gegen Deinen fragenden Einwand @Joachim, sondern nur meine Skepsis in Bezug auf die Notwendigkeit der vielen Fächer; Notwendigkeit, was die Erkenntnisse betrifft. Daß die vielen Fächer mehr Arbeitsplätze produzieren, steht wohl außer Zweifel.




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Joachim
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Friederike hat geschrieben :
Mi 9. Jan 2019, 12:40

Ich würde die Unterscheidung, ob Psychologie oder Philosophie -wenn es denn überhaupt nützlich ist*- danach treffen, ob man eher die Bedeutung der Kleidung für das Individuum im Blick hat, oder ob man die Funktion, die Kleidung generell in gesellschaftlicher Hinsicht hat, ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt (Gruppenbildung, Gruppenzugehörigkeit, Kleidungsvorschriften zur Disziplinierung, Geschlechterrollen u.a.).
Stimmt, von diesem Blickwinkel aus betrachtet macht eine Philosophie der Kleidung durchaus Sinn.

Joachim



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