Corona

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Friederike
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Di 8. Dez 2020, 08:48

Ich habe Deine Frage gelesen @NWDM und werde sie gelegentlich beantworten. Nur, damit Du Bescheid weißt, daß ich sie nicht übersehen habe.




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Friederike
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Di 8. Dez 2020, 14:47

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 7. Dez 2020, 22:26
Ich komme da gerade nicht mit. Du möchtest Deinem Kind mitteilen, dass wir uns mit der Seuche abzufinden haben, oder was genau meinst Du?
"Abfinden" würde ich nicht direkt sagen wollen :mrgreen: - nö, setz' "akzeptieren" ein, Corona ist nun einmal hier (oder da), was aber nicht bedeutet, daß wir (die Erwachsenen) uns überlegen, was wir tun können, damit das Virus "weggeht".

Ah sieh an, mit meiner Antwort an Dich habe ich zugleich eine ganz brauchbare Antwort gefunden, die man einem Kind geben könnte. In diesem Zusammenhang lernt das Kind das Wort "akzeptieren".




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Stefanie
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Di 8. Dez 2020, 19:05

Kennen alle Ruthe und seine Cartoons? Nicht ...dann wird es Zeit.




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NaWennDuMeinst
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Di 8. Dez 2020, 19:18

Friederike hat geschrieben :
Di 8. Dez 2020, 14:47
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 7. Dez 2020, 22:26
Ich komme da gerade nicht mit. Du möchtest Deinem Kind mitteilen, dass wir uns mit der Seuche abzufinden haben, oder was genau meinst Du?
"Abfinden" würde ich nicht direkt sagen wollen :mrgreen: - nö, setz' "akzeptieren" ein, Corona ist nun einmal hier (oder da), was aber nicht bedeutet, daß wir (die Erwachsenen) uns überlegen, was wir tun können, damit das Virus "weggeht".

Ah sieh an, mit meiner Antwort an Dich habe ich zugleich eine ganz brauchbare Antwort gefunden, die man einem Kind geben könnte. In diesem Zusammenhang lernt das Kind das Wort "akzeptieren".
Aber warum sollten wir das akzeptieren? Es gibt ja Mittel und Wege. Wir akzeptieren ja Krebs auch nicht einfach sondern forschen daran den erkrankten Menschen zu helfen.
Für mich klingt Deine Antwort so wie "Tja Pech. Ist halt Schicksal, kann man nichts machen. Gott will es so. Finde Dich damit ab".
So ist das ja nicht. Ich finde es gut, wenn Kinder sich wünschen "dass es weg geht". Das sind dann die, die wir später in der Forschung wiederfinden.
Die Welt verändern zu wollen fängt doch immer damit an zuerst einen Mißstand festzustellen und zu bemängeln, oder?

Hätte ich Kinder, ich würde ihnen sagen, dass ich mir auch wünsche, dass "es weg geht" und dass just in diesem Moment, wo wir drüber reden, Menschen daran arbeiten dem Mistvieh den Garaus zu machen.
Und das Kind kann diesen "Helden" helfen. Durch Beachtung der Regeln kann es mithelfen.
Und wenn es einmal groß ist.... tja... dann ist alles möglich. Auch dass es vielleicht selbst einmal zu denen gehört die die Medizin voranbringen.



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Friederike
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Do 10. Dez 2020, 17:29

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 8. Dez 2020, 19:18
Für mich klingt Deine Antwort so wie "Tja Pech. Ist halt Schicksal, kann man nichts machen. Gott will es so. Finde Dich damit ab".
Das habe ich nicht geschrieben und es hört sich auch nicht so an, ABER, wie ich es schon ahnte, habe ich natürlich gar keine Antwort für ein Kind, sondern für mich selber gesucht. :lol: Weil ich nämlich im Moment entnervt und sehr ungeduldig darüber bin, daß die Zahlen so vor sich hindümpeln und nicht anständig nach unten gehen. Und weil ich mir wünsche, es hätte jemand eine Lösung parat. Glühweinausschank ist nun in HH verboten - wählt man also die Lösung, an den Rändern, die nicht viel bringen, herumzumurksen oder brachiale Lösungen? Ich will beides nicht. Das Virus soll verschwinden, "weggehen". Und dann dieses Theater um Weihnachten ... Bild Nochmal zum Anfang zurück - "akzeptieren" ist das Antwort--Wort für mich persönlich, gegen meine Mißlaune, daß die bisherigen Maßnahmen nicht so gravierende Wirkung gezeitigt haben wie ich es erwartet hatte.




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Alethos
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Do 10. Dez 2020, 21:52

Friederike hat geschrieben :
Do 10. Dez 2020, 17:29
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 8. Dez 2020, 19:18
Für mich klingt Deine Antwort so wie "Tja Pech. Ist halt Schicksal, kann man nichts machen. Gott will es so. Finde Dich damit ab".
Das habe ich nicht geschrieben und es hört sich auch nicht so an, ABER, wie ich es schon ahnte, habe ich natürlich gar keine Antwort für ein Kind, sondern für mich selber gesucht.
Ich glaube, deine Antwort war ganz vernünftig, auch für ein Kind. Vielleicht sollten wir genau das tun und uns damit abfinden, dass es Corona gibt. Wenn wir ‚abfinden‘ oder ‚akzeptieren‘ sagen, meinen wir damit auch ganz einfach, dass wir nicht panisch damit umgehen sollten, dass wir lernen sollten, mit einer gewissen Ruhe damit umzugehen. Uns damit abfinden, dass es da ist, damit wir es überhaupt klug angehen können, dass es nicht mehr da sei.

Abfinden kann aber auch heissen: Nun denn, wünscht euch nicht ständig die alte Normalität herbei, es gibt nun mal immer neue Herausforderungen. Neue Krankheiten. Neue Stämme. Neue Kulturen und neue Zeiten. Abfinden und Tee trinken. Oder Schokomilch.



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NaWennDuMeinst
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Do 10. Dez 2020, 23:29

Alethos hat geschrieben :
Do 10. Dez 2020, 21:52
Friederike hat geschrieben :
Do 10. Dez 2020, 17:29
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 8. Dez 2020, 19:18
Für mich klingt Deine Antwort so wie "Tja Pech. Ist halt Schicksal, kann man nichts machen. Gott will es so. Finde Dich damit ab".
Das habe ich nicht geschrieben und es hört sich auch nicht so an, ABER, wie ich es schon ahnte, habe ich natürlich gar keine Antwort für ein Kind, sondern für mich selber gesucht.
Ich glaube, deine Antwort war ganz vernünftig, auch für ein Kind. Vielleicht sollten wir genau das tun und uns damit abfinden, dass es Corona gibt. Wenn wir ‚abfinden‘ oder ‚akzeptieren‘ sagen, meinen wir damit auch ganz einfach, dass wir nicht panisch damit umgehen sollten, dass wir lernen sollten, mit einer gewissen Ruhe damit umzugehen. Uns damit abfinden, dass es da ist, damit wir es überhaupt klug angehen können, dass es nicht mehr da sei.
Dann meint "Abfinden" hier sowas wie "Den Tatsachen ins Auge sehen"" oder "sich der Realität stellen".
Wenn man das macht, sozusagen als Voraussetzung dafür die Situation anzugehen und an ihrer Verbessrung zu arbeiten, dann bin ich damit einverstanden.
Wenn man es als eine Art "Schicksalsergebenheit" ansieht (Ist halt so, können wir ja eh nicht ändern), dann lehne ich das ab. Weil wir uns natürlich nicht einfach in unser Schicksal ergeben und tatenlos zusehen müssen wie das Virus tötet. Wir können das ändern, und das sollten wir auch tun.



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Friederike
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So 13. Dez 2020, 17:05

Alethos hat geschrieben :
Do 10. Dez 2020, 21:52
[...] Abfinden kann aber auch heissen: Nun denn, wünscht euch nicht ständig die alte Normalität herbei, es gibt nun mal immer neue Herausforderungen. Neue Krankheiten. Neue Stämme. Neue Kulturen und neue Zeiten. [...]
Ja, die Weihnachtseinkäufe werden in diesem Jahr abrupt beendet sein. Ein Novum.

Was ich nicht verstehe, das ist der rapide Sprung der Infektionszahlen vom Donnerstag auf den Freitag.
Außerdem verstehe ich überhaupt nicht, wie es zu den sehr unterschiedlichen Inzidenzwerten der einzelnen Bundesländern kommt. Verhalten sich die Menschen bei annähernd gleichen Regelungen so unterschiedlich? Liegt es an den unterschiedlichen Bevölkerungsstrukturen? Die Bevölkerungsdichte erklärt die Werte allenfalls teilweise. Und warum ist es nach einer eindeutig abflachenden Kurve der Infektionen zum erneuten Kurvenanstieg gekommen? Eine Ermüdung des Vorsichtsverhaltens? Viele Fragen, auf die leider niemand eine Antwort hat.




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Stefanie
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So 13. Dez 2020, 20:07

Es ist schon ein Unterschied, ob das Land wie z.B. Meck-Pomm dünn besiedelt ist, oder so dicht besiedelt ist, wie das Rheinland oder das Ruhrgebiet. Ein Punkt.
Zu Sachsen https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... z-100.html
Bayern kann ich mir nicht erklären.
Generell steigen die Infektionen in Altenheimen, plus mal wieder wie in Lippe Kreis ein Gottesdienst einer Freikirche.

Köln hatte es geschafft, von einem hohen Inzidenzwert von knapp über 200 auf 120 runterzukommen, heute 125. Köln hatte 500 Fälle in Altenheimen. Bonn hat es geschafft, den umgekehrten Weg zugehen, heute Anstieg auf 195 Inzidenzwert. Ausgangssperre droht. Warum laufen zwei Nachbarstädte so auseinander? Ich weiß es nicht. Es gibt einen Ausbruch in einem Altenheim und in einer Klinik, und mein Eindruck, viele Fälle in Schulen und Kitas. Bei uns kommt jeden Tag zu den Schulassistenten mind. 1 Meldung rein, dass wieder ein Kind oder ein Lehrer positiv ist. Vor 10 Minuten wieder.

Freitag Nachmittag war ich kurz einkaufen, Apotheke, es gibt dort zwei Schreibwarenläden, beide mit Lotto, der eine mit Hermes und der andere ist eine Postfilia. Der Laden mit Hermes hatte aus krankheitsbedingten Gründen zu. Ergebnis, eine rekordverdächtige Schlange beim Laden mit der Post. Eine enge, halbe Fußgängerzone mit Maskenpflicht, der Bürgersteig komplett dicht. Abstand einhalten, Fehlanzeige. Wobei...es war auch kein Platz da, man wäre sonst auf der Hauptverkehrsstraße mit Straßenbahnen gelandet. Jetzt bekomme ich bestimmt Protest...Zwei Drittel der Wartenden waren über 60, Rentner. Muss man in dieser Situation an einem Freitag Nachmittag seinen Lottoschein abgeben und Pakete bringen und abholen? Entzerrung als Stichwort.
Nach der Apotheke bin ich geflüchtet, und habe das übrige einkaufen auf gestern verschoben, zu einem Zeitpunkt, wo ich hoffte, es ist leerer. War es auch.

Ansonsten..
Wie heisst das so schön, eine Gemengenlage.



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NaWennDuMeinst
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Mo 14. Dez 2020, 19:04

Gerade komme ich von der Arbeit zurück. Die Stadt ist ein Tollhaus.
Hunderttausende drängeln sich auf der Straße und in den Geschäften. Dicht an dicht.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln stehen sie fast übereinander.
Abstand? Wie denn? Bei so vielen Menschen ist das einfach unmöglich.

Es war ein ganz schwerer Fehler den Lockdown noch vor Weihnachten auszurufen.
Die Leute verhalten sich panisch. Sie stürmen die Geschäfte. Wollen jetzt in zwei Tagen das einkaufen, was sie sonst in 2 Wochen erledigen würden.

Heute ist der 14.12.
In einer Woche werden die Infektionsfälle in Berlin ex-plo-die-ren!!!!!
Da bin ich mir ziemlich sicher. Wir werden dann einen Lockdown brauchen um uns von dem Lockdown zu erholen.
Die armen medizinischen Kräfte. Das wird die Hölle für sie werden.



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Stefanie
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Mo 14. Dez 2020, 20:08

Das ist wohl unterschiedlich.
In den Heute Nachrichten zeigten sie Hamburg. Morgens überfüllt, und dann ab Nachmittags leer.
Auf dem nachhause Weg bekam ich mit, wie eine Frau von ihrem Versuch berichtete, in die von mir schon beschriebene Postfilia zu kommen, und aufgab. Die Friseure werden überrannt.

Ich habe alle Geschenke, vor allem für die Kinder wollte ich was zum auspacken. Dreimal Holzspielzeug und zweimal Playmobil, Lidl sei dank, und zwei Kinderbücher, dem kleinen ruhigen Buchhandlung sei dank. Wie die Zustellung dann abläuft werden wir dann sehen, wahrscheinlich vorbei fahren, klingeln und abstellen und wieder gehen.
Zwei Geschenke habe ich allerdings schon vor drei Wochen online gekauft, zu den entsprechenden Filialen hätte ich in die Innenstadt gemußt, das wollte ich nicht. Zum Glück ging das bei denen auch online.

Nur ein Mitbringsel machte Sorgen. Eine amaryllis im Topf. Hat Tradition. Die konnte ich bislang so wie gewünscht nicht finden. Ich bin heute in den kleinen Blumenladen gegenüber vom Büro gegangen, schön leer, und die hatten noch einen Rest,
sehr originelle, die noch wachsen, zwei gekauft, sicher ist sicher, und glücklich gegangen. Dann rief meine Schwester an, um mir zu sagen, sie hätte zufällig im Supermarkt noch eine in einer Glasvase gesehen, die letzte, und gleich gekauft. Erst keine, jetzt drei : - ))



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herbert clemens
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Di 15. Dez 2020, 08:54

Ich stimme nicht in allem mit ihm überein, er erscheint mir allerdings der sachlichste unter den Virologen:
https://www.merkur.de/welt/hendrik-stre ... 30489.html

In anderen Zusammenhängen habe ich folgenden Link geteilt
https://www.akanthos-akademie.de/2020/1 ... cPOATJoIhg
und in einem unveröffentlichten Mail an Frau Merkel kommentiert:

Liebe Frau Bundeskanzlerin Merkel,
ich halte Sie persönlich für integer.
Vielleicht ist es müßig, sich über die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung im
Stammtischplaudereien zu ergehen. Sie sind für mich demokratisch legitimiert und erst einmal Realität.
Die Kritikpunkte der FDP und der Links-Partei halte ich für nachvollziehbar: Mehr den Fokus auf wirkliche Risiko-Patienten legen und die sozialen und psychischen Folgen der Maßnahmen berücksichtigen.
Ich finde Ihren Apell, gesundheitsgefährdende Kontakte zu meiden, richtig.
Und er wird gut befolgt und laut Befragungen überwiegend gut geheißen.
Mir erschließt sich nicht, warum Kultur und Schule generell herunterfahren werden.
Dort gibt es gute Konzepte, bzw. die Datenlage bei Kindergartenkindern, Grundschulkindern, Förderschulkindern zeigt eindeutig, dass Gefährdungen gering sind, der Schaden der Maßnahmen aber groß ist.
Meinen persönlichen Konsumbedürfnissen entspricht es, auch nicht in vielen Geschäften noch nach Geschenken zu kramen.
Aber dann würde der Welt –und Regioladen, in dem ich ehrenamtlich arbeite, auch geschlossen, ein kleiner Beitrag für eine nachhaltigere und fairere Welt würde entfallen.
Der Onlinehandel würde auf Kosten der Geschäfte vor Ort gewinnen.
Aber die steigenden Zahlen machen Angst.
Wir müssen etwas unternehmen.
Aber viel hilft nicht viel, wenn es das falsche ist.
Es geht darum das angemessene zu finden.
Es gibt viele ungeklärte Fragen. Wir wissen es alle nicht.
Ich bitte darum, folgende Überlegung miteinzubeziehen.
Ständig wechselnde von Ort zu Ort unterschiedliche Teststrategien; unklare Datenlagen
Keine Zeit, dies genau nach zu verfolgen
Beispiel Gütersloh zusammengefasst: 2000 positiv getestete, etwa 30 erkrankte, zwei schwer?
Ob die Tests valide sind, lasse ich jetzt mal außer acht.
Im Sommer gab es also einen geringen Zusammenhang zwischen positiv getestet und krankheitsausbildender Infektion.
Lange Tageslichtzeiten und Wärme sind generelle Immunsystem fördernde Gegebenheiten, die wirklich die Krankheit beherrschen können.
Das allgemeine individuelle Immunsystem bekommt meines Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit.
Meine Haupthypothese ist, dass ein mechanistisches, naturalistisches Bild von Gesundheit nicht der Lebensrealität entspricht....

nauplios hat auf seiner website z.B. zu Tübingen interessante Beiträge.




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Friederike
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Di 15. Dez 2020, 17:46

Kleinere Einzelhandelsgeschäfte dürfen ab morgen immerhin nach dem Verfahren " Click & Collect " online bestellte Produkte verkaufen, die persönlich im bzw. vor dem Laden abgeholt werden. Da von einer "neuen Rechtsverordnung" die Rede ist, weiß ich nicht, ob dies nur in Hamburg möglich ist oder ob auch in anderen Bundesländern die neue Rechtsverordnung gilt.

(@Herbert, ich denke an Karibu).




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Jörn Budesheim
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Do 17. Dez 2020, 07:52

herbert clemens hat geschrieben :
Di 15. Dez 2020, 08:54
Das allgemeine individuelle Immunsystem bekommt meines Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit.
Leider habe ich versäumt, es zu bookmarken; bei Facebook gibt es zurzeit eine Kampagne der Bundesregierung zum Thema individuelles Immunsystem insbesondere bei älteren Menschen. Da geht es darum, wie man im Rahmen der Regeln das eigene Immunsystem stärken kann, durch richtige Ernährung, Spaziergänge, Sport und auch soziale Kontakte.




herbert clemens
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Do 17. Dez 2020, 11:08

Grips-Anrufe erledigt
Kurz folgendes reinkopiert:
Ich habe folgende Mail aufgrund eines kurzen Gesprächs mit einer Freundin an die taz geschickt.
Bei Corona gibt es noch weniger als sonst endgültige Wahrheiten.
Jede von uns ist aufgerufen, nach seinem Gewissen die beste Entscheidung für seine Gesundheit und die seiner Bezugspersonen und auch darüber hinaus zu sorgen.
Ich kann das gut respektieren, wenn du Dich impfen lassen willst.
Vielleicht gibt es durch die Impfwilligen ja neue Erkenntnisse.
Emotional bin ich, weil ich Angst davor habe, dass sich unter Hand doch eine Impfpflicht durchsetzt.
Wie ist mein Kenntnisstand:
Ein langer sachlicher Artikel des Impfbefürworters Ingo Arzt in der taz vom 15.12. hatte ich auf Papier gelesen.
Ich zitiere nur einen Abschnitt aus: https://taz.de/Der-Coronaimpfstoff-von- ... ingo+arzt/
“Man impft rund 43.000 Menschen und dann rennen die wieder draußen herum. Die Hälfte von ihnen erhielt ein Placebo. In der Gruppe gab es 134 Covid-Fälle. Die andere Hälfte erhält den Impfstoff, da traten nur 5 Infektionen auf. Ergo schützt er zu 94 Prozent. Man wusste aber vorher nicht, wer von den 43.000 Menschen mit dem Virus in Kontakt kommen würde und gleichzeitig geimpft ist. Es ließ sich also auch nicht ermitteln, ob die Immunen, die das Virus mit ihren vorher gebildeten Antikörpern abwehren, trotzdem noch ihr Umfeld infizieren. Erst in drei bis sechs Monaten werden anders designte Studien Gewissheit darüber erbringen, ob das Vakzin auch sterilisiert, wie man sagt.”

Also insgesamt wurden von dem sehr ansteckenden(?) Virus 139 Personen als positiv getestet wahrgenommen.

Wohl kaum wurden dafür Zellkulturen angelegt und tatsächlich das Virus nachgewiesen, sondern der PCR-Test verwendet. Wir nehmen mal an, er sei valide. (Es sind Computerhochrechnungen von kleinsten vorgefundenen Virus-Sequenzen)

Wir erfahren nicht, wer wie krank wurde?

Wir wissen nicht, wie lange die je eigene Immunität anhält.

Waren die 20000 Personen in der Kontrollgruppe immun oder zufällig nicht mit dem Virus konfrontiert?

Wir wissen explizit nicht, ob die Immunen “trotzdem noch ihr Umfeld infizieren”.

Dies ist jedoch die Argumentation für flächendeckendes Impfen. Dadurch Herdenimmunität zu erreichen. Das ist aber bisher nicht untersucht.

(Wenn ich ohne Symptome positiv getestet werde, gelte ich als symptomlos krank, und ich leiste nicht einen stillen Beitrag zur Herdenimmunität.)

Ich vertraue mehr auf mein eigenes Immunsystem und möchte es nicht unbekannten Risiken aussetzen.

Aus Zeitgründen breche ich hier ab.

Gerade ploppt an meinen PC noch folgender Link auf:

Aus: https://www.tagesspiegel.de/wissen/coro ... 60996.html
Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden“, sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. „Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung.“

Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.”


Das erscheint mir eine wichtige und richtige Schwerpunktsetzung.
Ich bin da nicht so pessimistisch, allerdings nur wenn man gleichzeitig gesundheitsförderliche Maßnahmen nicht aus dem Auge lässt.

Weiterhin auch auf Weihnachten hin für Solidarität oder Geschwisterlichkeit oder (Nächsten-)Liebe

Herbert
(Die Gefahren für Allergiker sind explizit benannt.)




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Friederike
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Do 17. Dez 2020, 13:12

herbert clemens hat geschrieben :
Do 17. Dez 2020, 11:08
Emotional bin ich, weil ich Angst davor habe, dass sich unter Hand doch eine Impfpflicht durchsetzt.
Wie soll sich "unter der Hand" eine Impfpflicht durchsetzen? Es bedürfte einer gesetzlichen Regelung, die vom Parlament beschlossen würde. Ich vermute daher, Du meinst ein Anwachsen des sozialen Drucks, sich impfen zu lassen?

Übrigens hat der Chef der KV (Gassen), dessen Äußerung Du teilweise zitiert hattest, sich zum Impfen in eben dieser Stellungnahme von gestern auch noch geäußert:

Zugleich forderte Gassen die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahme, wenn alle impfbereiten Menschen eine Impfung erhalten haben. Auf Impfverweigerer würde er dabei keine Rücksicht nehmen.
"Wer sich bei breiter Verfügbarkeit eines Impfstoffes nicht impfen lassen will, muss dann auch mit dem Risiko leben, an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben." Andreas Gassen
Es könne nicht sein, dass der Rest der Gesellschaft dauerhaft auf Impfverweigerer Rücksicht nehmen muss, betonte der KBV-Vorsitzende.




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Jörn Budesheim
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Do 17. Dez 2020, 13:14

Auch Corona-Leugner haben ein Recht auf Leben. Ich müsste mich erst einlesen, neige aber dazu eine Impfpflicht einzuführen.




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Nauplios
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herbert clemens hat geschrieben :
Do 17. Dez 2020, 11:08

Ich kann das gut respektieren, wenn du Dich impfen lassen willst.
Vielleicht gibt es durch die Impfwilligen ja neue Erkenntnisse.
Emotional bin ich, weil ich Angst davor habe, dass sich unter Hand doch eine Impfpflicht durchsetzt.
Erinnere Dich mal an die Zeit Anfang des Jahres, Herbert, als im Karneval in Heinsberg der erste größere Ausbruch Corona-Ausbruch geschah und kurz darauf klar wurde, daß auch Deutschland von der Pandemie erfaßt war. Damals, im März/April hieß es, es sei fraglich, ob es je einen Impfstoff gegen das neue Virus geben würde; und bis es ihn vielleicht geben würde, könnten viele Jahre vergehen. - Neun Monate später stehen wir jetzt wenige Tage vor der Zulassung des ersten Impfstoffes durch die europäischen Behörden. Die Impfzentren sind eingerichtet und mobile Impfteams sind bereit, ab dem 27. Dezember Menschen über 80 und Berufsgruppen, die mit ihnen zu tun haben, zu impfen. - Niemand hätte das im Frühjahr für möglich gehalten. Ein großartiger Erfolg wissenschaftlicher Forschung!

Sicher, man weiß über die genaue Wirkung des Impfstoffes von BioNTech noch wenig, speziell über seine Verträglichkeit, seine Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Wissen kann man aber aus den Erfahrungen der letzten Wochen schon dieses: die Politik ist mit dem Management dieser Krise überfordert. Der "Schutz der vulnerablen Gruppen", der Alten- und Pflegeheime - er ist nicht gelungen (Tübingen ausgenommen). Die anfänglichen Erfolge der Pandemie-Eindämmung sind Geschichte. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte jüngst eine Graphik, die zeigt, wieviel besser beispielsweise Irland durch die zweite Welle gekommen ist. - Wie würde es wohl ohne Impfstoff im kommenden Jahr - in den kommenden Jahren! - weitergehen mit einer Ministerpräsidentenrunde, die sich erst dann halbwegs einig wird, wenn die Grenzen der Belastbarkeit in den Intensivstationen absehbar werden? -

An eine Impflicht glaube ich persönlich nicht. (Daß Markus Gabriel sie befürwortet, hast Du vielleicht mitbekommen.) Sie entgegen der hundertfachen Beteuerung, es werde sie nicht geben, doch einzuführen, würde das ohnehin sich verringernde Vertrauen in die Politik weiter dezimieren. Wir haben längst nicht mehr die hohen Zustimmungsraten zum Handeln der politischen Akteure. Die Bereitschaft zur Impfung hat in den letzten Monaten nachgelassen - seltsamerweise parallel zu den Erfolgsmeldungen aus der Wissenschaft. Je näher eine mögliche Impfung rückt, desto näher rückt für jeden auch der Moment der Entscheidung: lasse ich mich impfen? Jetzt schon? Oder lieber später? Oder vielleicht sogar gar nicht? - Meldungen über allergische Reaktionen verunsichern. Ist man nach einer Impfung immer noch ansteckend? (Dazu gab es vorgestern einen hoffnungsvollen Tweet des Virologen Streeck bezüglich des Moderna-Impfstoffes: "Auch die Daten des Impfstoffs von #Moderna sind stark und es gibt erste Hinweise, dass der Impfstoff auch vor Ansteckung schützt.") -

Erste Hinweise. Mehr als erste Hinweise kann es zu diesem Zeitpunkt nicht geben, Herbert. Und das bezieht sich auf alle Fragen, die es natürlich zum Impfstoff gibt. Dennoch: welches Risiko ist größer und gefährlicher: das Risiko an Covid19 zu erkranken oder das Risiko einer Neben- oder Langzeitwirkung durch eine Impfung? - Ich werde mich auf jeden Fall impfen lassen. Mein Vertrauen in die Wissenschaft ist zwar nicht grenzenlos, aber die Selbstbehauptung des Menschen in der Neuzeit schließt die Selbsterhaltung gegenüber einem ansteckenden und potentiell lebensbedrohlichen Virus ein. - Ich hoffe, den politisch Verantwortlichen und den sie beratenden Agenturen fällt zur Impfmotivation der Bevölkerung etwas mehr ein als ein paar dusselige Filmchen. ;) Denn das wird eine ihrer Aufgaben in den nächsten Wochen und Monaten sein: die Impfbereitschaft der Menschen durch Aufklärung auf einen Stand zu bringen, der dann auch so etwas wie Herdenimmunität herbeiführt. -




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Friederike
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Do 17. Dez 2020, 15:02

Nauplios hat geschrieben :
Do 17. Dez 2020, 14:15
Neun Monate später stehen wir jetzt wenige Tage vor der Zulassung des ersten Impfstoffes durch die europäischen Behörden. Die Impfzentren sind eingerichtet und mobile Impfteams sind bereit, ab dem 27. Dezember Menschen über 80 und Berufsgruppen, die mit ihnen zu tun haben, zu impfen. - Niemand hätte das im Frühjahr für möglich gehalten. Ein großartiger Erfolg wissenschaftlicher Forschung! [...] Sicher, man weiß über die genaue Wirkung des Impfstoffes von BioNTech noch wenig, speziell über seine Verträglichkeit, seine Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Wissen kann man aber aus den Erfahrungen der letzten Wochen schon dieses: die Politik ist mit dem Management dieser Krise überfordert. [...] Dennoch: welches Risiko ist größer und gefährlicher: das Risiko an Covid19 zu erkranken oder das Risiko einer Neben- oder Langzeitwirkung durch eine Impfung? - [...] Meldungen über allergische Reaktionen verunsichern. [...]
Ein "großartiger Erfolg", ja, bis es dann die ersten Todesfälle geben wird, die in Zusammenhang mit der Impfung stehen (sofern sie nicht verschwiegen werden). Welches "Risiko größer und gefährlicher" ist, das wird sich erst noch zeigen. Derzeit ist es ungewiß. Gerade an den Risikogruppen ist der Impstoff, soweit ich informiert bin, nicht erprobt.

Herr Gassen spricht von "Impfverweigerern" - ein einziges Wort genügt, um sozialen Druck zu erzeugen. Oder aber die Gegenfrage an Menschen wie mich, die die Zulassung des Impfstoffs und die geplanten Impfungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt ablehnen, ob sie denn bessere Lösungen wüßten oder Alternativen hätten, auch damit kann Druck ausgeübt werden.




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NaWennDuMeinst
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Do 17. Dez 2020, 15:05

Die "Angsthäschen" können sich doch ganz entspannt zurücklehnen und über den Kanal oder den großen Teich schauen.
Die Amerikaner und Engländer haben mit dem Impfen schon begonnen. Wenn es bei uns los geht, wissen wir doch längst was los ist.
Wenn die drüben alle tot umfallen, dann würde ich das sein lassen.
;-)

Gut, ernsthaft: Das sagt natürlich nichts über eventuelle Langzeitschäden aus.
Und ein Restrisiko bleibt sowieso immer: Ich glaube es gibt keinen Impfstoff auf der Welt, der nicht für irgendwen unverträglich wäre.
Da muss man halt abwägen zwischen Nutzen und Risiko. Ich glaube es ist wahrscheinlicher, dass man auf der Straße vom Auto überfahren wird, als dass man einer der Wenigen ist, die an einem Impfstoff zugrunde gehen. Das Wagnis kann man dann doch eingehen, wenn man alle anderen, ständig präsenten Lebensrisiken auch gelassen hinnimmt.

Impfpflicht: Ich höre viel von Befürchtungen in Bezug auf eine "indirekte Impfpflicht", sprich es wird zwar Niemand gezwungen sich impfen zu lassen aber wer nicht geimpft ist hat dadurch vielleicht Nachteile in der Form, dass Zugang zu Einrichtungen oder auch Jobs nur mit "Impfzeugnis" möglich ist.



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