Corona

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
herbert clemens
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Fr 29. Jan 2021, 12:42

(Hallo Jörn, Ich sitze nach Implantat-OP noch betäubt herum. Deshalb kopiere ich nur meine Sicht hier hinein, ohne auf euer Gespräch Bezug zu nehmen.)

Meine augenblickliche Sicht auf Corona habe ich durch eine Mail an die Bundeskanzlerin deutlich gemacht.
(Ich weiß, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie diese Mail liest. Ich hatte einfach das Gefühl mich zu vergewissern und etwas tun zu müssen.)

Bei Übereinstimmung könnt ihr gerne weiterleiten. (Oder mich auf Denkfehler hinweisen)

Danke
Herbert

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich schätze Ihren auf menschlichen und christlichen Werten beruhenden Politikstil.
Und Sie schafften es auch immer wieder, neue Erkenntnisse in Ihrem Regierungsverhandeln zu berücksichtigen (siehe z.B. Fukushima).

Ich glaube, es ist Zeit, über Corona noch mal neu nachzudenken.
Nicht nur meine Enkel leiden massiv darunter, keine anderen Kinder in ihrem Alter sehen zu dürfen, nicht in die Kita gehen zu können....
Nicht einmal Besuche von befreundeten Familien sind möglich.
Kindergärten und Grundschulen sind geschlossen, obwohl es keine Studie gibt, die eine besondere Gefährdung der Kinder und durch Kinder angibt.
Es gibt wohl statistische Modellrechnungen, die auf einer ungenauen Daten-Ausgangslage beruhen.
Und es gibt Befürchtungen.
Und den Gedanken: “je stärker man reagiert, um so besser”.
Wahr ist vielmehr: “je angemessener, um so besser”.

Warum wird nicht auf Wissenschaftler wie Streeck gehört, die sagen:: “Wir tappen im Dunkeln”, und der deshalb Studien für notwendig hält?
Ich will Sie hier nicht länger mit Links quälen, Sie kennen sicher seine Aussagen.

Warum werden Existenzen im Freizeit- und Kulturbereich vernichtet? Damit meine ich nicht nur die finanzielle Lage, sondern auch die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun und sich sinnvoll zu bilden.
Nicht nur Arbeitsperspektiven meiner Familienangehörigen und ihre Beziehungen stehen auf der Kippe.
Es ist doch individuell sehr verschieden, ob bei gleicher Kontaktlage das Virus lediglich im Test nachgewiesen werden kann, ob es sich tatsächlich zu einer Infektion entwickelt, ob es mehr oder weniger leicht verläuft, ob dadurch das Immunsystem gestärkt daraus hervorgeht...

Mit Wirksamkeit haben Sie dazu aufgerufen, dass wir bei Kontakten vorsichtig sein sollen. (Ich behaupte einfach, das dies geholfen hat, und nicht, weil z.B. die Kinos geschlossen sind, die gute Abstandsregelungen hatten, bessere als in den von mir besuchten Supermärkten.)

Im Frühjahr hatten Sie empfohlen, die Widerstandskraft durch Bewegung an der frischen Luft zu stärken.
Können Ihre Wissenschaftler meine Behauptung widerlegen, dass die Freude, mit den liebsten Familienangehörigen zusammen zu sein, nicht auch hilfreich für die Widerstandskraft war?
Haben Sie die Forschungen zur Salutogenese noch nicht zur Kenntnis genommen?
.
Es gehe um die Überlastung des Gesundheitssystems: Warum wurden weiter Krankenhäuser geschlossen?
Warum wurde die Pflegesituation nicht verbessert?
Wird die Apparatemedizin so viel verwendet, weil sie gewinnbringend abgerechnet werden kann? 80 % der Alten sterben an, mit, bei (?) Beatmung. (In Moers wurde sanftere Beatmung mit guten Erfolg eingesetzt.)
Warum wird die naturheilkundliche Prävention und Behandlung z.B. mit Vitamin D3 so wenig beachtet?

Als ehrenamtlicher Mitarbeiter für den fairen Welthandel möchte ich gerne auch auf die Schäden der Maßnahmen für die ärmeren Weltregionen hinweisen, wie ausführlich Ihr Entwicklungshilfeminister Müller erläuterte.

Leider wurden auch Begegnungsmöglichkeiten für alte Menschen geschlossen, die ein gutes erfolgreiches”Hygiene-Konzept” hatten. Aufmunternde Telefonanrufe und Briefe sind ein schwacher Ausgleich.
Warum werden nicht kostenlos und/oder preisgünstig für Gefährdete und Ängstliche Masken zur Verfügung gestellt?

Es geht nicht darum, die Corona-Situation zu verharmlosen, sondern im rationalen Gespräch die angemessensten Maßnahmen mit möglichst wenig Nebenwirkungen anzugehen.
Angstmache ist gesundheitsschädlich.
Für Solidarität und Menschlichkeit

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Clemens
(Ich werde parallel versuchen, meine Zugänge zur Öffentlichkeit zu informieren)




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Friederike
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Fr 29. Jan 2021, 14:12

herbert clemens hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 12:42
[...] Mit Wirksamkeit haben Sie dazu aufgerufen, dass wir bei Kontakten vorsichtig sein sollen. (Ich behaupte einfach, das dies geholfen hat, und nicht, weil z.B. die Kinos geschlossen sind, die gute Abstandsregelungen hatten, bessere als in den von mir besuchten Supermärkten.)

Es ist aber doch offensichtlich, daß die rigiden Maßnahmen der Kontaktbeschränkung die Verbreitung des Virus allmählich wieder eingedämmt haben. Meine Überlegung geht dahin, daß nur ein allüberall merk- und fühlbares "Zeichen" uns oder die meisten von uns dazu bewegt, ihren Lebensalltag an dem übergeordneten Ziel einer erfolgreichen Kontrolle der Neuinfektionen auszurichten. Alle Schließungen von gesellschaftlichen Enrichtungen gehören für mich zu diesen Zeichen.




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Nauplios
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So 31. Jan 2021, 05:22

Eine engagierte Politikwissenschaftlerin, ein engagierter Infektiologe und ein engagierter Philosoph ("Wir stehen vor einer Gesundheits-Diktatur") , der nichts weniger als das "Ende der Moderne" befürchtet, diskutierten am vergangenen Donnerstag unter der Leitung eines engagierten Moderators über das Thema Corona-Haft ohne Ende: Unterordnen oder Aufbegehren?:

https://www.servustv.com/videos/aa-25tgf1b152112/




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Alethos
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So 31. Jan 2021, 11:06

Lustig, dass du das heute postest, weil ich es mir gestern Abend angeschaut habe :)

Es ist viel von „Angemessenheit der Corona-Massnahmen“, von „ethischer Güterabwägung“ etc. die Rede. Die Diskussion wird streckenweise hitzig geführt und wirkt teilweise polemisch (Es ist keine Glanzleistung von Gabriel, meine ich, wenn er an einer Stelle das Recht einer 17-jährigen auf Solidarität in Bezug auf ihre Bedürfnisse, Freunde zu treffen, anführt - weil dieses Bedürfnis in meine Augen in keinem vernünftigen Verhältnis steht mit dem Recht auf Leben und Unversehrtheit aller. Ulrike Guérot macht meines Erachtens punktuell auch keinen wirklich guten Eindruck, bspw. wenn sie Annah Arendt anführt und „Lebendigkeit“ als dasjenige ausweist, das Leben primär auszeichnet - also, dass Menschen lebendig sein wollen, sich bewegen wollen, sich treffen und austauschen wollen -weil es ja gerade bei diesen Coronamassnahmen darum geht, diese Lebendigkeit zu ermöglichen, indem wir Leben schützen.) Ich finde, unser Infektiologe muss hier zu Unrecht mehrere Angriffe abwehren, die gar nicht seinen Argumenten gelten, sondern eher Ausdruck sind eines allgemeinen Frustempfindens in der Bevölkerung, weil die „Versprechen auf Lockerung der Lockdowns“ immer wieder gebrochen werden (müssen).

In dieser Diskussion wird die gesellschaftliche Gefühlslage deutlich, emotionale Bruchlinien einer komplexen gesellschaftlichen Situation, in der sich Frust langsam aufstaut, Widerstand langsam aufbaut und das Verständnis dafür verwässert wird, dass „etwas getan werden muss“. Man ist sich nicht ganz einig, was das genau sein soll: Mit dem „Skalpell vorgehen, anstatt mit dem Hammer“ (Gabriel) oder mit einem „kurzen, aber intensiven Lockdown“ (Greil)? Jedenfalls ist man sich aber einig, dass niemand lauwarme Massnahmen will, die wegen ihrer beschränkten Wirksamkeit nie enden wollend sind.

Man kann sich teilweise in der Diskussion des Eindrucks nicht erwehren, dass die Damen und Herren Professoren eher um die Stellung ihrer Disziplinen im wissenschaftlichen Gesamtgefüge kämpfen, um die Deutungshoheit über den Sachverhalt, als um den Sachverhalt selbst. Natürlich ist man sich einig, dass man die Fallzahlen runterbringen will, dass man Leben retten will, aber „nicht um jeden Preis“, nicht jedenfalls um den Preis eines verfassungsrechtlichen Tabubruchs (Quérot). Aber es stellt sich schon die Frage, ob sich Frau Quérot angesichts der abstrakten Gefahr des Virus für junge Menschen oder für sie selbst nicht täuscht, weil sie ihre Liebsten bei ernsthafter Erkrankung doch um jeden Preis zu retten bereit wäre? Die Freiheitsdebatte halte ich angesichts der konkreten Gefahr, denen andere Grundrechte ausgesetzt sind (Recht auf Leben bspw.) für eine allzu theoretische.

Wir haben es, meine ich, nicht primär mit einem verfassungsrechtlichen Diskurs über Freiheit zu tun, als vorrangig mit einer „medizinisch-technischen“ Notwendigkeit, den moralischen, verfassunsmässig verbürgten Auftrag, Leben zu schützen, umzusetzen. Man mag sich jedenfalls den moralischen Aufschrei nicht ausmalen, der ganz laut ertönte, wenn wir die Alten und Vulnerablen sterben liessen, damit die Klubs und Opernhäuser offen bleiben und Raveparties stattfinden können. Was wäre das dann für eine Debatte, in der Politiker als rücksichtslose Kapitalisten gebrandmarkt würden, weil sie das wirtschaftliche und kulturelle Gedeihen über das Recht einzelner auf Leben stellten?

In diesem Zusammenhang ist die Feststellung richtig, dass man den Patienten „Gesellschaft“ nun mal behandeln muss und soll, aber eben nicht behandeln kann, wenn er auf der Operationsliege ständig herumzappelend und sich befreien wollend, seine Bewegungs- und Freiheitsrechte einfordert, weil es in diesem genauen Moment um einen möglichst präzisen und effektiven medizinischen Eingriff gehen muss, der Kooperation des Patienten erfordert. Da machen es sich die Geisteswissenschaftler ein wenig zu einfach, finde ich, wenn sie diese Priorität nicht erkennen - denn, wenn auch alle Rechte gleichwertig sind, wenn sie auch alle gleich wichtig sind, so sind sie nicht alle gleich dringlich in Notlagen.

Man tut darüber hinaus meines Erachtens den Verschwörungstheoretikern einen zu günstigen Gefallen, wenn man diesen Unfreiheitsdiskurs so führt, als ob es jemandem darum ginge, möglichst lange in Lockdowns zu bleiben, denn das ist gar nicht die Frage, ob wir wieder zurückkehren wollen zu einer freieren Gesellschaft, denn ja, das wollen wir in der Mehrheit alle. Aber das heisst nicht, dass wir zu einem status quo ante (wie Frau Quérot anmahnt) zurückkehren könnten, weil es selbstverständlich so ist, dass es keinen Status quo ante geben kann, da wir uns ständig wandeln. Wir wollen frei sein, und wir werden frei bleiben, aber wir werden nicht zurückkönnen in ein Davor, das hat Prof. Greil schon richtig gesehen. Wir werden bspw. nach der Corona-Akutsituation viel öfter Gesichtsmasken in unseren Breitengraden sehen, als das zuvor der Fall war, weil sich unser Bewusstsein über Viren und allgegenwärtige Ansteckungsgefahren geändert hat. Was wir früher bei asiatischen Touristen als pendatische Übervorsicht ein wenig belächelten, als sie mit Gesichtsmasken bestückt aus ihren Bussen stiegen, um Sehenswürdigkeiten zu bewundern, das werden wir bei Europäern vermehrt auch als Teil einer sich wandelnden Normalität beobachten. Daran aber, dass wir nach Freiheit streben, dass sie der Antrieb des sich aufklärenden Menschen bleiben wird, darüber besteht kein wirklicher Zweifel und man tut ein wenig hysterisch, wenn man glaubt, dass Freiheit neu „nur konditionalisiert“ vorkommen würde (Quénot). Freiheit gab es immer nur in konditionalisierter Form eines Wenn-Danns (meine Freiheit wird beschränkt durch deine bspw.) das wird auch so bleiben, wenn auch wegen veränderter Informationslage in anderer Ausprägung. Ein Zurück in ein Davor, das ist jetzt heraklitisch, kann es nicht geben, das konnte es aber auch noch nie.

So gesehen, teile ich die Auffassung von Gabriel, dass es einen interdisziplinären Diskurs zur Güterabwägung braucht, aber es braucht auch eine Priorisierung des Problems, also die Einsicht, dass es in erster Linie um einen medizinischen Sachverhalt geht, der Leben bedroht und erst in zweiter Linie um einen, der wirtschaftliche und psychologische Schäden verursacht: Letztere sind Kolateralschäden, man möge mir diese Saloppheit verzeihen, aber das heisst auch, dass wir diese sozusagen mit der Nebenwirkung behandeln, wenn wir das Übel bei der pandemischen, d.h. medizinischen Wurzel packen.

Verständnis habe ich mit all jenen, die ein effektiveres und schnelleres Impfen fordern und einfordern, dass dieser Spuk endlich vorbei sei. Und mich tröstet das Wissen, dass es bald vorbei sein wird: Ob im Sommer oder Herbst oder im nächsten Jahr. Bald jedenfalls werden wir zurückschauen auf diese Situation und uns fragen, ob es denn wirklich so schlimm war, dass wie ein paar Monate nicht in Restaurants gehen oder Theateraufführungen geniessen konnten, wenn wir dafür die Oma, weil sie überlebte, noch umarmen können.



-------------------------------
Alle lächeln in derselben Sprache.

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AndreaH
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Di 2. Feb 2021, 00:44

herbert clemens hat geschrieben :
Fr 29. Jan 2021, 12:42


Meine augenblickliche Sicht auf Corona habe ich durch eine Mail an die Bundeskanzlerin deutlich gemacht.
..........
Sehr geehrter Herr Herbert Clemens,

Ich habe ihre Zeilen gelesen und diese haben mich menschlich berührt.
Ich in meiner Persönlichkeit vertrete die Meinung, dass ich es richtig finde das sehr harte Maßnahmen von der Regierung gesetzt werden. Auch in meinem privaten Bereich habe ich auch ohne Lockdown mich freiwillig an bestimmte Maßnahmen gehalten die ich für richtig empfunden habe.
Doch auch ich finde mich in den Wünschen die sie beschrieben haben wieder. Einer davon ist: das sie es so wichtig finden das ihre Enkel wieder die gewohnten sozialen Kontakte haben können. Das zeigt mir, eines ihrer stärksten Bedürfnisse ist, sie wollen das es ihrer Familie gut geht. Sie kämpfen sehr stark dafür. Das zeigt sehr viel Herzblut und Liebe für ihre Familie. Das fühlt sich in dieser heutigen Welt sehr gut an. Und das war auch das, was mich in den Zeilen berührt hat. Vielleicht finden Sie für sich selbst aus diesem Bedürfnis heraus andere Möglichkeiten um in dieser besonderen Zeit für ihre Enkel nicht nur Opa sondern auch der beste Freund zu sein.

Jeder von uns befinden sich derzeit in einer anderen Situation! Für den einen steht die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel. Andere sind vom Sterben bedroht. Bei einigen läuft es ungehindert gut.
Jeder hat somit die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Interessen. Dieses Coronavirus gibt uns auf irgendeiner Art und Weise die Chance unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und dadurch uns selbst näher zu kommen. Der US - amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat eine Bedürfniss Pyramide aufgestellt... Die sehr gut veranschaulicht welche Bedürfnisse den Menschen so bei Laune halten. Wenn uns unsere eigenen Bedürfnisse klarer werden, können wir sie klarer betrachten und ganz neutral ihre Wichtigkeit feststellen... z.B. sind sie aus Gefühlen heraus oder essentiell. Wenn sie mir dann sehr klar sind, kann ich nach Möglichkeiten suchen um sie zu erfüllen. Dann kann ich mir auch überlegen welche Auswirkungen dies womöglich auf andere Menschen hat mit ihren Bedürfnissen. Wenn es sehr starke Auswirkungen hat, kann ich mir nochmal überlegen ob es nicht doch noch andere Möglichkeiten gibt.

Wenn meine Bedürfnisse sehr klar vor mir liegen kann ich sehr nüchtern betrachten, das sehr viele meiner Bedürfnisse erfüllt sind, welche Abraham Maslow  Grundbedürfnisse nennt. Das kann einen sehr dankbar machen.
Ich sehe das starke Interesse der Regierung diese Grundbedürfnisse zu erhalten.
Daher bin ich der persönlichen Meinung das der harte Lockdown der richtige Weg ist. Jede Meinung ist in Ordnung und sollte ihren Raum haben.


Vielleicht einfach mal eine Runde
 Stadt/Land/Fluss oder ähnliches mit den Enkeln über das Handy spielen. Wäre ja auch mit Videoübertragung möglich...
Falls der normale Besuch im Krankenhaus nicht stattfinden kann?!
Ist nur so eine spontane Idee!




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Friederike
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Di 2. Feb 2021, 13:36

Verehrte, liebe Frau Merkel, Ihr Antwortschreiben an Herrn H.C. habe ich gelesen und möchte mir dazu, wenn Sie gestatten, 2 kurze Einwürfe erlauben.
AndreaH hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 00:44
[...] Auch in meinem privaten Bereich habe ich auch ohne Lockdown mich freiwillig an bestimmte Maßnahmen gehalten die ich für richtig empfunden habe.
Mir ist bei Ihrer gestrigen Pressekonferenz aufgefallen, daß Ihre Haare seit Ihrer Neujahrs- oder Weihnachtsansprache deutlich kürzer geworden sind. Nach "do it yourself" sah es meiner Einschätzung nach nicht aus. Wenn doch weite Teile des gemeinen Volkes sich inzwischen nur noch mit Mütze zum Einkaufen zu gehen traut, wäre es meiner Meinung nach geraten, Sie würden mit gutem Beispiel voranschreiten.
Andrea hat geschrieben : Vielleicht einfach mal eine Runde
 Stadt/Land/Fluss oder ähnliches mit den Enkeln über das Handy spielen. Wäre ja auch mit Videoübertragung möglich ...
Falls der normale Besuch im Krankenhaus nicht stattfinden kann?!
Ist nur so eine spontane Idee!
Ich bitte Sie !!! Die Mehrheit der alten Menschen kennt das Handy allenfalls vom Hörensagen. Ihre ausgesprochen kreative Idee geht leider an den Bedürfnissen und Fähigkeiten vieler alter Menschen vorbei.

Mit zugeneigten Grüßen
Friederike G.




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Jörn Budesheim
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Di 2. Feb 2021, 13:41

statista hat geschrieben : Über fast alle Altersgruppen hinweg liegt der Anteil derjenigen Personen in Deutschland, die das Internet zumindest selten nutzen, zwischen 95 und 100 Prozent. Unter den 60- bis 69-Jährigen gehören 85 Prozent zu den Onlinern, in der Generation 70+ liegt der Anteil der Internetnutzer bei rund 58 Prozent.
statista hat geschrieben : Anteil der Smartphone-Nutzer in Deutschland nach Altersgruppe 2019
Rund 97,1 Prozent der 14- bis 19-jährigen Personen in Deutschland nutzen/besitzen im Jahr 2019 ein Smartphone. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen sind es 97,2 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen 95,7 Prozent. Der Anteil der Smartphone-Nutzer/-Besitzer bei den über 70-Jährigen beläuft sich immerhin noch auf 43,9 Prozent.




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AndreaH
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Di 2. Feb 2021, 15:34

Friederike hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 13:36
Verehrte, liebe Frau Merkel, Ihr Antwortschreiben an Herrn H.C. habe ich gelesen und möchte mir dazu, wenn Sie gestatten, 2 kurze Einwürfe erlauben.
AndreaH hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 00:44
[...] Auch in meinem privaten Bereich habe ich auch ohne Lockdown mich freiwillig an bestimmte Maßnahmen gehalten die ich für richtig empfunden habe.
Mir ist bei Ihrer gestrigen Pressekonferenz aufgefallen, daß Ihre Haare seit Ihrer Neujahrs- oder Weihnachtsansprache deutlich kürzer geworden sind. Nach "do it yourself" sah es meiner Einschätzung nach nicht aus. Wenn doch weite Teile des gemeinen Volkes sich inzwischen nur noch mit Mütze zum Einkaufen zu gehen traut, wäre es meiner Meinung nach geraten, Sie würden mit gutem Beispiel voranschreiten.
Andrea hat geschrieben : Vielleicht einfach mal eine Runde
 Stadt/Land/Fluss oder ähnliches mit den Enkeln über das Handy spielen. Wäre ja auch mit Videoübertragung möglich ...
Falls der normale Besuch im Krankenhaus nicht stattfinden kann?!
Ist nur so eine spontane Idee!
Ich bitte Sie !!! Die Mehrheit der alten Menschen kennt das Handy allenfalls vom Hörensagen. Ihre ausgesprochen kreative Idee geht leider an den Bedürfnissen und Fähigkeiten vieler alter Menschen vorbei.

Mit zugeneigten Grüßen
Friederike G.



Sehr geehrte Frau, .....liebe Friederike,

vielen Dank für die erfrischende, humorvolle Rückantwort!!!


Mhm,.... man vergisst....
Mit freundlichen Grüßen
Andrea


....und alles erscheint in einem anderen Licht!....
So schnell geht"s!!!



Ich sehe schon viele Möglichkeiten und wenn man sie ein bisschen verfolgt findet man sie auch...


Ganz liebe Grüße Andrea




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Friederike
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Di 2. Feb 2021, 16:58

AndreaH hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 15:34
[...] Ich sehe schon viele Möglichkeiten und wenn man sie ein bisschen verfolgt findet man sie auch ... [...]
Bild

Ach, ich hatt' vergessen - ganz liebe Grüße zurück.




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Stefanie
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Di 2. Feb 2021, 18:55

Schaut man genau hin, sind die Haare von Frau Merkel nicht wirklich frisch geschnitten, nur gestylt. Frau Merkel hat seit Jahren eine eigene Assistentin, die für Make up und Haare zuständig ist.
Ich habe seit Sommer auch zwei Haarscheren (gibt es u.a. bei DM), mal klappt es schlechter, mal klappt es besser, aber kürzen an den Seiten klappt immer. Hinten die Haare sind ein Problem, aber das sehe ich ja nicht, und für den Nacken nehme ich schon mal einen Nassrasierer. Wegen Corona will ich keinen wischmop auf dem Kopf. Corona kann mich diesbezüglich mal.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Stefanie
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Di 2. Feb 2021, 19:34

Manchmal rege ich mich direkt auf, wie eben in der Heute Sendung.
Es stimmt so nicht, wie Herr Krauthausen sagte, dass Wohnheime für Menschen mit Behinderung priorisiert sind bei den Impfungen.
Sie werden noch nicht mal in der momentanen Impfverordnung vom Bund erwähnt. Mitarbeitende sind in der Gruppe 2 mit den über 70 jährigen und Menschen mit geistiger Behinderung, aber nicht wie die Altenheime in Gruppe 1, obwohl es auch sog. Gemeinschaftseinrichtungen sind, also viele Menschen auf engen Raum.
Wir hatten für drei Wohnheime Termine für Impfungen, für diese Woche. Alle wurden abgesagt. Für die beiden großen Wohnheime mit vielen Rentnern und vielen auch jüngeren Bewohner mit hohen Pflegebedarf gibt es noch nicht mal im Ansatz ein Terminchen.
Das ambulante Wohnen fällt durch das Raster einschließlich der Mitarbeitenden.

In der Nähe wurde eine Impfung in einer Senioreneinrichtung abgesagt, 600 Bewohnenden, 200 Mitarbeitende und ein großes Impftermin standen bereit, abgesagt. Nicht weil der Impfstoff fehlte, sondern weil man es als betreutes Wohnen klassifizierte. Das gibt es nicht in der Impfverordnung. Diese Einrichtung hatte im Frühjahr 10 Tote zu beklagen.
Also in NRW läuft einiges nicht rund.



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Stefanie
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Di 2. Feb 2021, 21:54

Der Captain tritt ab

Mit seiner Spendensammelaktion für den britischen Gesundheitsdienst wurde Kriegsveteran Tom Moore zum Helden. Nun ist er an den Folgen einer Covid-Erkrankung gestorben.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/ca ... -1.5194081


Ich fand vorheriges Jahr die Szene schön, wie die 94 jährige Queen den 100 jährigen Tom Moore zum Ritter schlug, auf dem Rasen, er mit seinen berühmten Rollator, und beide hatten ihren Spaß.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Burkart
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Di 2. Feb 2021, 22:00

Stefanie hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 21:54
Der Captain tritt ab

Mit seiner Spendensammelaktion für den britischen Gesundheitsdienst wurde Kriegsveteran Tom Moore zum Helden. Nun ist er an den Folgen einer Covid-Erkrankung gestorben.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/ca ... -1.5194081


Ich fand vorheriges Jahr die Szene schön, wie die 94 jährige Queen den 100 jährigen Tom Moore zum Ritter schlug, auf dem Rasen, er mit seinen berühmten Rollator, und beide hatten ihren Spaß.
Ich fand das auch schön. Schade, dass Lungenentzündung und Corona ihn nun final erwischt haben.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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AndreaH
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Mi 3. Feb 2021, 20:51

Stefanie hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 19:34

Also in NRW läuft einiges nicht rund.
Also in NRW läuft einiges nicht rund?!
Nicht im Vergleich zu der Nachricht aus dem Salzburg Land.

Ich hab es mal von www.orf.at (Salzburg) rauskopiert.



Seilbahnmanager im Pongau geimpft
In St. Johann im Pongau sollen Anfang Jänner mit übrig gebliebenem Impfstoff aus dem Seniorenheim nicht nur der Bürgermeister und seine Gattin sowie die Ehefrau des Seniorenheimleiters, sondern auch Gemeindemitarbeiter und ein Seilbahnvorstand geimpft worden sein.

Online seit gestern, 14.41 Uhr (Update: gestern, 16.29 Uhr)
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Die fünf Hausärzte in der Stadtgemeinde seien hingegen nicht gefragt worden, berichteten die „Salzburger Nachrichten“ („SN“) am Dienstag. Sie sind weiter ungeimpft. Auch Senioren in den nur 200 Meter vom Seniorenheim entfernten 37 Wohneinheiten des Betreuten Wohnens der Stadtgemeinde seien nicht berücksichtigt worden.




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NaWennDuMeinst
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Mi 3. Feb 2021, 21:32

Stefanie hat geschrieben :
Di 2. Feb 2021, 21:54
Der Captain tritt ab

Mit seiner Spendensammelaktion für den britischen Gesundheitsdienst wurde Kriegsveteran Tom Moore zum Helden. Nun ist er an den Folgen einer Covid-Erkrankung gestorben.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/ca ... -1.5194081


Ich fand vorheriges Jahr die Szene schön, wie die 94 jährige Queen den 100 jährigen Tom Moore zum Ritter schlug, auf dem Rasen, er mit seinen berühmten Rollator, und beide hatten ihren Spaß.
Man kann ja zu den englischen Royals und dem englisch Kult um die Queen stehen wie man will... aber man muss schon ein Herz aus Stein haben, wenn einem so eine Szene nicht rührt. Ich fand' das auch schön.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

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Friederike
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Do 4. Feb 2021, 15:23

Vielleicht sollten wir uns besser erzählen, wo es denn überhaupt "rund läuft" -

Jedenfalls braucht man sich gegenwärtig und derzeit keine Gedanken darüber machen, wie die allgemeine Impfunwilligkeit behoben werden könnte ... 8-)




herbert clemens
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Do 11. Feb 2021, 18:55

die Enkel sind wieder weg,
und sie waren Anlass über Corona weiter nachzudenken:
Eine Fortsetzung meiner Corona-Überlegungen, nicht nur für Großeltern
In den letzten Tagen waren wir Tag und Nacht mit den Enkeln (2/4 Jahre alt) zusammen, um die alleinerziehende Mutter zu entlasten.
(Wegen der Wetterverhältnisse um einen Tag verlängert)
Der freudige Kontakt wurde auf beiden Seiten genossen. Das Herz wird weit.
Sich lachend anblicken, sich umarmen, sich fest drücken, miteinander balgen,
beim rückenstabilisierenden Yogaturnen die Kinder mitmachen lassen
und neue Turnvarianten sich ergeben lassen:
den Kindern festen, berührenden Halt geben, beim Krabbeln unter den angewinkelten Beinen
und andererseits die aufregende Freiheit zulassen, auf den Füßen von Opa zu schweben
beim Windeln den nackten Bauch anpusten,
die kleinen Wehwehchen wegsingen,
die Kinder freilassend als Vorbild bei Erwachsenentätigkeiten beteiligen
(als Opa gelingt es mir viel besser, genug Zeit dafür einzuplanen, als früher als Papa)
die Freude der Kleinen, den Großen zu helfen, (gegenseitige Liebe)
die Freude, etwas selbstständig hinzubekommen (als freies Individuum in unsere Erwachsenenwelt hinein zu wachsen)
zum Beispiel beim Tischdecken und -abräumen, Spülmaschine einräumen, fegen, ...
Brotteig rühren und kneten (grundlegende tastende Erfahrung, die zum spielerischen unterschiedlichen Umgang mit dem Teig führt)
Kuchenteig rühren (alles stimmungsvoll mit alten Kinderliedern oder selbstgemachtem Singsang begleitet),
es gibt in unserem Ess-Wohnraum einen Spiel-Herd mit Töpfen, Geschirr, ... und verschiedenen Naturmaterialien, ...,
die immer wieder die Phantasie anregen, etwas zu kochen und den Anderen zum Essen anzubieten
ein schönes Spiel, die Ordnung abschließend wieder herzustellen
Kinderlieder mit Gebärden begleiten
beim Anziehen immer ausbalancieren, der Wunsch etwas selbstständig zu können und über Klippen hinweg zu helfen
draußen immer wieder das Ritual sich zu verstecken und wieder gefunden werden
der prickelnde Reiz der Kälte schafft rote Wangen
Schnee und Schlittenfahren ...
... es gäbe noch viel mehr zu erzählen

Eigentlich darf ich dies alles nicht.
Fremder Haushalt, als alter Mensch muss ich mich vor meinen Enkeln schützen, ...
Ich halte mich nicht für verantwortungslos.
Eigentlich halte ich die Angstprediger für verantwortungslos.
Covid 19 und seine Varianten werden nicht verschwinden, sondern sind Ergebnis des unverantwortlichen Umgangs mit der Natur.

Mein Brief an die Bundeskanzlerin war ein hilfloser Versuch, mir Klarheit zu verschaffen und im Raum unseres Staates Verantwortung zu übernehmen.
Immerhin gibt es Signale, die Bedürfnisse besonders in den einkommensschwachen Familien auch ernst zu nehmen und die Schäden der Maßnahmen zu sehen.
(Gerade landet eine angsterfüllte Petition von Erzieherinnen in mein Mailfach: Kinder nur in dringenden Fällen schicken.
Sie können nicht sehen, dass die Freude am eigenen Tun stark macht.)
Von daher ist mir jedes Bemühen um Kompromisse in der Politik verständlich, und nicht in erster Linie Ausdruck von Machtgelüsten.

Ich sehe für mich nur die Möglichkeit in meinem beschränkten Rahmen nach meinem Einsichten zu handeln.
Wie ich mir gesundende Pädagogik im Vorschulalter vorstelle, habe ich oben geschildert.
Die Studien zur Salutogenese zeigen eindeutig, dass die individuelle Immunorganisation sehr unterschiedlich auf krankmachende Belastungen reagieren kann.
Ein verkürzter naturalistischer Gesundheitsbegriff führt in die Angst.
Wir werden nicht wissen, welchen Beitrag diese Angst zu Krankheitsverläufen hat.
Welche Kraft durch lebendige Bewegung und Berührung, durch Herzensfreude, durch Überzeugung von Sinn die Immunorganisation stark macht.

Für den Musiker: Warum wird eine engagierte Chorleitung, von Aerosolen umnebelt, kein bisschen krank, obwohl sie einige Risikokrankheiten hat?
Wie kommt es, dass nur 6 von den 36 Teilnehmern eines Heinsberg-Wochenendes mit unterschiedlichen Grippesymptomen erkrankten?
Aber auch: wie kommt es, dass bei einem anderen Wochenende ein Sänger schwer erkrankt und lange daran leidet?
Wir wissen es nicht. Hier helfen nur qualitative Einzelstudien weiter.

Vielleicht könnte folgender Vorschlag ein Beitrag sein: https://www.anthromedics.org/PRA-0971-D ... sections-4
Die Autoren hoffen, mit ihrem Vorschlag eines pseudonymisierten COVID-19-Impfregisters einen Beitrag zu leisten gegen die Polarisierung, die zu entstehen droht, wenn eine Gesellschaft verschiedene Positionen zu noch offenen medizinischen Fragen nicht aktiv wertschätzt. Eine nicht verurteilende, wissenschaftliche Begleitung der Menschen mit ihren persönlichen COVID-19-Impfentscheidungen bietet zugleich die beste Chance, rasch die noch offenen Fragen zu COVID-19-Impfungen glaubwürdig zu beantworten.

Leider wurde dieser Vorschlag meines Wissens bisher nicht weiter verfolgt.

Ich werde, abschließend bemerkt, bei meinen Kontakten zu Erwachsenen weiterhin durchaus vorsichtig sein.
Und nur mit Kleinstgruppen verkehren, von denen ich mit großer Sicherheit weiß, dass Sie so wenig krank sind, wie ich krank bin.
Null mal Null ergibt Null, die Exponential- und Inzidenzstatistiker können da behaupten, was sie wollen.




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NaWennDuMeinst
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Fr 12. Feb 2021, 11:38

herbert clemens hat geschrieben :
Do 11. Feb 2021, 18:55
Eigentlich darf ich dies alles nicht.
Fremder Haushalt, als alter Mensch muss ich mich vor meinen Enkeln schützen, ...
Ich halte mich nicht für verantwortungslos.
Eigentlich halte ich die Angstprediger für verantwortungslos.
Vielleicht denkst Du ja darüber anders, wenn einer Deiner Enkel Dich infoziert, und Du dann auf der Intensivstation einen Erstickungstod stirbst.
Auch Deine Kinder und Enkel denken dann vielleicht: Wenn wir uns nicht getroffen hätten... dann würde Opa noch leben.

Ein Toter kann nicht mit seinen Enkeln spielen.
Das ist das eine. Nämlich die Verantwortung für Dich selbst und deine Lieben.
Dir geht nichts über die Beziehung zwischen Menschen. Das habe ich soweit verstanden (und finde das auch ok). Aber zu dieser Beziehung gehört auch sie zu schützen.
Und das bedeutet aktuell eben, dass wir Abstand halten müssen.

Es gibt aber darüber hinaus auch noch eine gesellschaftliche Verantwortung.
Indem Du die Verbreitung des Virus durch Dein Verhalten begünstigst (also im schlimmsten Fall infizierst Du Dich nicht nur selbst, sondern steckst auch andere Menschen an) trägst Du eben dann vielleicht auch dazu bei, dass Enkel ihre Großeltern verlieren.
Du kannst diese Entscheidung für Dich selber treffen, also Du kannst für Dich abwägen, dass ein schöner Abend mit Deinen Enkeln das Risiko wert ist auf der Intensivstation zu sterben.
Du kannst diese Entscheidung aber nicht für andere treffen. Machst Du aber, wenn Du entscheidest Dich über die Regeln hinwegzusetzen.

Und das hat mit Angstpredigern nichts zu tun. Die Bedrohung ist real und vernichtet dauerhaft (durch Tod) das was dir hier am wichtigsten ist: Beziehungen.
Dem gegenüber steht eine temporäre Einschränkung. Da denke ich mir: Lieber jetzt für einen Zeitraum auf Kontakt verzichten, als den Kontakt durch Tod dauerhaft und endgültig zu verlieren.
Die temporäre Einschränkung ist einfach das kleinere Übel.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

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AndreaH
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Fr 12. Feb 2021, 20:34

herbert clemens hat geschrieben :
Do 11. Feb 2021, 18:55
die Enkel sind wieder weg,
und sie waren Anlass über Corona weiter nachzudenken:
......
Ich finde die Zeilen sehr schön, die beschreiben, wie sie die Zeit mit ihren Enkelkindern genießen.
Mir blutet auch ein wenig mein Herz, wenn ich daran denke,  eines meiner Kinder konnte schon zwei Geburtstage nicht richtig feiern. Er kommt aber sehr gut damit zurecht. Es war kein Thema für ihn es anderes zu machen. Außerdem würde ich selbst sehr gern mal wieder mit den Kindern in das Hallenbad gehen und so ein Saunawellnesstag nur für Mama würde sich auch traumhaft anhören.

Für meine Kinder und mich, ist es aber absolut kein Thema auf so etwas zu verzichten. Gibt andere Alternativen auch noch.

Ich denke es ist nicht richtig alles mit Angst zu behaften, wenn jemand die Meinung vertritt, er nimmt es ernst mit dem Corona Virus. Denn es hat nicht immer etwas mit Angst zu tun, sondern oft auch mit einer klaren Ernsthaftigkeit.
Natürlich gibt es auch Menschen die wirklich Ängste davor haben.
Auch einige wenige, die sich inzwischen vom Menschen selbst mehr fürchten, als vor den Corona Virus. ;)
Ich denke, man kann nicht alles in einen Topf werfen.

Was ich aber gut finde in ihrer Haltung, sie  übernehmen Verantwortung für ihr Immunsystem und damit auch für sich selbst.
Sie überlegen was wohl das sinnvollste ist, dieses Immunsystem zu stärken. Jeder einzelne von uns sollte sich darüber Gedanken machen was wohl für ihn das richtige wäre es zu stärken. Jeder hat auch die freie Wahl sich auch nicht damit auseinander zusetzen... Das sollte auch ok sein.
Auch ihr Auf-Rütteln: es gibt auch noch andere Sichtweisen und Überlegungen finde ich grundsätzlich gut. Solange dies keine gefährdeten Auswirkungen auf etwas anderes haben.
Auch ihren Denkanstoß das es ganz viele Dinge gibt die einen Menschen gesund erhalten... Jeder kann für sich selbst somit festlegen, was für ihn selbst stimmig ist was zu einem passt. Was mehr oder weniger Priorität hat.
Dadurch auch für sich selbst entscheiden, welche Selbstverantwortung er übernehmen kann und möchte.

Sie haben geschrieben, sie haben auch die Aufgabe übernommen auf ihre Enkel aufzupassen, als diese bei ihnen waren. Das machen sie mit absoluter Freude und Hingabe, dies kann man gut aus ihren Zeilen lesen. Es lässt sich raushören das ihre Enkel gut aufgehoben sind, während sie bei ihnen sind.  Das bedeutet auch, es wäre wahrscheinlich praktisch gesehen kein Problem für sie, wenn sie einige mehrere Kinder zu betreuen hätten. Dann könnte sie auch noch sicher sein, diese Aufgabe gut zu meistern.

Aber wie würde es sein, wenn sie plötzlich so viele Kinder zu betreuen hätten, bei einer Anzahl die es nicht mehr ermöglicht, allen Kindern gerecht zu werden. Wenn sie nicht wüßten, soll ich mich zuerst dem Kind widmen das gerade zum Herd geht und neugierig dort an den Köpfen dreht... oder dem Kind das einen Stuhl hochklettert der auf dem Balkon steht, achja ein anderes müsste vielleicht auf die Toilette.... Das geht natürlich nicht, denn an der Tür klingelt es und dort stehen haufenweise Kinder die darauf vertrauen und auch erwarten, dass sie bei ihnen gut aufgehoben sind.

Ich weiß, es war jetzt ein absurdes Beispiel mit den Kindern und kein Vergleich zum Gesundheitssystem. Aber manche Krankenhäuser in einigen Ländern waren bereits in einer überforderten Lage.

Wir sollten darüber nachdenken, welche Auswirkungen unser Verhalten haben kann, bezüglich der derzeitiger Lage dem Krankenhauspersonal gegenüber.

Freuen sie sich darüber, in ihrer Familie gibt es eine gemeinsame Haltung gegenüber dem Corona Virus... Das verbindet ihre Familie sehr.
Es gibt aber auch unzählige Familien,   deren Meinungen bezüglich des Virus sehr auseinander gehen.




herbert clemens
Beiträge: 343
Registriert: Di 22. Aug 2017, 14:06

Mi 17. Feb 2021, 10:38

Liebe Freunde der Weisheit,
ich schaffe es nicht, genug Zeit zur Beteiligung hier aufzubringen.
Ich denke gern, und möchte mich meines Denkens vergewissern.
Meine philosophische Hintergrundlektüre ist schon begrenzt
Und eure Belesenheit und Sprachgewandtheit schüchtert mich ein wenig ein.
Doch die offene Gestalt stört mich und ihr habt Antworten verdient.
 
Der angstmachende Beitrag von Nawenndumeinst ging mir schon sehr nahe. Ich habe schlecht geschlafen.
Das ist kein Vorwurf. Denn du hast ja aus Fürsorge um meine Gesundheit, um die Gesundheit der Enkel, um die Gesundheit in der Gesellschaft gehandelt.
 
Als Zwischenbemerkung möchte ich hier festhalten, dass wir ähnliche Werte, je nach Kontext anders formuliert, haben:
Solidarität, Geschwisterlichkeit, Nächstenliebe, ...
(Ich bevorzuge den umfassenderen Begriff der Liebe, der sich natürlich nur auf die verschiedenen Du verwirklichen lässt.)
Und diese Werte sind anscheinend auch überall in der jetzigen Krisensituation gestärkt worden.
 
In diesem Unterforum geht es uns allen um Gesundheit.
Was ist Gesundheit? Wie kann mensch für sie sorgen?
Hier unterscheiden wir uns:
Für mich hat jeder Mensch seine individuelle Gesundheit.
Es kann schon auf der basalen Stufe der Sorge um den individuellen Leib durch Ernährung, Bewegung, frische Luft, Schlaf, ... sehr große Unterschiede geben.
Auf der seelischen Ebene kann ein Eu-Stress gesundend sein,...
Auf der geistigen Ebene hat jeder Mensch die Möglichkeit durch seine Sinngebung einen gesundenden Pol zusätzlich zu gewinnen.
Tut mir leid, mich macht PC-Arbeit müde.
(Ich finde es schön, wie Jörn konkret mit dem Stift praktisch künstlerisch tätig wird und dann es wieder digital aufbereitet.)
(Meine Seele wird allerdings mehr berührt, wenn ich großformatige expressive Werke (Kitsch) im Museum anschaue. Öffnet die Museen jetzt!)

Vielleicht gelingt es mir noch andere Begegnungen zu kopieren.
So dass umfassend eine sich überschneidende Antwort entsteht.
 




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