Corona

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NaWennDuMeinst
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Di 20. Apr 2021, 00:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 19. Apr 2021, 18:44
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 19. Apr 2021, 18:08
Nur beim Thema "Corona" kann und soll jeder einfach schreiben was er will ...
Die Wahrscheinlichkeit einen Corona Skeptiker argumentativ zu erreichen, liegt nur wenig über Null, wenn überhaupt.
Ja, ich weiß. Es ist wie ein Reflex. Mich macht dieser Unfug der hier teilweise geschrieben wird einfach sauer. Ich finde das unfair wie die Situation hier manchmal dargestellt wird.
Keiner von uns wollte das. Auch die Regierung nicht. Die versucht doch nur das Beste draus zu machen. Und das ist eben immer irgendwie doof, egal wofür wir uns entscheiden.
Dieses Hin-und Her wird erst aufhören, wenn die Pandemie beendet ist.
Ich lese auch nicht regelmäßig die Meldungen in den Zeitungen, weil ich mich nicht verrückt machen lassen will.
Geht mir auch so. Ich habe das auch sehr stark zurückgefahren, einfach weil ich irgendwann auch an meine Kapazitätsgrenzen kam. Die Flut an Informationen kann man kaum bewältigen (es gibt ja auch noch andere wichtige Themen im Leben). Hinzu kommt, dass diese ständige Hab-Acht-Stellung enorm viel Energie kostet.
Allein schon deswegen musste ich einen Gang runterschalten und mich selber zwingen nicht jeder Information nachzugehen, sondern nur noch 30 Minuten am Tag die News zu lesen um nicht das Wichtigste zu verpassen.
Stattdessen halte ich mich an die einfachen Regeln, weil ich nicht möchte, dass sie auf ewig bestehen. Ich lasse mich auch regelmässig testen. Für den Mai habe ich einen Impftermin. Und ich hoffe innigstlich, dass es genügend Vernünftige gibt, die sich auch impfen lassen.
Das ist gut, dass Du einen Termin hast. Dann gibt es einen weniger der schlimm erkranken kann, und einen weniger, den das Virus als Wirt missbrauchen kann.
Ich schätze viele Menschen werden sich impfen lassen. Ob es genug sein werden kann ich nicht sagen. Ich hoffe es.
Ich werde auf jeden Fall auch dabei sein. Ich schätze aber ich werde auf meinen Termin noch warten müssen. Ich bin zu jung und Vorerkrankungen habe ich auch nicht.
Ich gehöre auch keiner der Gruppen an, die aus beruflichen Gründen priorisiert werden. Wahrscheinlich werde ich einer der Letzten sein.
Aber das ist ok. Ich verstehe warum andere Vorrang haben.
Apropos Zeitung: eben gerade bin ich an einer Schlagzeile vorbeigegangen, da hieß es: "Zusammen sind wir schwach." Das liegt in diesem Fall daran, dass wenige viel erreichen können. Leider.
Das ist echt gruselig, oder? Warum machen diese Leute das? Was haben die davon? Fühlen sie sich dann mächtig, weil sie auch als Wenige endlich was erreichen können? Selbst wenn sie nur Schaden anrichten? Was läuft da nur schief in den Köpfen?



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NaWennDuMeinst
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Di 20. Apr 2021, 01:38

Burkart hat geschrieben :
Di 20. Apr 2021, 00:07
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 20. Apr 2021, 00:01
Aber sich immer zu beschweren und die Regierung zu verfluchen bringt doch nichts.
Das interessiert das Virus ja nicht. Und ich gehe davon aus, dass die Regierung sich auch was anderes wünschen würde.
Zumindest wird es interessant sein, wie die Ausgangssperre der Regierung aussehen wird.
Darf man z.B. ab 22 Uhr nicht mehr auf einem Rückweg von irgendwoher nach Hause sein? Diese Frage interessiert mich am meisten.
Ich glaube nicht, dass es da auf 5 Minuten ankommt.
Es geht auch nicht darum zu verhindern, dass Menschen abends draussen unterwegs sind (das ist keine Form von Stubenarrest), sondern so wie ich das verstehe geht es bei der Überlegung darum abendliche, feucht-fröhliche Geselligkeiten in privaten Innenräumen, bei denen die Anwesenden dann munter Viren austauschen, zu unterbinden.
Es geht eigentlich um das worum es die ganze Zeit geht: Unnötige Kontakte zu anderen Menschen vermeiden. Und mit unnötig ist halt alles gemeint, was keinen zwingenden Grund hat. Privatpartys gehören sicher zu den nicht zwingend notwendigen Gründen.

Das Problem ist doch folgendes: Es gibt sicher aus epidemiologischer Sicht keinen Grund Menschen zu verbieten abends eine Runde um den Häuserblock zu laufen. Wenn sie das alleine machen (oder mit Menschen aus ihrem Haushalt) gibt es da überhaupt nichts zu beanstanden. Niemanden muss zuhause die Decke auf den Kopf fallen.
Was man allerdings verhindern will ist, dass die Leute abends das Haus verlassen um zu Freunden zu gehen und dann in engen Privatwohnungen Viren auszutauschen.
Wie unterscheidet man aber nun denjenigen der abends nur eine Runde um den Häuseblock läuft von dem der zu einem Freund geht?
Eben. Gar nicht. Also verbietet man den Leuten einfach generell sich abends draussen aufzuhalten. Keiner darf draussen sein = keiner kann zu einem Freund gehen und da Partys feiern. Das bedeutet dann aber auch, dass die Ausgangsperre auch diejenigen trifft, die eigentlich gar kein Problem darstellen.

Wenn die Leue vernünftiger wären und von selbst auf die Freundbesuche verzichten würden, dann müsste man auch keine Ausgangssperren verhängen und dem Spazierer seinen Abendspaziergang untersagen.
Das heißt: Viele der als besonders hart empfundenen Maßnahmen gibt es eigentlich nur, weil einige Leute offenbar nicht in der Lage (oder willens) sind sich selbst einzuschränken.
Und das führt dann dazu, dass auch Jene von den Maßnahmen betroffen sind, die eigentlich gar kein Problem darstellen.
Die Leute checken einfach nicht, dass es vor allem von ihrem eigenen Verhalten abhängt wie viele Maßnahmen nötig sind und wie stark einschränkend diese ausfallen.
Mit jedem "Ich mache was ich will" fallen die Maßnahmen noch härter aus. Bis dann irgendwann keiner mehr irgendwas darf.
Wenige Querköpfe sind der Grund dafür dass viele (inkls dann der Querköpfe) unter immer härteren Maßnahmen leiden müssen.

Im Klassenzimmer würde man sich irgendwann diese Querköpfe zur Brust nehmen und entsprechend auf sie einwirken ihr Verhalten zu unterlassen, weil die ganze Gruppe darunter leiden muss. Auf staatlicher Ebene funktioniert das leider nicht. Die Querköpfe sind anonym.



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Jörn Budesheim
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Di 20. Apr 2021, 09:15

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 20. Apr 2021, 01:38
Das bedeutet dann aber auch, dass die Ausgangsperre auch diejenigen trifft, die eigentlich gar kein Problem darstellen.
Genau. Würden sich alle selbst in vernünftiger Weise einschränken, bräuchte es überhaupt keine einschränkenden Regeln "von oben", die natürlich allgemein sind und daher in der Regel gröber ausfallen als es für die meisten Einzelfälle angezeigt wäre. Und dann kommt noch hinzu, dass diejenigen, die durch ihr unvernünftiges Verhalten die Regeln mit notwendig machen oft zugleich diejenigen sind, die sich am meisten über die Regel "aufregen" und dagegen argumentieren. Das macht mich durchaus manchmal "nervös".




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Jörn Budesheim
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Di 20. Apr 2021, 15:06

Wie schön: seit heute kann ich im Büro testen!




herbert clemens
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Di 20. Apr 2021, 19:07

Von Nawenndumeinst
"Nach meinen Eindruck tut er ständig so als würde mit den Maßnahmen ihm (und den Menschen in seiner Umgebung) ein großes, unbegründetes Unrecht angetan.
Mehrfach schreibt er auch, dass er in seiner Nachbarschaft Flugblätter mit den von ihm hier vertretenen Thesen verteilt(!)"
Schade,
ich hätte mich über ein philosophisches Gespräch gefreut.
Und darüber, dass mein Beitrag mit Argumenten wahrgenommen wird.
Wie oft habe ich geschrieben, dass ich mich an die Regeln halte.
(außer, dass ich tatsächlich die Enkel besuche, und deren Leid dadurch vermindere (ein Haushalt))
Ich habe auch häufiger geschrieben, dass ich die Regeln genieße und zum Beispiel gerne Zweiergespräche auf Spaziergängen führe.
Das ich es begrüße, dass es gute Nebenfolgen für das Klima hat ...
Nie habe ich in Flugblättern zu irgendetwas aufgefordert.
Nie habe ich so getan, als sei mir Unrecht geschehen.
Stattdessen bitte ich darum abzuwägen, welche Maßnahmen etwas bringen.
Statt Argumente Unterstellungen. Falls Argumente auftauchen, schreibt mir doch eine Mail: herbertclemens@gmx.de
Das ist doch sehr traurig.

Ich brauche meine Zeit dafür sorgfältig formuliert, meine Senioren brieflich und telefonisch zu unterstützen.
So sieht ein Ausschnitt aus einem “Flugblatt” an diese aus:

Liebe Gripsler,
immerhin haben wir beide mit Ihnen interessante Telefongespräche führen können.
Wir haben erfahren, dass Sie ein zweites Mal geimpft wurden, und sie sich untereinander sicherer fühlen können.
Es gab schöne Begegnungen untereinander und auch mit Familienangehörigen.
Sie haben auch gut an Ihre Grips-Aufgaben gedacht.
Wir hoffen, Sie haben es geschafft, die schönen Tage auch ein wenig draußen zu verbringen. 




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Jörn Budesheim
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Di 20. Apr 2021, 20:13

Die Pressefreiheit in Deutschland ist eingeschränkt aufgrund der gewaltsamen Übergriffe bei Corona-Demonstrationen. Krass.

"Die Mehrheit der körperlichen und verbalen Angriffe ereignete sich auf oder am Rande von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen, aber auch bei Protesten gegen das Verbot der linken Internetplattform linksunten.indymedia.org sowie bei Demonstrationen zum 1. Mai. Journalisten seien geschlagen und zu Boden gestoßen, bespuckt und bedrängt, bedroht und an der Arbeit gehindert worden, erklärte RSF."

https://www.welt.de/politik/deutschland ... stuft.html




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Jörn Budesheim
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Mi 21. Apr 2021, 09:25

herbert clemens hat geschrieben :
Di 20. Apr 2021, 19:07
Stattdessen bitte ich darum abzuwägen, welche Maßnahmen etwas bringen.
Meine Wahrnehmung ist jedoch ganz anders. Abwägen interessiert dich überhaupt nicht. Stattdessen sammelst du Links und was weiß ich, die bestätigen, was du ohnehin schon denkst. Das ist sicher kein Abwägen. Du forderst Argumente ein, aber de facto gehst du auf keins der vielen Argumente hier ein.




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NaWennDuMeinst
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Mi 21. Apr 2021, 14:32

herbert clemens hat geschrieben :
Di 20. Apr 2021, 19:07
ich hätte mich über ein philosophisches Gespräch gefreut.
Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber wir müssen schon auch bei den Fakten bleiben.
Statt Argumente Unterstellungen.
Ja, und ganz fiese noch dazu. Zum Beispiel dass Diejenigen, die vor dem Virus warnen, Angst schüren und Panik verbreiten.
Knapp 80.000 Menschen haben wir in Deutschland innerhalb eines Zeitraums von einem Jahr an Corona verloren.
Weltweit sind es inzwischen über 3 Millionen.
Konfrontiert man die Skeptiker mit solchen Zahlen wird einfach abgewunken. Das sind alles Menschen die auch so gestorben wären (oder die nicht genug "an der frischen Luft spazieren gehen").
Mal abgesehen davon, dass das zynisch und menschenverachtend ist, ist es auch eine ziemliche Ungeheuerlichkeit.
Denn dahinter steht ja die Behauptung, dass all die Ärzte die diese Tode bescheinigt haben im besten Falle Idioten und im schlimmsten Fall Lügner sind.

Ich muss mich da echt zusammenreissen um nicht aus der Haut zu fahren.



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herbert clemens
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Mi 21. Apr 2021, 19:32

In der vergangenen Nacht ist mir eingefallen, dass ich befangen in der eigenen Rechthaberei die persönliche Ansprache (nicht nur) von NWDM übersehen habe.
Dafür möchte ich mich bedanken.
Und bitte auch um Entschuldigung, dass ich Eure redliche Sorge nicht richtig gewürdigt habe.

Wir haben kaum Möglichkeit auf die Maßnahmen Einfluss zu nehmen.
Und das ist auch nicht mein Hauptaugenmerk.

Es geht um die je eigene Haltung und das Verhalten.

Und ich denke, dass in Zukunft die Bedeutung der Frage Naturalismus und Realismus eine Rolle spielt.
Die Hirnforschung hat wunderbare Kenntnisse erbracht, dennoch bleibt übergreifend wahr, dass nicht das Gehirn denkt.
....

Ich hatte ernsthaft die Phantasie, in einem konstruktiven Dialog treten zu können.
Dafür ist die Zeit wohl noch nicht reif,
Und ich bin wie ihr durchaus nur kurze Zeiten am PC, und suche nicht irgendwelche Links zusammen.
Sondern beschäftige mich mit meinem Leben.
Das habe ich ja wiederholt schon ausführlich dargestellt.

Jetzt habe ich gerade die letzten Beiträge gelesen.
Mit soviel Wut hatte ich nicht gerechnet.

Für mich ist klar, dass es ein Zurück zur Normalität nicht geben wird.
Dass es tatsächlich um weltweite Solidarität bei den sich überlappenden Krisen von Naturzerstörung, mesnchlicher Gesundheit, Wirtschaftskrisen, gesundes Denken, ... gibt. Ich kann verstehen, dass ihr müde seid, Euch um diese Zusammenhänge zu kümmern.
...




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Jörn Budesheim
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Mi 21. Apr 2021, 19:48

herbert clemens hat geschrieben :
Mi 21. Apr 2021, 19:32
Mit soviel Wut hatte ich nicht gerechnet.
Damit solltest du jedoch rechnen, wenn du sowas schreibst, wie das folgende.
herbert clemens hat geschrieben :
Mi 21. Apr 2021, 19:32
Ich kann verstehen, dass ihr müde seid, Euch um diese Zusammenhänge zu kümmern.




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Stefanie
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Mi 21. Apr 2021, 20:28

Jemand will sich mit den Schnelltests nicht testen lassen, weder durch einen Anderen, noch mit einem Selbsttest.
Begündungen:
Wenn der Text positiv ist, kann man sich nicht um die Eltern kümmern. Ja kann man dann kurzzeitig nicht, übersieht aber dabei, dass man die Eltern anstecken kann was bei einer Mutation wohl auch passieren wird. Mit dem Argument kann man noch umgehen.
Zweites Argument, Tests sind nur was für Kranke. Auch das kann man erklären.
Das dritte Argument ist, die Teststäbchen erzeugen Krebs. Jetzt spätestens ist erfahrungsgemäß eine Diskussion und Versuche, die Person zu überzeugen, sinnlos.
Ein Impfangebot wurde nicht angenommen.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Jörn Budesheim
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Mi 21. Apr 2021, 21:41

Krass




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NaWennDuMeinst
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Mi 21. Apr 2021, 23:05

Stefanie hat geschrieben :
Mi 21. Apr 2021, 20:28
Das dritte Argument ist, die Teststäbchen erzeugen Krebs.
Das habe ich auch noch nicht gehört. Nicht schlecht.
Also es gibt natürlich Stäbchen, die wenn man sie in den Mund steckt und anzündet Krebs erzeugen können... aber das ist ja... also... ach, ist ja auch egal.

Habt ihr schon mal von den Morgellons gehört?
Ne? Bitte:

Morgellons (auch Morgellons-Krankheit) ist die informelle Bezeichnung einer selbst diagnostizierten, wissenschaftlich nicht anerkannten Hauterkrankung, für die Personen faserartiges Material auf oder unter der Haut als Ursache annehmen. In der Medizin wird dies mehrheitlich auf eine psychiatrische Störung als Variante des Dermatozoenwahns zurückgeführt.[1][2][3]
(aus: Wikipedia)

Es handelt sich also um die Einbildung von psychisch kranken Menschen.
Und jetzt kommt's aber:
Neuerdings kann man sich angeblich mit diesen "Morgellons" auch über die Schutzmasken und Teststäbchen "infizieren" (da leben die nämlich, jawohl!).
Natürlich wird dringend von der Verwendung von Masken und Teststäbchen abgeraten. Also wegen der Morgellons... ihr versteht?

Während der Covid-19-Pandemie kamen Verschwörungstheorien auf, nach denen in Schutzmasken oder auf den Abstrich-Stäbchen von Corona-Testkits unter der Lupe oder dem Mikroskop Morgellons als sich aus eigener Kraft bewegende Fasern zu erkennen seien, die von dort aus Menschen befallen sollen. Hierzu wurden auf einschlägigen Instant-Messaging-Kanälen auch Videos verbreitet, die in Vergrößerung Fasern in Bewegung zeigen. Tatsächlich sind Fasern verschiedener Größe und Zusammensetzung Bestandteile der jeweiligen Gegenstände oder lagern sich als Hausstaub darauf ab. Durch kleinste Luftströmungen oder elektrostratische Kräfte können sie zufällig, aber auch mit Absicht in Bewegung geraten, was den Eindruck erwecken kann, es handle sich dabei um lebende Subjekte.[16][17][18] Ein wissenschaftlicher Nachweis für ungewöhnliche Fasern auf oder in Abstrichprodukten und Schutzmasken ist nicht bekannt.[16][19]

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das eine Datenbank der Antigen-Schnelltests führt, teilte dem Redaktionsnetzwerk Recherche auf Anfrage mit: »Bei den Behauptungen über verunreinigte Teststäbchen, die derzeit vor allem in den Sozialen Medien kursieren, handelt es sich um Falschinformationen.«
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... bt-124730/

Morgellons. Ich bin gespannt wer das überbieten kann.
(Eigentlich ist es ganz interessant zu sehen wie kreativ die Leute werden können, wenn sie irgendwas wollen. Oder nicht wollen. Dann sind Teststäbchen und Masken plötzlich mit krankmachenden "Textiltierchen" verseucht. Da muss man erstmal drauf kommen.)



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NaWennDuMeinst
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Mo 26. Apr 2021, 18:20

Sind die #Allesdichtmachen-Videos gerechtfertigt?

Ja, sagt Andreas Rosenfelder
Nein, sagt Jennifer Wilton

Ein Artikel über die Aktion deutscher Schauspieler den ich gerne gelesen habe, vor allem weil er beides zeigt: Eine Pro und eine Contra-Stimme.

Ich selbst finde die Aktion blöd. Vor allem deshalb, weil sie das, was sie angeblich leisten sollte, nämlich wieder mehr zueinander zu finden, nicht leistet.
Im Gegenteil. Menschen die die Maßnahmen befürworten werden als regierungshörig verspottet (das kommt mir bekannt vor).
Ich schliesse mich deshalb der Contra-Stimme an, weil ich schon bei der Einleitung nur zustimmend nicken kann.

"Bitte nicht wieder Tucholsky. Er wird ja gerne zitiert in diesen Momenten. Um es vorwegzunehmen: Ja, Satire darf alles. Alles sagen, alles meinen. Aber ist nicht auch die Frage, was Satire will oder kann? Zum Beispiel, wenn sie das Niveau eines Vierjährigen erreicht, der sich auf den Boden wirft und plärrt: „Ich lasse mich nicht einsperren“?"


Artikel:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... rtigt.html



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Friederike
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Di 27. Apr 2021, 17:34

Nirgendwo habe ich eine Information darüber gefunden, wie das veränderte Infektionsschutzgesetz die Beendigung der "Notbremse" regelt. Sind die Zahlen rückläufig und an 3 aufeinanderfolgenden Tagen der Inzidenzwert unter 100, sind dann die Maßnahmen sofort zu beenden oder sind sie bis zu dem Zeitpunkt gültig, der zuletzt festgelegt wurde. Das könnten unter Umständen, wenn ich Hamburg als Beispiel heranziehe, 4 Wochen sein, die die Regelungen weiterhin Bestand haben - obwohl der Wert bei 99 liegt (noch liegt er nicht unter 100).

Was ich gut fände, das wären Gesetze, die, weil mit heißer Nadel gestrickt, für nur provisorisch gültig beschlossen würden.




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Stefanie
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Di 27. Apr 2021, 18:24

Es ist befristet bis 30.06.2021. Reicht das als provisorisch?



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Mi 28. Apr 2021, 08:15

Stefanie hat geschrieben :
Di 27. Apr 2021, 18:24
Es ist befristet bis 30.06.2021. Reicht das als provisorisch?
Ah, Danke!




sokrates_is_alive
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Do 29. Apr 2021, 10:05

Nachdem nun die Verfassungsschützer sich entschieden haben, Teile der Querdenker-Szene zu beobachten, dafür eigens ein
neuer Phänomenbereich begründet wurde (auf die Personalforderungen muss man nach bisherigen Erfahrungen nicht allzu lange
warten) und dieses auch medienwirksam über alle Kanäle verbreitet wurde, möchte ich hier auf einen Artikel über eine
Untersuchung der Soziologen Oliver Nachtwey und Nadine Frei und ein Interview im Philosophie Magazin aufmerksam machen.
(https://www.philomag.de/artikel/querden ... e-bewegung?)
Prof. Dr. Oliver Nachtwey ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel,
Dr. des. Nadine Frei ist Lehrbeauftragte im Fachbereich Soziologie an der Universität Basel.

Für mich sind folgende Statements besonders interessant:

"Zudem fand ich erstaunlich, dass die Bewegung in einigen Teilen vernünftiger war, als es oft dargestellt wurde.
Nicht in dem Sinne, dass dort nicht viele an Verschwörungstheorien glauben, das tun sie, sondern in dem Sinne,
dass viele Teilnehmer sich noch für einen demokratischen Diskurs interessiert haben." Also die Hoffnung auf Diskussion zumindest
mit Teilen ist noch nicht zu begraben.

"Es gibt ein anything goes in der Kritik, die nur kritisieren will, aber keine Maßstäbe der Kritik mehr anwendet." Das gibt dem
"main-stream" auch die Möglichkeit eigene Massstäbe, ihre Gültigkeit und Wege ihrer Vermittlung kritisch zu reflektieren.

"Allerdings sind auch Menschen mit einem höheren Bildungsgrad nicht vor Verschwörungstheorien gefeit. Ganz im Gegenteil.
Diese sind oft in der Lage, ihre Theorien noch viel elaborierter auszuführen. Ich habe beispielsweise zu unserer Studie auch Rückmeldungen
aus dem akademischen Bereich bekommen, die in sehr langen und wissenschaftlichen Formulierungen argumentieren,
warum die „Querdenker“ richtig lägen." Spannend, dass die vermitttelten Bilder von "Covidioten" wohl nicht im suggerierten Maß zutreffen.

"Was wir bei „Querdenken“ sehen, könnte man analog als die anti-autoritären Autoritären bezeichnen." Halte ich nicht unbedingt für ein neues
Phänomen; in der Linken wird z.B. Gewalt gerne generell verurteilt (Militär, strukturelle Gewalt), aber Gewalt gegen Sachen und "Repräsentanten"
des Herrschaftssystems (z.B. Polizisten) für legitim erklärt.

"Wir haben also mehr Zugang zu Informationen, sodass nicht nur jeder Bundestrainer, sondern auch Epidemiologe sein kann,
aber weil die Wissenschaft so arbeitsteilig ist, versteht man am Ende doch weniger davon.
Das ist die Dialektik des Emanzipationsprozesses: Die Subjekte machen das, was man von ihnen erwartet,
sie beteiligen sich an einem Diskurs, gleichzeitig schlägt die Allgegenwart von Informationen in eine Nicht-Aufklärung um,
deren Anhänger nicht mehr adressierbar sind." Daran kaue ich noch.



"Der Teufel ist ein Optimist. Er glaubt, er könnte die Menschen schlechter machen." (nach Karl Kraus) :roll:

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Friederike
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Fr 7. Mai 2021, 16:41

Um die gute Stube nicht zu blockieren, ziehe ich hierher.
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Do 6. Mai 2021, 17:15
Und impfinteressiert ist man einfach so von Geburt an, oder wie ist das genau? (Ich will auf das "wenn jeder so denken würde" hinaus.)
... und ich war nur auf eine andere Terminologie aus; anstelle von Impfwilligen, wozu dann die Impfverweigerer gehören, einfach mal eine Abwechslung. Übrigens sind in der neuen gesellschaftlichen Ordnung der Geimpften - Genesenen - Getesteten (Ungeiimpften) nur die Genesenen wider ihren Willen (von Geburt an) zu ihrem "Stand" gekommen (seit gestern).




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NaWennDuMeinst
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Fr 7. Mai 2021, 19:48

Friederike hat geschrieben :
Fr 7. Mai 2021, 16:41
Um die gute Stube nicht zu blockieren, ziehe ich hierher.
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Do 6. Mai 2021, 17:15
Und impfinteressiert ist man einfach so von Geburt an, oder wie ist das genau? (Ich will auf das "wenn jeder so denken würde" hinaus.)
... und ich war nur auf eine andere Terminologie aus; anstelle von Impfwilligen, wozu dann die Impfverweigerer gehören, einfach mal eine Abwechslung.
Wozu? Warum sollen wir das Kind nicht beim Namen nennen? Ich sehe da keinen Grund für Beschönigungen.
Es gibt Menschen, die die Impfung - aus welchen Gründen auch immer - verweigern. Das folgt ja direkt daraus dass sie "nicht interessiert" sind (bis auf die, die nun wirklich aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, die also wollen aber nicht dürfen oder was weiß ich. Um die geht's aber hier nicht, sondern es geht um die, die sich impfen lassen könnten und auch wissen wie wichtig das für alle ist und trotzdem - aus freien Stücken - sagen sie wollen sich nicht beteiligen).
Übrigens sind in der neuen gesellschaftlichen Ordnung der Geimpften - Genesenen - Getesteten (Ungeiimpften) nur die Genesenen wider ihren Willen (von Geburt an) zu ihrem "Stand" gekommen (seit gestern).
Eben. (Fast) alle Anderen haben es ja (jetzt) selbst in der Hand. Für mich stellt sich das also so dar, dass einige Menschen sich selbst von den Erleichterungen ausschliessen. Deshalb finde ich es auch unangemessens so zu tun als würde die Gesellschaft diesen Menschen unangemessene Gewalt antun. Das tun diese Menschen sich ja selbst an. Sie können schliesslich nicht verlangen, dass die Gesellschaft ihnen zuliebe sich der durch sie verursachten, vermeidbaren Gefährdung aussetzt.



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