Corona

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AndreaH
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Sa 8. Mai 2021, 01:14

Ich schreibe jetzt auch hier weiter, damit das Kaffeestübchen Kaffeestübchen bleibt.

Ich hätte jetzt normal etwas zitiert, aber ich denke ihr kennt noch den Verlauf vom Kaffeestübchen.

Ich sehe auch manche Punkte ähnlich. Während der Pandemie waren meine Nerven zwischendurch mal so angereizt, dass ich ehrlich gesagt am liebsten einmal mit einem Wasserwerfer losgezogen wäre.

Es entwickelte sich aber bei mir, gerade durch die Pandemie auch das Verständnis dafür, dass es ok ist das Menschen unterschiedliche Interessen haben. Das so manches verfolgen von gewissen Interessen, von einigen Menschen sehr grenzwertig ist, dies sehe ich auch bedenklich. Es wird aber immer zum Menschen dazugehören, dass er seine Interessen verfolgt. Es ist wie ein Muster welches der Mensch in sich trägt. nicht nur in der Corona Krise... es gibt unzählige Beispiele bei denen Menschen auf Kosten anderer ihre Interessen verfolgen. Das hat aber meiner Meinung eher etwas mit einer Charaktereigenschaft zu tun.
Ich sehe da schon einen großen Unterschied zur Impfung. Ich denke, nicht jeder der sich nicht impfen lassen möchte, ist gleich jemand der es ausnutzen möchte um von der Gesellschaft zu profitieren.
Ich sehe die Impfung als einen körperlichen Eingriff. Dies sollte wirklich jeder selbst entscheiden dürfen.
Ich bin sehr dankbar in einem Land leben zu dürfen, dass versucht mit dieser bunten Vielfalt umzugehen. Jedem versucht den Raum zu geben, den er braucht um sich zu entfalten.




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NaWennDuMeinst
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Sa 8. Mai 2021, 02:15

AndreaH,

Es ging ja um die Frage, ob das gerechtfertigt ist, wenn Geimpfte Lockerungen erhalten, Ungeimpfte aber nicht.
Jörn hatte da zu unterscheiden versucht zwischen den Umgeimpften, die unfreiwillig ungeimpft sind, die also sich gerne impfen lassen wollen und es bisher einfach nur nicht konnten (z.B. weil kein Impfstoff da ist, es keinen Termin beim Arzt gibt, oder weil sie das aus gesundheitlichen Gründen nicht können) und denjenigen die sich sehr wohl impfen lassen könnten, aber das einfach ablehnen.
Während die erste Gruppe nichts dafür kann, dass sie ungeimpft ist, hat sich die zweite Gruppe bewusst dafür entschieden diesen Teil der Pandemiemaßnahmen zu ignorieren.
Jörn (und ich auch ) sagten nun, es sei ok, dass diese Gruppe dann auch damit leben muss, dass sie keine Lockerungen erhält.
Daraufhin hast Du dann gesagt die Gesellschaft würde hier Menschen ausschliessen und das ginge schliesslich nicht.
Und ich argumentiere nun dagegen, dass ich das für schon im Grundsatz falsch halte. Denn diese Leute werden nicht ausgeschlossen. Sie schliessen sich selber aus, durch ihr Verhalten, es ist ihre eigene bewusste, willentliche Entscheidung..
Verstehst Du, es geht nicht darum dass sie diese Entscheidung nicht treffen dürfen. Das sollen sie gerne tun.
Aber ich finde dann müssen sie eben auch mit den damit verbundenen Konsequenzen (sprich: vorerst keine Lockerungen für diese Gruppe) leben.
Sich selbst aus allem rausnehmen und dann rumjammern, dass man aussen vor ist, ist ziemlich armselig.
Ich sehe die Impfung als einen körperlichen Eingriff. Dies sollte wirklich jeder selbst entscheiden dürfen.
Ja, dürfen sie doch. Es gibt ja keine Impfpflicht. Impfen ist freiwillig. Aber man muss sich, wenn man sich gegen die freiwillige Impfung entscheidet auch bewusst darüber sein, dass man bei einem ganz wichtigen Teil der Pandemiebekämpfung sich selbst einfach rausnimmt. Und ich finde man kann dann nicht jammern und sich bei der Gesellschaft beschweren, wenn die eigenen Entscheidungen persönliche, negative Konsequenzen nach sich ziehen. Der Preis für die Verweigerungshaltung ist halt, dass es keine Lockerungen gibt, weil diese Menschen ohne Impfung weiterhin die Seuche verbreiten. Ganz einfach. Ich finde das vollkommen gerechtfertigt und die Gesellschaft hat jedes Recht dazu.



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AndreaH
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So 9. Mai 2021, 01:49

Ganz genau, in diesem Bereich gehen unsere Meinungen ganz klar auseinander. :D ;)
Es ist so, ich würde es nicht richtig finden, wenn diese 2 Gruppe von der Gesellschaft ausgeschlossen würde.. Auch die 1. Gruppe würde einen längeren Zeitraum ausgeschlossen sein. Bis alle Impfwilligen durchgeimpft sind und auch danach, sollten den Umständen entsprechend Lockerungen oder Beschränkungen gleichermaßen gelten. Das beispielsweise
Schnelltest für Nichtgeimpfte und der Impfpass für Geimpfte einen Besuch am Gesellschaftlichen Leben ermöglicht, würde ich passend finden. Das aber Nichtgeimpfte direkt ausgeschlossen werden, empfinde ich als absolut grenzwertig.
Ich finde nicht, dass diese 2. Gruppe sich mit der Entscheidung sich nicht impfen lassen zu wollen gleichzeitig auch die Entscheidung getroffen hat, sich vom öffentlichen Gesellschaftlichen Leben auszuschliessen. Sie haben sich nur dazu entschieden sich nicht impfen zu lassen.
Ich bin mir auch sicher, dass der größte Teil der Nichtimpfer nicht Personen sind,
die von der Solidarität der anderen profitieren wollen. Es gab vor der Pandemie immer schon Impfskeptiker. Ich halte es für wichtig auch den Menschen die andere Einstellungen vertreten genauso Raum zu geben.
Eine Ausgrenzung gewisser Personengruppen schürt immer Spannungen und führt zur Spaltung.
Ich denke das ist ja nicht wirklich strebenswert. Daher sollte es eher zielgerichteter in Richtung Gleichheit gehen.

Meine Meinung hier, hat aber nichts mit dem zu tun, dass ich sonst einen allgemein oft sehr kritischen Blick auch auf das werfe, wie der Mensch meist seine Interessen verfolgt. Aber selbst das akzeptiere ich.




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Jörn Budesheim
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So 9. Mai 2021, 07:02

AndreaH hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 01:49
Ich halte es für wichtig auch den Menschen die andere Einstellungen vertreten genauso Raum zu geben.
Das ist ohne Frage sehr wichtig. Dieser Raum ist aber begrenzt: denn die Freiheit jedes Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Wer sich entscheidet, sich nicht impfen zu lassen, entscheidet über den Raum, über den er autonom Entscheidungen treffen kann, hinaus, weil der Erreger schließlich übertragen werden kann. Der Impfverweigerer entscheidet also auch in den Freiheitsraum der anderen hinein, weil die anderen von seiner Entscheidung beeinträchtigt werden. Der Virus verweilt schließlich nicht im privaten Raum des Impfverweigerers, er strebt in den öffentlichen Raum.




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Jörn Budesheim
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So 9. Mai 2021, 07:11

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 8. Mai 2021, 02:15
Es gibt ja keine Impfpflicht. Impfen ist freiwillig. Aber man muss sich, wenn man sich gegen die freiwillige Impfung entscheidet auch bewusst darüber sein, dass man bei einem ganz wichtigen Teil der Pandemiebekämpfung sich selbst einfach rausnimmt. Und ich finde man kann dann nicht jammern und sich bei der Gesellschaft beschweren, wenn die eigenen Entscheidungen persönliche, negative Konsequenzen nach sich ziehen. Der Preis für die Verweigerungshaltung ist halt, dass es keine Lockerungen gibt, weil diese Menschen ohne Impfung weiterhin die Seuche verbreiten. Ganz einfach. Ich finde das vollkommen gerechtfertigt und die Gesellschaft hat jedes Recht dazu.
Das sehe ich auch so.




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Stefanie
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So 9. Mai 2021, 08:39

Eine Impfpflicht gibt es doch wohl deshalb nicht, um die Akzeptanz für die corona Impfung zu erhöhen, oder anders gesagt, man wollte und will die Menschen nicht vergraulen.

Es gab in Deutschland schon eine Impfpflicht. In der BRD für Pocken, in der DDR für mehrere Impfungen, Masern, Pocken, Polio, tuberkoluse, etc. Die für Pocken in der BRD wurde erst 1983 aufgehoben, etwa zeitgleich auch in der DDR, wobei in der DDR die anderen impfpflichten bis zur Wiedervereinigung galten, wenn ich mich nicht irre.
Seit 2020 gibt es für Kinder und für bestimmte Berufsgruppen (ab 1970 Geborene) z.B. in Kitas und Grundschulen die Pflicht zur Masernimpfung. Keine komplette Masernimpfung, kein Kitabesuch und für die Beschäftigten ist ein Beschäftigungsverbot in den betreffenden Einrichtungen.
Man muss sich nicht gegen Masern impfen lassen, aber wenn nicht, treten bestimmte Folgen ein. Bislang läuft das ganze ziemlich geräuschlos, auch Gerichte haben das abgesegnet. Erstaunlich, wenn man sich das jetzt die Diskussion bei einem schlimmeren Virus so anschaut, der alle betrifft.

Bei der corona Schutzimpfung hätte man auch eine Impfpflicht vorsehen können, dann hätte aber der Staat sicher stellen müssen, dass auch alle geimpft werden können. Das kann er noch nicht. Bei überlangen Fristen zur Umsetzung, die hätten gemacht werden müssen, kann man das mit der Impflpflicht erstmal sein lassen. Wer weiß, wie sich das entwickelt, gut möglich, dass es doch noch eine Impfpflicht gibt, wenn die Impfstoffe permanent zur Verfügung stehen, das Virus stur bei uns bleibt, und die Impfquote zu niedrig ist, oder Nachimpfungen nötig werden.



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Friederike
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So 9. Mai 2021, 12:30

NaWennDuMeinst hat geschrieben : Der Preis für die Verweigerungshaltung ist halt, dass es keine Lockerungen gibt, weil diese Menschen ohne Impfung weiterhin die Seuche verbreiten.
Ich dachte, es sei bisher ungeklärt, ob eine Impfung die Infizierung und somit auch die Weiter"gabe" des Virus verhindert. Eher geht man derzeit davon aus, daß die Impfung eine Infektion nicht ausschließt. Auf den offiziellen "Aufklärungsbögen", die man bei der Impfung erhält, steht jedenfalls nichts davon, erwähnt ist lediglich der Schutz vor einer Erkrankung.

Die Impfstoffe sind innerhalb eines Jahres entwickelt und getestet worden. Bisher sind die Erfahrungen, was die Impfreaktionen und die Wirksamkeit der Impfung angeht, gut (ich denke dabei insbesondere auch an Israel). Nur weiß man um die Dauer der Wirksamkeit, mögliche Folgewirkungen auf längere Sicht noch nichts; ebenso unklar ist, wie es sich mit der Immunität bei einmal Erkrankten verhält.

Ich nehme an und hoffe, daß ich zu Recht annehme, daß die Entscheidung, keine Impfpflicht einzuführen, nicht nur aus dem von Dir @Stefanie genanntem Grund erfolgt, sondern auch deswegen, weil die Kenntnisse derzeit noch zu löcherig sind.




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NaWennDuMeinst
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So 9. Mai 2021, 12:30

Stefanie hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 08:39
Eine Impfpflicht gibt es doch wohl deshalb nicht, um die Akzeptanz für die corona Impfung zu erhöhen, oder anders gesagt, man wollte und will die Menschen nicht vergraulen.
Man hat, während der ganzen Pandemie, immer auf die Vernunft und den guten Willen der Menschen gesetzt.
Manchmal so sehr, dass mich das geärgert hat. Beispiel Maskenpflicht: Sehr lange hat man es einfach bei einer "Bitte an die Bevölkerung" belassen, und ich habe immer gedacht, solang das Tragen der Masken keine Pflicht ist, bekommt man das nicht in den Griff, weil eben viele Menschen die Haltung haben solange es freiwillig ist, ist die Bitte der Regierung egal. Leider.
Man kann, finde ich, nicht sagen dass die Regierung von Anfang an mit der Peitsche gearbeitet hätte. Ganz sicher nicht. Sie hat immer (und oft für meinen Geschmack zu lange) versucht die Menschen das selber entscheiden zu lassen. Bis es nicht mehr ging.
Und: Man konnte auch sehen (und das ist ja positiv) dass die meisten Menschen auch den Apellen und Bitten nachgekommen sind, ohne dass sie dafür eine Pflicht "von oben" brauchten (sie haben sich einfach selbst verpflichtet). Viel mehr Menschen haben das getan als es Menschen gab die das nicht getan haben. Das Bewusstsein und die Verantwortung für andere ist also da.
Es gab in Deutschland schon eine Impfpflicht.
Ja klar. Es ist nicht so, dass unsere Rechtsordnung das nicht erlauben würde. Ich bin aber leicht zuversichtlich, dass wir das in diesem Fall auch ohne schaffen.
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am So 9. Mai 2021, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.



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NaWennDuMeinst
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So 9. Mai 2021, 12:36

Friederike hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 12:30
NaWennDuMeinst hat geschrieben : Der Preis für die Verweigerungshaltung ist halt, dass es keine Lockerungen gibt, weil diese Menschen ohne Impfung weiterhin die Seuche verbreiten.
Ich dachte, es sei bisher ungeklärt, ob eine Impfung die Infizierung und somit auch die Weiter"gabe" des Virus verhindert. Eher geht man derzeit davon aus, daß die Impfung eine Infektion nicht ausschließt. Auf den offiziellen "Aufklärungsbögen", die man bei der Impfung erhält, steht jedenfalls nichts davon, erwähnt ist lediglich der Schutz vor einer Erkrankung.
Da denkst Du falsch. Dazu habe ich ja schon Links gepostet. Es gibt Studien dazu. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine geimpfte Person das Virus weitergibt ist stark (bis zu 90%) reduziert.
Die Chance liegt nicht bei Null (und das wird auch nie so sein), aber sie ist deutlich verringert. So stark verringert, dass man annimmt, dass geimpfte Personen für das Pandemiegeschehen insgesamt keine nennenswerte Rolle mehr spielen.
Die Impfstoffe sind innerhalb eines Jahres entwickelt und getestet worden. Bisher sind die Erfahrungen, was die Impfreaktionen und die Wirksamkeit der Impfung angeht, gut (ich denke dabei insbesondere auch an Israel). Nur weiß man um die Dauer der Wirksamkeit, mögliche Folgewirkungen auf längere Sicht noch nichts;
Und trotzdem gehen Millionen Menschen das Risiko ein. Sie tragen das Risiko auch zum Schutz der anderen. Da finde ich es nur fair, wenn sie dann - neben dem Risiko - auch Vorteile davon haben sollen.
ebenso unklar ist, wie es sich mit der Immunität bei einmal Erkrankten verhält.
So weit ich weiß werden in Bezug auf das Pandemiegeschehen nachweislich Genesene wie Geimpfte behandelt.
Ich nehme an und hoffe, daß ich zu Recht annehme, daß die Entscheidung, keine Impfpflicht einzuführen, nicht nur aus dem von Dir @Stefanie genanntem Grund erfolgt, sondern auch deswegen, weil die Kenntnisse derzeit noch zu löcherig sind.
Schon möglich. Ich denke aber du kannst davon ausgehen, dass sollte die Impfquote zu niedrig sein (also so niedrig, dass sich die Pandemie nicht effektiv eindämmen lässt), man sehr schnell über so eine Pflicht nachdenken wird.



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NaWennDuMeinst
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So 9. Mai 2021, 13:16

AndreaH hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 01:49
Ganz genau, in diesem Bereich gehen unsere Meinungen ganz klar auseinander. :D ;)
Das habe ich auch schon bemerkt. Macht ja nichts.
Ich hoffe es ist ok für Dich wenn ich Dir meine Haltung dazu erkläre.
Es ist so, ich würde es nicht richtig finden, wenn diese 2 Gruppe von der Gesellschaft ausgeschlossen würde..
Wie gesagt, nach meinem Empfinden schliesst die Gesellschaft niemanden aus, im Gegenteil. Sie appelliert an die Menschen sich zu beteiligen.
Aber eine gewisse Gruppe schliesst sich selber aus. Und das kann sie ja auch nur deshalb, weil die Gesellschaft das zulässt (zum Beispiel weil sie auf eine Impfpflicht verzichtet).
Auch die 1. Gruppe würde einen längeren Zeitraum ausgeschlossen sein. Bis alle Impfwilligen durchgeimpft sind und auch danach, sollten den Umständen entsprechend Lockerungen oder Beschränkungen gleichermaßen gelten.
Aus der Sicht des Solidaritätsgedankens stimme ich Dir da zu. Es sind vor allem die jungen Menschen, die bisher noch kein Impfangebot bekommen haben, also genau jene Gruppe, die sich solidarisch mit den Alten gezeigt hat.
Ich finde im Gegenzug dürfen die Alten sich jetzt solidarisch mit den Jungen zeigen, indem sie auf ihre "Privilegien" so lange verzichten, bis die jungen nachziehen konnten.
Aber verpflichten kann man sie dazu nicht. Einschränkungen der Freiheitsrechte sind nur möglich wenn das auch gut begründet werden kann. Es lassen sich die Einschränkungen aber nicht mehr gut begründen, wenn die Geimpften keine nennenswerte Gefahr mehr darstellen.

Das gilt aber - aus meiner Sicht - nur für die Gruppe der Menschen die sich impfen lassen wollen, aber bisher noch nicht dazu gekommen sind (weil kein Impfstoff da ist etc).
Bei Denjenigen, die sich bewusst gegen die Impfung entscheiden (die sich also impfen lassen können aber das ablehnen) sehe ich das anders.
Das beispielsweise Schnelltest für Nichtgeimpfte und der Impfpass für Geimpfte einen Besuch am Gesellschaftlichen Leben ermöglicht, würde ich passend finden.
Aber das ist doch auch so, oder?
Das aber Nichtgeimpfte direkt ausgeschlossen werden, empfinde ich als absolut grenzwertig.
Was meinst Du denn mit "direkt ausgeschlossen"? Wo passiert das denn? Nenne mal ein Beispiel.
Ich finde nicht, dass diese 2. Gruppe sich mit der Entscheidung sich nicht impfen lassen zu wollen gleichzeitig auch die Entscheidung getroffen hat, sich vom öffentlichen Gesellschaftlichen Leben auszuschliessen. Sie haben sich nur dazu entschieden sich nicht impfen zu lassen.
In dem Bewusstsein, dass sie dann weiter das Virus verbreiten.
Man kann doch nicht eine Entscheidung treffen die andere bewusst gefährdet und dann erwarten dass die tatenlos dabei zusehen.
So funktioniert das nicht.
Jeder darf das entscheiden wie er will. Aber jede Entscheidung hat Konsequenzen. Das ist doch das Normalste auf der Welt.
Ich bin mir auch sicher, dass der größte Teil der Nichtimpfer nicht Personen sind,
die von der Solidarität der anderen profitieren wollen.
Es spielt doch keine Rolle ob sie das wollen oder nicht. Sie tun es doch.
Diese Menschen verlassen sich darauf, dass andere für sie die Arbeit machen und das pers. Risiko tragen.
Es gab vor der Pandemie immer schon Impfskeptiker. Ich halte es für wichtig auch den Menschen die andere Einstellungen vertreten genauso Raum zu geben.
Dazu hat Jörn schon alles gesagt. Der Raum hört da auf, wo andere Menschen durch dieses Verhalten gefährdet werden.
Die Menschen haben ein Recht darauf geschützt zu werden. Wenn Jemand sich entscheidet die Gesellschaft zu gefährden (aus was für Gründen auch immer), dann hat die Gesellschaft auch das Rech sich zu schützen.
Eine Ausgrenzung gewisser Personengruppen schürt immer Spannungen und führt zur Spaltung.
Deshalb würde ich Jedem empfehlen sich zu beteiligen. und sich nicht selbst auszugrenzen.
Ich denke das ist ja nicht wirklich strebenswert. Daher sollte es eher zielgerichteter in Richtung Gleichheit gehen.
Das geht nicht. Du kannst Jemanden, der zur Verbreitung der Seuche wissentlich beiträgt nicht gleich behandeln wie Jemand, der dazu beiträgt die Pandemie zu bekämpfen. ich denke das kann jeder erkennen.
Meine Meinung hier, hat aber nichts mit dem zu tun, dass ich sonst einen allgemein oft sehr kritischen Blick auch auf das werfe, wie der Mensch meist seine Interessen verfolgt. Aber selbst das akzeptiere ich.
Ich akzeptiere das auch, wenn Jemand sich gegen die Impfung entscheidet (sonst würde ich ja für eine Impfpflicht plädieren).
Aber diese Entscheidung hat halt Konsequenzen. Und die muss er dann selbstverständlich auch tragen.
Wenn ihm seine körperliche Unversehrtheit so wichtig ist, sollte er auch anerkennen können, dass den Anderen ihre Gesundheit mindestens genauso wichtig ist und er dann eben aussen vor ist (um die anderen zu schützen).



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NaWennDuMeinst
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So 9. Mai 2021, 16:52

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 13:16
AndreaH hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 01:49
Auch die 1. Gruppe würde einen längeren Zeitraum ausgeschlossen sein. Bis alle Impfwilligen durchgeimpft sind und auch danach, sollten den Umständen entsprechend Lockerungen oder Beschränkungen gleichermaßen gelten.
Aus der Sicht des Solidaritätsgedankens stimme ich Dir da zu. Es sind vor allem die jungen Menschen, die bisher noch kein Impfangebot bekommen haben, also genau jene Gruppe, die sich solidarisch mit den Alten gezeigt hat.
Ich finde im Gegenzug dürfen die Alten sich jetzt solidarisch mit den Jungen zeigen, indem sie auf ihre "Privilegien" so lange verzichten, bis die jungen nachziehen konnten.

Lockerungen für Geimpfte - Ethikratsvorsitzende warnt vor sozialer Spaltung

3.14 Uhr: Die jüngste Aufhebung von Corona-Auflagen für Geimpfte und Genesene belastet nach Einschätzung des Deutschen Ethikrats vor allem die jüngere Generation und wird in der Gesellschaft zu Konflikten führen. Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studentinnen hätten "einen doppelten Nachteil", denn sie seien "nicht geschützt und dürfen weniger", sagte Ethikratsvorsitzende Alena Buyx dieser Redaktion. "Geimpfte dagegen haben den doppelten Vorteil: Sie sind geschützt und dürfen mehr. Wir haben also ein echtes Solidaritäts- und Gerechtigkeitsproblem in unserer Gesellschaft und wir erleben eine soziale Spannung", sagte Buyx. Man müsse aufpassen, dass "die Spannung nicht zur Spaltung wird".

Buyx betonte, die ungleiche Belastung der jüngeren Generation werde zunehmend deutlich. "Die ökonomische und mentale Belastung steigt, die psychischen Folgen sind erheblich. Es gibt Bildungsverluste und Lernrückstände, und viel Leben ist verpasst worden", sagte die Medizinethikerin. Auch in Familien wird es nach ihren Worten zu Problemen kommen: Eltern seien künftig mitunter schon geimpft, die Kinder aber noch nicht. Das führe etwa dazu, dass Kinder im Urlaub in Quarantäne müssten, Eltern aber nicht. "Es wird also unterschiedliche Freiheiten geben", führte Buyx aus.

Die Ethikratsvorsitzende betonte, sie erwarte von der Politik, "dass sie diese temporär ungerechte Situation ernst nimmt, anspricht und gestaltet". Es brauche Angebote für diejenigen, "die ungeimpft weniger Freiheiten haben". Buyx schlug vor, Familien und jungen Menschen freiwerdenden Testkapazitäten anbieten und gezielt die Jungen zu impfen. Eine Erhöhung des Impftempos könne "zu einer gesellschaftlichen Entspannung beitragen". Insgesamt forderte Buyx "mehr sichtbare Wertschätzung den Jüngeren gegenüber". Die jüngere Generation habe sich in den zurückliegenden Monaten der Pandemie "für die Alten und Schwachen hintenangestellt".

https://www.morgenpost.de/vermischtes/a ... rlaub.html
(Unterstreichung von mir)



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Stefanie
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So 9. Mai 2021, 18:33

Hmm, alles gut soweit.
Und wo bleibt die Mitte zwischen Jung und Alt?



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So 9. Mai 2021, 18:36

Stefanie hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 18:33
Hmm, alles gut soweit.
Und wo bleibt die Mitte zwischen Jung und Alt?
Gute Frage. Zu der Gruppe gehöre ich auch. Von denen erwartet man offenbar, dass sie mit den Benachteiligungen einfach umzugehen wissen.
;-)
(Ist ja - zumindest in meinem Fall - auch so. Ich werde es überleben. Hauptsache die Leute bleiben gesund. Passt schon).
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am So 9. Mai 2021, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.



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Stefanie
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So 9. Mai 2021, 18:44

Blöd nur, dass in der Gruppe der 35 bis 59 jährigen die meisten Infektionen auftreten.
Blöd auch, wenn jetzt schon die vorwurfsvolle Frage gestellt wird, warum Mann oder Frau denn noch nicht geimpft ist.

Und das hier kann es auch nicht sein...

https://www.welt.de/politik/deutschland ... onnen.html



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Stefanie hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 18:44
Blöd nur, dass in der Gruppe der 35 bis 59 jährigen die meisten Infektionen auftreten.
Blöd auch, wenn jetzt schon die vorwurfsvolle Frage gestellt wird, warum Mann oder Frau denn noch nicht geimpft ist.
Ach, das ist ja albern. Mehr als sich um einen Termin bemühen kann man ja nicht machen.
Wenn Millionen von Menschen gleichzeitig eine Impfung wollen, dann entstehen eben Wartezeiten.
Normal.

(Und ich mache da auch nicht mit. Ich möchte auch geimpft werden. Auch so schnell wie möglich. Aber ich lasse mich ganz sicher nicht verrückt machen. Wenn's erst im Juli was wird dann ist das so. Drängeln finde ich blöd.)



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So 9. Mai 2021, 19:10

Na ja.
Normal sind Wartezeiten, wenn etwas knapp ist. Richtig. Es geht hier aber nicht um die Playstation 5, sondern um eine sehr wichtige Maßnahme für die Gesundheit.

Das ist übrigens nicht albern, das ist so. Ich sitze dann da immer, und frage mich, ob ich im falschen Film bin, in dem man ich darüber äußern soll, warum man sich an die Regeln (Impfverordnung) hält.



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So 9. Mai 2021, 19:13

Stefanie hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 19:10
Na ja.
Normal sind Wartezeiten, wenn etwas knapp ist. Richtig. Es geht hier aber nicht um die Playstation 5, sondern um eine sehr wichtige Maßnahme für die Gesundheit.
Aber was willst Du jetzt?
Dass wir den Impfstoff herbeizaubern?
Und die Ärtze können ja auch nicht mehr machen als sie machen können. Der Tag hat nur 24h.
Nehmen wir an 70% der Bevölkerung wollen sich impfen lassen.
Dann reden wir von ca 56 Millionen Menschen. Die impft doch keiner über Nacht. Selbst wenn der Impfstoff schon überall vorhanden wäre.
Das dauert alles. Ist nicht zu ändern.
Das ist übrigens nicht albern, das ist so. Ich sitze dann da immer, und frage mich, ob ich im falschen Film bin, in dem man ich darüber äußern soll, warum man sich an die Regeln (Impfverordnung) hält.
Natürlich ist das albern Dir das vorzuwerfen. Du kannst schliesslich nichts dafür. Es ist ja nicht Deine Schuld, dass Du noch nicht geimpft bist.



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So 9. Mai 2021, 20:03

Na, dass das Ganze fair und gerecht zugeht.
Mal ein Beispiel. In der Impfverordnung, gerade in den Priogruppen 3 gibt es hier und da einen Auslegungsbedarf, das impfzentrum in A legt es so aus, in Impfzentrum B wird es anders ausgelegt. Im Bundesland A so, in Bundesland B anders. Es kommt auf den Wohnort an, ob das mit der Impfung was wird oder nicht.

Die privat betriebenen Testzentren sind ja wie Pilze aus dem Boden geschossen. In Köln fiel dann der Politik aufeinmal auf, dass diese Testzentren sehr ungleich verteilt sind. Sie knubbelten sich in den gut gestellten Bezirken, aber nicht in den sog. sozialen Brennpunkten, den jetzt Hochinzidenzgebieten in Köln. Dieses Phänomen, oder wie man das nennen kann, gibt es auch in anderen Städten.

Das nächste wird sein, wenn die Betriebsärzte in Spiel kommen sollen. Große Unternehmen gegen kleine Unternehmen, wenn es um die Verteilung des Impfstoff geht. Das ist bislang nicht geregelt.

Es sollte jeder und jede die identische Chance haben, geimpft zu werden, und da kann es nicht sein, dass diese Chance vom sozialen Status, von dem Ort in dem jemand lebt, oder von seinem Arbeitsplatz abhängt. Oder von den örtlich zuständigen Personen, wie sie die Aufhebung der Priorisierung bewältigen.

Interessant auch folgendes. Biontech hat die Zulassung für 6 Dosen aus einer Ampulle. Mit etwas Geschick und den richtigen Spritzen kann man auch eine siebte Dosis gewinnen. Viele machen das, weil sie nichts verschwenden wollen, aber z.B. Hamburg macht dies kategorisch nicht. Etwa 35.000 Dosen hätten nur in Hamburg mehr verimpft werden können. Beim astrazeneca werden mittlerweile 12 Dosen und nicht nur 10 Dosen gewonnen. Verwaltung und Politik halten sich da raus, eine Erklärung, ja der Stadt übernimmt auch hierfür die Haftung, und das Thema wäre erledigt.
So was ärgert mich.



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AndreaH
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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 13:16
AndreaH hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 01:49
Ganz genau, in diesem Bereich gehen unsere Meinungen ganz klar auseinander. :D ;)
Das habe ich auch schon bemerkt. Macht ja nichts.
Ich hoffe es ist ok für Dich wenn ich Dir meine Haltung dazu erkläre.
Wir können ja mal ganz unterschiedlicher Meinung sein! Das ist doch völlig ok....
Wenn wir dann von Bildern des Hubble Teleskops sprechen, würden wir uns sicher wieder sehr schnell auf einer Wellenlänge befinden. ;)

Ich muss aber auch zugeben, dass ihr schon recht habt, die Gruppe 2 braucht sicherlich ein bisschen Druck, um sich impfen zu lassen.
Ich habe jetzt in meinem persönlichen Umfeld in der Verwandtschaft einen Fall, derjenige möchte sich jetzt so schnell wie möglich nur deshalb impfen lassen, um möglichst schnell Reisefreiheit zu bekommen, Solidarität ist da kein Thema. Eigene Interessen und Vorteile stehen bei vielen sehr weit oben auf ihrer Liste.

Das ändert aber nichts an meiner Grundeinstellung, dass nach Richtlinien zur Gleichheit entschieden werden sollte.
Da sehe ich es wichtig, dass es zu keinem Impfzwang kommt. Auch dem
"Grünen Pass" stehe ich sehr kritisch gegenüber. Das nicht Personengruppen einfach ausgeschlossen werden (bei Konzerten, Kino, Reisen,...)

Ich sehe es wie ein Muster im Menschen, die eigene Situation immer einen Hauch verbessern zu wollen.
(Ich nehme mich davon nicht aus)
Es ist ja grundsätzlich nichts negatives, aber bei manchen Persönlichkeiten ist es einfach sehr ausgeprägt. Dieses Muster sehe ich ja nicht nur im Menschen auch Staaten und Firmen verfolgen ihre Interessen.
Das Problem in der Corona Pandemie... durch die veränderte und teils chaotische Situation, werden nicht ganz durchdachte Systeme schnell geschaffen die von anderen Ländern teils übernommen werden, diese sind aber vielleicht ganz anderes politisch ausgerichtet.
Manches ist dann vielleicht nicht mehr so leicht rückgängig zu machen.
Dänemark, Schweden und ich weiß nicht welche Länder geben bereits Vorteile für Geimpfte.
Zwischen Israel und Griechenland gibt es auch schon Vereinbarungen was das ungehinderte Reisen betrifft.
Meine 1. Pfizer Impfung wurde nicht in mein Impfpass eingetragen, es wurde mir gesagt, ich bekomme bei der 2. Impfung einen eigenen Pass. Warum? Ich habe keine Ahnung, ich warte einfach ab.
Wir haben Verwandte in Israel, dort ist es ja digital, neben der Impfung stand dort gleich schon, wann diese abläuft. Bin gespannt wie es in Israel weitergeht?!
Nicht nur was die Corona Fakten dort in Zukunft zeigen werden. Die derzeitige angespannte politische Lage hat sehr wenig mit Gleichheit zu tun.
Wie man dort sehr gut sehen kann, kann eine gefühlte Ungerechtigkeit sehr schnell zu ernsten Schwierigkeiten, Spannungen  und Spaltungen führen.

Bei der derzeitigen Corona Impf Lage, was die Prioritäten betrifft, merkt man auch in Europa wie eine Ungerechtigkeit spürbar wird.

Das habe ich auch gemeint,ich gehe davon aus das es in Gruppe 2 sehr viele gibt die ihre eigenen Gründe haben weshalb sich nicht impfen lassen wollen.
Es geht denen aber nicht darum von der Gemeinschaft zu profitieren.
Sie haben ihre Gründe, sich nicht impfen zu lassen (das kann ich vielleicht nicht nachvollziehen) Aber genauso können sie es vielleicht auch nicht nachvollziehen, warum ich mich impfe.
Daher finde ich es genauso wichtig auch dieser anderen Einstellung Raum zu geben.
 
Ich denke, grundsätzlich sind es jetzt gerade so gute Nachrichten... in dieser Pandemie!!!

-die Impfungen wirken
-die Zahlen der Neuinfektionen gehen runter
-Impfungen können in größeren Mengen geliefert werden
(ich denke, es wird jetzt relativ schnell mit dem Impfen gehen)
-die Impfbereitschaft empfinde ich, ist auch hoch.
-falls es wirklich so ist, dass bei Geimpften die Übertragung des Virus sehr gering ist, ist das doch ein Traum für die gesamte Gesellschaft, so werden mit jedem einzelnen Geimpften die noch Nichtgeimpften ein Stück weiter mit geschützt.

Wir sollten uns über diese positiven Veränderung freuen, die durch diese Impfung ermöglicht wurde!




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NaWennDuMeinst
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Mo 10. Mai 2021, 14:56

Stefanie hat geschrieben :
So 9. Mai 2021, 20:03
Na, dass das Ganze fair und gerecht zugeht.
Naja, momentan gilt für Diejenigen, die keiner Priogruppe angehören die Devise "wer zuerst kommt wird zuerst geimpft".
Da viele sich von der Impfung auch versprechen im Sommer wieder Urlaub machen zu können legen sie sehr großen Wert darauf so schnell wie möglich geimpft zu werden. Das veranlasst dann Einige auch dazu sich in der Warteschlange vorzudrängeln und wenn das nicht gelingt werden sie aggressiv (beschimpfen Ärzte und andere Wartende), weil der Urlaub auf dem Spiel steht. Das sind wahrscheinlich die selben Leute, die damals zu Beginn der Pandemie Klopapier und Nudeln gehortet haben ("Wie, andere wollen auch was abhaben? Mir doch egal!"). Ich finde das in gewisser Weise verständlich, aber zivilisiertes Benehmen sieht anders aus. Ich werde mich jedenfalls nicht zu solch einem Verhalten herablassen.
Mal ein Beispiel. In der Impfverordnung, gerade in den Priogruppen 3 gibt es hier und da einen Auslegungsbedarf, das impfzentrum in A legt es so aus, in Impfzentrum B wird es anders ausgelegt. Im Bundesland A so, in Bundesland B anders. Es kommt auf den Wohnort an, ob das mit der Impfung was wird oder nicht.
Verstehe, Du möchtest das gerne einheitlich geregelt haben.
Die privat betriebenen Testzentren sind ja wie Pilze aus dem Boden geschossen. In Köln fiel dann der Politik aufeinmal auf, dass diese Testzentren sehr ungleich verteilt sind. Sie knubbelten sich in den gut gestellten Bezirken, aber nicht in den sog. sozialen Brennpunkten, den jetzt Hochinzidenzgebieten in Köln. Dieses Phänomen, oder wie man das nennen kann, gibt es auch in anderen Städten.
Ich habe aber auch gelesen, dass man sich besonders auf sozial schwache Gegenden konzentriert, weil man festgestellt hat, dass dort das Ansteckungsrisiko für die Menschen besonders hoch ist (weil die ärmeren Menschen. unserer Gesellschaft häufig in beengten Verhältnissen wohnen).
Es sollte jeder und jede die identische Chance haben, geimpft zu werden, und da kann es nicht sein, dass diese Chance vom sozialen Status, von dem Ort in dem jemand lebt, oder von seinem Arbeitsplatz abhängt. Oder von den örtlich zuständigen Personen, wie sie die Aufhebung der Priorisierung bewältigen.
Ich verstehe nicht so ganz wie Du darauf kommst. Es kann sich doch jeder beim Arzt impfen lassen. Und zum Arzt kann jeder gehen, egal ob arm oder reich. Es gibt Ausnahmen zum Beispiel bei Obdachlosen, aber die will man ja mobil impfen, bzw auch mit Impfstoffen, die nur eine einmalige Impfung erfordern.
Also Konzepte wie man diese Gruppen erreicht gibt es ja. Ob das auch so umgesetzt wird, dazu kann ich nichts sagen, da habe ich keinen Einblick.
Interessant auch folgendes. Biontech hat die Zulassung für 6 Dosen aus einer Ampulle. Mit etwas Geschick und den richtigen Spritzen kann man auch eine siebte Dosis gewinnen. Viele machen das, weil sie nichts verschwenden wollen, aber z.B. Hamburg macht dies kategorisch nicht. Etwa 35.000 Dosen hätten nur in Hamburg mehr verimpft werden können. Beim astrazeneca werden mittlerweile 12 Dosen und nicht nur 10 Dosen gewonnen. Verwaltung und Politik halten sich da raus, eine Erklärung, ja der Stadt übernimmt auch hierfür die Haftung, und das Thema wäre erledigt.
So was ärgert mich.
Das ist halt die Frage wie man sich da verhält, wenn die Verwendung von maximal 6 Dosen zugelassen ist. Eigentlich geht Hamburg da den richtigen Weg und hält sich an die Vorgaben.
Aber ich verstehe schon worum es dir geht. Du willst gerne bundesweite, einheitliche Regelungen ohne Ausnahmen. Alles gleich, jeder muss sich dran halten.
Vielleicht ist es aber auch gar nicht praktikabel alles "von oben" zu steuern. In den Bundesländern herrschen ja auch oftmals andere Voraussetzungen vor, sodass eine Regel die in Bundesland X gut passt in Bundesland Y einfach nur unsinnig ist. In dem Fall muss man dann einfach darauf vertrauen, dass man in den einzelnen Bundesländern selber am besten weiß wie alles zu regeln ist. Zumindest in Detailfragen.
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am Mo 10. Mai 2021, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
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(William Butler Yeats)

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