Re: Corona
Verfasst: Fr 13. Nov 2020, 21:06
Daß ich bei Dir an der falschen Adresse bin, NaWennDuMeinst, das habe ich jetzt auch realisiert.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Fr 13. Nov 2020, 19:40Da bist Du bei mir einfach an der falschen Adresse. Am besten Du triffst Dich in einer - von mir aus virtuellen Bar - und lässt dir dort von den vom totalitären Staat unterdrückten Barbesitzern nochmal genau erzählen wie sich das alles verhält mit so einer Pandemie. Die haben bestimmt interessante Theorien. Deshalb sind sie ja auch Barbesitzer und keine Wissenschaftler. Es geht ja schliesslich nichts über die Weisheit eines Kneipenwirts.
(das ist ja einfach nur lächerlich)
Fühl Dich frei. Nur nicht mit mir, bitte. Nicht, weil ich nicht interessiert wäre zu hören was die Damen und Herren zu sagen haben, sondern weil ich, wenn ich das in Zweifel ziehe dann sofort zum Diktator und Liebhaber totalitärer Systeme erklärt werde.
Kann ich mir denken. War auch nicht hundertprozentig ernst gemeint, sondern sollte eigentlich die Frage aufwerfen, ob es grundsätzlich falsch ist zu meinen, dass die Wissenschaft bei der Frage, wie sich eine Pandemie am besten bekämpfen lässt, nicht doch etwas mehr bescheid weiß als irgendeine Gruppe von Barbesitzern.
Ich wünsche ihr gute Besserung. Mein Wunsch ist ausserdem, dass das anderen Menschen erspart bleibt. Genau darum geht's.Ich kenne die Infektion mit Corona aus wochenlanger eigener Erfahrung; meine Freundin leidet bis heute unter den Spätfolgen dieser Erkrankung.
Ich habe erläutert, warum Ich es nicht mehr lesen und hören kann.Wenn auf solche Leute mit "kann ich nicht mehr hören und nicht mehr lesen" (Stefanie) und mit "mit Barbesitzern zeigt man sich solidarisch" (NWDM) reagiert wird, dann tritt die seltsame Situation ein, daß sich die Kritik und Rechtfertigung, die man für Philosophen, Journalisten, Künstler, Bürger, User ... in Geltung bringt, für Regierungshandeln als Sakrileg empfindet. Ausgerechnet hier ist Kritik und Rechtfertigung unerwünsch
Das Kuriose ist ja, dass herbert, als Argument gegen die Regierungsmaßnahmen, hier noch vor Kurzem schrieb, dass es das Schlimmste für die alten Menschen sei, isoliert zu sein,Stefanie hat geschrieben : ↑Fr 13. Nov 2020, 23:16Permanent dieses Mantra, wir müssen Schutzbedürftigte und Risikogruppen besser schützen, aber, wenn es um die konkrete Umsetzung in der Praxis gehen soll, ohne deren vorher schon eingeschränktet gesellschaftliche Teilhabe noch mehr ein zu schränken, will keiner wirklich konkrete und umsetzbare, bezahlbare Lösungsvorschläge nennen.
Ich denke damit hast Du recht.Der beste Schutz von Schutzbedürftigen sind niedrige Fallzahlen und damit wenig Menschen, die den Virus weitergeben.
Allergisch Und ich Schimmelpilz wollte mit Dir noch über die Tübinger Strategie sprechenStefanie hat geschrieben : ↑Fr 13. Nov 2020, 23:16
Ich habe erläutert, warum Ich es nicht mehr lesen und hören kann.
Permanent dieses Mantra ...
[...]
Im Anbetracht von einem Coronaausbruch, bei dem vom 25 Bewohnenden 18 positiv waren, 1 Bewohnerin gestorben ist, 4 Bewohner nach dem krankenhausaufenthalt erst wieder ihre Muskeln lernen müssen, die anderen Bewohnenden wie Angehörige und Personal mitgenommen sind, reagiere ich auf sowas wie einige Aussagen von Nida Rümelin etwas allergisch.
Wenn ich das mal ganz nüchtern betrachte, dann gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
Soweit ich bisher in Erfahrung bringen konnte, sieht es so aus, dass die juristischen Einwände (da sehr grundsätzlicher und auch verfassungsrechtlich schwerwiegender Natur) wohl nicht berücksichtigt werden (Details zu der Anhörung am 12.11. unter https://www.bundestag.de/#url=L2Rva3VtZ ... =mod531790); dies ergibt sich auch daraus, dass sonst eine Verabschiedung in der nächsten Woche (https://www.bundestag.de/tagesordnung?week=47&year=2020, 2. und 3. Lesung am 18.11.2020 TOP 1; unter dem link sind auch die Anträge der verschiedenen Fraktionen aufgelistet) auch nicht zu leisten wäre. Der aktuelle Entwurf für diesen Termin findet sich unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/239/1923944.pdf und ist auch weiterhin unverändert, allerdings hat die Bundesregierung gem. https://www.bundestag.de/dokumente/text ... utz-804202 zugesagt, die Vorschläge des Bundesrates zu prüfen. Wie diese Prüfung im Detail ausgefallen ist, zeigt Dokument unter https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/242/1924232.pdf. In diesem ist der Passus "Zu Nummer 3 – Zu Artikel 1 (§ 32 IfSG)" von Bedeutung, der im Grunde besagt, dass der Entwurf so bleibt und den §28a Infektionsschutzgesetz charakterisiert als "Ergänzung der Generalklausel in § 28 IfSG nicht abschließende Regelbeispiele etwaiger Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 ".NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Fr 13. Nov 2020, 15:09Ist das denn schon die Endfassung die Du bewertest?sokrates_is_alive hat geschrieben : ↑Fr 13. Nov 2020, 14:47Bei der Neufassung §28a Infektionsschutzgesetz des Bundes hingegen kann man in der Tat nur wenig Charmantes sagen, wenn man sich nicht mit dem alten lateinischen Spruch "Bei großen Dingen genügt es auch, sie gewollt zu haben" begnügen will.
Ich dachte es ginge um einen ersten Entwurf zur Diskussion?
Da können die Juristen doch ganz entspannt zusehen. Ein Gesetz das gegen die Verfassung verstösst hätte doch eh keine lange Lebensdauer, oder?
Entgegen dem landläufigen Eindruck, ist dies auch für Juristen kein wirkliches Vergnügen, wenn sehr offensichtliche inhaltliche (und formelle) Fehler eine Entwicklung von dringend benötigten Gesetzen erheblich verlangsamen (Eilanträge, die angenommen werden, bieten dabei nur eine Verschnaufpause). Ferner muss man auch bei höchstrichterlicher Rechtsprechung damit rechnen, dass das Gericht (z.B. auch immer wieder BVerfG) über den eigentlichen Sachverhalt hinaus, Festlegungen/ Interpretationen/ Bewertungen trifft, die über den eigentlichen Gegenstand hinaus weitreichendere Anpassungsvorgänge auslösen. Während in "normalen Zeiten" die Rechtsetzung/-präzisierung durchaus ein gewollter Effekt ist, kann dies in der aktuellen Krise zu nicht unerheblichen Verzögerungen in der Gesetzgebung/ Umsetzung von Gesetzesvorhaben führen.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Sa 14. Nov 2020, 13:44Da können die Juristen doch ganz entspannt zusehen. Ein Gesetz das gegen die Verfassung verstösst hätte doch eh keine lange Lebensdauer, oder?
Exekutive? Wer ist in diesem Satz mit Exekutive gemeint?dass ein Ausgleich der Interessen auch über Parteigrenzen hinweg (das ist der eigentliche Sinn der Ausschussarbeit) immer weniger gesucht wird, sondern man die Entscheidung reflexhaft an die Judikative weitergibt und damit der eigenen Verantwortung als Exekutive nicht gerecht wird