Ist alles mit allem verbunden?

Aspekte metaphysischer Systementwürfe und der Ontologie als einer Grunddisziplin der theoretischen Philosophie können hier diskutiert werden.
Timberlake
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So 29. Jan 2023, 21:15

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 20:49
Timberlake hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 20:30
Mond-Einhörner
Einhörner gibt es in der Fantasie. Das heißt nicht, dass es in Karlsruhe auch Einhörner gibt. Aber wie auch immer: Ein Ergebnis der Philosophie von Markus Gabriel ist explizit, dass nicht alles mit allem zusammenhängen kann. Das ist nach Gabriel logisch/ontologisch ausgeschlossen. Du hast dir den denkbar schlechtesten Zeugen ausgesucht. So ist das nämlich, wenn man eine Philosophie nur anhand von ein oder zwei Zitaten behandelt.
Mitnichten ..
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 15:59
SEYLAART hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 15:34
ich wollte lediglich ein Bsp. dafür benennen das alles miteinander verbunden ist.

Alles ist miteinander verbunden und damit erreichbar.
Was bedeutet es eigentlich, dass alles miteinander verbunden ist? Verbunden auf welche Art und Weise? Wie ist z.b die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit meiner Vorliebe für Gedichte von W.C.Williams verbunden?
.. im "Sinnfeld" einer Frage hast du die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit meiner Vorliebe für Gedichte von W.C.Williams "logisch/ontologisch" , unlogisches /unontologisches ..
  • Über Markus Gabriels »Fiktionen«
    Aus dieser dialektischen Grundhaltung will der Bonner Philosoph Markus Gabriel eine »ontologisch verbesserte Fiktionalitätstheorie« entwickeln und die Frage nach der Nicht-Existenz neu stellen: Nicht-existierende Dinge (»Fiktionen«) will er als Teilsphäre des Seins anerkennen. Fiktionen füllen in diesem Verständnis die Zwischenräume zwischen Geist und Materie aus: Es sind die Einbildungskraft, die Phantasie, die ästhetische Darstellung in der Kunst usw. Fiktionen hinterlassen Leerstellen und Interpretationsspielräume, derer sich seine Schrift annimmt.
-- bzw.. ein von daher nicht-existierendes Ding (»Fiktionen«) verbunden . Das diese Frage jene Leerstellen und Interpretationsspielräume hinterlässt , derer sich Gabriel in seiner Schrifft angeblich annimmt , sollte doch außer Frage stehen.




ahasver
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So 29. Jan 2023, 23:21

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 20:49

Ein Ergebnis der Philosophie von Markus Gabriel ist explizit, dass nicht alles mit allem zusammenhängen kann. Das ist nach Gabriel logisch/ontologisch ausgeschlossen.
Kann Gabriel das auch begründen?



"Ich kann mich auch irren und nichts ist so sicher, als dass alles auch ganz anders ist."

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SEYLAART
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Mo 30. Jan 2023, 07:00

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 17:19
Versteh ich alles nicht :(

es ist für mich auch nicht einfach das Unsichtbare zu erklären, das ich VerStEHE.
Ich werde versuchen es sichtbar zu machen, okay durch Bsp.



Bewusstheit ist Sehen* ohne zu sehen, Hören* ohne zu hören, Fühlen* ohne zu fühlen.
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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 07:04

ahasver hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 23:21
Kann Gabriel das auch begründen?
In "Sinn und Existenz" begründet Gabriel seine Position ausführlich. In Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Positionen erläutert Gabriel dort, was "Existenz" gemäß seiner Ontologie heißt. Wir hatten schon etliche Stränge zu dieser Theorie, hier ist meines Erachtens nicht der Ort, um sie ein weiteres Mal zu diskutieren, ich habe es nur erwähnt, weil Gabriel der schlechteste Zeuge für die Theorie ist, dass alles mit allem verbunden sei.




Timberlake
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Mo 30. Jan 2023, 13:15

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 07:04
.. weil Gabriel der schlechteste Zeuge für die Theorie ist ...
Auch wenn es ganz sicher .. gelinde gesagt .. unstatthaft ist, dieses Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen, ich denke , dass Gabriel Gabriel der schlechteste Zeuge für jegliche Theorie ist. Ich habe einmal andernorts seine Tätigkeit als eine , auf billige Effekte beruhende , Jahrmarksbudenzauber - Philosophie beschrieben.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 07:04

In "Sinn und Existenz" begründet Gabriel seine Position ausführlich. In Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Positionen erläutert Gabriel dort, was "Existenz" gemäß seiner Ontologie heißt.
.. in sofern ich "Sinn und Existenz" als ein Versuch ansehe , nach dem er dadurch zweifelsohne auf sich Aufmerksam gemacht hat , sich im Nachhinein zu rehabilitieren.


Das mal nur so nebenbei oder auch nicht .

Bezog ich mich doch , als ich hier im Zusammenhang mit dem Thema dieses Threads auf Gabriel aufmerksam gemacht , eben nicht auf das, was Gabriel in "Sinn und Existenz" ausführlich begründet hat ..

  • Markus Gabriel
    Warum es die Welt nicht gibt
    Witz, Esprit und das Gefühl, ein Quäntchen mehr von der Welt zu verstehen – das sind die beherrschenden Eindrücke, die dieses Buch hinterlässt.
.. sondern auf die "( irr-) witzigen" Eindrücke, die sein Buch "Warum es die Welt nicht gibt" , wie gesagt , zweifelsohne bei seinem Publikum hinterlassen hat.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 07:04
Wir hatten schon etliche Stränge zu dieser Theorie, hier ist meines Erachtens nicht der Ort, um sie ein weiteres Mal zu diskutieren
.. in sofern es mir nur Recht sein soll , wenn wir es hier, in diesem Strang , mit dieser Theorie nun mehr "gut" sein lassen.




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AufDerSonne
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Mo 30. Jan 2023, 15:51

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 4. Jan 2021, 08:11
Ist alles mit allem verbunden? Hier stellt sich für mich zuerst die Frage, was das überhaupt heißen könnte. Und dann fragt sich natürlich, ob das stimmen kann.
Ich muss zugeben, dass ich den Thread nicht gelesen habe, also den ganzen.

Ich denke, auf der Ebene der Physik ist im Prinzip alles mit allem verbunden. Ein Naturgesetz sollte im ganzen Universum gelten und tut es ja auch.
Das heisst doch, dass irgendwie überall alles den gleichen grundlegenden Gesetzen gehorcht. So weit, so gut.

Jetzt kommt das Paradoxe. Jeder materielle Gegenstand existiert auch für sich. So auch jedes Lebewesen.
Zum Beispiel ist, auch wieder auf der Ebene der Physik, der Mond total unabhängig von mir. Ich kann hier auf der Erde tun und lassen, was ich will, den Mond "interessiert" das nicht.
Er wird, was ich auch tue, weiterhin seiner Umlaufbahn um die Erde folgen nach den Gesetzen der Gravitation.

Vielleicht bringt folgendes Beispiel mehr Klarheit. Die Menschen können auf der Erde leben, also existieren. Das ist nur möglich, weil unser Planet sehr viele Voraussetzungen erfüllt, damit wir hier leben können.
Atmosphäre, Nahrung (Tiere, Pflanzen). Richtige Temperatur und und und. Wir können auf der Erde existieren, weil sie für uns wie gemacht ist. Auf allen anderen Planeten können wir nicht existieren, sie sind lebensfeindlich.
Es scheint, dass die Natur klare Grenzen setzt. Im ganzen Universum. Sie bringt es fertig, dass es abgeschlossene Systeme gibt (Erde), die für sich weitgehend selbst existieren können. Aber es gibt auch Gesetze, die für alle Körper im Universum gelten (z. B. Gravitation).

Wird es deutlich, was ich sagen will? Es gibt Objekte im Universum, die Eigenschaften haben, die das Objekt zu einer Einheit, einem abgeschlossenen System machen, das weitgehend für sich existiert.
Das Objekt hat solche Eigenschaften, das es keinen Sinn macht, es im Gesamtkontext zu betrachten. Es ist etwas Besonderes. Z. B. auch ein Stern oder ein schwarzes Loch. Aber auch ein Mensch oder Tier.
Und doch hängt alles zusammen, wenn man es im Grossen betrachtet und da denken wir natürlich sofort an die Gravitation, der kein körperliches Objekt sich entziehen kann.

Antwort vorläufig auf die Thread-Frage: Ja und nein.



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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 16:24

Wie wirkt die Schwerkraft auf die Quersumme von 456.123.259.253,7?

Wenn alles mit allem verbunden sein soll, dann muss man sich natürlich (neben vielen anderen Dingen) auch den Zahlen zuwenden. Zahlen sind miteinander "verbunden", nehme ich an, und zwar durch die Gesetze der Mathematik. Aber die Gesetze der Mathematik "gehorchen" nicht den Gesetzen der Physik, und so frage ich mich, was die Quersumme von oben mit der Schwerkraft zu tun hat.

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Wie hängen die Schachregeln des Jahres 2023 mit irgendwelchen Dingen in anderen Universen zusammen, die möglicherweise kausal von uns getrennt sind, Dinge, von denen wir uns nicht einmal eine Vorstellung machen können?




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AufDerSonne
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Mo 30. Jan 2023, 16:53

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 16:24
Wie wirkt die Schwerkraft auf die Quersumme von 456.123.259.253,7?

Wenn alles mit allem verbunden sein soll, dann muss man sich natürlich (neben vielen anderen Dingen) auch den Zahlen zuwenden. Zahlen sind miteinander "verbunden", nehme ich an, und zwar durch die Gesetze der Mathematik. Aber die Gesetze der Mathematik "gehorchen" nicht den Gesetzen der Physik, und so frage ich mich, was die Quersumme von oben mit der Schwerkraft zu tun hat.

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Wie hängen die Schachregeln des Jahres 2023 mit irgendwelchen Dingen in anderen Universen zusammen, die möglicherweise kausal von uns getrennt sind, Dinge, von denen wir uns nicht einmal eine Vorstellung machen können?
Ich glaube nicht an andere Universen. Ich glaube, dass es nur ein Universum gibt. In diesem Universum gelten überall die gleichen Naturgesetze.
Aber das spielt nicht so eine grosse Rolle auf diese Frage hier bezogen. Man könnte auch die Erde mit ihren Lebewesen als ein Universum betrachten und den Rest als ein anderes.

Die Zahlen sind ein sehr starkes Argument. Zahlen und Logik könnten tatsächlich ein eigenes Universum sein. Soviel ich weiss, gibt es Philosophen, die sagen, dass Zahlen und Logik eine Welt für sich bilden, unabhängig vom Rest.
So ähnlich wie Platons Ideen (Formen).

Aber das Prinzip, das ich versuche zu ermitteln, gilt auch bei Zahlen und anderen mathematischen Strukturen. Besonders zu nennen wäre noch der Begriff "Ordnung".
Auch in der Mathematik gibt es ganz klar abgegrenzte Gebiete, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Beispiel: Algebra und Analysis. Aber es muss gar nicht so kompliziert sein.
Bereits die sogenannten "natürlichen Zahlen" enthalten Gesetzmässigkeiten (Zahlentheorie), die für sich genommen wieder ein organisches Ganzes bilden.
Deshalb habe ich nicht nur von Physik gesprochen. Es scheint eine Art Gesetz im Universum zu geben, das vollkommen unabhängige "Gebiete" erzeugen will, die von anderen Gebieten klar abgegrenzt sind.
Beim Mond und mir auf der Erde ist es besonders anschaulich. Aber man könnte auch Sprache und Zahlen nehmen. Die Sprache ist hier, die Zahlen sind dort. Die Sprache hat Eigenschaften, die den Zahlen nicht zukommen und umgekehrt. So ist es dann mit allem.

Möglicherweise gibt es Dinge im Universum, die rein gar nichts miteinander zu tun haben. Das ist aber eine gewagte Hypothese. Also dass es Bereiche gibt, die ein völlig abgeschlossenes Dasein führen, ja die ohne Physik existieren könnten. Da will ich mich aber nicht auf die Äste hinaus wagen. Das wäre ja dann doch ein anderes Universum im Universum (räumlich gesehen), das für sich ganz alleine existieren kann. Ein schwieriger Gedanke.



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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 17:12

Dass es noch weitere Universen neben dem unseren gibt, ist meines Wissens eine relativ weit verbreite naturwissenschaftliche Hypothese.




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Mo 30. Jan 2023, 17:14

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 17:12
Dass es noch weitere Universen neben dem unseren gibt, ist meines Wissens eine relativ weit verbreite naturwissenschaftliche Hypothese.
Gelten denn in den anderen Universen dieselben Naturgesetze?
Da weiss ich zu wenig Bescheid darüber.



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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 17:48

Hier gibt es ein lustiges Video dazu.





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Eiwa
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Mo 30. Jan 2023, 20:24

Ich schätze die Vorstellung der Verbundenheit sehr und denke, das sehr vieles miteinander verbunden ist... Manchmal direkt, manchmal indirekt und manchmal vielleicht so wenig oder aber um so viele "Umwege", dass man es vielleicht gar nicht erst erkennt.
Ich weiß nur nicht, ob ich so weit gehen würde zu sagen: "Alles mit allem".
Was ist "alles"?




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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 20:26

Was Verbindung bedeutet, ist meines Erachtens noch völlig offen. Wenn es ausreicht, dass ich an Dinge denke, um sie zu verbinden, dann ist in dem Moment, in dem ich daran denke, schon alles mit allem verbunden.

Wenn das gemeint ist, dann ist das eine Mogelpackung.




Timberlake
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Mo 30. Jan 2023, 21:10

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 20:26

Was Verbindung bedeutet, ist meines Erachtens noch völlig offen.

.. genau ..
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 16:24
Wie wirkt die Schwerkraft auf die Quersumme von 456.123.259.253,7?


Nehmen wir ein anderes Beispiel: Wie hängen die Schachregeln des Jahres 2023 mit irgendwelchen Dingen in anderen Universen zusammen,
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 15:59
Wie ist z.b die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit meiner Vorliebe für Gedichte von W.C.Williams verbunden?
.. wie an dieser Aufzählung deutlich wird und die man sicherlich noch unendlich weiterführen könnte, wissen wird zumindest was deines Erachtens Verbindung ganz sicher nicht bedeutet. Kann man gerne machen. Nur halte ich das für wenig zielführend.

Themenstarter
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 4. Jan 2021, 08:11
Ist alles mit allem verbunden? Hier stellt sich für mich zuerst die Frage, was das überhaupt heißen könnte. Und dann fragt sich natürlich, ob das stimmen kann.
Kann doch , weil sich lediglich auf linguistische Semantik beziehend , dabei von Alles keine Rede sein. Um nur mal deutlich zu machen , welche Verbindungen bei einer solchen doch sehr einengenden Betrachtungsweise völlig außen vor bleibt ...
  • Blockuniversum – auch Blockzeit, Eternalismus – bezeichnet eine bestimmte kosmologische Vorstellung. Dabei wird die Gesamtheit der Zeit, also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, als gleichermaßen gegeben und real aufgefasst. Die Zeit wird somit in Analogie zum Raum (Philosophie) gesehen. Die Annahme einer solchen Position hat weitreichende Folgen für die Philosophie der Zeit, die Ontologie und die temporale Logik. Konkurrierende Standpunkte sind Präsentismus (nur Gegenwart ist real) und Possibilismus (Gegenwärtiges und Vergangenes sind real gegeben, die Zukunft ist offen).
Zuletzt geändert von Timberlake am Mo 30. Jan 2023, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.




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Jörn Budesheim
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Mo 30. Jan 2023, 21:16

Hast du eigentlich selbst irgendeine Idee, was du meinst?




Timberlake
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Mo 30. Jan 2023, 21:30

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 21:16
Hast du eigentlich selbst irgendeine Idee, was du meinst?
. Gegenfrage
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 16:24
Wie wirkt die Schwerkraft auf die Quersumme von 456.123.259.253,7?


Nehmen wir ein anderes Beispiel: Wie hängen die Schachregeln des Jahres 2023 mit irgendwelchen Dingen in anderen Universen zusammen,
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 15:59
Wie ist z.b die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit meiner Vorliebe für Gedichte von W.C.Williams verbunden?
.. hast du eigentlich selbst irgendeine Idee, was du hiermit meinst ? Was ich selbst meine, entspricht in etwa der bzw. den "Ideen" von @AufDerSonne.




Timberlake
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Mo 30. Jan 2023, 22:49

Eiwa hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 20:24
Ich schätze die Vorstellung der Verbundenheit sehr und denke, das sehr vieles miteinander verbunden ist... Manchmal direkt, manchmal indirekt und manchmal vielleicht so wenig oder aber um so viele "Umwege", dass man es vielleicht gar nicht erst erkennt.
Ich weiß nur nicht, ob ich so weit gehen würde zu sagen: "Alles mit allem".
Was ist "alles"?
Wenn man Aristoteles glauben schenken darf , so "Alles mit allem" über einem „unbewegten Bewegers“ verbunden ..

  • Physik (Aristoteles)
    Aristoteles versteht unter Bewegung (altgriechisch: κίνησις kínēsis) jegliche Art von Veränderung. Er fasst den Begriff also in einem weiteren Sinne auf als heute üblich. Die Bewegung in diesem Sinne kann als der fundamentale Begriff der Physik angesehen werden. Mit ihm beschäftigen sich die Kapitel III 1–3, V 1–2 und Buch VII. Aristoteles definiert Bewegung wie folgt: „Das endliche Zur-Wirklichkeit-Kommen eines bloß der Möglichkeit nach Vorhandenen, insofern es eben ein solches ist – das ist Bewegung“ (201 a). Nach Aristoteles’ Auffassung muss jede Veränderung bereits in den Möglichkeiten des sich verändernden Dings angelegt sein. Wird diese Anlage realisiert, dann ist dies eine Veränderung. Aristoteles selbst gibt folgendes Beispiel: „Wenn etwas, das gebaut werden kann, insofern wir ebendiese Eigenschaft von ihm aussagen, zu seiner endlichen Verwirklichung kommt, dann wird es eben gebaut und dies ist dann ‚Bauen‘“
    ..
    Im letzten Buch der Physik (Buch VIII) und im Vorfeld seiner Theologie (Buch XII der Metaphysik) argumentiert Aristoteles für die Notwendigkeit eines „unbewegten Bewegers“, d. h. einer Kraft, die alle Bewegung auf der Welt verursacht.
.. diese Notwendigkeit eines „unbewegten Bewegers“ , von der alle Bewegungen und damit alle Verbindungen ausgehen, korreliert übrigens perfekt mit dem Urknall und mit dem von mir hier bereits erwähnten Blockuniversum.
  • Ein Universum ohne Anfang und Ende
    Sofern man den Urknall für jenen Punkt hält, wo die Physik in die Metaphysik übergeht, kann man sich auch auf einen "unbewegten Beweger" berufen, ..

So wie alle Lebewesen über die erste lebende Zelle verbunden sind , so wären alle Ereignisse im Universum über einem „unbewegten Bewegers“ bzw. dem Urknall verbunden ..
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 29. Jan 2023, 15:59
Wie ist z.b die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit meiner Vorliebe für Gedichte von W.C.Williams verbunden?
.. möglicherweise sogar die 753 Stelle hinter dem Komma von PI mit einer Vorliebe für Gedichte von W.C.William. Nur das du mal .. selbst eine Idee davon hast,was gemeint ist . ;)
Zuletzt geändert von Timberlake am Mo 30. Jan 2023, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.




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Mo 30. Jan 2023, 23:10

Ich lese manchmal in der Metaphysik von Aristoteles. Du, @Timberlake, scheinst ja viel mehr von ihm zu kennen. Aristoteles ist ein harter Brocken. Auch schwierig zu verstehen für mich.

Zum "unbewegten Beweger". Aristoteles kommt irgendwie nicht davon los, dass es ein Letztes bzw. Erstes geben muss, das der Grund von allem ist.
Aber denken wir einmal an Newton. Sein erstes Gesetz lautet ungefähr: Jedes Objekt bewegt sich geradlinig und gleichförmig oder es ruht.
(Zweites Gesetz: Wirkt auf ein Objekt eine Kraft, so wird es in die Richtung der Kraft beschleunigt.)

Was heisst das? Im Gegensatz zu Aristoteles nimmt Newton an, dass die Eigenschaft aller Körper im Universum, dass sie sich geradlinig und gleichförmig bewegen, eine Eigenschaft des Universums selbst ist.
Für Newton ist die letzte und wichtigste Wahrheit nicht, dass alles "angestossen" werden muss (von einem Beweger), sondern ganz einfach, dass sich alles immer gleichförmig geradeaus bewegt.

Ich meine, wieso sollte das eine wahrer sein als das andere? Wenn Aristoteles recht hat, kann Newtons Idee genauso gut wahr sein. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass Newtons erstes "Gesetz" wahr sein muss.

Natürlich braucht es noch das zweite Gesetz, da sich ja sonst nichts verändern würde im Universum. Wenn eine Kraft wirkt, dann verändert sich etwas.
Und auch das dritte und letzte ist wichtig. Actio = Reactio. Aber jetzt hier nicht so wichtig. Aristoteles hat viel nachgedacht, aber ich denke, Newton noch mehr.



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AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 23:10

Zum "unbewegten Beweger". Aristoteles kommt irgendwie nicht davon los, dass es ein Letztes bzw. Erstes geben muss, das der Grund von allem ist.
Aber denken wir einmal an Newton. Sein erstes Gesetz lautet ungefähr: Jedes Objekt bewegt sich geradlinig und gleichförmig oder es ruht.
(Zweites Gesetz: Wirkt auf ein Objekt eine Kraft, so wird es in die Richtung der Kraft beschleunigt.)

Nur noch mal zur Erinnerung ..
  • Physik (Aristoteles)
    Aristoteles versteht unter Bewegung (altgriechisch: κίνησις kínēsis) jegliche Art von Veränderung.
Aristoteles versteht unter Bewegung (altgriechisch: κίνησις kínēsis) jegliche Art von Veränderung.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 4. Jan 2021, 08:11
Ist alles mit allem verbunden? Hier stellt sich für mich zuerst die Frage, was das überhaupt heißen könnte. Und dann fragt sich natürlich, ob das stimmen kann.
Darüber .. über .. jegliche ! .. Art von Veränderung ist . alles! . mit .. allem! .. verbunden.

Jegliches ist gleichbedeutend mit Alles und Allem ! Das soll das heißen.

Wenn sich nach Newton erstes Gesetz ein Objekt bewegt , dann "verändert" es seine Position. Nur mal zum Vergleich . Auch Gedanken können sich bewegen . Möglicherweise nicht immer geradlinig und gleichförmig, aber auch dann verändert man anschließend eine Position und zwar eine "gedankliche" Position.
AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 23:10

Und auch das dritte und letzte ist wichtig. Actio = Reactio.
.. wenn gleich nicht so direkt messbar , wie bei einer Positionsveränderung von Objekten, so spielt Actio = Reactio sicherlich auch bei der Positionsveränderung von Gedanken eine wesentliche Rolle. So war dieser Beitrag eine "Reaktion" auf deinem Beitrag und damit deiner "Aktion". Aber auch dieser Beitrag hatte wie, "Jegliches, Alles und Allem" seinen Ursprung letzendlich beim "unbewegten Beweger" oder beim Urknall, Was möglicherweise auf das Gleiche hinaus läuft.


  • Physik (Aristoteles)

    Im letzten Buch der Physik (Buch VIII) und im Vorfeld seiner Theologie (Buch XII der Metaphysik) argumentiert Aristoteles für die Notwendigkeit eines „unbewegten Bewegers“, d. h. einer Kraft, die alle Bewegung auf der Welt verursacht.




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Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 30. Jan 2023, 16:24

Wenn alles mit allem verbunden sein soll, dann muss man sich natürlich (neben vielen anderen Dingen) auch den Zahlen zuwenden. Zahlen sind miteinander "verbunden", nehme ich an, und zwar durch die Gesetze der Mathematik. Aber die Gesetze der Mathematik "gehorchen" nicht den Gesetzen der Physik, und so frage ich mich, was die Quersumme von oben mit der Schwerkraft zu tun hat.
wer oder was denkt an die Zahlen, sieht die Zahlen in seinem Bewusstsein? Dieses ? kann die Zahlen auch miteinander verbinden oder es sein lassen. Durch das Wahrnehmen der Zahlen geschieht die Verbindung zu den Zahlen. Durch das Wahrnehmen eines Lebewesens geschieht die Verbindung zu diesem Lebewesen. Auch wenn du weder Zahlen noch Lebewesen wahrnimmst, bist du unsichtbar durch ein geistiges Band miteinander verbunden, nur eben dir selbst unbewusst. Blinde z.B. sehen keine Zahlen, keine Lebewesen mit ihren Augen, sind trotzdem mittels ihres Bewusstsein miteinander verbunden, auch wenn es ihnen selbst unbewusst bleibt.



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