Ist alles mit allem verbunden?

Aspekte metaphysischer Systementwürfe und der Ontologie als einer Grunddisziplin der theoretischen Philosophie können hier diskutiert werden.
Burkart
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Sa 23. Jan 2021, 10:42

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 06:39
Immanuel Kant hat geschrieben : 7 + 5 = 12
Wenn alles physikalisch (mittels actio er reactio) miteinander verbunden ist, dann müsste das auch für diese Gleichung gelten. Aber wie?
Also dass alles physikalisch miteinander verbunden ist, ist vielleicht doch eine andere Frage (wie Jörn zuletzt auch schon festgestellt hatte). Aber letztlich ist es auch eine Definitionsfrage, was man als "verbunden" ansieht.
Insofern würde ich die Frage eher darauf erweitern, wie stark oder zumindest wie relevant alles miteinander verbunden ist.

Hierzu würde ich oft genug sagen: Wenn ein Sack in China umfällt, interessiert mich das hier nicht wirklich.
Auch der beliebte Schmetterlingsflügelschlag, der einen Tsunami o.ä. auslöst, ist allermeistens nicht relevant bzw. für etwas verantwortllich, weil seine Auswirkung dermaßend gering ist, dass er durch andere Einflüsse i.a. neutralisiert (oder notfalls gedämpft) wird.

Kommen wir zu den Zahlen. Sind sie von uns unabhängig? Letztlich auch wieder eine Definitionssache.
Richtig ist natürlich, dass sie bei anderen Lebewesen, gerne auch Aliens genau existieren können wir bei uns. Durch ihre gemeinsame Art der Nutzung kann man sie als von uns unabhängig ansehen.
Andererseits muss es für die Existenz der Zahl(en) erst überhaupt mal einen Abstraktionsprozess eines denkenden Wesens von An-Zahl von Objekten zu Zahl gegeben haben, was man gut als Abhängigkeit ansehen kann. (Und vorher von Sinneseindrücken u.ä. zu "Objekt"...)

Genauso ist das für so vieles in unserer gedanklichen Welt, z.B. auch "Farbe". So kennt sie (fast) jeder und trotzdem ist sie nicht für jeden gleich (z.B. Rot-Grün-Verwechsler, Synästhesie), alleine auch schon, weil wir für uns unsichtbare Frequenzen i.a. keine Farbbezeichnungen haben (warum sollten wir auch...), nur die Frequenz des Lichtes reicht uns dann als Angabe/Begriff; inwiefern man dies als "Farbe" ansieht, möge wieder Definitionssache sein.
Ich habe es einfach repariert.
Och, Mensch... jetzt hast du mir eine virtuelle Flirtmöglichkeit kaputt gemacht ;)

PS: Apropos Zahlen, gerade gelesen und für nett oder interessant befunden:
- Brüche sind zweistöckige Zahlen.
- Bilanz: Unzucht mit Zahlen.
- Rote Zahlen: der kleine Mann wird zahlen müssen. Schwarze Zahlen: der kleine Mann wird nicht kassieren dürfen.
- Können Zahlen sterben? In Kriegsberichten schon.
Zuletzt geändert von Burkart am Sa 23. Jan 2021, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.



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AndreaH
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Sa 23. Jan 2021, 11:23

Ich finde die Denkimpulse von euch sehr interessant und würde gerne auf einzelne Zitate genau eingehen, aber dadurch das mir die Erfahrung in diesem Forum noch fehlt, habe ich mich für den einfachen Weg entschieden und schreibe allgemein.

Wenn wir alles, wirklich alles als verbunden sehen, dann sollte auch das Getrenntsein im Bereich des alles ist miteinander verbunden sein.

Sehen und suchen wir nicht alle ständig nachdem was uns als Wahrheit erscheint?
Und bei dieser Suche und diesem Sehen versuchen wir immer wieder Punkte zu finden um diese Wahrheit für uns selbst zu bestätigen?

Eine meiner persönlichen Erfahrungen war die Geburt meines Sohnes.
Dort habe ich Verbundenheit erfahren. Ich kann es nicht gut in Worte fassen.
Ich versuche es mal,
es war einfach ein "Ist" Zustand den ich da über mehrere Stunden erlebte.
Es war einfach nur das alles sein durfte... wirklich alles. Ich fühlte mich mit allem verbunden und auch alles fühlte sich verbunden miteinander an.

Ich brauch auch noch ein bisschen Zeit um die verschiedenen Denkimpulse auf mich wirken zu lassen... Sehr interessante Sichtweisen....




Burkart
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Sa 23. Jan 2021, 11:33

AndreaH hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 11:23
Wenn wir alles, wirklich alles als verbunden sehen, dann sollte auch das Getrenntsein im Bereich des alles ist miteinander verbunden sein.
So ähnlich vielleicht, wie ein Deckel zu einer Teekanne gehören mag und trotzdem etwas Selbständiges ist.
Sehen und suchen wir nicht alle ständig nachdem was uns als Wahrheit erscheint?
Wir Philosophen schon, bei anderen mag man manchmal seine Zweifel haben, Trump als bestes Beispiel (also bei ihm Macht und Einfluss vor Wahrheit).
Und bei dieser Suche und diesem Sehen versuchen wir immer wieder Punkte zu finden um diese Wahrheit für uns selbst zu bestätigen?
Einerseits oft genug bestätigen, anderseits aber auch mal kritisch hinterfragen (zumindest als Philosoph), um irgendwie weiterzukommen, gerade wenn es mal bei einem hakt.



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Sa 23. Jan 2021, 13:23

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 06:51
Burkart hat geschrieben :
Fr 22. Jan 2021, 20:17
Ich sehe die Verbindung der drei Welten und damit auch gerne im allem im Menschen, der letztlich auch für Dinge wie Zahlen durch deren Definition u.ä. verantwortlich ist.
Der deutsche Mathematiker Peter Scholze, der erst vor einiger Zeit mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde, sieht das anders, er sagt in einem Interview:

"Ich [Peter Scholze] denke tatsächlich, dass die Zahlen unabhängig von uns sind. In welchem Sinne sie „existieren“ ist vielleicht schwer zu sagen, sicherlich nicht als konkrete [physikalische] Objekte unserer Welt. Ich fühle mich aber wie ein Physiker, der die zugrundeliegenden Gesetze der Zahlen erforscht. So wie der Physiker die Welt ergründet, versuche ich einfach, die ganzen Zahlen zu erforschen. [...] Die Zahlen sind Teil von unserer Welt.
Ich nehme an Scholze hat die Fields-Medaille nicht für seine Auffassung zur "Natur der Zahlen" bekommen.

Eine andere Meinung, von einem nicht minder bedeutenden Mathematiker:
.
„Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlenwissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlenreich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlenreich beziehen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Dedekind



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Alethos
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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:23
„Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlenwissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlenreich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlenreich beziehen.“
Das halte ich aus so vielen Gründen für falsch, dass ich gar nicht weiss, wo anfangen mit Gegenargumenten.



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Jörn Budesheim
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Aber das sollten wir hier nicht ausarbeiten, finde ich. Halten Sie einfach fest, dass man sich in diesem Punkt wohl auch irren kann.




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NaWennDuMeinst
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Sa 23. Jan 2021, 16:00

Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:59
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:23
„Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlenwissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlenreich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlenreich beziehen.“
Das halte ich aus so vielen Gründen für falsch, dass ich gar nicht weiss, wo anfangen mit Gegenargumenten.
Vielleicht beschäftigst Du Dich auch mal mit den Gründen, warum das richtig sein könnte?
Also nur so als Anregung. Du kannst bei Dedekind's Ausführungen dazu anfangen.
https://www.amazon.de/Richard-Dedekind- ... yddemsn-21



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Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:59
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:23
„Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlenwissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlenreich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlenreich beziehen.“
Das halte ich aus so vielen Gründen für falsch, dass ich gar nicht weiss, wo anfangen mit Gegenargumenten.
Na, dann fang doch einfach an, gerne im anderen Thread.



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Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 15:13
Aber das sollten wir hier nicht ausarbeiten, finde ich. Halten Sie einfach fest, dass man sich in diesem Punkt wohl auch irren kann.
Warum gleich irren? Vielleicht einfach aneinander vorbeireden, da man von verschiedenen Dingen/Ebenen spricht!?



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Burkart hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 16:08
Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:59
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 13:23
„Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlenwissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlenreich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlenreich beziehen.“
Das halte ich aus so vielen Gründen für falsch, dass ich gar nicht weiss, wo anfangen mit Gegenargumenten.
Na, dann fang doch einfach an, gerne im anderen Thread.
Spielt es eine Rolle, in welchem Thread etwas steht, wenn alles mit allem verbunden ist?

Da haben wir es schon: Die Antwort auf die Frage, ob alles mit allem verbunden ist, lautet: Nein.

Denn bspw. würde deine Erkenntnis nicht mit dem verbunden sein, was in einem anderen Thread steht, wenn du ihn nicht liest...



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Mein Problem bei der Formulierung ist im Wesentlichen das "alles".

Nimmt man das Ganze ein paar Nummern kleiner, dann ist es für uns Erdlinge doch eigentlich eine wichtige Erkenntnis: hier im bewohnbaren Teil unseres Sonnensystems hängt vieles miteinander zusammen, vielleicht mehr als man denkt. Unsere Handys führen zu Kinderarbeit (soweit ich weiß) und Umweltverschmutzung. Unsere ganze Konsumorientierung hat den Planeten an den Rande des Ruin getrieben. Bei den wenigsten Dingen, mit denen wir uns alltäglich umgeben, haben wir ein Gefühl, in welchem komplexen Zusammenhängen (z.b. weltweiten Lieferketten) sie existieren, stattdessen sind sie irgendwie bloß "zuhanden" ...

Die Dinge um uns herum, sind gar nicht um uns herum, sondern sie sind mit uns und wir mit ihnen, es gibt unendlich viele komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten, die wir in der Regel gar nicht durchschauen. So betrachtet, ist das meines Erachtens sehr wichtig, man sollte nur keine Metaphysik draus machen.




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Sa 23. Jan 2021, 18:48

Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 16:52
Denn bspw. würde deine Erkenntnis nicht mit dem verbunden sein, was in einem anderen Thread steht, wenn du ihn nicht liest...
Warum denn nicht? Gedanken die keiner denkt sind ja Deiner Meinung nach auch irgendwie "da" sobald einer über nicht vorhandene Gedanken redet.

Wenn ich sage alles ist verbunden, dann ist es schon deshalb weil "alles ist verbunden" gedacht wird.
Weißte bescheid.

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Sa 23. Jan 2021, 19:01

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 18:48
Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 16:52
Denn bspw. würde deine Erkenntnis nicht mit dem verbunden sein, was in einem anderen Thread steht, wenn du ihn nicht liest...
Warum denn nicht? Gedanken die keiner denkt sind ja Deiner Meinung nach auch irgendwie "da" sobald einer über nicht vorhandene Gedanken redet.

Wenn ich sage alles ist verbunden, dann ist es schon deshalb weil "alles ist verbunden" gedacht wird.
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Natürlich, so ist es. „Alles ist miteinander verbunden“ gibt es als Satz. Es ist wahr, dass es ‚Alles’ in diesem Satz gibt und dass es von ihm heisst, dass es verbunden ist.

Es gilt aber nicht für alles, das es gibt, weil nicht alles ein Satz ist. Ich glaube, jetzt schnallste‘s :)



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Sa 23. Jan 2021, 19:44

AndreaH hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 11:23
Dort habe ich Verbundenheit erfahren. Ich kann es nicht gut in Worte fassen.
Ich habe selbst drei Kinder und sechs Enkel. Außerdem meditiere ich täglich. Ich habe also eine gewisse Vorstellungen, wovon du sprichst. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen schon einmal so ein "ozeanisches Gefühl" erlebt haben. Solche metaphysischen Momente erlebt wohl jeder hin und wieder, ich kenne es, dass ich plötzlich darüber erschrecke, dass es überhaupt etwas gibt. Doch so beeindruckend und wichtig solche Erlebnisse auch sind - dass man es erlebt hat, heißt leider noch nicht, dass es auch so ist, oder?




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AndreaH
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Ich sehe es so,  das " Verbunden sein mit allem"
ist ein "Ist-Zustand"  in dem alles vorhanden ist.
Die Frage stellt sich, wenn wir sehen, alles ist mit allem verbunden. Dann hat alles auf alles auch Auswirkungen. Wie  sieht es dann mit Möglichkeiten aus, die dadurch entstehen können?
Umgekehrt wenn wir sehen, das nicht alles miteinander verbunden ist, wie sieht es dann mit Möglichkeiten aus?  begrenzen wir sie dadurch?




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Sa 23. Jan 2021, 21:36

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 19:44
AndreaH hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 11:23
Dort habe ich Verbundenheit erfahren. Ich kann es nicht gut in Worte fassen.
Ich habe selbst drei Kinder und sechs Enkel. Außerdem meditiere ich täglich. Ich habe also eine gewisse Vorstellungen, wovon du sprichst. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen schon einmal so ein "ozeanisches Gefühl" erlebt haben. Solche metaphysischen Momente erlebt wohl jeder hin und wieder, ich kenne es, dass ich plötzlich darüber erschrecke, dass es überhaupt etwas gibt. Doch so beeindruckend und wichtig solche Erlebnisse auch sind - dass man es erlebt hat, heißt leider noch nicht, dass es auch so ist, oder?
Genau. So wie Berge auch nicht wirklich sprechen, nur weil irgendwer das "fühlt".
.



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Sa 23. Jan 2021, 21:38

Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 19:01
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 18:48
Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 16:52
Denn bspw. würde deine Erkenntnis nicht mit dem verbunden sein, was in einem anderen Thread steht, wenn du ihn nicht liest...
Warum denn nicht? Gedanken die keiner denkt sind ja Deiner Meinung nach auch irgendwie "da" sobald einer über nicht vorhandene Gedanken redet.

Wenn ich sage alles ist verbunden, dann ist es schon deshalb weil "alles ist verbunden" gedacht wird.
Weißte bescheid.

:-D
Natürlich, so ist es. „Alles ist miteinander verbunden“ gibt es als Satz. Es ist wahr, dass es ‚Alles’ in diesem Satz gibt und dass es von ihm heisst, dass es verbunden ist.

Es gilt aber nicht für alles, das es gibt, weil nicht alles ein Satz ist. Ich glaube, jetzt schnallste‘s :)
Wenn es als Satz existiert existiert es ja. Also ist alles mit allem verbunden so lange es Sätze gibt, nö?
Ich glaube so langsam kommst Du dahinter.



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So 24. Jan 2021, 09:57

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 18:48
Alethos hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 16:52
Denn bspw. würde deine Erkenntnis nicht mit dem verbunden sein, was in einem anderen Thread steht, wenn du ihn nicht liest...
Warum denn nicht? Gedanken die keiner denkt sind ja Deiner Meinung nach auch irgendwie "da" sobald einer über nicht vorhandene Gedanken redet.

Wenn ich sage alles ist verbunden, dann ist es schon deshalb weil "alles ist verbunden" gedacht wird.
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:-D
Alsoo.. ich hätte auch einen anderen Thread zum Zitieren nehmen können, alle zusammen wäre natürlich sehr viel, auch wenn ich auf alle bzw. dem Thema als solchen eingehen möchte...
Alsoooo...

Es stellt sich doch sicher die Frage, was man unter "(alles ist) verbunden" verstehen möchte, stellt sich nicht jeder von euch die Frage genauer?
1. Gibt es nur irgendeine ggf. extrem indirekte Verbindung zwischen "Alles Objekt 1" und "Alles Objekt 2", die vielleicht auch nur irgendwie gefühlt wird?
2. Oder gibt es einen direkten Zusammenhang, der irgendeinen konkreten Sinn macht?

Bei "Erkenntnis in anderem Thread" trifft 1. zu, 2. nicht unbedingt entsprechend Alethos.
Ich hoffe, dass die Differenzierung zwischen 1. und 2. u.ä. im Weiteren immer mit beachtet und ggf. benannt wird.

Bei "alle verbunden" fällt mir ein, dass doch (vermutlich) jeder Mensch mit jedem verwandt ist, wenn auch über 100 Ecken notfalls o.ä.
Oder auch dass jeder jeden kennt, natürlich auch nur genauso indirekt (das soll weltweit schon über 7 enge Kontakt-Verbindungen sehr umfassend sein). Wäre dem nicht so, müsste es "Inseln" von völlig abgeschiedenen Menschen geben, die noch nie Kontakt mit anderen hatten, das dürfte in der heutigen Zeit nicht mehr der Fall sein.



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So 24. Jan 2021, 10:16

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 21:36
Genau. So wie Berge auch nicht wirklich sprechen, nur weil irgendwer das "fühlt".
Das auf jeden Fall nicht. Aber es könnte doch sein, dass irgendwer das fühlt, weil es so ist. Und das ist dann wahrscheinlich, wenn man glaubt, dass der Mensch nicht völlig fremd in der Wirklichkeit ist. Kunstwerke sind z.b. ein Bild dafür: sie sprechen einen an und doch weiß man nicht genau, was sie sagen. Dass alle Dinge eine eigene Sprache haben, heißt ja nicht, dass sie alle dieselbe Sprache haben wie wir - sagen wir eine propositionale Sprache.




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Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 24. Jan 2021, 10:16
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 23. Jan 2021, 21:36
Genau. So wie Berge auch nicht wirklich sprechen, nur weil irgendwer das "fühlt".
Das auf jeden Fall nicht. Aber es könnte doch sein, dass irgendwer das fühlt, weil es so ist.
Es könnte dann aber auch sein dass irgendwer fühlt das "alles verbunden ist", weil es so ist.



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