Alethos hat geschrieben : ↑ Fr 25. Jun 2021, 13:12
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Do 24. Jun 2021, 21:57
Ich verstehe nicht wie das gehen soll.
Wenn Du das Sinnfeld wechselst, wechselst Du doch auch den Gegenstand. Eine Feen-Phantasie ist keine Fee.
Auf dein Argument betreffend Nichtüberprüfbarkeit gehe ich vielleicht später gesondert ein. Ich schicke vorweg, dass ich die Überprüfbarkeit für ein notwendiges Kriterium der Falsifikation halte, nicht aber für die Wirklichkeit an sich des Dinges, von welchem wir seine (Nicht-)Existenz postulieren.
Das ist richtig. Postulieren ist aber nicht nur Formallogik, sondern da wird eine
Tatsachenbehauptung aufgestellt.
Nehmen wir an, etwas existiere, so ist das Urteil wahr, wenn dem so ist. Und auch, wenn wir das Gegenteil nie herausfinden können, so bleibt jene Behauptung wahr, die diese Wirklichkeit nie erfassen kann (was natürlich eine aporetische Situation schafft, aber kein logisches Problem darstellt.) Wahr ist das Urteil, welches die Tatsachen richtig wiedergibt (ungeachtet der Tatsache, ob wir es überprüfen können.)
Du ordnest jetzt dem Urteil "Trolle existieren nicht" einen Wahrheitswert zu. Die Behauptung ist wahr.
Auf welcher erkenntnistheoretischen Basis erfolgt diese Zuordnung?
Sicher, wahr ist etwas wenn es wahr ist. Aber das ist tautologisch. Darin steckt kein Erkenntnisgewinn.
Worauf ich aber in Kürze eingehen möchte, ist das oben Zitierte. Du sagst, dass eine Gedankenfee keine Fee sei. Wenn du das aber damit begründest, dass eine Fee diese und jene Krtierien erfüllen müsse (z.B. aus Fleisch und Blut bestehen, im Raum mit anderen Materiedingen fliegen und zaubern können etc.), dann unterstellst du bereits eine Exklusivität des materiellen Wirklichkeitsbegriffs.
Ich unterstelle nichts dergleichen. Ich sage es handelt sich bei "Fee" und "Feen-Phantasie" nicht um die gleichen Gegenstände.
Das erste verlässt unzulässig den Bereich der Imagination, indem ein Gegenstand "Fee" aus dem Hut gezaubert wird. Wo kommt der her?
Es gibt überhaupt keinen Hinweis für einen Gegenstand "Fee." Hinweise haben wir für Feen-Phantasien.
Du sagst ja, mit anderen Worten, daas die Gedankenfee keine echte Fee sei, weil sie so und so sein müsse, um eine echte Fee zu sein.
Nein. Ich sage lediglich dass imaginierte Gegenstände nichts anderes sind als imaginierte Gegenstände die eben auch nur imaginierte Eigenschaften haben.
Die Eigenschaften können wir uns ja imaginieren wie wir wollen. Nur wir können diese imaginierten Eigenschaften nicht einfach aus der Ebene der Imagination herausheben. Das wäre ein Fehler.
Feen haben keine Eigenschaften, weil es keinen Gegenstand Fee gibt, bzw wir über einen solchen gar nichts aussagen können.
Es gibt einen Gegenstand Fee-Phantasie, und der hat auch keine Eigenschaften, sondern imaginierte Eigenschaften.
Oder nochmal anders. Wenn wir über Feen-Phantasien sprechen müssen wir auf der Ebene der Imagination bleiben.
Die Aussage einer allumfassenden Nicht-Existenz von Feen verlässt aber (mit ihrem Urteil) die Ebene der Imagination. Sie ordnet einer Phantasie reale Eigenschaften zu (existiert nicht). Da halte ich für unzulässig. Gegenstände der Imagination haben keine realen Eigenschaften, sondern nur imaginierte.
Das gilt aber für alle Dinge: Wodurch wollten wir denn begründen, dass nur Materietische echte Tische seien und gemalte nicht?
Dein Materieargument hat nichts mit meinem Argument zu tun. Es ist das alte Schema das Du reflexartig hochfährst um den Hoheitsanspruich von materialistischen Welterklärungen abzuwehren.
Hier geht es aber um was anderes.
Der Referenzpunkt des Tischseins (als Materieding, Gedankending oder Gegenstand der Rede etc.) ist nicht gebunden an die Materialität, sondern lediglich an den Begriff, also ein Abstraktum. Tischsein ergibt sich aus der Wirklichkeit der wesentlichen Eigenschaften des Tischgegenstandes, und diese Wesentlichkeit beinhaltet nur die Information zur Konkretisierung des Tischseins, nicht aber die buchstäbliche Materialisation des Tisches als räumliches Holzding.
Dann kann ich bei einem Holztisch das Holz weglassen und der wäre immer noch ein Tisch auf dem ich etwas abstellen kann?
Wirklich? "Abstellen" ist Teil des Begriffes Tisch (Das ist ja der Sinn eines Tisches). Du kannst die Materie also nicht einfach abziehen und meinen das wäre dann immer noch ein Tisch.
Das ist aber ein anderes Thema. Darum geht's mir gerade nicht.
Zu sagen also, die Fee sei wirkliche Fee nur in dieser und jener Form, bedeutete eine nominalistische Privilegierung einer Fee-Erscheinungsform.
Ich weiß nicht was Du von mir willst. Ich sage sowas gar nicht. ich sage eine Feen-Phantasie ist keine Fee sondern eben eine Feen-Phantasie.
Ai ist A und A ist nicht B. Das sage ich. Du kannst nicht einfach sagen ein Gedanke an eine Fee sei eine Fee. Du hebst damit unzulässig den Gegenstand aus seinem Gegenstandsbereich, machst aus einer Imagination etwas das über Imagination hinausgeht.