Wenn an der Tafel drei Quadrate sind (die Gabriel unter Videobewachung ) angemalt hat und jemand sagt, ich sehe dort vier Quadrate, dann ist das falsch. So sagte es auch Gabriel. Allerdings hatte er keine Begründung an der Stelle geliefert, warum das falsch sei. Es sei eben einfach falsch. Lassen wir diesen Vaux pas mal so stehen.. Wenn wir jetzt nachzählen, wieviele Moleküle dort an die Tafel gezeichnet wurden, denn das können wir ja angeblich alles mit unseren Wissenschaften, und jemand sagt nun: Also in meinem real existierenden Sinnfeld erscheinen aber nicht 83642876342 Moleküle sondern 8364287634. Dann irrt er sich also? Nein.. er irrt sich nicht, weil das nämlich überhaupt nichts mit Realität zu tun hat. Zumindest nicht mit der Realität, sich mir zeigt. Denn ein vierter könnte nun auch sagen: Mir erscheint ein Sinnfeld, in dem Atome grün sind. Noch einer könnte sagen: Meine sind blau. Usw. usw. usw.Alethos hat geschrieben : ↑Sa 13. Feb 2021, 11:02„Menschen, die einen Sinnbezug haben“ - das hat wirklich wenig bis nichts mit dem zu tun, was die Sinnfeldontologie sagt.
Wenn wir an eine Tafel schauen, auf der mit Kreide gezeichnet 3 Quadrate stehen, da sind da nicht „so und so viele Gegenstände“, weil wir einen Sinnbezug machen, sondern weil da wirklich so und so viele Gegenstände sind. Objektiv und durch sie selbst.
Wenn wir fragen: „Wie viele Quadrate gibt es dort“ und die Antwort lautet: „Drei!“ dann ist das ja nicht deshalb richtig, weil jemand weiss, was Quadrate sind und einen entsprechenden Sinnbezug macht auf Quadrate, sondern weil da tatsächlich drei Quadrate stehen. Wenn jemand uns fragt, wie viele Atome es dort gibt, dann gibt es sie dort nicht, weil jemand weiss, dass Kreide aus Atomen besteht, sondern weil sie aus Atomen besteht, können wir überhaupt danach fragen, wie viele es dort gibt.
Wenn jemand auf dieselbe Frage antwortete „1.5 Gramm“, weil er den Kreidestaub in Gewichtseinheiten ausgedrückt meint, dann hat er ja nicht etwas per se Falsches gesagt, weil es dort ja auch Kreidestaub gibt, sondern er hat sich lediglich nicht korrekt auf den realen und objektiven Sinn bezogen, in denen sich diese Gegenstände als Quadrate zeigen. Sofern dort 1.5 Gramm Kreidestaub vorkommen, hat er sogar etwas Wahres gesagt. Wenn die Antwort lautet: 300 Millionen, dann ist auch das nicht grundsätzlich wahr, sondern nur insofern, er die Anzahl Kreidepartikel tatsächlich korrekt wiedergibt. Er hat einfach nicht eine Aussage über Quadrate gemacht, sondern über Kreidestaub in Form von Partikeln, von Gewichtseinheiten oder Atomen. Alles aber ist dort an der Tafel real vorkommend und bilden Tatsachen, auf die sich Aussagen beziehen und wahre sind, sofern sie das korrekt wiedergeben, was dort steht.
Wenn wir uns fragen: „Ist das Haus 2 oder 20 Meter hoch?“ und wir nicht angeben, an welchem Gegenstand wir messen sollen, dann können wir das einfach nicht beantworten, weil wir gar nicht wissen, welche Objektivität des Hauses wir befragen sollen, aus der sich objektiv ergibt „2 und 20 Meter“. Wenn wir den Gegenstand „Haus aus Ziegelsteinen im raumzeitlichen Feld“ meinen, dann ergibt sich die Höhe durch diesen Gegenstand. Wenn wir den Gegenstand „Haus in der Lüge“ meinen, dann ergibt sich an diesem Gegenstand die wirkliche Höhe - wirklich im Sinne der Wirklichkeit des Gegenstands der Lüge. In beiden Fällen aber haben wir es mit einem einzigen logischen Subjekt zu tun: „dieses Haus“ - welches in der Wirklichkeit der Lüge diese Eigenschaft und in der raumzeitlichen Wirklichkeit diese Eigenschaft hat. Beides ist real, nicht obwohl die Behauptung in der Lüge real ist, sondern gerade deswegen, weil das Haus in der Lüge real 2 Meter ist, ist es wahr, dass wir uns schwer verletzen werden, wenn wir ihr Glauben schenken und vom Dach des Hauses im raumzeitlichen Feld springen.
Weil die Lüge etwas über etwas behauptet, das sich nicht so darstellt.
Das alles ist - aber es ist nichts Seiendes. Es ist nicht real. Auch wenn Gabriel das anders versteht - es ändert nichts daran. Was nicht heißt, dass es keine Moleküle gibt oder Atome. Dazu habe ich bereits anderen Ortes alles gesagt.