Was ist Natur?
- Jörn Budesheim
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Meine Metapher schließt an verschiedene andere Metaphern an, z.B. dass wir eigentlich in einem kalten, leeren Universum leben, das normativ stumm bleibt. Ein anderes Bild spricht von anonymen Naturkräften. Auf diese und ähnliche Bilder beziehe ich mich. Die Natur ist also in meiner Vorstellung der Teil der Wirklichkeit, der nicht kalt, leer und stumm ist. Der Teil, der nicht nur an sich, sondern auch für sich und für andere ist. Wo die Dinge miteinander im Gespräch sind und wo es irgendwann normative Ansprüche geben kann für die, die sie hören können.
In meiner Vorstellung ist die Natur alles. Auch die Stille des Vakuums.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 1. Sep 2023, 16:48Meine Metapher schließt an verschiedene andere Metaphern an, z.B. dass wir eigentlich in einem kalten, leeren Universum leben, das normativ stumm bleibt. Eine anderes Bild spricht von anonymen Naturkräften. Auf diese und ähnliche Bilder beziehe ich mich. Die Natur ist also in meiner Vorstellung der Teil der Wirklichkeit, der nicht kalt, leer und stumm ist. Der Teil, der nicht nur an sich, sondern auch für sich und für andere ist. Wo die Dinge miteinander im Gespräch sind und wo es irgendwann normative Ansprüche geben kann für die, die sie hören können.
Gemäß unserer Sprachvereinbarungen soll man zwar menschengemachte Sachen, wie etwa den Eiffelturm, nicht der Natur zuschreiben. Aber auch der Eiffelturm ist meiner philosophischen Ansicht nach letztendlich genauso natürlich wie ein Termitenbau. Den Kulturbegriff als Abgrenzung von der Natur halte ich bestenfalls für nützlich in Gesprächen über Landschaftsgärtnerei. Darüberhinaus ist er sinnlos, weil er vom Naturbegriff verschlungen wird. Was ist der Mensch, dass er sich abgrenzen mag? -- Das All ist alles, meine ich.
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Für mich ist die Wirklichkeit vielfältig und bunt. Das ist meine wichtigste philosophische Einstellung. Das schließt für mich alle metaphysischen Systeme aus. Metaphysisch ist in dieser Diktion jedes System, das in irgendeiner Form behauptet: "Alles ist x". Oder um mit Markus Gabriel zu sprechen: Die Welt gibt es nicht :)
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Die Frage kann ich leider nicht beantworten, weil ich sie nicht verstehe.
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Das wäre eine klassische Definition: Natur ist das, was sich selbst schafft, im Gegensatz zu dem, was wir schaffen. Meinem Gefühl nach ist diese Definition von der lebendigen Natur inspiriert, und das kommt meiner Vorstellung nahe, die sicherlich noch nicht ausgearbeitet ist.
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Ich ahne jetzt, was du meinst. Es ist einfach eine Frage der Logik. Wenn die Wirklichkeit vielfältig ist, kann kein Satz der Form "alles ist x" wahr sein, das schließt sich einfach aus, denn das ist das Gegenteil von Vielfalt.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 1. Sep 2023, 19:17Die Frage kann ich leider nicht beantworten, weil ich sie nicht verstehe.
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Ich für meinen Teil würde hier unseren Sprachvereinbarungen mehr Bedeutung zumessen, als du es tust. Den Eiffelturm der Natur hinzuzurechnen, finde ich sehr kontraintuitiv.
Mein Satz mag wie "alles ist x" klingen, also wie ein synthetisches Urteil. Das habe ich aber nicht als solches gemeint, sondern ich habe gesagt, mit welchem Namen ich meine Vorstellung von allem bezeichne. Nämlich mit dem Namen Natur. -- Ich kann der Gesamtheit aller in meiner Haut steckenden Dinge den Namen Quk geben. Dieser Vorgang wird meines Erachtens die Vielfalt in meinem Hautsack nicht auslöschen.
Gibt es innerhalb Deiner These Sätze in der Form "alles ist x"?
Gibt es innerhalb Deiner These Sätze in der Form "alles ist x"?
Kontraintuitiv bezüglich unserer Sprachvereinbarung, notwendig aber in der Erläuterung meiner diesbezüglichen philosophischen Ansicht, denke ich, die direkt nach dem zitierten Ausschnitt folgte :-)Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 1. Sep 2023, 20:09Ich für meinen Teil würde hier unseren Sprachvereinbarungen mehr Bedeutung zumessen, als du es tust. Den Eiffelturm der Natur hinzuzurechnen, finde ich sehr kontraintuitiv.
Ist der Termitenbau ausschließlich natürlich und der Eiffelturm ausschließlich kultürlich?
Wenn ja, für welche Art von Fachgespräch dient diese verbale Unterscheidung?
Zuletzt geändert von Quk am Fr 1. Sep 2023, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Nein, das kommt für mich nicht in Frage. Die Realität ist maximale Vielfalt.
Aber das ist für das Thema vermutlich nur ein Nebenschauplatz, denn ich will ja wissen, was Natur ist.
Und dabei würde ich unsere Sprachkonventionen nicht ausklammern, sondern im Gegenteil von ihnen ausgehen. Wir haben unseren Naturbegriff auf diesem Planeten, hier in unserer Lebenswirklichkeit gewonnen.
Mit der zunehmenden Erforschung der Wirklichkeit durch die verschiedenen Naturwissenschaften haben wir diesen Begriff vielleicht irgendwohin mitgenommen, wo er nicht mehr passt, weil wir den Glücksfall Leben wahrscheinlich nicht überall im Universum finden.