Mo 30. Okt 2023, 12:52
Ich sehe darin keinen Widerspruch. Ich gehe von einer simplen Tatsache aus. Flüsse existieren in Raum und Zeit. Sie sind 4D. Das nehme ich ernst. Das ist im Prinzip schon alles. Dass etwas mit sich selbst identisch ist, kann nie in Widerspruch dazu stehen, dass es in der Zeit existiert, denn Selbigkeit ist einfach die Relation, die etwas zu sich selbst hat. Und wenn es in der Zeit existiert, dann besteht natürlich auch die Selbstbeziehung über die Zeit hinweg, es gibt da kein Zweites, wovon es abweichen könnte. Das ist auch keine empirische Erkenntnis, sondern eine triviale, logische Tatsache, finde ich.
Wenn ich aber eine Scheibe der Zeitwurst (t₅) mit einer anderen (!) Scheibe derselben Zeitwurst vergleiche, dann sind diese trivialerweise (t₂₇) nicht unbedingt identisch. Verschiedene Scheiben der Zeitwurst können verschieden sein, aber daraus folgt nicht, dass die Zeitwurst nicht mit sich selbst identisch ist und auch nicht, dass sie jeweiligen Scheiben keine Scheiben der Zeitwurst sind. Es ist unbegründet, eine Zeitscheibe (t₂₇) für das Ganze (t₁ t₂ t₃ t₄ t₅ t₆ t₇ t₈ t₉ t₁₀ t₁₁ t₁₂ t₁₃ t₁₄ t₁₅ t₁₆ t₁₇ t₁₈ t₁₉ t₂₀ t₂₁ t₂₂ t₂₃ t₂₄ t₂₅ t₂₆ t₂₇ t₂₈ t₂₉ t₃₀ ...) zu nehmen. Und diesen Fehler macht man, nach meiner Ansicht, wenn man behauptet, man könne nicht zweimal in denselben Fluss steigen.
(Übrigens ist die Aussage auch in sich falsch, denn wer glaubt, dass sie wahr ist, muss eigentlich glauben, dass man nicht einmal einmal in denselben Fluss steigen kann).