Zuschauer oder leben?

Aspekte metaphysischer Systementwürfe und der Ontologie als einer Grunddisziplin der theoretischen Philosophie können hier diskutiert werden.
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AufDerSonne
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Di 21. Nov 2023, 19:19

Das Problem ist. Der Mensch ist beides. Egoist und Herdentier. Zuerst sollte man abklären, in welchem Sinn ein Mensch Egoist ist und welchem Sinn Herdentier. Das heißt, welche Entscheidungen kann ich nur als Individuum treffen und bei welchen muss ich die anderen Menschen miteinbeziehen. Das wiederum wird auf die konkrete Situation ankommen. Also wir müssten ein Beispiel haben.
"Die Natur hat dich mit den anderen Menschen nicht so fest in einen
gemeinsamen Teig vermengt, dass du dich nicht abgrenzen und nicht zum Bewusstsein deines
freien Wesens gelangen könntest.
Du selbst kannst, unabhängig von den anderen und ohne
dass sie von dir wissen, das göttliche Prinzip in dir wecken, ohne dass du dich in den
Wissenschaften und Künsten hervortust; bedenke, dass zum Glück es sehr wenig braucht.
Niemand auf der Welt kann dich hindern, ein freier Mensch zu werden, der ehrlich ist, der
seinem Nächsten hilft und über sich die Macht Gottes anerkennt.“ (Anton Čechov und Mark Aurel)
Das umschreibt mein Gefühl von Freiheit nicht schlecht. Bei der äußeren Freiheit kann man vielleicht nicht viel tun. Ein Mensch kann nicht die ganze Gesellschaft ändern. Aber die innere Freiheit kann man sich erarbeiten.



Ohne Gehirn kein Geist!

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AufDerSonne
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Mo 27. Nov 2023, 22:01

Ich mache mal hier in meinem Thread weiter, wo es ja auch um das Leben geht. Ihr kennt das ja. Ich muss mich manchmal meinen eigenen Gedanken widmen. Die wohl oft etwas skurril sind.

Kürzlich habe ich gelesen, dass es zum Glück sehr wenig braucht. Da habe ich mich gefragt, ob denn ein Haus, Nahrung, Kleider und alles, was es zum Leben braucht und damit auch zum Glück, wenig sei? Wieso werden immer die Voraussetzungen, dass wir überhaupt einigermaßen vernünftig leben können, vergessen? Es kann für ein glückliches Leben nicht wenig brauchen. Im Gegenteil, es braucht viel. Ich gebe zu, dass man diese Dinge im Normalfall einfach so hat, von der Natur zur Verfügung gestellt. Aber da sind doch viele Menschen viel am Arbeiten, damit man diese lebensnotwendige Dinge auch hat. Ist das ein seltsamer Gedanke? Also wenn man daran denkt, was es zum Überleben alles braucht?

Der wichtige Teil ist, dass man das alles in Normalfall auch hat. Damit muss man umgehen können, dass man alles einfach so hat. Viele Menschen sehen dann keinen Sinn mehr im Leben. Aber erst wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, kann man wirklich wertvolle Arbeit leisten. Nur muss dann der Antrieb aus eigener Kraft kommen und man verlässt sich darauf, dass der Rest schon gut kommt. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass nicht für alle Menschen auf der Welt die lebensnotwendigen Dinge erfüllt sind. Allerdings halte ich nichts von Bildern von hungernden Menschen, die unser Mitleid erregen sollen. Das ist mir zu einfach.

Man kann sich nicht den Sinn für das eigene Leben geben, aber man kann arbeiten. Etwas Neues schaffen. Das ist dann der Sinn des Lebens, wenigstens der wichtigste Teil. Die Aussage, dass man sich den Sinn für das Leben selbst geben kann, halte ich für Unsinn. Es sei denn, man meint, durch eigene harte Arbeit.

Die erste wichtige Einsicht in der Philosophie ist die, dass Materie existiert. Natürlich existieren noch andere Sachen, mehr geistige wie Gerechtigkeit und so weiter. Aber bei der Materie können wir uns absolut sicher sein, während bei allem anderen ein gewisser Zweifel besteht. Vor allem sind andere Begriffe von der Definition abhängig, was jeder darunter versteht. Aber mein Tisch etwa, ist für alle genau gleich da. Man kann ihn nicht anders definieren als er ist. Also was ich sagen will. Materielle Gegenstände haben einfach einen höheren Grad an Sicherheit der Existenz als alles andere. Wir bauen auf gutem Grund, wenn wir an die Existenz der Materie glauben.
Für den normalen Menschen ist das ja banal. Ja klar, mein Tisch existiert. Wer sollte daran zweifeln? Aber kaum redet man über etwas anderes, verschwindet diese Überzeugung schnell. Man nennt solche Menschen Idealisten. Sie glauben, die Materie sei irgend etwas geistiges. Also wenn es hart auf hart kommt.

Aber eigentlich bringt diese Einsicht, dass materielle Gegenstände existieren, nicht viel. Wir kämpfen ja im Alltag mehr mit sozialen und politischen Problemen. Die Materie nimmt man als gegeben an und kümmert sich zu recht um anderes. Ums Geld verdienen etwa. Denn es gibt auch die Handlung, das Verändern von Materie. Die Menschen können Materie bewegen, mit ihr arbeiten.



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AufDerSonne
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Sa 2. Dez 2023, 21:11

Alte Muster

Unser Körper gewöhnt sich gerne an Muster, also Verhaltensmuster, die man dann oft nur schwer wieder wegbringt. Bei den guten ist das ja kein Problem, aber bei den schlechten schon.

Sonst bin ich gerade am Python programmieren.
Was macht ihr so?



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