Ja, der Satz hat natürlich Geltung, insofern er performiert wird und auf etwas verweist, das der Fall ist. Das der Fall Sein dessen, was im Satz, generell in Sprache, thematisch wird, bürgt sozusagen für die behauptete Wahrheit, insofern auf die Tatsache verwiesen wird, die sich ausserhalb des Satzes überprüfen lässt.EberhardWesche hat geschrieben : ↑Mi 7. Feb 2018, 11:16Mein Beispielsatz "Der Vogel sitzt im Käfig" ist ein kontextabhängiger Satz, der ergänzt werden muss. Zum Beispiel so:
"Evas Wellensittich sitzt jetzt am 08.02.2018 um 11:23 Uhr in Evas Käfig". Es ist eine deskriptive Aussage, die intersubjektive und zeitunabhängige Geltung beansprucht.
Der Satz gilt, denn das, was er ist, ist er vollumfänglich Er ist in sich wahr. Aber so präzise er die Tatsachen auch ausformuliert, die er beschreibt, setzt er doch jenseits seiner selbst keine Wahrheit. Man kann von einem Satz nicht sagen, er trage eine Wahrheit in sich, die er kraft seiner selbst herstelle, die nicht diejenige ist, durch die er überhaupt ein Satz ist.
Ich denke, mehr noch, dass die Wahrheit jenseits des Satzes für den Satz immer unerreichbar bleibt. Nicht, dass Sprache kein vorzügliches Mittel der Welterschliessung wäre, das ist sie, aber die Gedanken an die Welt und die Dinge in ihr eröffnen die Welt und die Dinge in ihr.