Zufall/Kontingenz/Arbitrarität/Chance
- Jörn Budesheim
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Vor einigen Jahren hab ich im Zusammenhang mit einer Ausstellung von Marcel Broodthaers in der Kunsthalle in Kassel einige Gedichte von Stéphane Mallarmé gelesen. Dort tauchten wiederholt Würfelwürfe auf und Zufall spielte eine große Rolle. ("Jeder Gedanke ist ein Würfelwurf") Nun ist ein Gedicht weder ein Besinnungsaufsatz noch eine strikte philosophische Erörterung. Mallarmé hat den Begriff natürlich nie "definiert", sondern seine Bedeutungsvielfalt vielleicht sogar bewusst eingesetzt. Im Zusammenhang mit dieser Beschäftigung sind eine Reihe von Zeichnungen entstanden.
Hier ist ein Beispiel:
Welche Bedeutungsnuancen hat der Begriff "Zufall"? Wie hängen diese zusammen - wenn sie denn zusammenhängen. Welche Rolle spielt der Zufall im Leben? Das sind Fragen, die man hier erörtern könnte ...
Hier ist ein Beispiel:
Welche Bedeutungsnuancen hat der Begriff "Zufall"? Wie hängen diese zusammen - wenn sie denn zusammenhängen. Welche Rolle spielt der Zufall im Leben? Das sind Fragen, die man hier erörtern könnte ...
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Dass alle Varianten womöglich einen Gegenbegriff haben, heißt aber nicht zugleich, dass sie sich nicht unterscheiden, oder? Der Zufall, den unsere Existenz darstellt, ist sicher ein anderer als der Zufall, dass ein X so aussieht und nicht so: U.
Ist das ein Zufall oder sieht das X notwendig so aus, wie es aussieht? Würden wir es noch als X erkennen, wenn es so U aussieht?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 10. Nov 2017, 18:35... der Zufall, dass ein X so aussieht und nicht so: U.
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Das das X so aussieht wie es aussieht, ist nicht einfach ein Zufall, schätze ich. Vermutlich gibt es interessante Forschungen über die Genese der Zeichen. Zudem wäre es erstaunlich, wenn Xe so verfasst wäre, dass das Zeichnen der Xe ungefähr eine Stunden Handarbeit in Anspruch nehmen würde. Also kein schierer Zufall :-) Aber ich will dir kein X für ein U vormachen: arbiträr ist das Zeichen natürlich dennoch.
Und bevor ich es vergesse: Dadurch, dass du mein Zitat durchgeschnitten hast, ist folgendes nicht klar geworden: Der Zufall, den unsere Existenz darstellt, ist doch vielleicht von einer anderen Art als der Zufall, dass die Buchstaben eben so aussehen wie sie aussehen, oder?
Und bevor ich es vergesse: Dadurch, dass du mein Zitat durchgeschnitten hast, ist folgendes nicht klar geworden: Der Zufall, den unsere Existenz darstellt, ist doch vielleicht von einer anderen Art als der Zufall, dass die Buchstaben eben so aussehen wie sie aussehen, oder?
Beides lässt sich darauf reduzieren, dass es nicht notwendig ist.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 10. Nov 2017, 19:27
Und bevor ich es vergesse: Dadurch, dass du mein Zitat durchgeschnitten hast, ist folgendes nicht klar geworden: Der Zufall, den unsere Existenz darstellt, ist doch vielleicht von einer anderen Art als der Zufall, dass die Buchstaben eben so aussehen wie sie aussehen, oder?
Wir hätten zweifelsfrei auch nicht entstehen können.
Die Buchstaben hätten auch völlig anders aussehen können.
Die Begriffe Zufall und Würfel passen ganz gut zusammen, auch in ihrer dynamis, wenn man so will. Würfel kommt die Eigenheit zu zu fallen resp. fallengelassen zu werden. Würfel fallen. Sie ‚zufallen‘.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 10. Nov 2017, 08:37Welche Bedeutungsnuancen hat der Begriff "Zufall"? Wie hängen diese zusammen - wenn sie denn zusammenhängen. Welche Rolle spielt der Zufall im Leben? Das sind Fragen, die man hier erörtern könnte ...
Es gibt vermutlich eine Vielzahl von Unterscheidungen und Finessen zwischen den verschiedenen Fällen von Zufall. Es ist ja wohl ein eher kleiner Zufall, dass ich hier eine Antwort schreibe, weil ich mich ja hier im Forum bewege und interessiert mitlese und mich regelmässig mitteile. Es ist aber vermutlich ein grösserer Zufall, dass ich überhaupt in diesem Forum schreibe, denn ich könnte es auch gar nie gefunden haben. Aber es ist wohl für einen Goldsucher eher ein kleiner Zufall, wenn er Gold findet, weil er danach sucht als für den Anderen, der nur findet und nicht gesucht hat. Letzterer ist sozusagen nur ein Zufallsfinder, der andere ein gesucht habender Zufallsfinder.
Es gibt in diesen Beispielen anscheindend einen Zusammenhang zwischen Intentionalität und der Zufälligkeit des Zufalls? Der Zufall wird durch beeinflussbare Umstände begünstigt. Dass jemand einen Sechser im Lotto hat, stellt einen überhaupt kleinen Zufall dar, dass er gewinnt ohne zu spielen, das wäre aber ein sehr grosser Zufall
Vielleicht steckt im Wort Zufall auch ein Hinweis auf die phänomenologische Provenienz: Etwas fällt uns zu. Überhaupt scheint alles nur für Subjekte zufällig zu sein. Wir können Objekte zwar nicht befragen, z.B. die Würfel nicht, was sie vom Zufall halten, ihnen fällt ja auch nichts zu.
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Ja, ich meine dieser Zusammenhang besteht. Die fallenden Würfel sind auch etwas, was man aus der Hand gegeben hat. Gelegentlich macht man so etwas, um eine gewisse Unparteilichkeit zu garantieren. Man möchte, dass das Ergebnis nicht aus Gründen geschah, sondern absichtslos, "sinnlos", zufällig. Z.b., wenn entschieden werden muss, welcher Spieler den ersten Zug macht.
Ein solcher Losentscheid ist offensichtlich etwas ganz anderes, als eine Entscheidung aus Gründen. Eine Entscheidung aus Gründen kann zwar oftmals ebenso wie ein Würfel- oder Münzwurf so oder so ausfallen, sie ist also nicht notwendig, aber sie ist nicht einfach willkürlich. Die Gründe für etwas mögen nicht notwendig gewesen sein, daraus folgt nicht, dass sie willkürlich waren. Kontingenz und Arbitrarität (Willkür) sollte man daher nicht (wie Segler vorschlägt) gleichsetzen (oder aufeinander reduzieren), denn nicht alles was nicht notwendig ist, entspringt der Willkür.
Wobei ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob man Arbitrarität und Willkür in jeden Fall gleichsetzen kann...
Ja, wir haben es mit einem weiten Feld zu tun, in das vieles hinein spielen kann: Zufall, Willkür, Beliebigkeit, Unvorhersehbarkeit, Absichtslosigkeit, Fügung, Schicksal, Unbestimmtheit, Konventionalität, Unwahrscheinlichkeit, Unerwartbarkeit, etwas aus der Hand geben, Offenheit, ...Es gibt vermutlich eine Vielzahl von Unterscheidungen und Finessen zwischen den verschiedenen Fällen von Zufall.
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Wobei Absichtslosigkeit nur in diesem (Würfel)Fall auf "Sinnlosigkeit" hinauslaufen soll. Beim automatischen Schreiben z.b. ist man nicht grundsätzlich einfach auf Sinnlosigkeit aus, sondern man erhofft sich ggf. den Zugriff auf "tieferliegende" oder anders geartete Sinnschichten ...
Was diese Begriffe alles bedeuten und bedeuten können, sollten wir entwickeln, denn ich sehe wohl eine gewisse Verwandtschaft: Sie alle berühren den Begriff des Zufalls in einer je anderen Weise. Aber dennoch meinen sie für sich genommen etwas anderes, finde ich.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 11. Nov 2017, 06:29wir haben es mit einem weiten Feld zu tun, in das vieles hinein spielen kann: Zufall, Willkür, Beliebigkeit, Unvorhersehbarkeit, Absichtslosigkeit, Fügung, Schicksal, Unbestimmtheit, Konventionalität, Unwahrscheinlichkeit, Unerwartbarkeit, etwas aus der Hand geben, Offenheit, ...
Fangen wir vielleicht mit dem schwierigen Begriff der Arbitrarität an. Vom Spanischen her denkend, ist mir das Wort el árbitro geläufig. Der árbitro ist der Schiedsrichter z.B. in einem Spiel. Er entscheidet eine Situation als Unparteischer in Funktion eines Krisenmanagers. Er teilt die Welt sozusagen in Richtigkeit und Falschheit ein, aber tut es ja nur zu einem gewissen Grad willkürlich. Er befolgt selbst Regeln. Diese Regeln wiederum wachsen ja nicht an den Bäumen, sondern verfolgen einen gewissen Sinn, nämlich ein faires Spiel. Fairness bedeutet hier Rationalität, d.h. dass sie einer gewissen Logik folgen. Sie sind nicht zufällig die, die sie sind, sondern auf den Zweck des Spiels hin ausgerabeitete, mithin werden sie nicht gänzlich willkürlich gesetzt. Arbitrarität und Willkür verstehe ich deshalb nicht als Synonyme.
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Das habe ich nicht vorgeschlagen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 11. Nov 2017, 06:29Kontingenz und Arbitrarität (Willkür) sollte man daher nicht (wie Segler vorschlägt) gleichsetzen (oder aufeinander reduzieren), denn nicht alles was nicht notwendig ist, entspringt der Willkür.
Ich sage, dass alles Zufällige auf Nicht-Notwendigkeit reduziert werden kann. Damit ist nicht gesagt, dass Zufall und Nicht-Notwendigkeit identisch sind. Es gibt andere Arten der Nicht-Notwendigkeit.
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Dann verstehe ich leider nicht, was du meinst :-(
Insbesondere ist mir nicht klar, was du damit meinst in Bezug auf die offensichtlichen Unterschiede, die ich heraus gearbeitet habe.
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Ich bin ja bei etymologischen Herleitungen (nicht grundsätzlich aber) tendenziell eher skeptisch. Es gibt aber tatsächlich ein Wort, was (bisher) weder zu meinem aktiven noch passiven Wortschatz zählte, das da irgendwie (ich weiß noch nicht genau wie) zu deiner Idee passen könnte: "arbitrieren" heißt nach gutdünken entscheiden. Amazing.
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Nauplios hat geschrieben : ↑Sa 11. Nov 2017, 18:39Proust über den Zufall:
Aber da das, woran ich mich dann erinnern würde, mir ausschließlich durch meine willentliche Erinnerung, die Erinnerung des Verstandes, zur Verfügung gestellt werden würde, und da die Auskünfte, die diese über die Vergangenheit liefert, nichts von ihr bewahren, hätte ich auch niemals Lust verspürt, mich auf diesen Rest von Combray zu besinnen. All das war gänzlich tot für mich.
Tot für immer? Schon möglich.
Es steckt viel Zufall in alledem, und ein zweiter Zufall, unser Tod, erlaubt uns oft nicht, die Gaben des ersten lange zu genießen.
...
Nicht anders ist es mit unserer Vergangenheit. Es ist verlorene Liebesmüh, dass wir versuchen, sie zu beschwören, alle Anstrengungen unseres Verstandes sind vergeblich. Sie ist jenseits seines Machtbereichs und seiner Fassungskraft verborgen, in irgendeinem Gegenstand (oder der Empfindung, die dieser Gegenstand in uns auslöst), von dem wir es gar nicht vermuten. Bei diesem Gegenstand hängt es nur vom Zufall ab, ob wir ihm vor unserem Tod begegnen, oder ob wir ihm niemals begegnen werden. (I, 66f)
Unauffällig: "beschwören" - darin steckt ebenso ein ritualisiertes Vorgehen. Man beschwört die Vergangenheit wie etwas Mysteriöses, um Einlass in dieses Reich des Dunklen, Ungefähren, Unsicheren zu gelangen. Ein Acheron ("Tot für immer?") muß überquert werden. Dem Verstand fehlt hier die Lizenz, Ermittlungen anzustellen, denn die Vergangenheit ist "jenseits seines Machtbereichs". Es bedarf des doppelten Zufalls: ein Gegenstand (oder die Empfindung daran) schließt das Reich des Unverfügbaren auf, im Falle Marcels die "petite Madeleine", welche die versunkene Welt wie Atlantis wieder vor dem geistigen Augen erstehen läßt. Und der Tod muß die Gnade ausreichender Verspätung gewähren, damit der Erlebensfall des ersten Zufalls eintritt. Gleichsam eine Fahrt über den Acheron mit Rückschein. Prousts große Sorge galt bekanntlich dem zweiten Zufall, sein Werk nicht mehr beenden zu können. Der Tod gewährte die Frist. Und die Recherche konnte beendet werden. Auf der Zielgeraden des Lebens wird die Zeit immer mehr zur Frist. Vielleicht ist es ein Trost für den Menschen, daß sein Dasein ihm den Zufall der Proust´schen Lindenblüten gewährt - womöglich sein einziger Trost.
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 11. Nov 2017, 18:57Ich bin ja bei etymologischen Herleitungen (nicht grundsätzlich aber) tendenziell eher skeptisch. Es gibt aber tatsächlich ein Wort, was (bisher) weder zu meinem aktiven noch passiven Wortschatz zählte, das da irgendwie (ich weiß noch nicht genau wie) zu deiner Idee passen könnte: "arbitrieren" heißt nach gutdünken entscheiden. Amazing.
Nach Gutdünken zu entscheiden, könnte das umschreiben, was ein Schiedsrichter macht. Aber ein Herrscher, der willkürlich entscheidet, entscheidet ja auch nach Gutdünken. Der Unterschied ist, dass letzterer keine Regeln beachtet, der Schiedsrichter schon.
Dass die Würfel so fallen, wie sie fallen, ist aber in einem umfassenderen Sinn frei von Einfluss. Der Zufall entscheidet quasi allein über das Resultat der gewürfelten Würfelzahlen. Das Resultat ist aber nicht ein beliebiges. Beliebig heisst ja wiederum etwas anderes, z.B. ‚es beliebt so zu sein, dass‘ oder ‚wie es
mir beliebt‘. Da ist schon viel mehr Neigung drin. Geneigheit wirkt aber dem Zufälligen entgegen, oder?
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Noch mal zum Unterschied von Zufall und Kontingenz. Bezieht Zufall sich immer auf Ereignisse? Kontingent können hingegen auch Eigenschaften sein?! Ein Beispiel. Meine Haare sind braun, sie könnten die doch auch blond, grau, grün oder was auch immer sein. Meine Haarfarbe ist also Kontingent. Aber zu sagen, dass meine Haarfarbe Zufall ist, wäre reichlich seltsam oder?
Zufällig ist ein Ereignis in der Regel dann, wenn sein Grund oder seine Ursache nicht bekannt sind oder kein Grund oder keine Ursachen vorliegen. Aber: Nennt man nicht manchmal auch ein Ereignis zufällig, dessen Grund oder Ursache einfach irrelevant ist? Wenn ich gestern in der Stadt Herr Müller getroffen hätte, so wäre das ein Zufall gewesen. Aber nicht weil es keine Gründe dafür gibt, dass der Müller in der Stadt war bzw keine Gründe dafür warum ich in der Stadt war, so dass auch das Zusammentreffen seine Gründe hat, sondern weil das Zusammentreffen nicht geplant nicht beabsichtigt war.
Zufällig ist ein Ereignis in der Regel dann, wenn sein Grund oder seine Ursache nicht bekannt sind oder kein Grund oder keine Ursachen vorliegen. Aber: Nennt man nicht manchmal auch ein Ereignis zufällig, dessen Grund oder Ursache einfach irrelevant ist? Wenn ich gestern in der Stadt Herr Müller getroffen hätte, so wäre das ein Zufall gewesen. Aber nicht weil es keine Gründe dafür gibt, dass der Müller in der Stadt war bzw keine Gründe dafür warum ich in der Stadt war, so dass auch das Zusammentreffen seine Gründe hat, sondern weil das Zusammentreffen nicht geplant nicht beabsichtigt war.
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Die Gunst des Augenblicks oder eine Gelegenheit beim Schopf packen...
So beschreibt griechicher Dichter Posidippos aus dem 3. Jh. v. Chr. den Gott Kairos:
Woher kommt dein Schöpfer?
Aus Sikyon.
Wie heißt er?
Lysippos.
Wer bist du?
Ich bin Kairos (die Zeit, der Augenblick), der alles überwindet.
Warum läufst du auf Zehenspitzen?
Ich laufe beständig.
Warum hast du Flügel an den Füßen?
Ich komme plötzlich wie der Wind.
Warum hast du in der rechten Hand eine Schneide?
Um den Menschen zu zeigen, dass ich schärfer zertrenne als alle anderen.
Warum fällt dir eine Haarlocke in den Stirn?
Damit derjenige der mich begegnet, mich auch ergreifen kann.
Warum in Gottes Namen hast du einen kahlen Hinterkopf?
Wenn ich einmal vorbeigeflogen bin, wird mich keiner von Hinten ergreifen, sosehr er sich auch bemüht.
Warum hat dich der Künstler geschaffen?
Wegen euch Wanderern als Denkanstoß.
Nehmen wir die Menge alles nicht notwendigen. Diese hat eine echte Teilmenge alles zufälligen. Die Elemente dieser Teilmenge können beliebige Unterschiede aufweisen. Nur die Eigenschaft, zufällig zu sein, besitzen sie alle.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 11. Nov 2017, 17:37Dann verstehe ich leider nicht, was du meinst
Insbesondere ist mir nicht klar, was du damit meinst in Bezug auf die offensichtlichen Unterschiede, die ich heraus gearbeitet habe.
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Kontingenz ist also der Oberbegriff deiner Ansicht nach, richtig? Und die Sache mit der Reduktion ist damit passé?
Wir verstehen offensichtlich nicht das gleiche unter Reduktion.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 12. Nov 2017, 11:06
Und die Sache mit der Reduktion ist damit passé?