Das habe ich hier im Thread schon unzählige Male getan, z.B. in dem Beitrag, auf den Du da antwortest, Du bist bloß nicht darauf eingegangen. Und siehe auch unten.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 14. Dez 2017, 20:28Es gab so viele Beispiele für die Definition von Tatsache. Kannst du an irgendeinem einem der Beispiele erklären, was daran unverständlich ist?
@Alethos
Ich kann Dir nicht so recht folgen. Bevor ich mich da reinknie, möchte ich aber auch erst mal meine Frage beantwortet haben, warum wir überhaupt erst Tatsachen als Wahrheitsträger ansehen sollen und nicht Gedanken. Was ist der Grund dafür? Wenn Gedanken Wahrheitsträger sind und Tatsachen Wahrmacher, dann folgt daraus keineswegs, dass Tatsachen für die Wahrheit eines Gedankens keine Rolle spielten, im Gegenteil: sie spielen dann eine entscheidende Rolle. Man kann also nicht so argumentieren, dass, wenn Gedanken die Wahrheitsträger seien, damit Tatsachen außen vor wären. Wie aber sonst wäre plausibel zu machen, dass Tatsachen die primären Wahrheitsträger seien?
Was Gabriel angeht: ich glaube, der bringt uns bei unserer Suche nach der Wahrheit kein Stück weiter. Was daran liegt, dass Gabriel Wahrheit so bestimmt:
Tatsachen sind Wahrheiten
und "Tatsachen" so:
Eine Tatsache ist etwas, was über etwas wahr ist.
und daher können wir nun weder wissen, was laut Gabriel "Wahrheit" sein soll, noch, was "Tatsache" sein soll, denn um zu wissen, was Gabriel unter "Wahrheit" versteht, müssen wir wissen, was er unter "Tatsache" versteht und um zu wissen, was er unter "Tatsache" versteht, müssen wir wissen, was er unter "Wahrheit" versteht. Und falls Gabriel irgendwo behaupten sollte, dass es keine Wahrheitsträger gäbe, (was ich aber zurzeit nicht glaube, ich habe zumindest dergleichen noch nicht von ihm gelesen), dann wäre ich an der Stelle völlig raus, was Gabriel angeht, denn das wäre für mich gleichbedeutend mit der Behauptung, dass nichts wahr sei. Woraus folgte, dass die Behauptung falsch wäre und mit falschen Behauptungen mag ich mich nicht weiter abgeben.
Solange es diesbezüglich keine neuen Erkenntnisse gibt, können wir Gabriel zu den Akten legen und stattdessen zurückkehren zu Frege.
Wir erinnern uns: laut Frege sind Gedanken die Wahrheitsträger und ihr Wahrheitswert ist unveränderlich, d.h. Gedanken sind zeitlos entweder wahr oder falsch. Dies ist nun eine Intuition, die ich teile, (bzw.: das deckt sich mit meinem Verständnis von "Wahrheit"): der Wahrheitswert eines Gedankens kann sich nicht ändern, insofern ist ein Gedanke zeitlos entweder wahr oder falsch. (Wobei allerdings aus der Zeitlosigkeit des Wahrheitswertes eines Gedankens nicht folgt, dass der Gedanke ewig sei/immer existiere.)