Gottlob Frege hat geschrieben : Die Gesetze des wirklichen Schliessens sind nicht durchweg Gesetze des richtigen Schliessens, denn dann wären Fehlschlüsse unmöglich.
Was sich liest wie ein Argument gegen den
Psychologismus (was es wohl auch ist), ist zugleich die Feststellung, dass die Wirklichkeit selbst die Anlagen gibt, auf sie als wahr zu schliessen. Die Genese der Wahrheit findet in der Wirklichkeit selbst statt, und aus ihr entsteht die Logik in Form von
Strukturen wirkliches Schliessens. Was auf Wahrheit wirklich schliesst, ist die Wirklichkeit selbst gegeben ihren logischen Aufbau und wer richtig schliesst, dessen Aussagen gelten als wahr. Diese Aussagewahrheiten sind nicht wahr in jenem Sinne, wie die Tatsachen der Wirklichkeit wahr sind, sie sind nur insofern wahr, als sie auch falsch sein können.
Aber wenn es diese ontische Wahrheit gibt, die den Aussagen Wahrheit leiht, so muss man eine Sprache finden, die möglichst unverstellt die Sprache der Wirklichkeit wiedergeben kann. Wir müssen eine
universale Sprache sprechen, die nichts Unnötiges sagt, nichts Notwendiges weglässt und die so klar und deutlich ist, wie es ihre Begriffe nur hergeben können, damit die Wirklichkeit hineinfliessen könne in sie, nicht gestaut werde, nicht gehindert, nicht verdünnt oder verklärt werde.
Und wenn wir dies schaffen für die Wahrheit, so werden wir es schaffen für das Gute. Denn auch es ist wirklich, wie das Wahre.