Ich sehe es so, aufs Video bezogen und auch so:
Die Welt existiert einfach bzw. insgesamt, egal ob sozusagen die Top- (hohe) wie die Bottom-(niedrige) Levels.
"Sozusagen" deshalb, weil die Levels das sind, wie wir Menschen die Welt betrachten, über sie sprechen, sie ggf. analysieren usw.
Wenn wir Physik betreiben, schauen wir auf niedrige Weltebenen, z.B. die der Elektronen oder noch kleinerer Elementarteilchen.
Wenn wir Chemie betreiben, schauen wir uns z.B. das Zusammenspiel der Moleküle an.
Bei Medizin sind es z.T. Teile des Menschens, bei Biologie oft ganze Lebewesen, bei Psychologie (selbstverständlich ganze) Menschen, bei Soziologie u.ä. ganze Menschenstrukturen.
Jede dieser Ebenen sehen wir in dem entsprechenden Moment, über den wir über sie sprechen, als die relevante an; wir sprechen dann i.a. mit den Begriffen aus dieser Ebene (bei der Physik über "Elektronen", Biologie "Lebewesen" usw.). Unsere Begrifflichkeiten sind dann eben so eingerichtet, dass wir vernünftig über etwas reden können.
Auf das Video bezogen z.B. steht das (Papier-)Geld für unser monetäres System, das wir Menschen uns gegeben haben, ein Punkt aus der Ebene "Wirtschaft". Und das Schachspiel ist dann eben vor allem auf der Ebene "Spiel" zu sehen (o.ä. ggf.)
Natürlich können wir auch die eigentliche Ebene verlassen, z.B. in dem wir eine Schachfigur als eine physische Figur ansehen, den Geldschein als ein schön bedrucktes Stück Papier. Damit betrachten wir dann die eigentliche Ebene und eine angrenzende; weiter entfernte werden aber eher selten eine Rolle spielen, z.B. aus welchem Material die Figur oder der Geldschein besteht, außer wir haben einen guten Grund dafür oder so.
Um das Threadthema noch eben anzusprechen:
Top down und bottom up haben beide ihre Berechtigung. Ausgangspunkt ist die Ebene, die unsere gerade interessiert. Da wir von unseren Begriffen ausgehen und diese z.B. oft aus unserem normalen Alltagsdenken kommen, ist diese "Alltagsebene" dann der (Denk-)Ausgangspunkt und somit z.B. beim Schachspiel der Spiel selbst, beim Geld z.B. seine Verteilung, aber dann halt auch ggf. mal Funktion u.ä.
Und "das Ganze mehr als die Summe der Teile": Dies sehe ich als die höheren Ebenen, die auf niedrigeren basieren. Wohlgemerkt: Die Ebenen sind unsere begrifflichen Ebenen (die Welt selbst hat keine Ebenen als ein großes Ganzes); das Mehr der Summe der Teile steckt dann in den Begriffen der höheren Ebene, die auf denen der niedrigeren basieren (letztere beschreiben eben nur ihre niedrigere Ebene und nicht auch die höhere mit).
Apropos
Die Hardware-Ebene mit FlipFlops, die Bits repräsentieren, ist weit von hochkomplexen Programmen entfernt, die irgendwelche komplexen Anwendungen z.B. in der Bankenwelt (Geld) oder Spielwelt (Schach) darstellen. Gewissermaßen noch höher ist etwas wie der (gesamte) menschliche Geist bzw. das Bewusstsein, so dass es keinen Sinn macht, aus einzelnen Bits auf (Un-)Möglichkeiten von Geist oder Bewusstsein zu schließen.
Oder wie heißt es so schön: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile".