Das Etwas im Nichts
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Hier noch der angesprochene Artikel des Astronomen John Webb als PDF
Veränderliche Naturkonstanten
Veränderliche Naturkonstanten
- Jörn Budesheim
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Franz Maria Arwee, ich erkenne leider nicht, worauf sich deine Anmerkungen überhaupt beziehen?
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Naturkonstanten sind unveränderlich, sie bleiben wie sie sind, sie sind niemals entstanden.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 30. Mär 2018, 19:51Franz Maria Arwee, ich erkenne leider nicht, worauf sich deine Anmerkungen überhaupt beziehen?
Es bleibt immer die Frage, was außerhalb des physikalischen Universums sein soll, wenn es expandiert oder sich ausdehnt.
Wohin expandiert oder dehnt es sich aus, ins _Nichts_?
Das _Nichts_ ist nicht vorstellbar, das Vakuum ist nicht nichts und kommt dem _Nichts_ auch nicht nahe, da kein Lebewesen wissen kann, wie das _Nichts_ aussieht, da es gerade nicht aussehen kann.
Eine idealisierte Sprache, hier Mathematik, die unveränderliches behauptet, kann die Welt nicht beschreiben, auch keine Modelle, denn die Wirklichkeit kann kein Abbild haben.
Das vermittelte Bild der Physik ist totalitär und beruht auf Glaubenssätzen, es beruht auf Theologie:
Ich bestreite nicht die Wirklichkeit: Unter ähnlichen Bedingungen kann ich ähnliche Ergebnisse erwarten.
Aber die geschaffene Realität: Ich bestreite ausdrücklich, daß es identische und damit unveränderliche Bedingungen, nichts anderes als Vollkommenheit, geben kann.
Zuletzt geändert von Franz Maria Arwee am Sa 31. Mär 2018, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Und? Worauf beziehst du dich nun?
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Ging es nicht um die BBC-Doku?
Die Voraussetzung für Existenz ist Veränderung.
Die Voraussetzung für Veränderung ist Möglichkeit.
Die Voraussetzung für Möglichkeit ist Freiheit und Offenheit.
Die Voraussetzung für Freiheit und Offenheit ist Unbestimmtheit.
Die Voraussetzung für Unbestimmtheit ist Unendlichkeit und Ewigkeit.
Das bedeutet, Existenz ist nur über die _Unmöglichkeit_ einer Endlichkeit zu bestimmen.
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In dieser Doku werden viele verschieden Positionen dargestellt und Methoden erläutert.
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Ja, und?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 31. Mär 2018, 15:19In dieser Doku werden viele verschieden Positionen dargestellt und Methoden erläutert.
Keine davon ist zutreffend.
Das ist das Problem, daß Wissenschaftler, hier Physiker, nicht anders als Philosophen, an Lösungen arbeiten, obwohl sie das Problem nicht ansatzweise verstehen:
Die Welt ist _nicht_ quantifizierbar!
(Es gibt im übrigen auch keinen Hinweis darauf, daß die Raumzeit gequantelt wäre.)
Ihr habt euch schon lange in euren Sprachspielen verlaufen, denn es sind nur Spiele. Es sind Geschichten über die Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit selbst.
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http://www.spiegel.tv/videos/161100-big-bang-theory
Bei Minute 30 äußert sich einer der Physiker auch sehr vorsichtig über ein logisches Problem des Urknalls:
"Am Anfang gab es im Grunde zwei Möglichkeiten: Bevor alles anfing, gab es keine Zeit, Zeit war irgendwie und irgendwann einmal da. Das ist ein Gedanke an den wir uns nur schwer gewöhnen können und der an sich einen logischen Widerspruch darstellen könnte ..." Passt gut zum Thema hier.
Ich habs mir neulich auch angeschaut. Sehr interessante Theorien. Offenbar ist die Gemeinde der Mathematiker relativ geschlossen der Meinung, dass es vor dem Urknall noch etwas geben musste. Mein persönlicher Favorit ist die Inflationstheorie, die ich natürlich absolut verstehe
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Alle lächeln in derselben Sprache.
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Da ich keine Ahnung habe, was damit gemeint sein könnte, schätze ich, dass der Subraum von 'unter dem Raum' herkommen muss, also aus einer anderen Dimension.
Ich bin sicher, dass du mit meiner Antwort völlig zufrieden bist.
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Wenn ich mich recht entsinne, war ein Vorschlag, dass das Universum ein mathematisches Objekt ist ohne Anfang und Ende. Ich meine das gilt für die anderen Theorien auch. Wenn das Universum nicht aus dem Nichts entstanden ist, sondern aus dem Vakuum oder einen Vorgänger was auch immer, dann existiert diese Reihe seit Ewigkeiten ohne Anfang und Ende.
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Wenn es sie ewig gibt, dann hat sein keine Ursache.
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Richtig, es gibt nichts, was am Anfang stand, einfach weil es keinen Anfang gab.
Danke für den Artikel. Hängen geblieben bin ich bei folgender Aussage:
Wenn es tatsächlich Quantenfluktuationen geben sollte, die spontane, nicht kausale, aus dem Nichts entstehende Phänomene erzeugen können, dann muss es doch ein Medium geben, z.B. einen Raum, in dem diese stattfinden können. Im Nichts, das ja weniger ist als ein Vakuum (Vakuum als komplett partikelfreier Raum gedacht), kann ja kaum etwas fluktuieren. Diese Einwände findet man ja im Beitrag auch.Doch es ist denkbar, dass es am Anfang des (oder eines) Universums zu einer winzigen Ungleichverteilung kam, einem leichten Überschuss von Materie über Antimaterie.
Aber ich verstehe kaum etwas davon und maße mir kein Urteil an.
Ich denke aber, dass der Versuch, zurückzugehen an einen vermeintlichen Anfang, einer Kausalität entlang denkend und rekurierrend auf das noch Frühere, wird uns in keiner Weise an einen Ursprung führen können. Das diesen Gedankenexpeditionen zugrundeliegende Konzept der Kausalität verhindert ein gedankliches Ankommen an einem ersten Punkt, es kann ihn in kausalistischem Denken nicht geben.
Es widerspricht sich selbst, es stellt einen performativen Widerspruch dar zu sagen, die Kausalität habe keine Ursache.
Und darum bleibt uns im Grunde auch nichts anderes übrig, als ein Zuvor immer zu denken, weil es anders gar nicht denkbar ist, dass Etwas sei. Entweder gibt es ein Nichts, dann entstand alles aus dem Nichts, dann fragen wir aber logischerweise nach diesem Etwas im Nichts, das unmöglich aus dem Nichts kommen kann (weil ja alles kausal sein muss) oder dann entstand alles mit einem ersten Beweger, letzlich mit einer metaphysischen, alle Kausalität transzendierenden, ja sie überhaupt setzenden Entität. Und sie ist nicht anders als im Begriff von Gott denkbar.
Nun also gibt es nach dieser Darstellung zwei Extrempositionen: die ewige Totalität in Gott als eine über der Physik wirkenden 'Wirklichkeit ohne Verursachung', etwas Allesumfassendes, jenseits dessen es nichts geben kann, nicht, weil es da nichts gebe, sondern weil er selbst dieses umfasste, was jenseits seiner nicht sein kann. Und das Nichts als die reinste negative Ontologie, aus der spontan ein erstes Etwas entstand.
Oder man denkt sich dann eine immer schon vorhandene Dinglichkeit, und meint immer wörtlich Das hiesse dann, ähnlich wie Jörn es vorschlägt zu denken, dass es eben keinen Anfang gibt. Dazu ist die Vorstellung von Gott aber nicht notwendig, weil es sich bei dieser Idee um keine metaphysische Vorstellung handelt, sondern um eine ontologische. Das Vorhandensein in Ewigkeit des Seienden ist denkbar.
Aber wenn alles schon immer war, sofern es war und sein wird, dann spielt es auch keine Rolle, ob man zum Spass einfach setzt, dass am virtuellen Anfang Gott eine erstklasse Arschbombe hinlegt, die extreme Fluktuationen im Kontinuum erzeugte. Das ist doch dann eine Frage des Humors oder der Präferenz, was man hier setzen möchte als virtuellen Anfang. Ändern an den grundsätzlichen Tatsachen wird es nichts, denn sie sind, was sie sind, weil sie sind. Egal, welches Warum am Anfang stand.
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http://www.businessinsider.de/ein-zweit ... 018-4?IR=T
Der nächste Urknall wartet schon auf uns... :)
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"Sein oder Nichts"
Im Raum des Lebens
Der Philosoph Dieter Henrich verteidigt die Metaphysik mit den Dichtern Beckett und Hölderlin.
http://www.zeit.de/2016/37/sein-oder-ni ... hoelderlin
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Ich will den Dualismus von etwas und nichts bestreiten. Nichts ist kein Pol, auch kein Gegenpol, darüber darf ein Begriff nicht täuschen. Es kann auch nicht einmal eine Dauer beanspruchen, ob, vor, während oder nach dem Etwas.
"Manche Leute werden heutzutage langsam wahnsinnig. Ich schnell." C. Schlingensief
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zeit-online hat geschrieben : Max Tegmark
"Wir Menschen sind Meister der Unterschätzung"
Max Tegmark provoziert gern Kollegen. Etwa damit, dass das Universum nur mathematische Eigenschaften habe. Sein neues Buch zeigt: Der Physiker ist voll radikaler Ideen.
Interview: Christoph Drösser
Quelle > https://www.zeit.de/wissen/2015-04/max- ... -universum