Ich habe "Welt", "Kosmos" (bei Dir, @Herbert) als Metapher gelesen, als Metapher für das "Ganze", das "alles Umfassende". Gesehen, vor oder mit dem inneren Auge, habe ich dabei den Himmel. Also das, was im Rahmen meines Sichthorizontes liegt. Weiter reicht mein Blick ja nicht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 27. Feb 2020, 20:27Dass man hier auf der Erde ein "ozeanisches Gefühl", wie es manchmal so schön heißt, erleben kann, kann ich gut nachvollziehen. Hier in dem Teil der Sonne, bei ungefähr 14 Grad, wo Leben möglich ist, kann man vielleicht das Gefühl haben, dass alles mit allem zusammenhängt.herbert clemens hat geschrieben : ↑Mo 17. Feb 2020, 14:02Ich mache in mir den Gedanken lebendig, dass die Welt Kosmos (ein liebevoller schöner Zusammenhang) ist und die Schönheit durch Spannung (Chaos) gesteigert wird.
Aber was fühlen wir schon vom Kosmos? Der Kosmos ist überwiegend kalt, schwarz und leer, das meiste davon dürfte für unsere Gefühle unverständlich, unerquicklich und unerreichbar sein. Das Weltall ist -270 Grad kalt, da wird es schnell zappenduster mit dem ozeanischen Gefühl. Es ist schön, es zu haben, doch man sollte sich ein Maß an Bescheidenheit bewahren, wenn man kosmologische Zusammenhänge heraufbeschwört.
Interessant finde ich @Jörn, daß Du den Ausdruck "heraufbeschwören" benutzt. Man gebraucht ihn allgemein eigentlich dann, wenn es sich um Unerwünschtes, Unangenehmes handelt - was natürlich zu Deiner Beschreibung des realen Kosmos gut paßt. Dennoch: In Verbindung mit der Bescheidenheit würde ich das "Heraufbeschwören" so verstehen, daß sich das Negative eher auf die Unbescheidenheit bezieht, mir kommt das Wort "Allmacht"-Vorstellung in den Sinn. Das ozeanische Gefühl gekoppelt an Allmachtsphantasien.