Buch: Der Allegonaut

Gemeinsame Lektüre und Besprechung philosophischer und anderer Literatur.
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René
Beiträge: 1
Registriert: So 21. Jul 2019, 08:22

So 21. Jul 2019, 08:31

Hallo, ich grüße Euch!

Ich heiße René, bin 41 Jahre alt, wohne in Köln und bin neu hier. Ehrlich gesagt habe ich mich in diesem Forum nicht nur angemeldet, um mit Ähnlich- oder Gleichgesinnten in Kontakt zu treten, sondern auch um Euch um (Mit)Hilfe zu bitten.

Um direkt zur Sache zu kommen: Ich habe vor einigen Tagen ein Buch fertiggestellt, Titel siehe oben. Darin erlangt der Protagonist mithilfe einer ganz neuen Technik, die auf logischen Schlussfolgerungen basiert, zahlreiche metaphysische Erkenntnisse, beispielsweise zu den folgenden Fragestellungen:

Woraus ist das Universum entstanden?
Gibt es einen Gott?
Was hat die Zellteilung oder auch das Streben nach Glück damit zu tun?
Wieso ist es unter allen Lebewesen fast ausschließlich dem weiblichen Geschlecht vorbehalten, neues Leben hervorzubringen?
In welcher Beziehung stehen Körper und Geist zueinander?
Gibt es so etwas wie ein Leben nach dem Tod?

Natürlich wäre es schön für mich, wenn das Buch viele Leser fände, doch - und da schließt sich der Kreis wieder - vorrangig habe ich das Buch geschrieben, um mit Ähnlich- oder Gleichgesinnten zwecks Austausch überhaupt in Kontakt treten zu können. Ihr kennt das sicher auch, dass Manches viel zu abstrakt und komplex ist, um es in den Rahmen eines Gespräches einzufassen.

Ich hoffe, ich habe euch neugierig gemacht und nun zu meiner Bitte: M. E. sollte jeder, der sich für diese Themen interessiert, auch die im Buch beschriebenen Gedankengang kennenlernen, und nach all den Jahren der Arbeit würde ich mich sehr freuen, Euer Feedback zu erfahren. Ist der Inhalt schlüssig oder habe ich vielleicht Denkfehler gemacht und so weiter. Und solltet Ihr es ebenso für sinnvoll befinden, wäre es klasse, wenn Ihr das Buch weiterempfehlen könntet.

So und hier kommt für die Interessierten ein Auszug, in dem der Protagonist die besagte Technik erklärt, die er "Gedanken-All" nennt. Hierbei handelt es sich um die Visualisierung eines Kosmos aus Lichtpunkten, welche wiederum Fassungen für Zeichen, Symbole, usw. darstellen. In diesem imaginären Raum gibt es keine Fächerunterteilungen oder dergleichen.. Ich hoffe, das reicht grob für den Einstieg.

Auf dem Verständnis aufbauend, dass ein Punkt für alles Erdenkliche stehen kann, malte ich mir aus, dass es im Raum der Punkte auch für alles einen eigenen Lichtpunkt gibt – Zeichen, Symbole, Begriffe, Texte, Bilder, Formeln, ganz egal. Auch wenn ich nur Bruchteile davon kenne, geschweige denn verstehe, beinhaltet dieser in meiner Vorstellung also jede Einzelheit, die der Mensch im Laufe seiner Existenz gelernt, niedergeschrieben, gezeichnet oder gemalt hat. Insofern entspricht die Zusammensetzung in meiner Phantasie gewissermaßen dem symbolischen Bild, welches sich der Mensch bis hierhin von der Welt gemacht hat, wie ein generationenübergreifendes Gesamtwerk.

Des Weiteren sah ich die darin enthaltenen unzähligen Lichtpunkte mit ihren unterschiedlichen Bedeutungen nun als Unterpunkte eines alles umfassenden Oberpunktes, der für dieses Große Ganze steht – wie gesagt, in meiner Vorstellung gibt es für alles einen Punkt, wie für jedes Einzelne, so auch für das Gesamte. Kurzum: Das komplette Gedanken-All lässt sich ebenfalls zu einem Punkt verdichten. Da für dieses sogenannte Große Ganze bekanntlich mehrere Bezeichnungen existieren, lag es also nahe, diese synonymen Punkte zu verbinden und zu einem einzigen zusammenzufassen, weil die Bedeutungen allesamt in die gleiche Richtung zeigten. Diesen obersten, wirklich alles umfassenden und allem übergeordneten Punkt nannte ich Metamakropunkt.

Metamakropunkt: Ganzheit, Ganzes, Gesamtheit, Gesamtes, Alles, Einheit, Einheitlichkeit, Geschlossenheit, Totalität, Unität, Vollständigkeit, Zusammengehörigkeit, Gemeinsamkeit, Verbundenheit, Makrokosmos, Kosmos, Universum, Weltraum, Weltall, All…

Eigentlich ist es ganz simpel: Wie alles Einzelne im Universum in Beziehung zueinander steht, weil jedes ein Bestandteil des Universums ist, hängen auch die untergeordneten Lichtpunkte als Teile des Metamakropunktes miteinander zusammen. Da ich dank dieser Vorgehensweise schon mal eine erste Struktur erhalten hatte, hielt ich an dieser generellen Sortierung auf der Bedeutungsebene fest und orientierte mich weiterhin an den Zusammenhängen, denn um diese geht es ja schließlich bei einer ganzheitlichen Sichtweise. Als nächstes setzte ich in meiner Vorstellung genau in die Mitte des Gedanken-Alls einen Metapunkt, der wirklich alle Punkte – sowohl die untergeordneten Lichtpunkte als auch den umfassenden Metamakropunkt – miteinander verband, einen übergeordneten Anfangspunkt. Alle Punkte hängen über den Anfang miteinander zusammen, denn der Anfang des Oberpunktes ist auch der Ursprung aller Unterpunkte.

Metapunkt Eins: Anfang, Start, Ansatz, Auftakt, Beginn, Entstehung, Basis, Ursprung…

Wie die Bezeichnung Metapunkt Eins impliziert, wies ich diesem auch die Zahl 1 zu, schließlich ist der Anfangspunkt der erste Punkt. Metapunkt Eins markiert somit den Anfang des Universums, wie auch immer dieser ausgesehen haben mag. Nach einem Punkt-in-Punkt-Prinzip ummantelte ich diesen Anfangspunkt mit weiteren Metapunkten, ähnlich einer in sich verschachtelten Matrjoschka-Puppe. In der zweiten Stufe fasste ich Bedeutungsträger zusammen, die mir in Verbindung mit zwei Punkten einfielen.

Metapunkt Zwei: 2, Zweiheit, Dualität, zweifach, Ähnlichkeit, Gleichheit, Übereinstimmung, Strecke, Linie, Gerade, eindimensional…

Doch es gibt ja auch Punkte, die nicht in Gleichheit, sondern im Gegensatz zueinander stehen, weswegen ich auf dieser Stufe zuerst geneigt war, auch einen Metapunkt für diese Konstellation zu bilden. Je länger ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir aber, dass es bei Gegenteilen noch mehr zu beachten gilt, und ich erstellte erst einmal die folgenden Metapunkte:

Metapunkt Drei: 3, dreifach, Triade, Dreiheit, Dreizahl, Dreieck, Fläche, zweidimensional…

Metapunkt Vier: 4, vierfach, Vierheit, Viereck, Tetrade, Tetraeder, Raum, dreidimensional…

Dann folgt also Metapunkt Fünf, und so geht das immer weiter. Würde man den Metamakropunkt grafisch darstellen, ähnelte er vom Aussehen her einer Zielscheibe, nur stünde in der Mitte, anstelle der höchsten Zahl, die kleinste. Bereits die Erstellung dieser aufgeführten Stufen zog den Effekt nach sich, dass ich langsam begann, über Fächerunterteilungen hinwegzusehen und die Geometrie für mich lebendiger wurde. Hatte ich beispielsweise in der Schule gelernt, ein Punkt zählt zu den Kreisen, so erschien mir diese Zuordnung auf einmal unglücklich gewählt, als würde man behaupten, jede Eizelle sei ein Mensch. Vielmehr sah ich Strich, Kreis und Kugel als eine von vielen Auswirkungen, Ausdehnungen oder Entwicklungen, die in einem Punkt ihren Anfang finden, wie die Erde, die sich wahrscheinlich um ihren Mittelpunkt herum gebildet hat.

Dann beschloss ich, mich den gegensätzlichen Punkten zuzuwenden. Zwar existieren im Universum unzählige Gegensatzpaare, doch das Gute daran ist, es gibt bei einem Paar immer nur zwei Seiten, auf den Punkt gebracht oder zu Metapunkten verdichtet eben Minus und Plus.

Metapunkt Minus:
negativ
nein
Unglück
Minderung/Senkung/Schrumpfung
Zusammenziehung/Faltung
Implosion
Anziehungskraft/Gravitation
innen/nach innen gerichtet
unsichtbar
unterhalb
Rückseite
rückwärts
immateriell/unkörperlich
unfassbar
Division/Subtraktion
Trennung



Metapunkt Plus:
positiv
ja
Glück
Steigerung/Erhöhung/Wachstum
Ausdehnung/Entfaltung
Explosion
Abstoßungskraft
außen/nach außen gerichtet
sichtbar
oberhalb
Vorderseite
vorwärts
materiell/körperlich
fassbar
Multiplikation/Addition
Verbindung
...

Zwei vieldeutige Kontrapunkte waren das Ergebnis, die mich Minus und Plus nun in einer viel größeren Dimension sehen ließen, als ich es bisher getan hatte. Dass man alles kristallklar einem dieser Extreme zuordnen kann, ist damit aber nicht gemeint, ebenso wenig, dass für einen einzelnen Gegensatz, auch alle anderen Eigenschaften zutreffen, die unter dem jeweiligen Metapunkt Minus oder Plus aufgeführt sind. Nehmen wir als Beispiel uns Menschen: Männlich und weiblich bilden ein Gegensatzpaar, doch es gibt bekanntlich auch Menschen, die Geschlechtsmerkmale von beiden Geschlechtern aufweisen. Dennoch, das weibliche Geschlechtsteil ist nach innen gerichtet, empfangend oder nehmend, also Minus und das männliche nach außen, gebend, somit Plus. Folglich ist das weibliche Geschlecht ebenfalls Metapunkt Minus zuzuordnen und das männliche Metapunkt Plus, und das hat nichts mit positiv und negativ im Sinne von gut und schlecht zu tun.
Soweit so gut, nun hatte ich Metapunkte mit positiven Zahlen-werten und Metapunkte mit den Vorzeichen Plus und Minus, was ich aber nicht verstand, war folgendes: Das Große Ganze ist gespickt mit Plus-Minus-Gegenteilen, doch das Universum selber zeigt ins Plus, denn es expandiert, und sowohl die Fläche, auf der ich mich befinde, als auch der Raum, in dem ich lebe, sind positiv. In Punkten ausgedrückt: Ich habe also einen Metamakropunkt, der ins Plus zeigt, dessen enthaltenen Licht-punkte aber Plus und Minus aufweisen. Kann ein Oberpunkt weniger Eigenschaften abdecken als seine Unterpunkte? Oder von der anderen Seite gefragt: Wie konnten aus einem Plus-punkt Minuspunkte entstehen? Dem übergeordneten Anfangspunkt Metapunkt Eins ist die (+1) zugeordnet, weil er den ersten positiven Punkt des Universums symbolisiert, nicht die (-1) oder (+/- 0).

Die Erstellung des nächsten Metapunktes brachte mich den entscheidenden Schritt weiter. Er ist die Symbiose der zuvor gegenübergestellten Kontrapunkte Meta-Plus und Meta-Minus. Gegenteile sind Paare und bilden bekanntlich eine Einheit, wie die beiden Seiten einer Medaille. Aus diesem Grund assoziiert man mit Gegenteilen für gewöhnlich die Zahl 2. Doch was ist mit dem Mittelpunkt, der das Gegensätzliche sowohl trennt als auch verbindet? An diesem findet aus meiner Sicht die Null ihren rechtmäßigen Platz.

Metapunkt Null: 0, Mitte, Achse, Zentrum, Polarität, Dualismus, Gegensätzlichkeit, Widerspruch, Paradoxon, kontrovers, Kontra, doppel-/beidseitig, paarig, Wechselseitigkeit, Extreme, Gegenüberstellung, Kontrast, Gleichgewicht/Ungleichgewicht, Symmetrie/Asymmetrie, Spannung…

Stimmen meine Zuordnungen, dann musste es die Gegensätzlichkeit schon vor Entstehung unseres Universums gegeben haben, denn (Metapunkt) Null kommt vor (Metapunkt) Eins. In meinem Verständnis ist die erste Null aber das Resultat, welches durch die Existenz und Gegenüberstellung eines Meta-Minus und Meta-Plus erst möglich wurde. Die Null ist die Grenze zwischen den Gegensätzen, der Trennstrich der zwei Spalten in der obigen Tabelle. Angenommen, dass es sich andersherum verhält, dass sich diese beiden Pole aus einem Metapunkt Null gebildet haben könnten, ist unlogisch, denn die Null ist weder Minus noch Plus, sie wäre dazu nicht in der Lage. Daraus schließe ich: Der Nullpunkt kann somit nicht der Anfang sein. Die Gegensätzlichkeit musste also einen anderen Ursprung haben.
Je länger ich darüber nachdachte, desto überzeugter war ich, dass es nur eine plausible Erklärung gibt, woraus Meta-Plus und Meta-Minus hervorgegangen sein konnten, ganz unabhängig davon, wie viele Universen parallel zu diesem vielleicht noch bestehen. Ich glaube, ein Hinweis auf die Lösung dieses Rätsels ist auch beim Menschen zu finden. Was schreibe ich da? Nicht nur beim Menschen, fast ausschließlich bei allen Lebewesen ist es dem weiblichen Geschlecht vorbehalten, neues Leben hervorzubringen. Und in welches Extrem oder in welchen Pol das weibliche Geschlecht aus meiner Sicht zeigt, habe ich ja bereits erwähnt. In mir keimte der Gedanke, dass es vielleicht Minus vor Plus gegeben haben könnte und somit die Gegensätzlichkeit möglicherweise in einem – ich nenne es mal – Urminus wurzelt.

Wie ich mir das ungefähr vorstelle, kann ich am besten wie folgt beschreiben:
In der Schule im Mathematik-Unterricht haben wir gelernt, man erhält Plus, wenn man Minus mit Minus multipliziert, aber andersherum bekommt man kein Minus, wenn man Plus mit Plus multipliziert. Hierbei handelt es sich um kein mathematisches Gesetz, nur um eine Definition. Warum man das so definiert hat, lässt sich recht einfach nachvollziehen. Es gibt zu jeder positiven Zahl eine negative Gegenzahl und umgekehrt zu jeder negativen Zahl eine positive Gegenzahl, ein Spiegelbild sozusagen. Wenn ich irgendeine Zahl mit (+1) multipliziere, erhalte ich aber nicht ihre Gegenzahl oder ihr Spiegelbild, sondern immer dieselbe Zahl, einmal eine (+2) ist und bleibt eine (+2), daraus folgt: Plus mal Plus ergibt Plus. Die Spiegelung einer Zahl kann also nicht darin bestehen, sie mit (+1) zu multiplizieren, sondern mit (-1). Das wäre dann in etwa so, als würde ich nicht einmal, sondern einmal umgekehrt oder einmal das Gegenteil sagen. Nehme ich nun beispielsweise eine negative Zahl wie die (-2) und halte dieser durch eine Multiplikation mit (-1) den „Spiegel“ vor, müsste ich eigentlich die (+2) erhalten. Daraus wurde abgeleitet: Minus mal Minus ergibt Plus. Sehe ich diese Definition in einer größeren Dimension, dann könnte sich hinter dem ersten Plus ein doppeltes oder gespiegeltes Minus verborgen haben.

Der Gedanke ließ mich einfach nicht mehr los, und allmählich setzte sich aus diesem Ansatz – fast von alleine – ein Bild zusammen, das größer und klarer war als ich es jemals für möglich gehalten hätte.




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