Wieso können wir sprechen?

Hier geht es einerseits um die Erörterung logischer Grundstrukturen in der Philosophie und andererseits um Sprachanalyse als philosophische Methode, Theorien der Referenz und Bedeutung, Sprechakttheorien u.ä.
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Dia_Logos
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Sa 27. Sep 2025, 11:29

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Impulstext:

Stellen wir uns folgende Szene vor: Ein Vater spielt mit seinem Kind. Er wirft einen Ball auf den Boden, der federnd in die Höhe sprang, und der Junge oder das Mädchen versucht, ihn jedes Mal zu fangen – vergeblich. Doch das Kind liebt dieses Spiel, lacht unentwegt und ruft immer wieder, wenn es nach dem Ball griff: „Ball, Ball …“.

Das ist sicher nicht nur ein Spiel, sondern zugleich auch ein Stück Spracherwerb. Wer glaubt, dass der Sinn von Wörtern allein im Kopf liegt, könnte sich von dieser Beobachtung herausgefordert fühlen. Oder ist das Wort „Ball“ tatsächlich zunächst nichts anderes als ein Zeichen für ein inneres Bild oder eine Idee im Kopf des Kindes?

In neurolinguistischen Studien wird berichtet: Hören oder Lesen "handlungsbezogener Wörter" (was für ein Ausdruck) aktiviert im Gehirn genau jene Bereiche, die auch bei der tatsächlichen Ausführung tätig sind. Das Wort „treten“ regt also einen Teil des "motorischen Kortex" an, der für die Beinbewegung zuständig ist. Ähnlich könnte es bei einem Wort wie „fangen“ sein.

Was das Kind mit seinen „Ball-Rufen“ meinte, lässt sich freilich nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht war das Springen gemeint, vielleicht das ständige Nicht-Fangen, vielleicht auch die ganze Spielsituation – oder der Ruf war schlicht selbst Teil des Spiels. Zeigt sich hier eine Schwierigkeit?: Ein einzelner Ausruf kann oftmals vieles heißen.

Wie auch immer, solche Spielszenen sind von zentraler Bedeutung für den Spracherwerb. Technisch gesprochen: Es handelt sich um eine Triangulation zwischen dem „Sprachlehrer“, also dem Vater, dem „Schüler“, also dem Kind, und dem Stück Wirklichkeit, also dem hüpfenden Ball, das beide miteinander teilen. In dieser Dreiecksbeziehung entsteht Sprache. Oder?

Oder aber liegt der Blickwinkel falsch? Vielleicht befinden sich Bedeutungen tatsächlich im Kopf des Sprechers, sodass sich der Ausdruck „Ball“ nicht auf den Ball selbst, sondern auf eine Vorstellung davon bezieht.

Konkrete Dinge wie Bälle lassen sich noch zeigen und benennen. Aber wie verhält es sich mit abstrakten Konzepten wie „Gerechtigkeit“? Hier genügt kein einfaches Zeigen mehr. Oder doch? Woher beziehen solche Wörter ihre Bedeutung?

Ein weites Feld, Luise. In diesem Faden soll es um die Frage gehen: Wieso können Menschen überhaupt sprechen?




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Dia_Logos
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Di 30. Sep 2025, 11:25

Wittgenstein für Eilige von Philipp Hübl > https://philipphuebl.com/wp-content/upl ... bseite.pdf




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Jörn P Budesheim
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Sa 4. Okt 2025, 14:17

Analytische Philosophie zur Einführung, Frege hat geschrieben : Das Satzzusammenhangprinzip

Der zweite Grundsatz der Grundlagen der Arithmetik lautet:
  • »Nach der Bedeutung der Wörter muss im Satzzusammenhange, nicht in ihrer Vereinzelung gefragt werden;« (GLA, 23)
Auch dieses Prinzip ist Teil von Freges Antipsychologismus. Er kritisiert die zu seiner Zeit verbreitete und auf John Locke zurückreichende Position, dass die Bedeutung eines Wortes die mit dem Wort verbundenen inneren Bilder oder, allgemeiner, die Vorstellungen sind. Diese Auffassung ist falsch, weil wir z.B. keine Vorstellung von der Entfernung zwischen Erde und Sonne haben, sondern nur eine Regel, wie oft man einen Maßstab anlegen müsste. Trotzdem können wir die Richtigkeit unserer Angabe zweifelsfrei ausweisen. Da die Äußerung eines Satzes, mit der die richtige Entfernung zwischen Erde und Sonne behauptet wird, wahr ist, muss sie auch bedeutungsvoll sein, d.h., die Vorstellung eines Sprechers oder Hörers ist nicht die Bedeutung einer Äußerung.




Timberlake
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Sa 4. Okt 2025, 16:18

Dia_Logos hat geschrieben :
Di 30. Sep 2025, 11:25
Wittgenstein für Eilige von Philipp Hübl > https://philipphuebl.com/wp-content/upl ... bseite.pdf

"4.3 Familienähnlichkeiten
...
• Später systematisiert in der Prototypentheorie (Rosch 1978)"
Ich denke, bezüglich dessen können wir deshalb sprechen, weil wir dazu in der Lage sind, Familienähnlichkeiten herzustellen.
  • Prototypentheorie ( spektrum.de ..Lexikon der Psychologie)
    "Je größer aber die Abweichung vom Prototyp ist, desto länger dauert es, z.B. bei Reaktionszeitexperimenten, zu entscheiden, ob ein Objekt zu einer bestimmten Klasse gehört oder nicht. Um einen Pinguin oder einen Strauß der Klasse der Vögel zuzuordnen, benötigt man demnach mehr Zeit, als für die Zuordnung eines Spatzes. Viele Alltagsbegriffe, wahrscheinlich die meisten, sind als Prototypen gespeichert (Mustererkennen, Begriffsbildung, Kognition)."
Familienähnlichkeiten, die als solches in Prototypen gespeichert sind. (Mustererkennen, Begriffsbildung, Kognition)
Dia_Logos hat geschrieben :
Sa 27. Sep 2025, 11:29

Impulstext:

Stellen wir uns folgende Szene vor: Ein Vater spielt mit seinem Kind. Er wirft einen Ball auf den Boden, der federnd in die Höhe sprang, und der Junge oder das Mädchen versucht, ihn jedes Mal zu fangen – vergeblich. Doch das Kind liebt dieses Spiel, lacht unentwegt und ruft immer wieder, wenn es nach dem Ball griff: „Ball, Ball …“.
Und wenn wir uns anstatt des Kindes ein Hund vorstellen, der dieses Spiel liebt, so wird sicherlich auch beim Hund der Ball, als Prototyp im Gedächtnis haften bleiben. Nur wird ein Hund während dessen ganz sicher nicht, „Ball, Ball …“ rufen. Somit ich der Meinung bin, dass wir zum Spracherwerb auch dazu in der Lage sein müssen, Prototypen in Worte formulieren zu können. Das kann allerdings auch eine Künstliche Intelligenz. Wie sie auch einen Pinguin oder einen Strauß der Klasse der Vögel zuzuordnen und somit wiederum Familienähnlichkeiten herstellen kann. Nur eines kann wiederum eine KI ganz sicher nicht, im Verlauf des Spracherwerbs zu lachen und (Sprach) Spiele zu lieben.
  • Kognition

    [engl. cognition; lat. cognoscere erkennen, erfahren], [KOG], ist ein Sammelbegriff für bewusste und unbewusste mentale Prozesse, die von Wahrnehmung bis Denken reichen. Kognition wird meist von Emotion und Motivation unterschieden, obgleich diese Aufmerksamkeit und damit Kognition beeinflussen.

    https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/kognition

So das ich meinen würde, obgleich Kognition meist von Emotion und Motivation unterschieden wird, wir auch deshalb sprechen können, weil unsere Aufmerksamkeit und damit unserer Kognition von Emotionen und Motivationen beeinflusst wird. Weil eine KI davon nicht beeinflusst wird, kann sie auch nicht sprechen. Auch wenn es uns so erscheint.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 4. Okt 2025, 16:50, insgesamt 4-mal geändert.




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Jörn P Budesheim
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Sa 4. Okt 2025, 16:42

Wenn wir "Familien-Ähnlichkeiten" herstellen würden, dann könnten wir gerade nicht miteinander sprechen, weil dann jeder in seiner eigenen "Welt" gefangen wäre.




Timberlake
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Sa 4. Okt 2025, 16:51

Dia_Logos hat geschrieben :
Sa 27. Sep 2025, 11:29

Impulstext:

Stellen wir uns folgende Szene vor: Ein Vater spielt mit seinem Kind. Er wirft einen Ball auf den Boden, der federnd in die Höhe sprang, und der Junge oder das Mädchen versucht, ihn jedes Mal zu fangen – vergeblich. Doch das Kind liebt dieses Spiel, lacht unentwegt und ruft immer wieder, wenn es nach dem Ball griff: „Ball, Ball …“.
Wenn wir uns diese Szene bei diesem Vater und diesem Kind vorstellen, ist das dann das tatsächlich so , dass das Kind in seiner Welt gefangen wäre? Oder ist es nicht tatsächlich so , in dem der Vater den Gegenstand zuvor beim Kind als Ball benannt hat, dass die Ball - Welt des Vaters mit der Ball- Welt des Kindes abgeglichen wurde. So das beide daraus sicherlich nicht identische aber zumindest ähnliche "Familien-Ähnlichkeiten" ableiten.

Und wenn wir uns die Szene bei anderen Vätern und anderen Kind vorstellen, würden sich infolgedessen nicht auch die Welten dieser anderen Kinder mit denen des Kindes der o.g. Szene abgleichen?

Wenn hier die Frage gestellt wird "Wieso können wir sprechen?" , so würde ich übrigens auch das , den Abgleich dieser Welten, als ein Grund dafür ansehen wollen.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 4. Okt 2025, 17:21, insgesamt 3-mal geändert.




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Jörn P Budesheim
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Wenn Vater und Kind die Ähnlichkeiten nicht herstellen, sondern stattdessen erkennen, dann leben sie in derselben "Welt". Wenn sie die Ähnlichkeiten stattdessen herstellen, dann weiß ich nicht, wie Vater und Kind von den je hergestellten Ähnlichkeiten des anderen wissen sollten.




Timberlake
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Sa 4. Okt 2025, 17:28

Für den Fall das du damit auf das Privatsprachenargument aus bist.
Dia_Logos hat geschrieben :
Di 30. Sep 2025, 11:25
Wittgenstein für Eilige von Philipp Hübl > https://philipphuebl.com/wp-content/upl ... bseite.pdf

4.4 Privatsprachenargument
• Frage: Könnte jemand eine private Sprache sprechen, in der nur er/sie seine/ihre persönlichen Empfindungen benennt? (vgl. PU § 23)
• Analogie: «Angenommen, es hätte jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir ‚Käfer‘ nennen.Niemand kann je in die Schachtel des Anderen schauen, und jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. […] Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel, auch nicht einmal als ein Etwas, denn die Schachtel könnte auch leer sein» (PU § 293).
(i) Antwort1: Worte werden öffentlich über Verhalten (behavioral) gelernt, daher ist eine Privatsprache unmöglich.
In dem Worte öffentlich über Verhalten (behavioral) gelernt (wie von dialogos Szene "Vater spielt mit seinem Kind" übrigens exemplarisch vorgeführt) bin auch ich der Meinung, dass eine Privatsprache unmöglich ist.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 4. Okt 2025, 17:38, insgesamt 3-mal geändert.




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Jörn P Budesheim
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Nein, darauf will ich nicht hinaus. Ich will auf das hinaus, was ich auch gesagt habe :)




Timberlake
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Sa 4. Okt 2025, 17:41

Ok .. jetzt wo es "sagst" ! Darüber muss jetzt tatsächlich zum nachdenken eine Pause einlegen.




Timberlake
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Sa 4. Okt 2025, 18:40

Dia_Logos hat geschrieben :
Sa 27. Sep 2025, 11:29


Impulstext:

Stellen wir uns folgende Szene vor: Ein Vater spielt mit seinem Kind. Er wirft einen Ball auf den Boden, der federnd in die Höhe sprang, und der Junge oder das Mädchen versucht, ihn jedes Mal zu fangen – vergeblich. Doch das Kind liebt dieses Spiel, lacht unentwegt und ruft immer wieder, wenn es nach dem Ball griff: „Ball, Ball …“.
Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Sa 4. Okt 2025, 17:16
Wenn Vater und Kind die Ähnlichkeiten nicht herstellen, sondern stattdessen erkennen, dann leben sie in derselben "Welt". Wenn sie die Ähnlichkeiten stattdessen herstellen, dann weiß ich nicht, wie Vater und Kind von den je hergestellten Ähnlichkeiten des anderen wissen sollten.
Wenn das Kind ruft „Ball, Ball …“ dann hat das Kind erkannt, dass das Wort "Ball" und der Gegenstand, der federn in die Höhe sprang, identisch sind. Wenn nun mehr irgendjemand anders, in Anwesenheit des Kindes, von einem Ball spricht, den selbiger gleichfalls in einer Szene als ein Ball erkannt hat, so leben beide jeweils als "Erkennende" in derselben Welt.

Wovon sie einander jedoch tatsächlich nichts wissen, wie jeweils diese Ähnlichkeit hergestellt wurde.

Möglicherweise wurde bei jenem anderen bzw. beim Vater die Ähnlichkeit zum Ball in einer völlig anderen Szene hergestellt. Mehr noch, vor dem Hintergrund, dass diese Szene in Zeit und Raum einzigartig ist, so muss demzufolge auch die hergestellte Ähnlichkeit des Kindes einzigartig sein. Demzufolge kann man jeweils nur selbst wissen, in welche Szene die Ähnlichkeit hergestellt wurde. Konjunktiv! Wer weiß das schon. Also, wo und wie die Ähnlichkeit dessen hergestellt wurde, was man fürderhin als Ball erkannt hat. In dem man dennoch darüber sprechen kann, würde ich allerdings die Unkenntnis darüber, im Hinblick der Frage "Wieso können wir sprechen?", nicht überbewerten.

Vorausgesetzt natürlich, dass du "darauf" hinaus wolltest, was du auch gesagt hast. :)




Timberlake
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So 26. Okt 2025, 14:57

Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Sa 25. Okt 2025, 13:18
Genesis, Kapitel 11, Verse 1–9 hat geschrieben : Die ganze Erde hatte eine Sprache und ein und dieselben Worte. Als sie ostwärts aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an. Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel. Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, wenn sie es sich zu tun vornehmen. Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. Der HERR zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erde verwirrt und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.
Nur was heißt denn das? Das Gott nicht wollte, dass den Menschen nichts mehr unerreichbar ist, wenn sie es sich zu tun vornehmen? Wenngleich eine Sprache und ein und dieselben Worte, die man beispielsweise in Deutschland spricht, noch lange kein Garant dafür sind, dass man in Deutschland alles erreicht, was man sich vornimmt. Warum sollte das dann für den Fall sein, dass die ganze Erde eine Sprache und ein und dieselben Worte hätte.
  • Übersicht mit Ki
    "Die Redewendung lautet „Wat de een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall“ und bedeutet, dass das, was für eine Person gut oder angenehm ist, für eine andere Person schlecht oder unangenehm sein kann. Es ist eine plattdeutsche Redewendung, die im Hochdeutschen als „Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall“ übersetzt wird."
Unter Bezugnahme auf diese Redewendung, denke ich mal , dass man zwar die gleichen Worte spricht , aber unter diesen Worten verschiedenes versteht. Wie würde auch das Wort "Lohnerhöhung" von dem , der die Löhne zahlt und dem, der die Löhne empfängt, in gleicheweise verstanden werden. „Wat de een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall“
Dia_Logos hat geschrieben :
Sa 27. Sep 2025, 11:29

Konkrete Dinge wie Bälle lassen sich noch zeigen und benennen. Aber wie verhält es sich mit abstrakten Konzepten wie „Gerechtigkeit“? Hier genügt kein einfaches Zeigen mehr. Oder doch? Woher beziehen solche Wörter ihre Bedeutung?
Wenn man denn die "Lohnerhöhung" zu jenen abstrakten Konzepten wie „Gerechtigkeit“ zählt, was ja wohl so abwegig nicht ist, dass will ich wohl meinen, dass hier kein einfaches Zeigen mehr genügt. Beziehen doch solche Wörter ihre Bedeutung aus völlig verschiedenen Sichtweisen. Kein Vergleich zu konkreten Dingen wie Bälle, die sich noch zeigen und benennen lassen. Auf solche Dinge ein abstraktes Konzept wie „Gerechtigkeit“ anwenden zu wollen, wäre geradezu absurd.
Dia_Logos hat geschrieben :
Sa 27. Sep 2025, 11:29

Impulstext:

Stellen wir uns folgende Szene vor: Ein Vater spielt mit seinem Kind. Er wirft einen Ball auf den Boden, der federnd in die Höhe sprang, und der Junge oder das Mädchen versucht, ihn jedes Mal zu fangen – vergeblich. Doch das Kind liebt dieses Spiel, lacht unentwegt und ruft immer wieder, wenn es nach dem Ball griff: „Ball, Ball …“.

Stellen wir uns Vergleich dazu folgende Szenen vor : Ein Arbeitgeber "spielt" mit seinem Arbeitnehmer. Er zahlt ihm Lohn ...der Arbeitnehmer liebt dieses "Spiel", und ruft immer : „Lohn, Lohn … " / Ein Arbeitnehmer "spielt" mit seinem Arbeitgebeber: Er arbeit für den Lohn ..der Arbeitgeber liebt dieses "Spiel", und ruft immer : „arbeite , arbeite .."
Flame hat geschrieben :
So 26. Okt 2025, 14:03
Die Bibel ist nichts weiter als eine Ansammlung von Geschichten,
Gleichnissen, Metaphern. Was wir damit anfangen, liegt in unserem eigenem
Ermessen. Aber garantiert sollen wir nicht alles für bare Münze nehmen, sondern richtig deuten und auf die Gegenwart übertragen.
Wenn denn die Bibel ist nichts weiter als eine Ansammlung von Geschichten ist , was wären denn für dich im Vergleich dazu diese beiden Szenen ? Gleichnisse und Metaphern, bei denen es in unserem ermessen liegt, was wir damit anfangen, doch wohl eher nicht.




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