Ich hab's auch nicht verstanden, ich hatte das Gefühl, dass da irgendwo ein Wort fehlt, konnte es aber nicht selbst "rekonstruieren".
Philosophie für Kinder (Kindergarten/Grundschule)
- Jörn Budesheim
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- Lucian Wing
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Gibt es erbittertere Kämpfe in der Politik als in der Schulpolitik um die Inhalte von Lehrplänen? Die Lehrpläne stammen aus den Kultusministerien der Republik, ergo: aus dem politischen, daher machtdominierten Raum. Es entscheiden die jeweils Regierenden darüber, was gelehrt wird und was nicht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 08:54Habt ihr eine Begründung dafür? Zum Beispiel einen entsprechenden Lehrplan oder etwas ähnliches, das darauf hindeutet, dass es so sein würde? Oder einen Text darüber, wie die "Machthaber entscheiden", was im Lehrplan steht? Etwas, um eure Meinung mit Fakten zu untermauern? Oder sind es bloß weltanschauliche Glaubenssätze?
Ich war schon immer für die ersatzlose Abschaffung des Religionsunterrichts und bin auch gegen Philosophie als weltanschauliches Fach. Gerne Logik und Argumentationstheorie, für mehr würde ich keinen Finger heben. Die Grundzüge und Systeme der praktischen Philosophie kann man auch im Rahmen von Sozial-/Gemeinschaftskunde und Geschichte vermitteln, das gehört ja zur jeweiligen Geschichte dazu, zu den theoretischen Grundlagen der jeweiligen Systeme von der griechischen Polis über die römische Republik/Kaiserzeit über den Absolutismus zur Demokratie.
Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)
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Es fehlt nach wie vor irgendein Beleg, irgendeine Begründung für deine Behauptung.
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Übrigens gibt es auch ganz praktische Argumente dafür, Kinder und später Jugendliche nicht weiter zu überfrachten. So zeigt die jüngste LEO-Studie zum Analphabetismus vielleicht, worauf es eigentlich ankäme. Dort gibt es drei Stufen: Level 1 erreicht, wer einzelne Worte und Buchstaben lesen und schreiben kann, Level 2 wer einzelne Wörter lesen und schreiben kann, Level 3 wer einzelne Sätze lesen und schreiben kann aber am Verständnis zusammenhängender Sätze scheitert. Von den 51,5 Mio. deutschsprachigen Erwachsenen zwischen 18 und 64 befinden sich 6,2 Mio. auf diesen Leveln, also mehr als 10% funktionale Analphabeten. Auf Level 4 wird von einem Sprachverständnis ausgegangen, das dem Ende der Grundschule entspricht, aber von weiteren 10,6 Mio. Menschen nicht beherrscht wird. Das bedeutet, dass 16,8 Mio. deutschsprachige Menschen (die Zuwanderer kommen noch hinzu) nicht einmal das Grundschulniveau der deutschen Sprache beherrschen.
Dort also liegen die Notwendigkeiten.
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Nein, du müsstest mir zeigen können, dass Lehrpläne nicht Gegenstand von Politik sind. Was aber nicht der Fall ist. Und ob nun Herrn Höckes Partei Lehrpläne macht oder Frau Langs Partei dürfte sich massiv auswirken.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 10:43Es fehlt nach wie vor irgendein Beleg, irgendeine Begründung für deine Behauptung.
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Du hast eine steile These aufgestellt, du schuldest dafür also auch eine Begründung.
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Jetzt fehlt noch eine gute Begründung, warum das dafür spricht, keine Philosophie an den Grundschulen anzubieten. Warum sollte man nicht beide Ziel verfolgen können?
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Welches ist die "steile These"? Dass Politik über Lehrpläne bestimmt und ideologisch dominiert wird? Das ist nun einmal so. Und Politik ist nun einmal machtgetrieben.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 10:56Du hast eine steile These aufgestellt, du schuldest dafür also auch eine Begründung.
Übrigens: Ich halte es ganz gerne mit Marquard: Die Beweislast liegt beim Veränderer. Ich lasse mich gerne vom Nutzen des Philosophieunterrichts überzeugen, möchte aber u.a. wissen, was stattdessen wegfallen soll.
Selbst plädiere ich für erstens intensiveres Rechnen und Lesen, zweitens für mehr und sinnvollere Bewegung. Philosophie mag ein Nice-To-Have sein, aber einen praktischen Nutzen sehe ich außerhalb von Logik & Argumentationstheorie nicht. Man kann aber auch anderer Meinung sein.
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Das hier ist eine ziemlich steile These:
Wenn Philosophie in den Lehrplan kommt, dann entscheiden die jeweiligen Machthaber, was darauf steht, dann steht zu befürchten, dass bloß weltanschauliche Glaubenssätze gelehrt werden. Es besteht auch die Gefahr der kleinkindlichen Indoktrinierung im Stil der DDR oder UDSSR.
Wenn Philosophie in den Lehrplan kommt, dann entscheiden die jeweiligen Machthaber, was darauf steht, dann steht zu befürchten, dass bloß weltanschauliche Glaubenssätze gelehrt werden. Es besteht auch die Gefahr der kleinkindlichen Indoktrinierung im Stil der DDR oder UDSSR.
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Ich hab diverse Gründe für die Idee, Philosophie in Kindergärten und der Grundschule zu lehren, geliefert. Ich hab auch entsprechende Links zum Thema gepostet. Für deine/eure Behauptung liegt bisher nichts vor.
Phabetismus entsteht auch oral.Lucian Wing hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 10:46So zeigt die jüngste LEO-Studie zum Analphabetismus vielleicht, worauf es eigentlich ankäme.
Das sind Pläne für die praktische Philosophie und alle anderen Fächer Grundschule in NRW.
https://www.schulentwicklung.nrw.de/leh ... index.html
Achtung:
Die Einführung des Ersatzsfachs Praktische Philosophie an den Gemeinschaftsgrundschulen ist aufwachsend ab dem Schuljahr 2024/25 geplant. Derzeit werden die rechtlichen Voraussetzungen für eine Facheinführung (Änderung der AO-GS) geschaffen.
https://www.schulentwicklung.nrw.de/leh ... index.html
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Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Danke für den Link.Stefanie hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 13:08Das sind Pläne für die praktische Philosophie und alle anderen Fächer Grundschule in NRW.
https://www.schulentwicklung.nrw.de/leh ... index.html
Achtung:
Die Einführung des Ersatzsfachs Praktische Philosophie an den Gemeinschaftsgrundschulen ist aufwachsend ab dem Schuljahr 2024/25 geplant. Derzeit werden die rechtlichen Voraussetzungen für eine Facheinführung (Änderung der AO-GS) geschaffen.
Ich bin, wie gesagt, gegen staatlich beeinflusste "Sinn- und Wertebildung", was im Lehrplan als Schwerpunkt für die Philosophie angegeben ist. Ich wäre mehr für die Grundlagen des Philosophierens, wie sie etwa in den entsprechenden Büchern von Jay Rosenberg oder Holm Tetens zu finden sind. Aber ich bin da wahrscheinlich unmodern, denn ich halte Philosophie auch nicht wie immer mehr Leute für eine Therapie-Disziplin.
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Es gibt nur keine "eure Behauptung", und für meine Präferenz wurden genügend Gründe genannt. Dass jemand aus schlechten Erfahrungen heraus skeptisch ist wie der Kollege, kann ich verstehen. Und wer Kinder hat/te und sich mit den ideologischen Bildungsdebatten bei gleichzeitig fehlenden Mitteln und Ausstattungen herumschlägt, hat angesichts der aufgezeigten LEO-Ergebnisse oder der letzten PISA-Tests Grund genug für die Forderung, dass an den Kern- und nicht den Zusatzkompetenzen der Kinder gearbeitet wird. Vielleicht hat sich die Zahl der Privatschulen nicht umsonst seit 1992 von etwa 3.300 auf nunmehr etwa 5.900 erhöht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 12:06Ich hab diverse Gründe für die Idee, Philosophie in Kindergärten und der Grundschule zu lehren, geliefert. Ich hab auch entsprechende Links zum Thema gepostet. Für deine/eure Behauptung liegt bisher nichts vor.
Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)
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Halten wir also fest, dass du nicht bereit bist einen Grund für deine Behauptung anzugeben, für mich ist sie daher hinfällig.
Lucian, warum denkst Du, außer der politischen Philosophie gäbe es als nichtpolitische Unterfächer nur noch Logik und Argumentationstheorie? Es gibt doch viel mehr: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Ontologie, Phänomenologie, Rationalismus, Empirismus, Transzendentaler Idealismus, Naturphilosophie, Kunstphilosophie etc.
Zweitens. Falls notwendig, kann man ja an Stellen, wo zu einem Thema mehrere kontroverse Ansichten vorliegen, die jeweiligen Ansichten vorstellen, anstatt nur eine davon. So kann sich jeder junge Mensch selber ein Bild davon machen. Das passiert ja normalerweise auch in anderen Fächern wie etwa Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Kunst, Musik etc. Dort kommen ja auch gesellschaftliche Themen zum Vorschein. Auch diese Fächer müsste man konsequenterweise streichen, wenn man jedem Kultusministerium misstraut.
Drittens. Ja, das Unterrichtsangebot muss auch die Schwächeren weiterbringen, mit einfacheren Mitteln. Das muss aber nicht heißen, dass alle in der Klasse sich ausschließlich mit diesen einfacheren Mitteln befassen. Für alle verschiedenen Geister kann etwas dabei sein. Was spricht dagegen, wenn ein Obstladen neben Äpfeln auch Kirschen und Birnen anbietet? Man braucht mehr Personal? Ja, dann ist der Personalmangel das Problem. Das gilt es dann zu beheben.
Zweitens. Falls notwendig, kann man ja an Stellen, wo zu einem Thema mehrere kontroverse Ansichten vorliegen, die jeweiligen Ansichten vorstellen, anstatt nur eine davon. So kann sich jeder junge Mensch selber ein Bild davon machen. Das passiert ja normalerweise auch in anderen Fächern wie etwa Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Kunst, Musik etc. Dort kommen ja auch gesellschaftliche Themen zum Vorschein. Auch diese Fächer müsste man konsequenterweise streichen, wenn man jedem Kultusministerium misstraut.
Drittens. Ja, das Unterrichtsangebot muss auch die Schwächeren weiterbringen, mit einfacheren Mitteln. Das muss aber nicht heißen, dass alle in der Klasse sich ausschließlich mit diesen einfacheren Mitteln befassen. Für alle verschiedenen Geister kann etwas dabei sein. Was spricht dagegen, wenn ein Obstladen neben Äpfeln auch Kirschen und Birnen anbietet? Man braucht mehr Personal? Ja, dann ist der Personalmangel das Problem. Das gilt es dann zu beheben.
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Ich glaube, dass Kinder im Kindergarten und in der Grundschule Philosophie lernen könnten, so wie sie auch Sport und Kunst lernen: "Learning by doing" mit sanfter Begleitung von Pädagogen. In einem der Links wird erklärt, wie die Pädagogen dabei vorgehen sollten, damit möglichst alle etwas davon haben. Viel Zuhören, kein Werten, auch kein übertriebenes Loben... Meines Erachtens eine Einübung in das "Handwerk der Freiheit" (Bieri).
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Ich denke vom Grundsatz her Folgendes:Quk hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 13:47Lucian, warum denkst Du, außer der politischen Philosophie gäbe es als nichtpolitische Unterfächer nur noch Logik und Argumentationstheorie? Es gibt doch viel mehr: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Ontologie, Phänomenologie, Rationalismus, Empirismus, Transzendentaler Idealismus, Naturphilosophie, Kunstphilosophie etc.
1. Die Exekutive ist nicht zuständig für die Auswahl und Festlegung von "Sinn und Werten" bzw. den entsprechenden Inhalten. So, wie ich mich als Schüler und später als Vater gegen frühkindliche religiöse Erziehung gewehrt habe, so möchte ich auch andere weltanschauliche Fragen nicht an der Schule sehen. Weswegen soll man akzeptieren, dass Kinder nach dem Zufallsprinzip buchstäblich wahlweise mit schwarz-christlichen, grün-woken oder gar blau-braunen Auswahlen zugetextet werden?
2. Meine Philosophie beschränkt sich nicht auf Praktische Philosophie (wozu ja auch Ethik und nicht nur Politik gehört). Aber ich glaube nicht, dass man Kindern etwas aus deiner Liste, bei der die Philosophie des Geistes fehlt, vermitteln kann.
Nein, denn weder in Deutsch noch in Geschichte oder Gemeinschaftskunde werden "Sinn und Werte" vermittelt, sondern Inhalte, Tatsachen, Sachverhalte, also das, was ist oder war.Quk hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 13:47Zweitens. Falls notwendig, kann man ja an Stellen, wo zu einem Thema mehrere kontroverse Ansichten vorliegen, die jeweiligen Ansichten vorstellen, anstatt nur eine davon. So kann sich jeder junge Mensch selber ein Bild davon machen. Das passiert ja normalerweise auch in anderen Fächern wie etwa Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Kunst, Musik etc. Dort kommen ja auch gesellschaftliche Themen zum Vorschein. Auch diese Fächer müsste man konsequenterweise streichen, wenn man jedem Kultusministerium misstraut.
Nichts, aber die schnöde Realität zeigt, dass schon das Apfelangebot unzureichend ist, wie die Ergebnisse der LEO-Studie sowie diejenigen aus den PISA-Tests zeigen. Deshalb würde ich mich aufs Apfelangebot konzentrieren.Quk hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 13:47Drittens. Ja, das Unterrichtsangebot muss auch die Schwächeren weiterbringen, mit einfacheren Mitteln. Das muss aber nicht heißen, dass alle in der Klasse sich ausschließlich mit diesen einfacheren Mitteln befassen. Für alle verschiedenen Geister kann etwas dabei sein. Was spricht dagegen, wenn ein Obstladen neben Äpfeln auch Kirschen und Birnen anbietet?
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Warum denkst Du, dass in Deutschland im ÖRR bei politischen und gesellschaftspolitischen Themen nur noch jeweils 30-40% des Meinungssprektrums diskutiert wird? (werden darf?) Man wird Einfluss nehmen (wollen) darauf, dass die Kinder so denken wie es die Machthaber wollen. Was soll man da begründen? Es reicht doch, zu denken?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 08:54Habt ihr eine Begründung dafür? Zum Beispiel einen entsprechenden Lehrplan oder etwas ähnliches, das darauf hindeutet, dass es so sein würde? Oder einen Text darüber, wie die "Machthaber entscheiden", was im Lehrplan steht? Etwas, um eure Meinung mit Fakten zu untermauern? Oder sind es bloß weltanschauliche Glaubenssätze?
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Dass Sinn und Werte nicht zu dem gehören, was ist oder war, also nicht zu den Tatsachen, ist selbst nichts anderes als eine "Weltanschauung". Du bist also dabei, wenn allen Kindern deine nihilistische Weltanschauung oktroyiert wird. Aber Diskussion und freie Rede üben, das darf nicht sein. Das ist doch absurd.Lucian Wing hat geschrieben : ↑Mo 11. Mär 2024, 15:52Nein, denn weder in Deutsch noch in Geschichte oder Gemeinschaftskunde werden "Sinn und Werte" vermittelt, sondern Inhalte, Tatsachen, Sachverhalte, also das, was ist oder war.