Beschäftigung mit den Klassiker:innen?

Hier geht es um die Philosophie selbst, denn sie kann sich selbst zum Gegenstand des Nachdenkens machen - zum Beispiel: Was ist Philosophie? Was sind die Themen der Philosophie? Wie grenzt sie sich von anderen Disziplinen ab? ...
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Jörn Budesheim
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Mo 18. Mär 2024, 11:01

Sollten wir uns mit den Klassiker:innen der Philosophie beschäftigen? Warum ist es wichtig zu wissen, wie sie dachten?




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Gedankenfeder
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Mo 18. Mär 2024, 11:28

Vielen Dank für diesen Thread!

Gerade für mich als Einsteiger in die Philosophie, ist diese Frage spannend. Wenn ich mich im Netz umschaue oder einschlägige Literatur durchlese, beginnt es meist damit, dass man sich mit Sokrates usw. beschäftigen soll. Was dachten diese Philosophen über dieses und jenes und wie dachten sie generell.

Wenn es um die Naturphilosophen geht, ist es einerseits interessant, was sie dachten, wie alles funktioniert. Auf der anderen Seite bleibt mir der Nutzen verborgen, den ich dadurch für heutige Überlegungen habe. Aus Mythen und Überlegungen wurde Wissenschaft und oftmals wissen wir heute, wie etwas funktioniert.

Es würde mich wirklich freuen, wenn es hierzu ein paar Meinungen gäbe.




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Quk
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Mo 18. Mär 2024, 11:30

Denkanstöße halte ich grundsätzlich für hilfreich, egal ob sie von Sokrates kommen oder von Frau Meier nebenan, und egal ob es um Philosophie geht oder um etwas anderes. Wofür sonst sollten wir unsere Sprache verwenden, wenn nicht zur Vermittlung unserer Gedanken?




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Gedankenfeder
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Mo 18. Mär 2024, 11:54

Quk hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:30
Denkanstöße halte ich grundsätzlich für hilfreich, egal ob sie von Sokrates kommen oder von Frau Meier nebenan, und egal ob es um Philosophie geht oder um etwas anderes. Wofür sonst sollten wir unsere Sprache verwenden, wenn nicht zur Vermittlung unserer Gedanken?
Natürlich freue ich mich ebenfalls über neue Denkanstöße. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass es sich manchmal lohnt, zu filtern. Zumindest dann, wenn man vorab erkennen kann, dass der Mehrwert überschaubar ist und dafür an anderer Stelle gegeben ist.

Wie gesagt, bin ich absolut am Anfang und kann nur meine Denkweise aus dem bisherigen Leben nutzen. Schön, wenn ich hier und an anderer Stelle Alternativen bekomme.




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Jörn Budesheim
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Mo 18. Mär 2024, 12:55

Gedankenfeder hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:28
Wenn ich mich im Netz umschaue oder einschlägige Literatur durchlese, beginnt es meist damit, dass man sich mit Sokrates usw. beschäftigen soll.
Grob gesagt kann man Philosophie systematisch oder historisch betreiben. Systematisch heißt hier grob gesagt "thematisch", ein Thema durchdenken oder ähnliches. Historisch heißt grob gesagt Philosophiegeschichte betreiben. Oft findet man "Mischungen": Man fragt z.B. nach einer Theorie der Kunst und entwickelt diese im "Gespräch" mit der Geschichte der verschiedenen Ästhetiken.

Es gibt aber auch Einführungen, die fast ausschließlich thematisch vorgehen: "Nagel, Thomas: Was bedeutet das alles?" Im Klappentext heißt es dazu: Seine "ebenso kurze wie genaue und umfassende Einführung in die Philosophie findet in verständlicher Form Antworten auf die großen Fragen des Lebens: Woher wissen wir etwas? Wie hängen Körper und Geist zusammen? Was bedeuten Wörter? Gibt es Willensfreiheit wirklich? Was ist Recht und was ist Unrecht? Was ist der Tod? Und worin könnte der Sinn des Lebens bestehen?" Ich habe das Buch gelesen, es ist wie die meisten seiner Bücher empfehlenswert. Soweit ich mich erinnere, ist es voraussetzungslos zu lesen und verzichtet weitgehend auf historische Bezüge. (Ich hoffe, ich erinnere mich richtig).

Dann gibt es bei Reclam den "Grundkurs Philosophie" in mehreren Bänden. Nach meiner Erinnerung eher systematisch orientiert und gut verständlich.

Ich selbst hab eine Mischung mit leichter Schlagseite zu "systematisch". Wenn ich nach rechts auf meine Bibliothek schaue, sehe ich gerade: Kunst, Tierethik, Philosophie des Geistes, das Böse, Realismus, Regeln, Blumenberg lesen, Neoexistentialismus, Auf dem Weg zu einer neuen Aufklärung ...

Das alles beantwortet deine Frage nicht, aber ich wollte darauf hinweisen, dass es eben auch viele Bücher gibt, die nicht bei Sokrates anfangen :-)




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Jörn Budesheim
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Mo 18. Mär 2024, 13:14

Was spricht für die Lektüre der Klassiker? Manchmal ist es einfach gute Literatur, ist das nicht Grund genug :-)

Vieles von dem, was du und ich denken, stammt aus dieser Geschichte, das steht für mich außer Frage. Das heißt, man versteht sich selbst besser, wenn man ab und zu einen Blick in die Ideengeschichte wirft. Mit anderen Worten: Viele philosophische Werke haben einen großen Einfluss auf Kultur und Gesellschaft gehabt. Sie haben unser Welt- und Selbstverständnis geprägt und beeinflusst.

Die Vorstellung, dass die Klassiker einfach veraltet sind, ist oft falsch. Natürlich wissen sie weniger über physikalische Dinge, aber in vielen anderen Fragen können sie auch heute noch Gesprächspartner sein. Auch aktuelle Philosoph:innen denken "kantianisch" oder gehen von Aristoteles aus, um nur zwei Beispiele zu nennen, das ist nicht ungewöhnlich.

Darin unterscheidet sich die Philosophie von vielen Naturwissenschaften, die eher selten historisch vorgehen. Das mag daran liegen, dass der Gegenstand der Philosophie in der Regel der Mensch ist.




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Gedankenfeder
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Mo 18. Mär 2024, 13:17

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 12:55
Gedankenfeder hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:28
Wenn ich mich im Netz umschaue oder einschlägige Literatur durchlese, beginnt es meist damit, dass man sich mit Sokrates usw. beschäftigen soll.
[...]
Das alles beantwortet deine Frage nicht, aber ich wollte darauf hinweisen, dass es eben auch viele Bücher gibt, die nicht bei Sokrates anfangen :-)
Und damit hast du mir schon richtig weitergeholfen. Besten Dank dafür. Ich werde mir die von dir genannten Bücher mal genauer anschauen. Klingt jedenfalls vielversprechend.




Michael7Nigl
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Mo 18. Mär 2024, 22:21

Viele Gedanken der frühen Philosophen sind immer noch aktuell, Fragen nach wie vor unbeantwortet, Weisheiten bis heute unübertroffen.

Eine der empfehlenswertesten klassischen Texte ist für mich die "Apologie des Sokrates":





Ich bewundere auch, was ich in einem Aufsatz von Thomas Buchheim ("Neuronenfeuer und seelische Tat", in "Mentale Verursachung" Hg. Wilhelm Vossenkuhl, 2014) über Aristoteles erfahren konnte:

"Zwar haben diese komplexen Körper nach Aristoteles' Meinung eine Seele oder sind beseelt; aber die Seele ist nicht eine selbständige Entität zusätzlich zu dem komplexen Körper, sondern vielmehr eine spezielle Art und Weise dieses Körpers selbst, nur in seiner Gesamtheit genommen als einer zu existieren:
Darum ist die Auffassung richtig, dass die Seele weder ohne Körper noch selbst eine Art Körper sei; denn obwohl nicht selbst Körper, ist sie doch etwas von einem Körper und findet im Körper statt, nämlich in einem solchen und nicht so, wie die Früheren sie in einen Körper 'einfügten', ohne irgendetwas darüber hinzuzubestimmen, in welchen und einen wie beschaffenen [...] Und nur so entspricht es dem wissenschaftlichen Begriff: Denn überall kommt von Natur aus die komplette Selbstvollbringung eines Dinges in dem dazu Fähigen und der einheimischen Materie zustande. Dass die Seele also eine bestimmte Art kompletter Selbstvollbringung und d.h. Gesamtausdruck eines solchen Vermögendseienden ist, ist klar. (de Anima II 2, 414a 19-28)"

Wie zu jener Zeit ein Philosoph zu der Meinung kommen konnte, dass Körper und Seele nicht ontologisch unabhängig voneinander (dualistisch) zu denken sind, obwohl der Glaube an geistige Wesen, wie Götter oder Schatten in der Unterwelt, Allgemeingut war und die Darstellung mentaler Funktionen (Sprache, Rechnen etc.) durch Materie unvorstellbar gewesen sein musste, finde ich phantastisch!

Ein Studium der Philosophiegeschichte ist mit Sicherheit sehr gewinnbringend.




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Jörn Budesheim
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Di 19. Mär 2024, 08:52

Das Buch "Die Verteidigung des Menschen" des Arztes, Psychiaters und Philosophen Thomas Fuchs ist voll von Anmerkungen und Fußnoten zu Aristoteles. Entsprechend heißt es in der Einleitung:

"Was der vorliegenden Verteidigung zugrunde liegt, ist also weniger der klassische Humanismus des Geistes als ein Humanismus des lebendigen, verkörperten Geistes. Als solcher bedient er sich nicht nur der philosophischen, insbesondere der phänomenologischen Analyse, sondern auch der Konzeptionen des embodiment, des extended mind und der enactive cognition, also der handlungsbezogenen Kognition, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Dass der Mensch kein dualistisch zweigeteiltes Wesen aus Geist und Körper ist, sondern vor allem ein Lebewesen aus Fleisch und Blut, als solches aber zugleich erlebend und seiner selbst bewusst - diese bereits aristotelische, heute aber wieder neu zu denkende Einsicht wird den Leitfaden der folgenden Essays bilden."




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Nauplios
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Mo 25. Mär 2024, 18:23

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:01
Sollten wir uns mit den Klassikern der Philosophie beschäftigen? Warum ist es wichtig zu wissen, wie sie dachten?
Gedankenfeder hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:28

Wenn ich mich im Netz umschaue oder einschlägige Literatur durchlese, beginnt es meist damit, dass man sich mit Sokrates usw. beschäftigen soll. Was dachten diese Philosophen über dieses und jenes und wie dachten sie generell.
Quk hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:30

Denkanstöße halte ich grundsätzlich für hilfreich, egal ob sie von Sokrates kommen oder von Frau Meier nebenan ...
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 13:14

Was spricht für die Lektüre der Klassiker? Manchmal ist es einfach gute Literatur, ist das nicht Grund genug :-)
(...)
Die Vorstellung, dass die Klassiker einfach veraltet sind, ist oft falsch.
Ein Thread über Klassiker mit klassischem Verlauf. ;) Doch bevor er gänzlich ausklingt, will ich versuchen, ihm noch ein wenig Leben einzuhauchen. - Ich hatte mit Andrea überlegt, einen Faden zu Platon zu starten, speziell zu seinen Gleichnissen und Mythen. Es soll keine reine Textexegese werden, gleichwohl die eine oder andere philologische Frage aufkommen wird. Und natürlich schwappen die philosophischen und ästhetischen Gehalte weit über den platonischen Tellerrand hinaus. Allerdings darf man sich davon nicht die Lösung von "Problemen" oder "Rätseln" versprechen, eher von deren Schaffung. Platon zu lesen ist eine Zeitreise bis kurz nach dem Urknall der europäischen Philosophie, ein Sprung in den Ur-Sprung.

Hat jemand den Mut dazu?




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Jörn Budesheim
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Mo 25. Mär 2024, 18:28

Nauplios hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 18:23
Ein Thread über Klassiker mit klassischem Verlauf.
Und? Was willst du damit sagen?




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Jörn Budesheim
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Mo 25. Mär 2024, 18:48

Gedankenfeder hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 11:28
Vielen Dank für diesen Thread!
Mein Startbeitrag ist entstanden, weil Gedankenfeder im Kaffeestübchen als neuer User gefragt hat, wohin diese Frage passt. Und da habe ich mir erlaubt, zumindest, soweit ich mich entsinne, mehr oder weniger in seinen Worten, diesen Faden zu eröffnen.

Der Verlauf des Fadens war offensichtlich nicht vergebens:
Gedankenfeder hat geschrieben :
Mo 18. Mär 2024, 13:17
Und damit hast du mir schon richtig weitergeholfen.




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Gedankenfeder
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Mo 25. Mär 2024, 19:32

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 18:48
Der Verlauf des Fadens war offensichtlich nicht vergebens.
Auf keinen Fall war er das. Für mich war das Thema aber an und für sich auch abgeschlossen. Zumindest konnte ich durch die Antwort(en) meinen weiteren Weg genauer planen.




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Nauplios
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Mo 25. Mär 2024, 20:33

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 18:48

Und da habe ich mir erlaubt ...
... und ich hab' mir erlaubt, die Idee des Klassiker-Lesens beim Wort zu nehmen. Wenn ich es richtig sehe, ist ja diese Idee auf fruchtbaren Boden gefallen. Auch bei mir. Damit nun der Samen sprießt, könnte man ja mit einem Klassiker wie Platon anfangen und an ihm ein Exempel statuieren - ein Exempel dafür, daß man Klassiker mit Gewinn lesen kann. Sicher, das kann auch jeder für sich selbst tun; ein Philosophieforum bietet erweiterte Möglichkeiten. Ich hab' auch kein Problem damit, daß hier allein zu tun, in der Hoffnung, nicht allein damit zu bleiben. Aber für ein vorheriges Abklären, ob das Thema interessiert, ist doch hier geradezu der ideale Ort.




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Nauplios
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Mo 25. Mär 2024, 20:35

Falls nicht, dann können meine Beiträge aus diesem Thread auch wieder entfernt werden. ;)




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AufDerSonne
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Mo 25. Mär 2024, 20:48

Nauplios hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 20:35
Falls nicht, dann können meine Beiträge aus diesem Thread auch wieder entfernt werden. ;)
An was für ein Buch von Platon hast du denn gedacht? Oder muss man sagen Text? Ich habe keine Ahnung.



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Nauplios
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AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 20:48

An was für ein Buch von Platon hast du denn gedacht? Oder muss man sagen Text? Ich habe keine Ahnung.
Ich schätze das so ein, daß man sich auf bestimmte Passagen aus den platonischen Dialogen verständigen wird. Aber das entscheidet man am besten vor Ort. Die gesamte Denklandschaft Platons zu kartographieren wird eh nicht möglich sein; man könnte sich auf einzelne Gleichnisse, rhetorische Figuren, Erzählungen konzentrieren - natürlich im lustvollen Mäandern durch die sich dabei eröffnenden Denkräume. ;)

Ich will der Sache aber nicht vorgreifen. Andrea, sag' was dazu.




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Nauplios
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Di 26. Mär 2024, 08:44

Wollte man nach einem Leitspruch für die Beschäftigung mit den Klassikern der Philosophie suchen, böte sich an:

"Die Philosophie hat nicht nur Geschichte, sie ist ihre Geschichte. Anders ausgedrückt: Jede ihrer Realisierungen in der Zeit ist konkurrenzfähig mit jeder anderen, obwohl es keine Renaissance im strengen Sinne in ihr geben kann, weil zugleich jedes philosophische Wort auch an das Welt- und Selbstverständnis seiner Zeitstelle gebunden bleibt." (Hans Blumenberg; Was wäre eine Phänomenologie der Geschichte? DLA Marbach, Bestandssignatur A: Titel: UNF 309)

Die Philosophie ist ihre Geschichte. In dieser Verknappung ist das Ineinander systematischer und historischer Orientierung formelhaft beschlossen. Zugespitzt könnte man auch sagen: Systematische Philosophie ist nur als historische möglich, historische nur als systematische. Wo auch immer man zusteigt: das Karussell dreht sich bereits. Die nächste Fahrt ist rückwärts. :shock:




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Jörn Budesheim
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Di 26. Mär 2024, 10:31

Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg (Preußen) geboren und starb dort am 12. Februar 1804. "Sapere aude" wird am häufigsten in der Interpretation Immanuel Kants zitiert, der es 1784 zum Motto der Aufklärung erklärte. Kant und dieser Aufsatz können getrost als Klassiker bezeichnet werden.

Hier gibt es dazu einen Faden.




Salutitutti
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Di 26. Mär 2024, 10:44

Nauplios hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 20:33
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 25. Mär 2024, 18:48

Und da habe ich mir erlaubt ...
... und ich hab' mir erlaubt, die Idee des Klassiker-Lesens beim Wort zu nehmen. Wenn ich es richtig sehe, ist ja diese Idee auf fruchtbaren Boden gefallen. Auch bei mir. Damit nun der Samen sprießt, könnte man ja mit einem Klassiker wie Platon anfangen und an ihm ein Exempel statuieren - ein Exempel dafür, daß man Klassiker mit Gewinn lesen kann. Sicher, das kann auch jeder für sich selbst tun; ein Philosophieforum bietet erweiterte Möglichkeiten. Ich hab' auch kein Problem damit, daß hier allein zu tun, in der Hoffnung, nicht allein damit zu bleiben. Aber für ein vorheriges Abklären, ob das Thema interessiert, ist doch hier geradezu der ideale Ort.
Ich wäre an so einem Projekt als leiser Teilnehmer interessiert.




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