Die ewigen großen Fragen der Philosophie

Hier geht es um die Philosophie selbst, denn sie kann sich selbst zum Gegenstand des Nachdenkens machen - zum Beispiel: Was ist Philosophie? Was sind die Themen der Philosophie? Wie grenzt sie sich von anderen Disziplinen ab? ...
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Jörn Budesheim
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Do 3. Aug 2017, 08:27

Worüber denken Philosophen nach? Holm Tetens hat in seinem Buch "Philosophisches Argumentieren" die ewigen großen Fragen der Philosophie zusammen zu tragen: "Fast nichts in der Welt scheint vor den Philosophen sicher. Philosophen gerieren sich als Experten für alles. Trotzdem lassen sich einige fundamentale Fragen auflisten, die in der Geschichte der Philosophie ständig wieder keh­ren. Sie bilden das Herz der Philosophie:
  1. die Frage, ob die materielle Erfahrungswelt die eigentliche und ganze Wirklichkeit ist oder ob es über die Grenzen der erfahrba­ren materiellen Welt hinaus eine nicht-materielle Wirklichkeit gibt;
  2. die Möglichkeiten menschlichen Wissens und die Erkennbarkeit der Wirklichkeit;
  3. die Idee der Wissenschaft und die Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis;
  4. die raum-zeitliche Struktur der materiellen Welt und das Wesen der Materie;
  5. Kausalität, Determinismus und Willensfreiheit;
  6. das Leib-Seele-Problem;
  7. das Wesen und die Identität einer Person;
  8. die Existenz Gottes;
  9. die Grundlagen der Moral, die Ideen des Guten, der Gerechtig­keit und der Freiheit;
  10. die moralischen Grundlagen von Staat und Gesellschaft;
  11. das ästhetisch Schöne und die Grundlagen unserer ästhetischen Wertschätzung;
  12. der Sinn des Lebens, das Glück und die Idee des guten Lebens.
Das sind die ewigen großen Themen der Philosophie."
(Holm Tetens, Philosophisches Argumentieren, Seite 16)

In diesem Thread können wir darüber diskutieren, ob die Liste vollständig ist. Was fehlt, was gehört gar nicht hinein?




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Jörn Budesheim
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Sa 12. Aug 2017, 19:52

Thomas Nagel behandelt in "Was bedeutet das alles" folgende Themen.
  1. Woher wissen wir etwas?
  2. Das Fremdpsychische
  3. Das psychophysische Problem
  4. Die Bedeutung von Wörtern
  5. Willensfreiheit
  6. Recht und Unrecht
  7. Gerechtigkeit
  8. Der Tod
  9. Der Sinn des Lebens




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Friederike
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So 13. Aug 2017, 13:20

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 3. Aug 2017, 08:27
Worüber denken Philosophen nach? Holm Tetens hat in seinem Buch "Philosophisches Argumentieren" die ewigen großen Fragen der Philosophie zusammen zu tragen: "Fast nichts in der Welt scheint vor den Philosophen sicher. Philosophen gerieren sich als Experten für alles. Trotzdem lassen sich einige fundamentale Fragen auflisten, die in der Geschichte der Philosophie ständig wieder keh­ren. Sie bilden das Herz der Philosophie: [...] In diesem Thread können wir darüber diskutieren, ob die Liste vollständig ist. Was fehlt, was gehört gar nicht hinein?
Mich provoziert die Formulierung der Themenstellung geradewegs zu der Entgegnung, ob es denn nicht auch ein wenig kleiner ginge. Was fehlt? Vielleicht die Bescheidenheit. Mir fällt spontan O. Marquards Satz, in Verbindung mit dem Werk Blumenbergs -glaube ich- von der "Entlastung vom Absoluten" ein, wo die Bescheidenheit ihren Niederschlag auch im Rückgriff auf literarische Gattungen wie dem Glossar, dem Essay oder der Anekdote gefunden hat. Philosophischerseits eher mit Geringschätzung betrachteter Formen des Schreibens. Oder aber Adornos "Minima Moralia", in denen er sich ausdrücklich einer der kleinen Formen des philosophischen Schreibens zuwendet, dem Aphorismus. Einer Ausdrucksform, der Hegel, folgt man Adorno, allenfalls noch den Status der "Konversation" zugebilligt hätte. Nicht also aufs "Große" angelegt, allein aufgrund der Form des gewählten philosophischen Schreibens. Der zeit-losen Ewigkeit sei die zeitliche Endlichkeit gegenübergestellt und den ewigen Fragen sowohl das Provisorium der Fragen als auch das der Antworten. Anstelle der großen Systeme eher die "Steinbrüche" (ein Ausdruck, den Du in letzter Zeit öfter benutzt hattest, deswegen die Anführungstriche).

Ernsthaft: Die Themen, die das Herzstück der Philosophie bilden, aufzulisten und ihnen nachzugehen, finde ich keinesfalls verkehrt, und ich widerspreche Tetens auch nicht, wenn er meint, die PhilosophInnen müßten nicht auf jeden Mode-Zug aufspringen (hier der "Experten"zug).

Trotzdem erinnern mich die "ewigen großen Fragen der Philosophie" zu sehr an die geranglisteten großen philosophischen Denker, die einer Zeit angehören, als man(n) an Ranglisten heutiger Colour noch gar nicht gedacht hat. Damals, ungefähr ab Mitte des 19. Jahrhunderts, der Beginn der epochenübergreifenden Historiographie?, hieß es wohl eher "Kanon" - und ja, vielleicht ist es die Kanonisierung, und sei nur die in Form von "Fragen", die mich stört. Außerdem natürlich, daß die Fragen von Menschen gestellt werden, und daß es die Fragen von Menschen sind und nicht die Fragen eines Begriffes. Mir scheint Tetens Herangehensweise also eine leicht antiquierte Art, Philosophie zu betreiben, obgleich mir die Zielsetzung, sich auf die Wurzeln und Fundamente des Faches zu besinnen, gefällt.




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Jörn Budesheim
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So 13. Aug 2017, 13:42

Die großen Fragen können leider nicht eine Nummer kleiner ausfallen, sonst wären es eben nicht die großen Fragen :-)

Aber im Ernst, die großen Fragen sind meines Erachtens gar nicht groß, in einem solchen Sinne, der einen dazu nötigen müsste, zur Mäßigung zu rufen. Die großen Fragen sind bloß die fundamentalen Fragen, die sich die Menschen (teilweise seit jeher) stellen und manche davon sind nachgerade Ausdruck philosophischer Bescheidenheit. So liegt es z.b. bei der Frage, was können wir wissen, können wir überhaupt etwas Wissen, oder? Und ist nicht auch die Frage, sind wir wirklich so frei, wie wir manchmal glauben, eher Ausdruck von Bescheidenheit als Ausdruck unangemessener Großspurigkeit? Oder?




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iselilja
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Di 15. Aug 2017, 19:04

Tommy hat geschrieben :
Di 15. Aug 2017, 18:51
War das Camus der gesagt hat, es gäben nur ein wirklich große Frage, nämlich dass man zuerst die Frage beantworten muss, ob man dieses Leben annehmen will oder nicht!? Alles andere kommt danach.
Das ist sehr tiefsinnig.. riecht nach der Art des Philosophierens wie ich es mag. :-)

Wie könnte man die Frage für sich beantworten, ohne im Leben nach Kriterien dafür zu suchen?




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Jörn Budesheim
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Mi 16. Aug 2017, 08:14

Camus hat geschrieben :
Di 15. Aug 2017, 18:51
"Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt, auf die Grundfrage der Philosophie antworten. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat – kommt später. Das sind Spielereien; erst muss man antworten." (Der Mythos des Sisyphos, Kap. Das Absurde und der Selbstmord)
Schiller hat geschrieben : Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Vielleicht könnte das Nachgrübeln über die Fragen, die Camus für Spielerein hält (mit) dazu führen, dass man spürt, dass das Leben es wert ist, gelebt zu werden. Über das nackte Leben ließe sich nicht viel sagen, schätze ich; es sind die Dinge, die man damit anfängt, die es spannend machen und dazu kann auch die Philosophie gehören.




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iselilja
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Mi 16. Aug 2017, 12:42

Es ist das kleine und oftmals überlesene und unterbewertete Wörtchen ob, welches über Sinn und Sein entscheidet.




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Friederike
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Fr 25. Aug 2017, 18:08

Tommy hat geschrieben : Ich mag die Existentialisten auch sehr. Wobei ich sagen muss dass sie auf mich in ihren Texten immer so ein wenig - wie soll ich es sagen - morbide wirken. Und das obwohl sie das Leben ja eigentlich aus vollem Herzen bejahen. Gleichzeitig aber zeichnen sie oft kein schönes Bild vom Leben sondern sind brutal ehrlich.
Ich auch. Im Blick habe ich hauptsächlich Sartre. Ich glaube, er würde, oder hat er es irgendwo tatsächlich getan, die Wörter "Trost" oder "Trostbedürftigkeit" mit Häme überziehen. Verzweiflung erwartet immer noch Trost. Vielleicht passen die Lebensbejahung und der nüchtern sezierte Tatbestand der menschlichen Verfaßtheit in der Welt doch -entgegen dem Augenschein- gut zusammen, weil die Weltzugewandtheit eine Konsequenz der Trostlosigkeit ist. Man hat nichts zu verlieren.




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Jörn Budesheim
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Fr 25. Aug 2017, 20:42

Wenn man zwei Weltkriege miterlebt hat, hat man vermutlich den einen oder anderen Grund, kein schönes Bild vom Leben zu zeichnen. Darüber hinaus haben viele Intellektuelle sowieso irgendwie eine Neigung, den negativen Seite der Wirklichkeiten, in denen wir leben, mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den positiven :-)




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Jörn Budesheim
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So 3. Sep 2017, 05:51

Ein Merkspruch, den ich mir gemerkt habe, zur Systemtheorie Luhmanns, der zu dem, was du sagst, irgendwie passt: Systeme brauchen Probleme.




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Schimmermatt
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Di 10. Okt 2017, 20:28

Gibt es etwas?

Alle anderen Fragen scheinen nachgelagert, aus dieser zu entsprießen. Die Fragen nach Jasagen zum Leben oder nach dem eigenen Selbstmord spiegeln eine im existenzialistischen Egozentrismus begründete menschliche Hybris, eine individualistische Kategorie in einer nicht primär daran interessierten Debatte. Klar kann man einwenden, dass eine Frage auch nur existiert, wenn sie sich einer stellt, aber dann kann man konsequent nicht mehr von "Fragen der Philosophie" sprechen, sondern nur noch von "Fragen der Philosophierenden". Es geht um "ewige" Fragen, nicht um die jeweils zeitgenössischen Denker, die sich diese immer mal wieder stellen, falls ich das Thema nicht zu engstirnig auslege.



"Manche Leute werden heutzutage langsam wahnsinnig. Ich schnell." C. Schlingensief

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Di 10. Okt 2017, 20:57

Und dann 1000 Seiten zu "etwas ist" :-) Vielleicht gewinnen wir Pjotr dafür!




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Schimmermatt
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Di 10. Okt 2017, 22:09

Könnte ich dazu Nein sagen?

Das wär wohl so eine egozentrisch-existenzialische Frage... ;-)



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Friederike
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Mo 11. Dez 2017, 15:01

Wenn ich -insbesondere- die Threads über "Wahrheit" und "Intuition" durchlese, dann denke ich, daß die Frage nach der Wahrheit wohl ewig andauern wird. Eine sicher nicht allseits akzeptierte, allerdings auch nicht gänzlich fern des "common sense" liegende Antwort dürfte dahin gehen, daß wir so tun müssen, als ob Wahrheit sei (unabhängig davon, ob es sich um die metaphysische Variante oder die Aussagen-Variante handelt). Anzunehmen ist, daß jede Form der Kommunikation zusammenbräche, das Chaos "par excellence" sich einstellte, würden wir "wahr" und "unwahr"-Aussagen aus dem Repertoire streichen.




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iselilja
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Mo 11. Dez 2017, 22:26

Mit den "großen Fragen" ist es vielleicht so, dass man nicht allzu traurig darüber sein sollte, dass es keine oder nicht genug Antworten gibt.. ganz im Gegenteil, denn wenn Fragen das Brot unserer geistigen Höhlenflucht sind, sollte man vielleicht auch jeden Tag nach Herzenslust speisen.




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Jörn Budesheim
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Di 12. Dez 2017, 05:31

Roger Scruton/ Modern Philosophy hat geschrieben : Derjenige, der Ihnen sagt, dass es die Wahrheit nicht gibt, fordert Sie auf, ihm nicht zu glauben. Also tun Sie es auch nicht.




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Jörn Budesheim
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Di 12. Dez 2017, 05:41

Donald Davidson, die Torheit des Versuchs den Wahrheitsbegriff zu definieren hat geschrieben : ... In den meisten Fällen sind die von den Philosophen ins Auge gefaßten Begriffe — wie Wahrheit, Erkenntnis, Glauben, Handeln, Ursache, das Gute und das Richtige — zugleich die elementarsten Begriffe, über die wir verfügen: Begriffe, ohne die wir (wie ich zu sagen geneigt bin) gar keine Begriffe hätten. Warum sollte man also damit rechnen, diese Begriffe durch Definitionen auf andere Begriffe zurückführen zu können, die einfacher, klarer und grundlegender wären? Wir sollten uns damit abfinden, daß das, was diese Begriffe so wichtig macht, auch die Möglichkeit ausschließen muß, für sie ein Fundament ausfindig zu machen, das noch tiefer in den Felsgrund hineinreicht.

Diese einleuchtende Beobachtung sollten wir auf den Begriff der Wahrheit anwenden: Es gibt keine Chance, diesen Begriff durch etwas zu untermauern, was durchsichtiger oder leichter zu verstehen wäre. Die Wahrheit ist nach der durch Alfred Tarski bewiesenen These von G.E. Moore, Bertrand Russell und Gottlob Frege ein undefinierbarer Begriff. Das heißt nicht, daß wir nichts Aufschlußreiches darüber sagen können. Man kann Aufschluß darüber geben, indem man die Wahrheit zu anderen Begriffen wie Glauben, Wünschen, Ursache und Handlung in Beziehung setzt. Es ist auch keineswegs so, als implizierte die Undefinierbarkeit der Wahrheit, daß dieser Begriff mysteriös, mehrdeutig oder unzuverlässig wäre. ...




Tosa Inu
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Di 12. Dez 2017, 10:58

Die beiden Zitate zusammen, ist das nicht eine Absage an die Philosophie? Es gibt Wahrheit, nur ist sie nicht bestimmbar...?
Alles dem gesunnden Menschenverstand zu überantwoeten ist auch so'ne Sache , denn oft ist der gar nicht so gesund.
Ich hänge da irgendwo zwischen Heideggers tiefem Ekel vor der Versklavung des Daseins durch das Man und Habermas' affirmativer Sicht, dass man alles Lehren und Lernen könne. Der Punkt ist die Bereitschaft des Subjekts auch zu lernen und dann ist Erkenntnis m.E. tatsächlich etwas Sprunghaftes, ein Aha-Effekt. Es macht Peng oder eben nicht.
Der Sprung auf die nächste Ebene, heißt für mich, sich und anderen mehr zuzumuten und das ist etwas prinzipiell anderes, kein Stühlerücken im selben Raum.
Ist wohl jetzt an der Zeit ins nächste Geschoss umzuziehen. Neue Ebenen, neue Wahrheiten, neue Pathologien.



„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)

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Jörn Budesheim
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Tosa Inu hat geschrieben :
Di 12. Dez 2017, 10:58
Es gibt Wahrheit, nur ist sie nicht bestimmbar...?
Alles dem gesunnden Menschenverstand zu überantwoeten ist auch so'ne Sache , denn oft ist der gar nicht so gesund.
Davidson ist der Ansicht, dass es einige Begriffe gibt, die so grundlegend sind, dass wir sie nicht durch andere noch grundlegendere Begriffe definieren können. Das sind, wie er sich ausdrückt, diejenigen Begriffe, ohne die wir gar keine Begriffe hätten. Eine Überantwortung an den ungesunden Menschenverstand sehe ich darin nicht. Meines Erachtens ist es ein Versuch, die Wahrheit über die Wahrheit zu bestimmen. Und falls Davidson damit recht hat, ist es damit wie mit jeder Tatsache: sie ist unausweichlich.




Tosa Inu
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Mi 13. Dez 2017, 08:03

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 13. Dez 2017, 06:17
Davidson ist der Ansicht, dass es einige Begriffe gibt, die so grundlegend sind, dass wir sie nicht durch andere noch grundlegendere Begriffe definieren können.
Ich weiß, darauf bezog sich ja mein Kommentar.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 13. Dez 2017, 06:17
Das sind, wie er sich ausdrückt, diejenigen Begriffe, ohne die wir gar keine Begriffe hätten. Eine Überantwortung an den ungesunden Menschenverstand sehe ich darin nicht. Meines Erachtens ist es ein Versuch, die Wahrheit über die Wahrheit zu bestimmen. Und falls Davidson damit recht hat, ist es damit wie mit jeder Tatsache: sie ist unausweichlich.
Es hat was Bezwingends, weil man sagen kann, dass es etwas gibt, was jedem vernünftigen Menschen einleuchten muss, das sind eben Evidenzen. Und mit einer Lesart des gesunden Menschenverstandes kann ich durchaus was anfangen, problematisch ist nur, dass sich zu viele Trottel auf eben diesen berufen.



„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)

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