Hallo,
habe doch nur die Zitierung des auf dem verlinkten Video von Harald Lesch aufgegriffen. Sinniere seit etwa 2 Jahren intensiv über das Konzept Zeit. Und werde immer wieder von neuen Erkenntnissen oder Modellen auf den Boden geholt. Kaum hatte ich mich vom determinierten Universum verabschiedet, fand eine sich permanent neu bildende Zukunft aus einer Art Protoplasma schlüssig, lass ich wieder über die Palmblattbibliotheken. Auch neueste Berichte angeschaut oder gelesen. Vor 20 Jahren einmal einen 3-stündigen Vortrag unter Schmerzen angehört, sehr gute Basis. Aber nicht schlüssig. Nun beschreibt ein renommierter Autor in einem rund 10 Jahre alten Buchkapitel ein Geschehen, bei dem der neugierige Protagonist es schafft in einem indischen Kloster "seine" Palmblätter zu erhalten, nebst Ausdeutung. Beim "Standartprocedere" findet ein Gläubiger solch eine Ausgabestelle und bekommt seine Palmblätter zum lesen, darin ist sein ganzes Leben und bei entsprechender Neugier auch seine Zukunft niedergeschrieben.
Meinem heutigen Wissen nach sehr einfach. Nicht, dass vor rund 300 Jahren ein Mönch in die Zukunft geschaut hätte, sehr unplausibel. Halbwegs logisch erklärbar nur so, dass im Moment der Anfrage in der Gegenwart eine temporäre Interaktion zwischen einem vor 300 Jahren lebenden Schreiber und der Gegenwart stattfindet. Die mit der Lebensgeschichte gefüllten Palmblätter wurden nicht von einem Hellseher vor langer Zeit verfasst, sondern entstanden durch die Interaktion quasi ad hoc. In dem Buch beschrieb der Protagonist, das auch einige seiner früheren Inkarnationen beschrieben waren. Besäße(n) die(se) Geschichte(n) den Wahrheitsgehalt den sie ahnen lassen, wäre zumindest eine gewisse Spanne der Zukunft determiniert. Oder, wären begabte Schreiber in der Lage Informationen in die Vergangenheit zu schicken, die dann permanent bis in unsere Gegenwart fortgeschrieben würden. Ich habe einmal in einer Spielbank (nur einmal leider) etwa 6-10 Sekunden eine Wahrnehmung in der Zukunft gehabt. Ich war in einem unbeschreiblichen Zustand und wusste, die 27 kommt. Meine letzten 100.-gesetzt, kam natürlich. Aber die Wahrnehmung war ein schwarzes Nichts, die Zahl war in meinem Kopf. Deshalb meine Theorie, dass sich die Zukunft erst bildet. Das kollidiert jedoch mit den Palmblattbibliotheken.
Wie siehst Du die Zeit und was für Erlebnisse hattest Du?
Einen schönen Tag noch, Heinrich
#filosofix > Was ist Zeit?
- HeinrichUnverzagt
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Hallo,
nach den Beobachtungen der letzten hundert Jahre im Bereich der Quantenphysik vermute ich, dass die Geschichte nicht determiniert ist.
Von jenen mysteriösen "Vorhersagen" halte ich nichts, weil sie meist so vage formuliert sind, dass im gemeinten Zeitrahmen sich immer irgendein Treffer finden lässt. Und wenn sie einmal genauer beschrieben sind, so werden doch die restlichen 90% der Voraussagen, die allesamt falsch sind, stets unter den Teppich gekehrt, und es werden nur die Rosinen herausgepickt.
Also, ich bin der begründeten Auffassung, dass Vorhersagen bestenfalls eine Mischung sind aus Raten und Wahrscheinlichkeits-Schätzung, wobei letztere vom Fachgebiet abhängt. In der Meteorologie nimmt die Zufallsstreuung schon nach ein bis zwei Tagen enorm zu. In der Politik vielleicht nach einer Woche. In der Klimatologie wohl nach ein paar Jahrzehnten. In der persönlichen Biografie hängt es davon ab, wie gut man jemanden psychologisch kennt; da vermeintliche Hellseher zukünftige Personen erst gar nicht kennen können, ist es da dann wohl reine Raterei.
Hast Du eine Vorliebe für Esoterik? (Ich nicht.)
Ahoy
nach den Beobachtungen der letzten hundert Jahre im Bereich der Quantenphysik vermute ich, dass die Geschichte nicht determiniert ist.
Von jenen mysteriösen "Vorhersagen" halte ich nichts, weil sie meist so vage formuliert sind, dass im gemeinten Zeitrahmen sich immer irgendein Treffer finden lässt. Und wenn sie einmal genauer beschrieben sind, so werden doch die restlichen 90% der Voraussagen, die allesamt falsch sind, stets unter den Teppich gekehrt, und es werden nur die Rosinen herausgepickt.
Also, ich bin der begründeten Auffassung, dass Vorhersagen bestenfalls eine Mischung sind aus Raten und Wahrscheinlichkeits-Schätzung, wobei letztere vom Fachgebiet abhängt. In der Meteorologie nimmt die Zufallsstreuung schon nach ein bis zwei Tagen enorm zu. In der Politik vielleicht nach einer Woche. In der Klimatologie wohl nach ein paar Jahrzehnten. In der persönlichen Biografie hängt es davon ab, wie gut man jemanden psychologisch kennt; da vermeintliche Hellseher zukünftige Personen erst gar nicht kennen können, ist es da dann wohl reine Raterei.
Hast Du eine Vorliebe für Esoterik? (Ich nicht.)
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- Jörn Budesheim
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Es gibt auch sehr gute Vorhersagen, ich sage vorher, dass ich jetzt gleich, wenn ich den Beitrag geschrieben habe, in die Küche gehen werde, und mir ein Brot schmiere :)
P. S.: das Ereignis ist tatsächlich exakt so eingetreten, wie ich es vorher gesagt habe :)
P. S.: das Ereignis ist tatsächlich exakt so eingetreten, wie ich es vorher gesagt habe :)
- Jörn Budesheim
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Eher nicht. Es heißt aber auch, Vorhersagen sind immer schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. (verschiedenen Autoren zugeschrieben)
- HeinrichUnverzagt
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Gewisse Begrifflichkeiten sollte man nicht mehr auf die Goldwaage legen. Wie eben Hass. Viele Worte entfleuchen ihrer lexikalischen Bedeutung, bekommen einen anderen, vielleicht milderen Sinn. Stelle mir vor, dass ein "Physiker" der mit Zeit arbeitet, lediglich daran verzweifelt, dass all sein benutztes Formelwerk nur dazu dient, unbeweis- oder erklärbares in menschliche Logik zu pressen. Frei nach dem "Dilemma des Unbeschreiblichen". Statt die Finger von Phänomenen zu lassen, zu deren Verständnis unsere Entwicklungsstufe nicht reicht, ersinnen wir trotzig wirres Zeugs wie das Higgs-Boson. Analog zum Pantoffeltierchen. Lege ihm Nahrung in seine Nähe. Es wird sie vor ihm, hinter ihm oder auch seitlich erspüren und finden. Halte sie über das Pantoffeltierchen und es wird nie ersinnen woher sie kommt, sie trotz Ahnung nie erreichen. Weil sich die Ausdehnung/Dimension Höhe diesem Einzeller versagt. Ich sinniere gern über Umwege, wie sich mir als Mensch solche Sphären vielleicht doch erschließen lassen. Beispiel Biene vor Fenster. Alles passt: Sicht nach vorn, Licht und daraus resultierend freie Bahn. Das Konzept einer materiellen aber trotzdem lichtdurchlässigen Barriere ist dem Insekt nicht zu vermitteln. Quasi fremdes Universum. Im Umkehrschluss frage ich mich gern, woraus besteht die mich behindernde Barriere und wie finde ich als (Er-) Lösung den Weg zum Äquivalent des Fensterrahmens, der oft zufällig dem Insekt den Weg in die höhere Ebene frei gibt. Ich verzage also nicht und sterbe "dumm" (sorry Biene), sondern hoffe/suche/vermute durch schlichten Zufall nebst Beharrlichkeit am ideellen Fensterrahmen vorbei den Weg in eine ungeahnte Welt zu finden. Der Biene nutzt all ihr genetischer Erfahrungsschatz nichts im Umgang mit höher entwickeltem, menschlichem Sein. Sie wie wir, sind im gnädigsten Fall auf Mitleid, Zufall oder neugieriges Kalkül des Unvorstellbaren angewiesen. In meinem hier irgendwo geposteten Gedicht "Splitter" habe ich eine Ahnung meiner Vision von immaterieller, fragmentarischer Existenz nach körperlichem Leben beschrieben. Vielleicht ist das eine Chance, ohne das gedankliche Gefängnis menschlichen Bewusstseins den Fensterrahmen zu umrunden ...Quk hat geschrieben : ↑Mi 31. Jul 2024, 09:03Offen gesagt: Auch wenn sie poetisch gemeint sein sollte, diese Text-Einleitung unterdrückt ein bisschen meine Lust, weiterzulesen. Zum einen mag ich die Verallgemeinerung nicht, zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass diejenigen Physiker, denen die Zeit angeblich missfällt, dabei Hass empfinden.
- HeinrichUnverzagt
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Das Einfordern wirklicher Vorhersagbarkeit würde eines bedingen: Das determinierte und damit sich permanent wiederholende Universum. Quasi das Blockuniversum. Alles war, alles ist, alles wird gewesen sein. Auf der einen Seite langweilig, andererseits könnte durch "Beugung der Zeit", quasi als Abkürzung, der Blick auf zukünftige oder vergangene Ereignisse möglich sein. Ohne Chance einer Manipulation, weil diese "Blicke" immateriell und dem Kreislaufgeschehen schon innewohnen müssten. Beeinflussung würde dem Konstrukt widersprechen und es ad absurdum führen, weil dann inexistent. Die Frage ist nur, welchen Nutzen für wen hätte ein solches Universum? Oder ist es wie eine ewiges Kettenkarussell? Bespaßung der Entitäten in der nächsten Schale des "Zwiebelschalenmodells"?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 7. Aug 2024, 19:45Eher nicht. Es heißt aber auch, Vorhersagen sind immer schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. (verschiedenen Autoren zugeschrieben)