#filosofix > Für die Liebe ist alles erlaubt, oder?! Die Liebespille

Philosophische Gedankenexperimente in Form von Videos.
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Tarvoc
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Mi 20. Dez 2017, 22:43

iselilja hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 22:17
Und komischerweise nennt alle Welt genau das Liebe - nur Du nicht.
:roll: Bist du wirklich sicher, dass du meine Argumentation bis jetzt richtig verstanden hast? Ich nämlich nicht.



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iselilja
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Mi 20. Dez 2017, 22:46

Tarvoc hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 22:43
iselilja hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 22:17
Und komischerweise nennt alle Welt genau das Liebe - nur Du nicht.
:roll: Bist du wirklich sicher, dass du meine Argumentation bis jetzt richtig verstanden hast? Ich nämlich nicht.
Ich werde das sowieso nochmal querlesen.. falls ich dann etwas anderes herauslese, werde ich sicherlich auch darauf eingehen. Wie gesagt, nimm es bitte nicht persönlich, ich muss mich wohl erst mal an Deine Argumentation gewöhnen.. mit der Zeit versteht man sich etwas besser, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist.




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Tarvoc
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Mi 20. Dez 2017, 23:48

iselilja hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 22:17
Liebe ist immer eine Anhäufung solcher einzelnen differenzierbaren Gefühle. Und komischerweise nennt alle Welt genau das Liebe - nur Du nicht.
Noch eine kleine Anmerkung dazu, vielleicht hilft das ja: "Alle Welt" benutzt das Wort Liebe keineswegs für eine bloße Liste von Gefühlen, sondern zu dem Begriff gehören z.B. auch Verhaltensweisen. Es käme zum Beispiel den allermeisten Menschen eher nicht in den Sinn, von jemandem, der regelmäßig seine Frau verprügelt, zu sagen, er liebe sie - und zwar völlig egal, was er subjektiv dabei empfindet.



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iselilja
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Do 21. Dez 2017, 00:20

Tarvoc hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 23:48
iselilja hat geschrieben :
Mi 20. Dez 2017, 22:17
Liebe ist immer eine Anhäufung solcher einzelnen differenzierbaren Gefühle. Und komischerweise nennt alle Welt genau das Liebe - nur Du nicht.
Noch eine kleine Anmerkung dazu, vielleicht hilft das ja: "Alle Welt" benutzt das Wort Liebe keineswegs für eine bloße Liste von Gefühlen, sondern zu dem Begriff gehören z.B. auch Verhaltensweisen. Es käme zum Beispiel den allermeisten Menschen eher nicht in den Sinn, von jemandem, der regelmäßig seine Frau verprügelt, zu sagen, er liebe sie - und zwar völlig egal, was er subjektiv dabei empfindet.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was mir die Anmerkung sagen soll. Du denkst hoffentlich nicht, ich würde Gewalt als Liebe bezeichnen. Oder Menschen, die Gewalt anwenden und danach behaupten, sie lieben den eben noch geeinigten Menschen doch, als liebevoll zu bezeichnen?

Für was hältst Du mich? Psychisch gestört oder so? :-)

Klar gehören Handlungen ebenso zu dem was wir Liebe nennen, bestreitet doch auch niemand. Aber sie sind nicht Liebe, sondern Ausdruck von Liebe - gehören also ins Feld der Emotionen nicht der Empfindungen.

Die Verhaltensweisen, auf die Du zurecht hinweist, haben doch eine Ursache oder? Ich nenne diese Ursache einfach mal Liebe.. wie nennst Du sie?

Vielleicht kommt Dir das ja hier bekannter vor: aus Liebe handeln. Also den meisten Menschen die sich so kenne sagt das zumindest was.
Zuletzt geändert von iselilja am Do 21. Dez 2017, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.




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Tarvoc
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Do 21. Dez 2017, 00:25

iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:20
Für was hältst Du mich? Psychisch gestört oder so? :-)
Dich natürlich nicht. Aber den Kerl, der subjektiv Liebe empfindet, aber objektiv seine Frau verprügelt. Solche Fälle gibt's ja. Und die passen nicht in dein begriffliches Schema.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:20
Die Verhaltensweisen, auf die Du zurecht hinweist, haben doch eine Ursache oder?
Die Empfindungen haben doch sicher auch Ursachen, oder? Oder sind die einfach vom Himmel gefallen, bzw. ihre Ursachen einfach egal?



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iselilja
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Do 21. Dez 2017, 00:33

Tarvoc hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:25
Und die passen nicht in dein begriffliches Schema.
Warum sollten die dort auch rein passen müssen. ich halte sowas nicht für Liebe, auch wenn diese Menschen den Begriff (aus welchem irrationalen Grund auch immer) für sich reklamieren.
Tarvoc hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:25
Die Empfindungen haben doch sicher auch Ursachen, oder? Oder sind die einfach vom Himmel gefallen, bzw. ihre Ursachen einfach egal?
Das ist eine gute Frage, zumindest scheint die mir das Thema etwas konstruktiver beleuchten zu wollen. Darüber muss ich ehrlich gesagt erst mal nachdenken.




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iselilja
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Do 21. Dez 2017, 00:57

Also ich würde erstmal so sagen, dass das Ursachenspektrum für derartige Empfindungen vielfältig ist. Das kann mE sowohl Handlungen als auch Affektionen einschließen und wenn man weiter sinniert findet man sicherlich auch noch anderes.

Was folgt Deiner Meinung nach daraus, dass die Empfindungen auch Ursachen haben müssen? Würde das am Begriffsverständnis denn etwas ändern?




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Tarvoc
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Do 21. Dez 2017, 01:01

iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:33
Ich halte sowas nicht für Liebe, auch wenn diese Menschen den Begriff (aus welchem irrationalen Grund auch immer) für sich reklamieren.
Empfindungen sind halt nunmal irrational, oder etwa nicht?

Jedenfalls gibt es Leute, die tatsächlich meinen, Liebe zu empfinden und das eben keineswegs nur vorschieben oder bloß reklamieren, obwohl sie ihre vermeintlich Geliebten permanent verletzen.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:33
Das ist eine gute Frage, zumindest scheint die mir das Thema etwas konstruktiver beleuchten zu wollen. Darüber muss ich ehrlich gesagt erst mal nachdenken.
Wäre vielleicht ganz gut. Im Falle der Liebespille ist die Ursache allerdings ganz klar.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:57
Was folgt Deiner Meinung nach daraus, dass die Empfindungen auch Ursachen haben müssen? Würde das am Begriffsverständnis denn etwas ändern?
Der Punkt ist u.A. der, dass sie im Falle der Liebespille völlig andere Ursachen haben als sonst.

Du behauptest, zwei grundlegend verschiedene Ursachen könnten ceteris paribus eine völlig identische Wirkung zeitigen. Über die Implikationen dieser Annahme solltest du dir im Klaren sein.



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iselilja
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Do 21. Dez 2017, 01:20

Tarvoc hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:01
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 00:33
Ich halte sowas nicht für Liebe, auch wenn diese Menschen den Begriff (aus welchem irrationalen Grund auch immer) für sich reklamieren.
Empfindungen sind halt nunmal irrational, oder etwa nicht?

Jedenfalls gibt es Leute, die tatsächlich meinen, Liebe zu empfinden und das eben keineswegs nur vorschieben oder bloß reklamieren, obwohl sie ihre vermeintlich Geliebten permanent verletzen.
Ok, angenommen das ist so, kann ich im Moment nicht prüfen oder nachvollziehen.. Du sagtest doch selbst, dass die meisten Menschen das nicht als Liebe bezeichnen würden oder?
Tarvoc hat geschrieben : Es käme zum Beispiel den allermeisten Menschen eher nicht in den Sinn, von jemandem, der regelmäßig seine Frau verprügelt, zu sagen, er liebe sie - und zwar völlig egal, was er subjektiv dabei empfindet.
Warum erwartest Du jetzt von mir, dass mein Begriff von Liebe (den ich nebenbei bemerkt für völlig common sense tauglich halte) derartiges einschließen müsste? Das will mir nicht so recht einleuchten.


Tarvoc hat geschrieben : Der Punkt ist u.A. der, dass sie im Falle der Liebespille völlig andere Ursachen haben als sonst.
Die Pille scheint uns zu verfolgen. :-) Aber gut, ich hatte vorhin sowieso schon überlegt darauf nochmal einzugehen, und wie es der Zufall will aus ähnlichem Anlass.

Andere Ursachen als was? Ich hatte das im anderen Thread schon versucht in die Diskussion einzubringen, dass die alternativen Möglichkeiten im Grunde keine andere Wirkung haben können. Denn keiner weiß, wie der Flirt oder das Geschenk oder was auch immer ankommt. Man fragt sich doch auch ohne die Pille: sollte ich das tun? Wie wird sie reagieren. Erkennst Du nicht, dass es als Begründung keinen Unterschied macht?




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iselilja
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Do 21. Dez 2017, 01:30

Ganz konkret auf den Punkt gebracht: Ich flirte mit Lisa und sie verleibt sich unsterblich in mich. Ich verabreiche Lisa eine Pille und sie verliebt sich unsterblich in mich. Jetzt erkläre Du mir bitte, worin der Unterschied zwischen unsterblich verliebt und unsterblich verliebt besteht. Du schaffst das. :-)




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Do 21. Dez 2017, 02:08

Ich verändere mal die Ausgangssituation ein ganz klein wenig. Vielleicht wird dadurch deutlicher, worin der eigentliche Trugschluß besteht.

Nehmen wir an, ich habe ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass Lisa sich bisher immer dann verliebt hat, wenn sie beim Tanzen spontan angesprochen wurde. Es würde also analog der Pille die Wahrscheinlichkeit des Erfolges immense steigern (zwar nicht auf 100% aber immerhin). Sollte ich das tun? Was wäre die Konsequenz und worin würde sie sich von Pille und "normalem" Flirt unterscheiden?




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Tarvoc
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Fr 22. Dez 2017, 03:49

iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:20
Du sagtest doch selbst, dass die meisten Menschen das nicht als Liebe bezeichnen würden oder?
Genau. Ich sage das. Du meintest, dass die Empfindung allein zählen soll. Und wenn du das machst, dann hast du diesbezüglich keine Grundlage mehr, solche Fälle anders zu nennen.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:20
Warum erwartest Du jetzt von mir, dass mein Begriff von Liebe (den ich nebenbei bemerkt für völlig common sense tauglich halte) derartiges einschließen müsste? Das will mir nicht so recht einleuchten.
Weil du allein von der subjektiven Empfindung ausgegangen warst.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:20
Andere Ursachen als was? Ich hatte das im anderen Thread schon versucht in die Diskussion einzubringen, dass die alternativen Möglichkeiten im Grunde keine andere Wirkung haben können.
Ich hab's ja schon mal gesagt: Ich hoffe, du bist dir über die enormen, weitreichenden Implikationen deiner Aussage im Klaren. Dass zwei unterschiedliche Ursachen ähnliche Auswirkungen haben, ist nicht allzu ungewöhnlich. Dass zwei verschiedene Ursachen buchstäblich die selben Auswirkungen haben könnten, ist hingegen eine enorm gewagte Behauptung. Das hieße nämlich, dass es recht grundsätzlich problematisch würde, eine Wirkung eindeutig einer Ursache zuzuordnen. Das gesamte Unternehmen der Naturwissenschaften, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen, wäre damit zumindest potentiell in Frage gestellt. Und wenn wir schon so weit sind, dann wäre es auch nicht mehr möglich, zu sagen, ob die Liebespille überhaupt Liebe verursacht und nicht nur ein reines Plazebo ist. Sie ist ja ebenso auf der Grundlage der Wissenschaften entwickelt. (Ja, es gibt auch Überdeterminations-Modelle, aber wie die hier verfangen, müsstest du mir auch erstmal erklären. Die Liebespille soll ja gerade keine Überdetermination, sondern ein eindeutiger und sogar idiotensicherer Ursache-Wirkungs-Zusammenhang sein.)
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:20
Denn keiner weiß, wie der Flirt oder das Geschenk oder was auch immer ankommt.
Das ist doch auch schon in dem anderen Thread widerlegt worden. Bei der Pille weiss man es. Aber überhaupt war das gar nicht das, worum es bei der Ursache-Wirkungs-Frage geht.
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:20
Erkennst Du nicht, dass es als Begründung keinen Unterschied macht?
Was macht als Begründung wofür keinen Sinn?



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Tarvoc
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Fr 22. Dez 2017, 03:52

iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 02:08
Sollte ich das tun?
Willst du jetzt Flirtratschläge von mir oder was?
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 02:08
worin würde sie sich von Pille und "normalem" Flirt unterscheiden?
Die Pille ist kein Charakterzug Lisas.



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Fr 22. Dez 2017, 03:53

iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 01:30
Ganz konkret auf den Punkt gebracht: Ich flirte mit Lisa und sie verleibt sich unsterblich in mich. Ich verabreiche Lisa eine Pille und sie verliebt sich unsterblich in mich. Jetzt erkläre Du mir bitte, worin der Unterschied zwischen unsterblich verliebt und unsterblich verliebt besteht.
Zum Beispiel erzeugt das eine völlig andere Erinnerungen als das andere. So verschiedene, dass sie gar nicht auf die selbe Weise subjektiviert werden können. Das eine wird Lisa als erfahrungsgemäß ganz normalen Ausdruck ihrer Persönlichkeit erleben - das andere als etwas, das sie ohne Vorwarnung aus heiterem Himmel überkommt. Aber hier zeigt sich eben der Unterschied zwischen konkretem und abstraktem Denken. Du liest nur das Wort "unsterblich verliebt", hast eine ganz bestimmte Vorstellung im Kopf, und fragst dann: "So und jetzt erklär mir mal, wo da der Unterschied dazu sein soll". Very well.



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iselilja
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Fr 22. Dez 2017, 04:45

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:49
Du meintest, dass die Empfindung allein zählen soll. Und wenn du das machst, dann hast du diesbezüglich keine Grundlage mehr, solche Fälle anders zu nennen.
Ok. Das wäre dann ein nachvollziehbares Argument für mich, wenn der Gewaltausübende dabei dieses Gefühl verspürt - in dem Fall würde mein Begriffsverständis dann tatsächlich das nicht berücksichtigen. Ich bezweifele aber (a), dass dies in dem Fall auch so ist, das wäre doch sehr sonderbar, oder (vermutlich wird er eher Zorn oder Wut verspüren)? Also für mich jedenfalls nicht nachempfindbar. Und selbst wenn, dann greift (b) mein Verständnis eben nicht bei allen pathologischen Betrachtungsfällen. Das wäre doch kein grundsätzliches Problem.

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:49
Dass zwei verschiedene Ursachen buchstäblich die selben Auswirkungen haben könnten, ist hingegen eine enorm gewagte Behauptung. Das hieße nämlich, dass es recht grundsätzlich problematisch würde, eine Wirkung eindeutig einer Ursache zuzuordnen.
Tja. Und genau diese grundsätzliche Problematik sehe ich hier nunmal. Vielleicht denkst Du ja (ich will Dir das nicht unterstellen), dass zwischenmenschliche Gefühle oder Beziehungen sich wie physikalische Prozesse kausal und mathematisch-wissenschaftlich erklären lassen müssen. Ich denke nicht, dass das so ist oder auch nur so sein sollte.

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:49
Bei der Pille weiss man es.
Man kennt also die Nebenwirkungen der Pille, obwohl es die Pille nicht einmal gibt? Ernsthaft? Oder meinst Du, dass man die Auswirkungen kennt? Dem würde ich zustimmen, denn die Auswirkungen sind ja als Hypothetikum im Szenario definiert. Wenn Du das einfach umdefinierst, etwas hinzuformulierst oder gar die Definition selbst in Frage stellst, dann kann ich da auch nicht mehr adäquat zu antworten.

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:49
Was macht als Begründung wofür keinen Sinn?
In dem Punkt ging es doch darum, dass "natürliche" Offerten (meinetwegen Flirt oder Geschenk oder sonst was) einen Effekt haben (haben sollen). Diese sind aber in ihrer Erfolgsaussicht immer ungewiß. Ich kann bei Lisa damit landen ober nicht. Was eben mE auch der einzige Unterschied zur Pille ist, denn dort ist der Erfolg einfach zu 100% sicher. Ansonsten unterscheiden sich Flirt und Pille nicht darin. Denn die Pille kann ja auch keinen Effekt haben, der nicht in ähnlicher Weise bei allen anderen Offerten prinzipiell genauso möglich wäre. Welcher Effekt sollte das auch sein? Ich weiß, ihr habt fleißig Beispiele gebracht gegen die Pille,was ihr aber alle ausgeblendet habt,ist die Tatsache, dass alle diese Beispiele sich auch auf alle anderen Offerten genauso problemlos anwenden lassen. Das meinte ich damit, dass es keinen Unterschied in der Begründung der Entscheidung gibt. Und zwar der Entscheidung, es zu tun oder nicht. Die Frage steht doch in ein und der selben Weise immer im Raum bei Annäherungsversuchen. Die Frage ist also bei Pille und natürliche Offerte die selbe, was den Raum der Begründungsmöglichkeiten ebenfalls zu einem einzigen Raum macht. Womit wolle man auch auf ein und die selbe Fragestellung unterschiedliche Begründungsmöglichkeiten begründen? :-) Ich weiß, hört sich albern an, aber nicht mehr, wenn man mal drüber nachgedacht hat.

Mal ein konkretes Fallbeispiel: ein Argument eurerseits war doch, dass Lisa mittels Pille sich eigentlich nicht in mich sondern in irgendwas (was auch immer das sein möge) verlieben würde. Aber genau das kann doch prinzipiell auch immer bei natürlichem Kontakt passieren. Und worauf ich hinwies, dass alle möglichen Offerten zusammen genommen nur das bedeuten können,was die Pille als Einzelnes symbolisiert. Heißt, ich muss in beiden Fällen die Frage für mich (soll ich es tun?) mit ein und dem selben Begründungsmuster angehen. Sonst misst man mit zweierlei Maß.

In etwa verständlich? Ich muss mir das später nochmal durchlesen.. ich glaube ich bin gerade nicht so gut im Formulieren.




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Fr 22. Dez 2017, 05:57

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:52
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 02:08
Sollte ich das tun?
Willst du jetzt Flirtratschläge von mir oder was?
iselilja hat geschrieben :
Do 21. Dez 2017, 02:08
worin würde sie sich von Pille und "normalem" Flirt unterscheiden?
Die Pille ist kein Charakterzug Lisas.

Darauf gehe mal an der Stelle nicht ein. Lies bitte etwas konsequenter, oder lass es ganz bleiben.




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Fr 22. Dez 2017, 06:06

Tarvoc hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 03:53

Zum Beispiel erzeugt das eine völlig andere Erinnerungen als das andere. So verschiedene, dass sie gar nicht auf die selbe Weise subjektiviert werden können.
Ach ja? Woher nimmst Du diese Erkenntnis?

Mal ein kurzer Rückblick. Im Video sitzen der Typ und Lisa am Tisch. Wenn zwischen den beiden jetzt ein Gespräch entstünde und Lisa sich im Laufe des Gespräches in ihn verliebt, dann wäre also die genannte Erinnerung des ersten Augenblicks meinetwegen dieses Gespräch. Habe ich das so richtig verstanden, oder meinst Du etwas anderes?

Wenn er Lisa aber die Pille ins Getränk gibt, dann wäre Lisas Erinnerung das gemeinsame am Tisch sitzen und sich plötzlich in einander verlieben. Hört sich für mich so an, als wäre das eine recht leicht zustehbare Erinnerung. Menschen verlieben sich nunmal durchaus spontan in einander ohne selbst zu verstehen warum.

Wo sollte da ein Problem entstehen?

ps: Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie Du darauf kommst, dass die Pille etwas anderes (oder sogar prinzipiell anderes) erzeugt, sie markiert nur den Punkt, an dem Lisa sich eben verliebt. Was Lisa danach glaubt, warum sie sich verliebt hat spielt doch weder bei der Pille noch bei allem anderen eine entscheidende Rolle. Oder meinst Du etwa, Lisa wägt im Nachhinein ab "das Essen war ganz gut, aber das Gespräch.. naja, ach nee ich schalte mal mein Gefühl einfach ab"? Nee :-) so funktioniert Verlieben nicht.
Zuletzt geändert von iselilja am Fr 22. Dez 2017, 06:57, insgesamt 2-mal geändert.




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Fr 22. Dez 2017, 06:09

Mal ganz ehrlich, kann es sein, dass Du mir nur Deine Theorie verkaufen willst, Du dir aber das Video eigentlich nie angesehen hast, oder wie kommt es, dass Du permanent vom eigentlichen Inhalt abweichst? Deine Argumente sind ja nicht schlecht, sie passen nur meistens nicht zur Problemstellung oder besser gesagt, sie widerspiegeln die Situation nicht angemessen.




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Fr 22. Dez 2017, 06:29

Ich habe allerdings auch noch eine andere Vermutung, warum wir beide argumentativ scheinbar einfach nicht zusammen kommen. Du scheinst mir zu glauben (so lese ich das jedenfalls aus einigen Deiner Beiträge heraus), dass man selbst verstehen müsste oder gar begründen können müsste, warum man in jemanden verliebt ist. Eine Art Rechtfertigung für das Verliebtsein. Meine Erfahrung und auch Überzeugung ist allerdings genau das Gegenteil davon.. denn wenn man sich das logisch erklären kann, ist im selben Moment auch die Liebe tot.




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Fr 22. Dez 2017, 06:55

iselilja hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 06:06
Ach ja? Woher nimmst Du diese Erkenntnis?
Aus dem Setup deines Beispiels mit dem Tanzen.
iselilja hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 06:06
ps: Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie Du darauf kommst, dass die Pille etwas anderes (oder sogar prinzipiell anderes) erzeugt, sie markiert nur den Punkt, an dem Lisa sich eben verliebt.
Sie markiert nicht den Punkt. Sie erzeugt den Punkt.
iselilja hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 06:06
Wenn er Lisa aber die Pille ins Getränk gibt, dann wäre Lisas Erinnerung das gemeinsame am Tisch sitzen und sich plötzlich in einander verlieben. Hört sich für mich so an, als wäre das eine recht leicht zustehbare Erinnerung.
Wenn Lisa das für normal hält, von mir aus.

Du willst allerdings deinen Kuchen gleichzeitig essen und behalten. Du willst uns verkaufen, dass die Liebespille die Verliebtheit verursacht, ohne dass sie sie verursacht.
iselilja hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 06:09
Mal ganz ehrlich, kann es sein, dass Du mir nur Deine Theorie verkaufen willst, Du dir aber das Video eigentlich nie angesehen hast, oder wie kommt es, dass Du permanent vom eigentlichen Inhalt abweichst?
Das mit dem Tanzen hast du dir ja auch selbst ausgedacht. Ich hab' dich beim Wort genommen.

Wenn wir schon an dem Punkt sind, wo wir mit Unterstellungen arbeiten:
Genausogut könnte ich dir unterstellen, dass du absichtlich manipulierst. Du erfindest etwas dazu und versuchst dann, mir zu unterstellen, ich hätte es selbst dazuerfunden.
iselilja hat geschrieben :
Fr 22. Dez 2017, 06:29
Du scheinst mir zu glauben (so lese ich das jedenfalls aus einigen Deiner Beiträge heraus), dass man selbst verstehen müsste oder gar begründen können müsste, warum man in jemanden verliebt ist.
Nein, der Unterschied ist, dass ich keinen naiven Subjektivismus vertrete. Lisa muss nicht unbedingt erkennen, was die Ursachen ihrer Empfindungen sind. Entscheidend ist, dass verschiedene Ursachen entstehen - und das impliziert bereits unterschiedliche Wirkungen, ob nun alle diese Wirkungen auch erkannt werden oder nicht. Ich werd' dazu später noch mehr sagen.



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