Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Wolfgang Endemann
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Fr 29. Nov 2024, 12:31

Burkart hat geschrieben :
Fr 29. Nov 2024, 10:28

Es kann doch aber aus Produktivem (produktiven Einzelschritten) etwas insgesamt Kreatives entstehen (etwas, was andere gen "Emergenz" bezeichnen, was ich allerdings i.a. nicht mache), z.B. wenn man so ein (irgendwie "neues") Ziel erreicht.
Ja und nein. Ein neues Ziel wird erreicht, wenn das Fortschreiten in der Produktion mit einer neuen Idee, gar einem Paradigmenwechsel verbunden ist, dann ist das Denken kreativ, es emergiert Neues, das Ziel erscheint in neuem Licht. Mechanische Produktion kann also zu Neuem führen, dann ist es kreatives Denken, wenn nur mechanisch die Schlußfolgerungen gezogen werden, nenne ich es nicht kreativ. Wenn der Schüler 273·327 ausrechnet, nenne ich das nicht kreativ, denn er weiß, wie man multipliziert, daß man alle Zahlen miteinander multiplizieren kann und ein eindeutiges Ergebnis herauskommt. Und eine 52-stellige Zahl mit einer 49-stelligen zu multiplizieren, ist nichts anderes als 3·7 auszurechnen. Im Fall von Beweisen gibt es den mechanischen, daher trivial genannten, und den Beweis, für den man eine nicht auf der Hand liegende Idee benötigt. Diese Idee zu finden, ist kreativ.
Richtig ist jedoch, daß man nur kreativ ist, wenn man die Idee findet. Hat man sie einmal gefunden, braucht man sie nur noch mechanisch aus dem Gedächtnis abrufen und kann sie auf vieles anwenden. Natürlich ist auch kreativ, wenn man sich diese Idee nicht merken kann, vergessen hat, aber sie kreativ wieder rekonstruieren kann. Und kreativ ist auch, wenn man eine solche Idee ganz überraschend auf ein ganz anderes Feld übertragen kann. Das ist in Mathematik, aber auch in Naturwissenschaften das Auffinden von Isomorphien.
Wir liegen also gar nicht weit auseinander. Du hast selbst ein schönes Beispiel gegeben. Man muß in der Mathematik den Unterschied von Zahl und Variable, den Unterschied von gebundenen und ungebundenen Variablen verstanden haben, dann wird das Rechnen Algebra, sonst ist man noch beim Rechnen stehengeblieben.




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Thomas
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Fr 29. Nov 2024, 12:50

Burkart hat geschrieben :
Mo 25. Nov 2024, 23:01

Etwas wie "Grundstimmung/Grundempfindung" kann man auf KI übertragen als "aktuelle Parameterwert-Einstellungen": Die einem gerade umgefallenen Roboter sind andere (er muss vor allem erstmal wieder aufstehen) als bei einem, der gerade den Ball hat und auf Tor zu schießen plant. Insofern ist es nicht ganz richtig, dass Maschinen keine Stimmungen haben, wenn man diese nicht zu lebensnah auslegt.

"Ihres Denkens gar nicht bewusst sein" als Argument, nicht denken zu können, halte ich für falsch (was heißen soll, dass KI nicht denken kann). Man kann denken, ohne sich dessen bewusst zu sein. Außerdem kann auch KI ggf. sich ihres Denkens bewusst sein bzw. werden, wenn sie bemerkt, dass ihr Denken an irgendeine Grenze stößt o.ä.

"Eine KI kann keine Empfindungen haben, weil sie nicht lebt": Das typische Totschlagargument. Eine Roboter-KI hat ja i.a. Eingabegeräte als Sinne, z.B. können es Tastsensoren sein, die man mit Empfindungen verknüpfen kann.
Ich bin bei KI eher technischer Laie. Aber ich denke auf jeden Fall schon, dass man in Zukunft KI-Systeme immer besser gestalten kann, so dass sie (vor allem im Bereich Roboter-KI) immer lebensechter wirken. Es gibt ja in der Kunst auch die Richtung des Hyperrealismus, bei der ein gemalter Gegenstand gar nicht mehr von einem realen unterscheidbar ist.

Aber den Unterschied zwischen der perfekten Realitätsillusion und der Realität selbst würde ich schon gern aufrecht erhalten. Dass man Wahrnehmungen und Stimmungen irgendwie in die Maschinen reinbringen kann, denke ich nicht. Ich wüsste jedenfalls nicht, was es heißt, dass man einen Tastsensor mit Empfindungen verknüpfen kann, oder dass man Stimmungen auf KI übertragen kann. Was aber sicherlich klappen wird (und vielleicht schon jetzt teilweise gut klappt) ist das Erwecken des Eindrucks von Stimmungen und Empfindungen bei Maschinen.

Es ist ja auch sehr schwer, sich diesen Eindrücken zu entziehen: Wenn man eine Computerstimme (Alexa) hört, steht man sofort unter der Suggestion, dass da eine Frau zu einem spricht. Wenn sie z.B. fragt: "Wie geht es Dir heute?", kann man sich des Eindrucks tatsächlich kaum erwehren, dass sich da jemand für einen interessiert. Wir wissen natürlich, dass das nicht der Fall ist. Aber es ist sehr schwer, sich dieses Eindrucks zu erwehren. Solche Eindrücke werden sich bei den Fortschritten der KI in Zukunft sicherlich vermehrt einstellen. Die KI macht uns das Leben z.T. sicherlich in vielen Bereichen leichter. Aber sie macht es uns andererseits auch wieder schwerer, weil sie uns mit einer Menge an suggestiven Eindrücken verführt, denen wir uns nur schwer entziehen können. Ich sehe das aber nicht nur kritisch oder pessimistisch, sondern auch. Wem es z.B. wirklich gelingt, sich einen KI-Hund oder eine KI-Sexpuppe als liebevolle(n) Lebenspartner(in) einzubilden, der hat jedenfalls nicht mehr das Problem der Einsamkeit, das ja im realen Leben immer irgendwie droht (z.B. beim Tod des Partners). Das meine ich schon ernst: Für den, der es schafft, sich auf dem Niveau der Phantasie zu stabilisieren, dem bietet die KI der Zukunft sicherlich sehr komfortable und entlastete Lebensperspektiven.




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Sa 30. Nov 2024, 10:28

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Fr 29. Nov 2024, 12:31
Burkart hat geschrieben :
Fr 29. Nov 2024, 10:28

Es kann doch aber aus Produktivem (produktiven Einzelschritten) etwas insgesamt Kreatives entstehen (etwas, was andere gen "Emergenz" bezeichnen, was ich allerdings i.a. nicht mache), z.B. wenn man so ein (irgendwie "neues") Ziel erreicht.
Ja und nein. Ein neues Ziel wird erreicht, wenn das Fortschreiten in der Produktion mit einer neuen Idee, gar einem Paradigmenwechsel verbunden ist, dann ist das Denken kreativ, es emergiert Neues, das Ziel erscheint in neuem Licht. Mechanische Produktion kann also zu Neuem führen, dann ist es kreatives Denken, wenn nur mechanisch die Schlußfolgerungen gezogen werden, nenne ich es nicht kreativ. Wenn der Schüler 273·327 ausrechnet, nenne ich das nicht kreativ, denn er weiß, wie man multipliziert, daß man alle Zahlen miteinander multiplizieren kann und ein eindeutiges Ergebnis herauskommt. Und eine 52-stellige Zahl mit einer 49-stelligen zu multiplizieren, ist nichts anderes als 3·7 auszurechnen. Im Fall von Beweisen gibt es den mechanischen, daher trivial genannten, und den Beweis, für den man eine nicht auf der Hand liegende Idee benötigt. Diese Idee zu finden, ist kreativ.
Richtig ist jedoch, daß man nur kreativ ist, wenn man die Idee findet. Hat man sie einmal gefunden, braucht man sie nur noch mechanisch aus dem Gedächtnis abrufen und kann sie auf vieles anwenden. Natürlich ist auch kreativ, wenn man sich diese Idee nicht merken kann, vergessen hat, aber sie kreativ wieder rekonstruieren kann. Und kreativ ist auch, wenn man eine solche Idee ganz überraschend auf ein ganz anderes Feld übertragen kann. Das ist in Mathematik, aber auch in Naturwissenschaften das Auffinden von Isomorphien.
Wir liegen also gar nicht weit auseinander. Du hast selbst ein schönes Beispiel gegeben. Man muß in der Mathematik den Unterschied von Zahl und Variable, den Unterschied von gebundenen und ungebundenen Variablen verstanden haben, dann wird das Rechnen Algebra, sonst ist man noch beim Rechnen stehengeblieben.
Ich denke auch nicht, dass wir weit auseinander liegen. Mir ist es nur wichtig, dass man Kreativität nicht als eine Art Zauberei ansieht, die KI schon aus Prinzip nicht können kann oder so.
Natürlich ist mechanisches Abarbeiten das, was Computer von sich aus am besten können, ähnlich wie dein Schüler mit dem Ausrechnen.
So wie Schüler kann man aber auch KI an Höheres heranführen, auch wenn es natürlich nicht ganz einfach ist. Was du bei Idee meinst, sind so etwas wie Gedanken an zu erfüllende Ziele, um es formaler (und damit umsetzbarer) zu sehen. Auch beim Übertragen auf andere Gebiete (Isomorphien u.ä.) stecken gerade solche Ziele dahinter. Wer z.B. als Fußballer gut Tore schießen kann, kann sich ggf. einfacher überlegen, wie es als Handballer geht; auch aufs gute Tischtennis-Spiel kann man was übertragen (z.B. das Anschneiden des Balls). Dabei geht es immer um Ziele, ob nun ein Tor zu schießen oder werfen oder zumindest den Ball in eine gewünschte Richtung und Art zu bewegen.



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Sa 30. Nov 2024, 10:48

Thomas hat geschrieben :
Fr 29. Nov 2024, 12:50
Burkart hat geschrieben :
Mo 25. Nov 2024, 23:01

Etwas wie "Grundstimmung/Grundempfindung" kann man auf KI übertragen als "aktuelle Parameterwert-Einstellungen": Die einem gerade umgefallenen Roboter sind andere (er muss vor allem erstmal wieder aufstehen) als bei einem, der gerade den Ball hat und auf Tor zu schießen plant. Insofern ist es nicht ganz richtig, dass Maschinen keine Stimmungen haben, wenn man diese nicht zu lebensnah auslegt.

"Ihres Denkens gar nicht bewusst sein" als Argument, nicht denken zu können, halte ich für falsch (was heißen soll, dass KI nicht denken kann). Man kann denken, ohne sich dessen bewusst zu sein. Außerdem kann auch KI ggf. sich ihres Denkens bewusst sein bzw. werden, wenn sie bemerkt, dass ihr Denken an irgendeine Grenze stößt o.ä.

"Eine KI kann keine Empfindungen haben, weil sie nicht lebt": Das typische Totschlagargument. Eine Roboter-KI hat ja i.a. Eingabegeräte als Sinne, z.B. können es Tastsensoren sein, die man mit Empfindungen verknüpfen kann.
Ich bin bei KI eher technischer Laie. Aber ich denke auf jeden Fall schon, dass man in Zukunft KI-Systeme immer besser gestalten kann, so dass sie (vor allem im Bereich Roboter-KI) immer lebensechter wirken. Es gibt ja in der Kunst auch die Richtung des Hyperrealismus, bei der ein gemalter Gegenstand gar nicht mehr von einem realen unterscheidbar ist.

Aber den Unterschied zwischen der perfekten Realitätsillusion und der Realität selbst würde ich schon gern aufrecht erhalten. Dass man Wahrnehmungen und Stimmungen irgendwie in die Maschinen reinbringen kann, denke ich nicht. Ich wüsste jedenfalls nicht, was es heißt, dass man einen Tastsensor mit Empfindungen verknüpfen kann, oder dass man Stimmungen auf KI übertragen kann. Was aber sicherlich klappen wird (und vielleicht schon jetzt teilweise gut klappt) ist das Erwecken des Eindrucks von Stimmungen und Empfindungen bei Maschinen.
Einige Leuten denken bzw. sagen, dass KI nur Dinge simuliert im Gegensatz zum Menschen, ähnlich verstehe ich deinen Unterschied zwischen der perfekten Realitätsillusion und der Realität.
Während es bei reiner Software noch verständlich ist, sehe ich es bei Roboter-KI nicht mehr recht ein.
Wenn ein Roboter via Tastsensor etwas aus der Umwelt aufnimmt, kann es für ihn genauso ein Konsequenz haben wie für einen Menschen, also dass er darauf reagiert. Z.B. wenn er gerade "spürt", dass er gegen eine Wand läuft, wird er aufgrund der Sensordaten schnell anhalten.
Bei "Stimmungen" denke ich z.B. daran, dass eine KI gerade mit einem wichtigen Problem beschäftigt sein kann und so eine Unterbrechung seine Gedanken stört. Hat er dagegen gerade nichts wichtiges zu tun, kann er "aufgeschlossener" sich z.B. um einen Menschen kümmern, der sich mit ihr unterhalten möchte (jeweils gewisse Fähigkeit zum Multitasking vorausgesetzt mit kapazitativer Beschränkung). Also es geht mir nicht (nur) um das Erwecken eines Eindrucks.
Ach ja, auch ein schwacher bzw. fast leerer Roboter-KI-Akku kann eine ungefähre Stimmungsbedeutung von Schwache bedeuten.
Es ist ja auch sehr schwer, sich diesen Eindrücken zu entziehen: Wenn man eine Computerstimme (Alexa) hört, steht man sofort unter der Suggestion, dass da eine Frau zu einem spricht. Wenn sie z.B. fragt: "Wie geht es Dir heute?", kann man sich des Eindrucks tatsächlich kaum erwehren, dass sich da jemand für einen interessiert. Wir wissen natürlich, dass das nicht der Fall ist. Aber es ist sehr schwer, sich dieses Eindrucks zu erwehren. Solche Eindrücke werden sich bei den Fortschritten der KI in Zukunft sicherlich vermehrt einstellen. Die KI macht uns das Leben z.T. sicherlich in vielen Bereichen leichter. Aber sie macht es uns andererseits auch wieder schwerer, weil sie uns mit einer Menge an suggestiven Eindrücken verführt, denen wir uns nur schwer entziehen können. Ich sehe das aber nicht nur kritisch oder pessimistisch, sondern auch. Wem es z.B. wirklich gelingt, sich einen KI-Hund oder eine KI-Sexpuppe als liebevolle(n) Lebenspartner(in) einzubilden, der hat jedenfalls nicht mehr das Problem der Einsamkeit, das ja im realen Leben immer irgendwie droht (z.B. beim Tod des Partners). Das meine ich schon ernst: Für den, der es schafft, sich auf dem Niveau der Phantasie zu stabilisieren, dem bietet die KI der Zukunft sicherlich sehr komfortable und entlastete Lebensperspektiven.
Das sind Aspekte von schwacher KI, also dass man sie als Anwendungen ggf. nett nutzen und sich ggf. verführen lassen kann in ihr mehr zu sehen, als da eigentlich ist.
"Echte"/Stärkere KI soll dagegen einmal selbst nicht nur "so tun als ob", sondern wirklich selbst können bzw. sein.



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Thomas
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Sa 30. Nov 2024, 18:36

@Burkart: Ich würde sagen, dass die Frage, was KI in Zukunft kann und was nicht, sehr stark von der Beschreibung des Menschen abhängt. Es gibt ja bestimmte Deutungen des Menschseins, die es tatsächlich nahelegen, dass vieles (oder sogar alles), was Menschen können, irgendwann auch Robotern möglich ist.

Diese Deutung fängt für mich schon da an, wo man sagt, dass ein Roboter mittels Tastsensoren Gegenstände fühlt - etwa (wie Du schreibst) "wenn er gerade "spürt", dass er gegen eine Wand läuft". Du setzt das Wort 'spüren' ja bewusst noch in Anführungszeichen - und das finde ich ganz vernünftig. Ich frage mich, was in der Entwicklung der KI und Robotik wohl noch passieren muss, damit man die Anführungszeichen weglassen kann. (Ich selbst glaube eher, dass dieser Punkt nicht kommen kann, weil der Mensch etwas grundlegend anderes ist als eine Maschine. Diesbezüglich folge ich den Ausführungen von Thomas Fuchs aus dem Video.)

Aber man kann natürlich auch ein weniger ganzheitliches Menschbild haben und im Menschen eher eine Art Reiz-Reaktions-Einheit sehen; sozusagen einen extrem komplexen Computer aus Fleisch und Blut. Mit diesem Menschenbild ist die Kluft zwischen Mensch und Maschine nicht so groß; man kann sich damit für die Zukunft sicherlich sehr leicht eine KI vorstellen, die de facto (und nicht nur der Erscheinung nach) menschlich sein wird.




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Jörn Budesheim
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Eine Maschine, die menschlich ist, ist ein hölzernes Eisen.




Burkart
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So 1. Dez 2024, 10:58

@Thomas:
Was die KI in Zukunft kann, wird das sein, was sie wirklich leisten kann, nicht wie wir dies beschreiben. Was nützt es z.B. etwas zu beschreiben, was sie einfach nicht kann, das macht faktisch keinen Sinn.
Aber ich verstehe ungefähr, was du sagen willst, z.B. ob wir sie als wirklich intelligent ansehen, ihr (Selbst-)Bewusstsein zugestehen, ihr gar mal irgendwelche Rechte zuordnen, das hängt alles von uns ab (wie man z.B. an Jörns Ablehnung sieht).

Aus meiner Sicht machen wir (Philosophen) einen Fehler bzw. zu große Vereinfachung, wenn wir das Menschenbild und das einer möglichen starken KI vermischen bzw. durcheinander werfen (ich wundere mich, wie oft das geschieht, ist es aus Angst, dass das Menschenbild leidet?).
Der Mensch mag uns gerne als Mysterium und/oder durch KI nie erreichbar erhalten bleiben (er hat halt biologische Gefühle, Bedürfnisse usw.), während die KI immer besser werden und immer mehr Dinge kann, die auch Menschen können. "Immer besser/mehr" heißt ja aber nicht, dass es irgendwann alle sind bzw. sein müssen; außerdem selbst wenn es so wäre, könnte die KI es anders erreichen und wäre so weiterhin nicht menschlich.

Ob man "spürt" für KI mit oder ohne Gänsefüßchen schreibt, ist mehr philosophische Höflichkeit als aus KI-Sicht relevant. KI-ler wissen i.a. im Kontext, was gemeint ist (oder sollten es zumindest), bei "Intelligenz" oder auch "Lernen" ist es auch schon so, auch wenn man gerne das umstritende "künstlich" vor "Intellgenz" hängt oder gerne "maschinell", insbesondere bei "Lernen"; dann ist immer einfach eindeutig.
Was man als Kluft zwischen Mensch und KI ansieht, ist dann Definitions- bzw. Gefühlssache. Ist ein Unterschied, wenn der Mensch etwas löst oder die KI, sagen wir z.B. die Lösung einer Schachaufgabe angeben kann? Die Lösung sollte dieselbe sein; der Weg zu ihr und Rahmenbedindungen wie "fand ich leicht/interessant o.ä." andere.



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So 1. Dez 2024, 11:29

Burkart hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 10:58
Aus meiner Sicht machen wir (Philosophen) einen Fehler bzw. zu große Vereinfachung, wenn wir das Menschenbild und das einer möglichen starken KI vermischen bzw. durcheinander werfen
Thomas Fuchs neigt meines Erachtens nicht zu Vereinfachungen und er vermischt auch nichts, sondern er möchte das ganze Gegenteil, nämlich die Dinge unterscheiden und zwar nicht vereinfacht sondern, wie die Tabelle zeigt, durchaus komplex. Von Thomas Fuchs, aus "Verteidigung des Menschen: Grundfragen einer verkörperten Anthropologie" (suhrkamp taschenbuch wissenschaft).

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Burkart
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Schön, wenn Thomas Fuchs es nicht vereinfacht.
Seine Tabelle kann man vielleicht auf eher schwache KI beziehen, bei wirklich starker passt sie so aber z.T. nicht, wie ich früher schon anführte. So kann z.B. ein KI-Roboter sehr wohl verstehen, z.B. wenn (s)eine Aktipn nicht zum Ziel geführt hat; das zu prüfen, ist ja z.T. kein Problem ("Ist der Ball im Tor oder nicht?").



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Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 11:29
Von Thomas Fuchs, aus "Verteidigung des Menschen: Grundfragen einer verkörperten Anthropologie"
Ich kann Thomas Fuchs, dh seiner Tabelle, denn ich kenne nur, was Du hier zitiert hast, nur vollkommen zustimmen. Ich halte diese kategoriale Differenz von Mensch und Maschine für unbestreitbar. Die Maschine kann nur determiniert (einschließlich statistisch determiniert) umwandeln, umordnen, nicht sinnvoll ordnen, keine Ordnung kreieren. Muster erkennen ist nicht Muster bilden, sondern Regelmäßigkeiten registrieren (freilich kann man ein Programm für ein endliches Erzeugen von Mustern eingeben). Ähnlichkeitsklassen können, müssen aber keinen Sinnzusammenhang aufweisen.




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So 1. Dez 2024, 14:55

Burkart hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 12:00
So kann z.B. ein KI-Roboter sehr wohl verstehen, z.B. wenn (s)eine Aktipn nicht zum Ziel geführt hat; das zu prüfen, ist ja z.T. kein Problem ("Ist der Ball im Tor oder nicht?").
Den Computer zeige mir, der ohne den programmierten Schritt, wie er verfahren soll, wenn er etwa mit einer Rechnung oder Ordnung nicht weiterkommt, selbsttätig sein Stocken als Aufgabe sieht, einen anderen Weg zu beschreiten. Das wäre in der Tat intelligent-kreativ. Aber wo siehst Du die Basis für solch ein Verhalten beim Computer?




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Burkart hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 12:00
So kann z.B. ein KI-Roboter sehr wohl verstehen, z.B. wenn (s)eine Aktipn nicht zum Ziel geführt hat; das zu prüfen, ist ja z.T. kein Problem ("Ist der Ball im Tor oder nicht?").
Ein Computer kann nicht erkennen, dass seine Aktion nicht zum Ziel geführt hat, weil er weder weiß, was eine Aktion ist, noch was ein Ziel ist. Ein Computer weiß das genauso wenig wie ein Lineal oder ein Aktenordner.




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@Burkart: Ich würde Dir auf jede Fall darin zustimmen, dass "die KI immer besser werden" wird und dann "immer mehr Dinge kann, die auch Menschen können". Das ist sicherlich so. Ich habe Deinen letzten Antwortpost aber auch so verstanden, dass Du gar nicht behauptest, KI sei menschlich oder werde immer menschlicher. Du schreibst ja auch, dass KI "weiterhin nicht menschlich" sein wird.

Wie siehst Du das: Könnte man den Vergleich Mensch/KI nicht einfach ganz weglassen? Mir scheint jedenfalls nach Deinem letzten Post, dass Du ein sehr liberales Bild von der Sache hast und auch gar nicht meinst, dass der Mensch sich mit der KI messen oder vergleichen muss. Das finde ich auch. Man könnte ja auch einfach sagen: Mensch ist Mensch, KI ist KI (so wie es ja auch Fuchs macht). Und dann kann man beide, Mensch und Maschine, jeweils für sich genommen betrachten - und schauen, was sie jeweils für sich genommen können und nicht können.

Naja, aber der Mensch hat offenbar einen Hang dazu, sich mit etwas Außermenschlichem (Tier, Gott, Maschine) zu vergleichen. Und er stellt er dabei doch immer wieder fest, dass er mit dem jeweiligen Vergleichsobjekt gerade nicht wirklich identisch ist. Das Besondere an Tier, Gott und Maschine besteht für mich darin, dass sie nie auf die Idee kämen, sich mit irgendwas anderem zu vergleichen oder zu identifizieren. Das macht nur der Mensch, der in dieser Hinsicht eine ganz charakteristische Unfertigkeit und Unsicherheit hat, die eine KI ja gerade nicht hat.




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So 1. Dez 2024, 17:22

Thomas hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:10
Wie siehst Du das: Könnte man den Vergleich Mensch/KI nicht einfach ganz weglassen?
Der "Vergleich" ist doch schon in den Namen KI eingeschrieben, es wird ja damit behauptet, dass die Maschine intelligent ist. Es wird auch behauptet, dass sie Ziele hat, Dinge versteht, Aufgaben lösen kann und so weiter. Aber das ist meines Erachtens alles nicht richtig und das kritisiert Fuchs zu Recht. Nur Lebewesen können all diese Dinge.

Es geht dabei eigentlich nicht so sehr um den Vergleich und damit z. B. die Frage, ob die Computer irgendwie besser oder schlechter sind. Sondern es geht um das, was den Titel des Buches von Fuchs geliefert hat: "die Verteidigung des Menschen".

Die sogenannte KI ist ein Werkzeug, es ist so "gut" wie der- oder diejenige, die damit umgeht. Ich bin nahezu jeden Tag damit beschäftigt. Mit diesen Werkzeugen können wir wirklich erstaunliche Dinge tun, aber es sind wir, die diese Dinge tun. Und es sind daher auch wir, die für die möglichen Folgen verantwortlich sind.




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So 1. Dez 2024, 18:06

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 14:55
Burkart hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 12:00
So kann z.B. ein KI-Roboter sehr wohl verstehen, z.B. wenn (s)eine Aktipn nicht zum Ziel geführt hat; das zu prüfen, ist ja z.T. kein Problem ("Ist der Ball im Tor oder nicht?").
Den Computer zeige mir, der ohne den programmierten Schritt, wie er verfahren soll, wenn er etwa mit einer Rechnung oder Ordnung nicht weiterkommt, selbsttätig sein Stocken als Aufgabe sieht, einen anderen Weg zu beschreiten. Das wäre in der Tat intelligent-kreativ. Aber wo siehst Du die Basis für solch ein Verhalten beim Computer?
Das Prüfen eines Ziel, z.B. ob ein Ball im Tor ist, kann doch einfach ein programmierter Schritt sein. Sollte der Ball daneben gegangen sein, wird der Roboter einfach programmgemäß weiter versuchen, den Ball ins Tor zu schießen, verfolgt das Ziel also einfach weiter. Es kann im Detail natürlich gut sein, dass er dafür einen neuen Laufweg ersinnen muss (was für ihn Routine sein sollte), vielleicht sogar erstmal auf der Suche nach dem Ball ist. Aber dazu muss er doch nicht groß Neues überlegen oder sehr kreativ werden.



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So 1. Dez 2024, 18:25

Thomas hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:10
@Burkart: Ich würde Dir auf jede Fall darin zustimmen, dass "die KI immer besser werden" wird und dann "immer mehr Dinge kann, die auch Menschen können". Das ist sicherlich so. Ich habe Deinen letzten Antwortpost aber auch so verstanden, dass Du gar nicht behauptest, KI sei menschlich oder werde immer menschlicher. Du schreibst ja auch, dass KI "weiterhin nicht menschlich" sein wird.
Du hast mich völlig richtig verstanden.
Wie siehst Du das: Könnte man den Vergleich Mensch/KI nicht einfach ganz weglassen? Mir scheint jedenfalls nach Deinem letzten Post, dass Du ein sehr liberales Bild von der Sache hast und auch gar nicht meinst, dass der Mensch sich mit der KI messen oder vergleichen muss. Das finde ich auch. Man könnte ja auch einfach sagen: Mensch ist Mensch, KI ist KI (so wie es ja auch Fuchs macht). Und dann kann man beide, Mensch und Maschine, jeweils für sich genommen betrachten - und schauen, was sie jeweils für sich genommen können und nicht können.
Vor allem muss der Mensch sich nicht mit der Maschine vergleichen, wenn es "nur" um KI geht, nicht um den Menschen. Man kann versuchen, Mensch wie KI für sich zu betrachten, allerdings ist die KI ja sehr "im Fluss", wird dynamisch verbessert und das oft hinsichtlich Aspekten, die vorher nur der Mensch konnte.
Naja, aber der Mensch hat offenbar einen Hang dazu, sich mit etwas Außermenschlichem (Tier, Gott, Maschine) zu vergleichen. Und er stellt er dabei doch immer wieder fest, dass er mit dem jeweiligen Vergleichsobjekt gerade nicht wirklich identisch ist. Das Besondere an Tier, Gott und Maschine besteht für mich darin, dass sie nie auf die Idee kämen, sich mit irgendwas anderem zu vergleichen oder zu identifizieren. Das macht nur der Mensch, der in dieser Hinsicht eine ganz charakteristische Unfertigkeit und Unsicherheit hat, die eine KI ja gerade nicht hat.
Ja, der menschliche Hang sich zu vergleichen ist gerne mal sein Problem. Auf der anderen Seite soll KI aber menschliche Aufgaben übernehmen können (gerade gen starker KI), sie soll sich also am Menschen orientieren - aber eben nicht umgekehrt der Mensch an der KI! Diese Differenzierung wird oft nicht gemacht.



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So 1. Dez 2024, 18:39

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:22
Die sogenannte KI ist ein Werkzeug, es ist so "gut" wie der- oder diejenige, die damit umgeht. Ich bin nahezu jeden Tag damit beschäftigt. Mit diesen Werkzeugen können wir wirklich erstaunliche Dinge tun, aber es sind wir, die diese Dinge tun.
So ist es mit den aktuellen Werkzeugen oder auch schwacher KI; spätere stärkere KI wird noch erstaunlicher sein ;)
Und es sind daher auch wir, die für die möglichen Folgen verantwortlich sind.
Das ist noch ein spezieller Punkt, der aktuell natürlich gilt, wobei schon heute z.T. die Frage ist, ob der KI-Ersteller oder KI-Anwender die Verantwortung hat.



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So 1. Dez 2024, 22:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:22
Thomas hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:10
Wie siehst Du das: Könnte man den Vergleich Mensch/KI nicht einfach ganz weglassen?
Der "Vergleich" ist doch schon in den Namen KI eingeschrieben, es wird ja damit behauptet, dass die Maschine intelligent ist.
Diese Vergleiche finde ich auch mühsam und würde sie deshalb einfach weglassen. Begründung: Begriffspaare mit dem Vorwort "künstlich" sind immer paradox, wenn das Nachwort etwas natürliches meint. "Künstliche Natur" sehe ich als eine Andeutung, aber keine Vollendung. In diesem Sinne kann das Wortpaar "KI" auch nur eine erwünschte Tendenz andeuten. Über deren Vollendung können wir jetzt schon schweigen, denn andernfalls wäre sie nicht mehr KI, sondern NI.




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So 1. Dez 2024, 22:43

@Burkart; Du schreibst: "Vor allem muss der Mensch sich nicht mit der Maschine vergleichen, wenn es "nur" um KI geht, nicht um den Menschen". Dem stimme ich voll zu; gerade mit der Betonung auf "wenn es nur um KI geht".

Man muss ja auch Respekt davon haben, was der menschliche Geist in den Technikwissenschaften so alles zustande bringt. Da sehe ich auch eine gewisse Schwäche von Fuchs: Er macht die Unterschiede Mensch/Maschine zwar ganz richtig klar; aber wie bei vielen Phänomenologen ist auch bei ihm eine latente Ablehnung der Technik spürbar. Fuchs bräuchte aber doch den Menschen gar nicht zu verteidigen, wenn er (zurecht) der Meinung ist, dass dem Menschen sowieso keine Konkurrenz durch die Maschine droht.

Ich muss sagen, dass ich - ganz unabhängig von der philosophischen Frage nach Verhältnis Mensch/KI - auf die Weiterentwicklungen der KI durchaus gespannt bin. Ich stehe dem praktischen Fortschritt in diesem Bereich zwar als Laie, aber keineswegs ablehnend gegenüber. Mal sehen, was da in den nächsten Jahrzehnten noch so alles kommt. Ich glaube ganz intuitiv, da wird noch sehr viel Erstaunliches und heute gar nicht Vorstellbares kommen...wenn auch natürlich keine 'Menschwerdung' der Maschinen. Diese Erwartung würde ich (ebenfalls als Laie) auch auf Entwicklung von "Artificial Life" sowie i.w.S. auf die Fortschritte in der Medizin beziehen.




Burkart
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Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

So 1. Dez 2024, 23:02

Quk hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 22:05
Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:22
Thomas hat geschrieben :
So 1. Dez 2024, 17:10
Wie siehst Du das: Könnte man den Vergleich Mensch/KI nicht einfach ganz weglassen?
Der "Vergleich" ist doch schon in den Namen KI eingeschrieben, es wird ja damit behauptet, dass die Maschine intelligent ist.
Diese Vergleiche finde ich auch mühsam und würde sie deshalb einfach weglassen. Begründung: Begriffspaare mit dem Vorwort "künstlich" sind immer paradox, wenn das Nachwort etwas natürliches meint. "Künstliche Natur" sehe ich als eine Andeutung, aber keine Vollendung. In diesem Sinne kann das Wortpaar "KI" auch nur eine erwünschte Tendenz andeuten. Über deren Vollendung können wir jetzt schon schweigen, denn andernfalls wäre sie nicht mehr KI, sondern NI.
"Künstlich" bei "KI" ist ja auch etwas umstritten, lass uns ggf. lieber von "maschineller Intelligenz" sprechen, darum geht es ja eigenttlich.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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