Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
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Jörn Budesheim
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Sa 13. Aug 2022, 13:56



Die Diskussionsrunde ist nicht uninteressant, in gewisser Hinsicht spiegelt sie unsere Diskussion eigentlich wieder. Wenn ich das hier poste, dann heißt das nicht, dass ich dem, was die Diskutierenden sagen zustimme, ich gebe es einfach in die Diskussion zum weiterarbeiten, falls jemand Lust hat, sich das anzuschauen.

Vieles, was wir hier diskutiert haben, taucht in dieser Diskussion auch auf, z.b das chinesische Zimmer. Vieles fehlt aber auch, z.b der Körper bzw der Leib. Was fehlt ist z.b Tononi. Zu manchen Statements am Ende des Videos hätte er sicherlich einiges zu sagen gehabt.

Es fehlen meines Erachtens auch diverse Versuche den Begriff der Intelligenz zu definieren, einfach zu behaupten, wir hätten keine Definition, ist meines Erachtens etwas mager.




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NaWennDuMeinst
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Sa 13. Aug 2022, 14:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:56
Es fehlen meines Erachtens auch diverse Versuche den Begriff der Intelligenz zu definieren, einfach zu behaupten, wir hätten keine Definition, ist meines Erachtens etwas mager.
Ist aber der Grund (die Hintertür) der es den Befürwortern erlaubt völlig freizudrehen was Möglichkeiten und Perspektiven angeht.
Wenn nicht klar ist was Intelligenz letztlich ist (wie sie entsteht) dann kann sie theoretisch auch überall vorkommen. So die Denke.



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Jörn Budesheim
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Ich und mein Spickzettel. Einmal hatte ich für einen Mathematiktest einen Spickzettel vorbereitet. Ich musste die Lösung nur abschreiben. Verstanden hatte ich nichts. Ich wurde erwischt. Der Mathematiklehrer kannte kein Pardon. Ich bekam eine Null.

Ich argumentierte wie folgt: nun, ich selbst habe zwar nichts verstanden, aber das Gesamtsystem aus mir und dem Zettel hat schließlich die Antwort gewusst.

Leider hatte der Lehrer keinen Sinn für Humor.

(Bevor jemand etwas anderes denkt, das ist so natürlich nie passiert.)

Man kann sich hier natürlich fragen, wo die Intelligenz bzw. das Denken in diesem Beispiel überhaupt vorkommt. Denn irgendwo, "muss" sie ja vorkommen, schließlich ist die Lösung richtig. Nun die Intelligenz liegt nicht in dem Zettel und auch nicht im Abschreiben des Zettels und natürlich auch nicht im Gesamtsystem. Intelligent war derjenige, der den Beweis ersonnen und zu Papier gebracht hat. Dass man dieses Papier nun ohne jedes Verstehen abschreiben kann, macht aus dem Papier samt Abschreiber kein intelligentes System.




Burkart
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Sa 13. Aug 2022, 15:51

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:38
Burkart hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:24
Mal eben kurz, da ich gleich weg muss...
Wenn ein Taschenrechner oder ein Programm in größerem Zusammenhang das "Problem" erhält, 2+2 zu lösen, braucht er/es dafür eine extra Motivation? Ich wüsste nicht.
Boah, wie oft denn noch?
Um ein Problem zu lösen, muss man erstmal ein Problem haben, oder?
Welche Probleme haben Maschinen ?
Ich sag's dir: Gar keine. Wie können sie dann also Probleme lösen die sie nicht haben?
Wie wäre es, wenn sie ihr einfach aufgetragen werden? Schon mal darüber nachgedacht...?

Es geht "nur" (erstmal) um das Lösen von Problemen, nicht von eigenen Problemen.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Timberlake
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Sa 13. Aug 2022, 16:24

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41
Burkart hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 07:05
Schwache KI z.B. in Form von Expertensystemen gibt es ja schon.
Nö, es gibt keine schwache, keine mittlere und keine starke KI. Intelligenz heißt, Probleme in beschränkter Zeit zu lösen. Maschinen haben keine Probleme, also sind sie auch nicht intelligent. Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.

Was ist sog. KI stattdessen? KI sind unsere Werkzeuge. Das Problem ist meines Erachtens nicht die Frage, ob Maschinen intelligent sind, sondern zum Beispiel, wie tief wir in das Zauberlehrling-Szenario reinrutschen werden.
Dieses Zauberlehrling-Szenario setzt voraus , dass die KI außer Kontrolle gerät. Somit sich zumindest für mich die Frage stellt , mit was könnte sie denn außer Kontrolle geraten ..
  • Hochfrequenzhandel in der Kritik: Wenn Computer spekulieren

    Handel in Millisekunden

    Hochfrequenzhändler arbeiten daher mit hochleistungsfähigen Rechnern und suchen die räumliche Nähe zu den Handelsplätzen. Denn schon die Länge der Kabelverbindung zu den Börsenrechnern beeinflusst die Datengeschwindigkeit und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Der Faktor Mensch tritt dabei in den Hintergrund. Er steht für die Algorithmen und das System hinter dem Hochfrequenzhandel. Die Computer handeln dagegen eigenständig, das menschliche Reaktionsvermögen wäre hierfür viel zu langsam.

    Dennoch mehrt sich die Kritik am Hochfrequenzhandel. Sie zielt vor allem auf zwei Punkte

    die Erhöhung der Kurs-Volatilität durch die Computer-Aktionen;
    manipulatives Verhalten zum Schaden anderer Börsenteilnehmer

    Als Paradebeispiel für einen solchen Effekt gilt der Kurssturz an der Nasdaq im Mai 2010. Hier stürzte der Börsenindex nach einem (Fehl-)Signal binnen Minuten um 1.000 Punkte - wesentlicher Auslöser dafür waren die Rechner der Hochfrequenzhändler. Noch schwerer wirkt der Vorwurf systematischer Manipulation. Er zielt vor allem auf den sogenannten Flash-Handel, der auf Millisekunden-Informationsvorteilen vor den übrigen Marktteilnehmern beruht. Hochfrequenzhändler sollen sie dazu nutzen, um Kurse gezielt zum eigenen Nutzen in eine bestimmte Richtung zu treiben. Dem selben Zweck soll die Generierung einer Unmenge von fingierten Aufträgen dienen, die kurzzeitig die Rechner anderer Marktteilnehmer blockieren und deren Orders verzögern.

    Der Beitrag des Hochfrequenzhandels zum Börsengeschehen erscheint dadurch zunehmend fragwürdig. Strikte Aufsicht und Regulierung sind notwendig.

Wenn man denn auf diesen Hochfrequenzhandel das Zauberlehrling-Szenario anwendet , was ja wohl so unsinnig nicht ist, wo würde sich denn in der realen Wirtschaft Daten im Millisekunden ändern, dann wären wohl die mit Computern zockenden Börsenianer der Zauberlehrling . Nur wer wäre dann der Meister und mit welchem Zauberspruch könnte der Meister dem Treiben dieses , außer Kontrolle geratenen "Besens" , Einhalt gebieten ?
  • Neue Publikation zur Finanztransaktionssteuer erschienen
    Der Bericht, verfasst von dem Wirtschaftsjournalisten Yago Álvarez Barba, befasst sich unter anderem mit Frankreich und Italien. Dort wird der deutsch-französische Vorschlag bereits angewandt, hat sich aber bei der Bekämpfung hoher Risiken, etwa bezüglich Hochfrequenzhandel und Schattenbanken, als erfolglos erwiesen... Finanzminister Olaf Scholz blockierte erst jahrelang eine Finanztransaktionssteuer und nun er will er ausschließlich Aktionäre zur Kasse bitten und traut sich nicht an die Spekulanten ran.“

Die Finanztransaktionssteuer würde sich sicherlich als Zauberspruch anbieten , doch leider offenbar erfolglos. Wie denn auch, wenn sich "Meister" Scholz an diesem Besen nicht rantraut .
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:38

Boah, wie oft denn noch?
Um ein Problem zu lösen, muss man erstmal ein Problem haben, oder?
Welche Probleme haben Maschinen ?

Es sind Menschen die Probleme haben und lösen, mithilfe (unter Zuhilfenahme) von Maschinen.
wobei nicht der Besen bzw. die KI die Probleme macht , sondern der Mensch (unter Zuhilfenahme) von Maschinen, da hat @NaWennDuMeinst völlig recht. Wie übrigens auch im Original von Geothes Zauberlehrling nicht der Besen das Problem verursacht hat , sondern der Zauberlehrling.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41
Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.

.. gehe ich doch einmal davon aus , dass auch in dem besagten Besen keiner zu Hause ist .




Nauplios
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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 14:07
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:56
Es fehlen meines Erachtens auch diverse Versuche den Begriff der Intelligenz zu definieren, einfach zu behaupten, wir hätten keine Definition, ist meines Erachtens etwas mager.
Ist aber der Grund (die Hintertür) der es den Befürwortern erlaubt völlig freizudrehen was Möglichkeiten und Perspektiven angeht.
Wenn nicht klar ist was Intelligenz letztlich ist (wie sie entsteht) dann kann sie theoretisch auch überall vorkommen. So die Denke.
Jenseits von Definitionen und Befürwortern ist eine technische Entwicklung in Gang, deren Entwicklung nicht zwischen Befürwortern und Gegnern ausgehandelt wird. Diese Entwicklung geht auch dann weiter, wenn "nicht klar ist", wie sich Intelligenz oder Bewußtsein definitionsgenau bestimmen läßt. Die Philosophie kann diese Entwicklung reflektierend begleiten und das tut sie ja bereits; sie wird die Entwicklung aber nicht so lange aufhalten können bis einvernehmlich Definitionen verabredet sind, bis Ethik-Kommissionen ihre Gutachten erstellt haben, bis demokratische Mehrheiten zustande gekommen sind.




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Nauplios hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 17:10
Jenseits von Definitionen und Befürwortern ist eine technische Entwicklung in Gang, deren Entwicklung nicht zwischen Befürwortern und Gegnern ausgehandelt wird.
Von wem den sonst? Das ist doch schließlich eine Entwicklung, die uns Menschen im Wesentlichen betrifft, oder?




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Von mir gelöscht.
Zuletzt geändert von Nauplios am Sa 13. Aug 2022, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.




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Sa 13. Aug 2022, 18:06

Nauplios hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:00
"Von den Maschinen weglaufen und auf den Acker zurückkehren
Ich finde solche Statements haben hier nichts zu suchen, weil eine solche Ansicht hier auch von Niemanden vertreten wird.
Du weißt was ich beruflich mache. Ich bin kein Technik-Feind. Ich bin (genau deswegen) aber auch kein Idiot der sich von den Marketing-Strategen bei Apple ein X für ein U vormachen lässt.
Zwischen Maschinen und Menschen gibt es so gravierende Unterschiede... die meisten haben wir noch gar nicht erkannt. Wenigstens dabei kann uns die "technische Entwicklung" helfen.



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Die "Definition" sind schließlich ein Teil der Entwicklung. Denn die Art und Weise, wie wir uns verstehen, wie wir die Technik verstehen und wie wir das Verhältnis von uns und Technik verstehen hat großen Einfluss auf diese Entwicklung. Deswegen ist die Frage, ob Maschinen in einem substanziellen Sinne denken können, kein Glasperlenspiel, sondern wesentlicher Teil dieser Entwicklung.

Ich für meinen Teil denke nicht, dass es egal ist, ob wir uns je z.b für einen Homme Machine halten oder für ein freies geistiges Wesen.




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Von mir gelöscht.
Zuletzt geändert von Nauplios am Sa 13. Aug 2022, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.




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NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:06
Nauplios hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:00

"Von den Maschinen weglaufen und auf den Acker zurückkehren
Ich finde solche Statements haben hier nichts zu suchen, weil eine solche Ansicht hier auch von Niemanden vertreten wird.
Ich guck mal, ob ich's noch löschen kann. Moment.




Nauplios
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Sa 13. Aug 2022, 18:19

Löschung hat gottseidank noch geklappt.




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Sa 13. Aug 2022, 18:36

Ach, Nauplios. Du musst es doch nicht löschen. Was ich meinte war einfach: Das hat nichts mit dem zu tun wogegen ich mich hier wende.
Ich will doch nicht "zum Acker zurückkehren". So ein Quatsch.
Moderne Rechensysteme sind für uns von unschätzbarem Wert. Sie haben ja die Entwicklung (unsere Entwicklung) enorm voran getrieben.
Ich wende mich nur dagegen, dass diese Technologie für etwas gehalten wird, was sie nicht ist.



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Sa 13. Aug 2022, 18:43

Burkart hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 15:51
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:38
Burkart hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 13:24
Mal eben kurz, da ich gleich weg muss...
Wenn ein Taschenrechner oder ein Programm in größerem Zusammenhang das "Problem" erhält, 2+2 zu lösen, braucht er/es dafür eine extra Motivation? Ich wüsste nicht.
Boah, wie oft denn noch?
Um ein Problem zu lösen, muss man erstmal ein Problem haben, oder?
Welche Probleme haben Maschinen ?
Ich sag's dir: Gar keine. Wie können sie dann also Probleme lösen die sie nicht haben?
Wie wäre es, wenn sie ihr einfach aufgetragen werden? Schon mal darüber nachgedacht...?
Wie wäre es wenn Du liest was man dir schreibt?
Wenn ich einen Hammer benutze um das Problem mit dem Nagel zu lösen, dann habe ich dem Hammer auch nichts "aufgetragen". Ich habe ihn benutzt.
So und nur so wird ein Schuh draus. Du versuchst hier ein ums andere Mal mich mit deiner Begriffsverdreherei an der Nase rumzuführen.
Und das ist deshalb so, weil du viel mehr nicht hast als das. Du bist sozusagen gezwungen Begriffe umzudeuten, damit es auf das was Du in der Hand hast passt.
Aber Du hast es hier nicht mit Dummköpfen zu tun. Sowas kannst Du machen an der Theke im Apple-Store. Die unbedarften Kunden da glauben dir das vielleicht und lassen sich durch billige Zaubertricks beeindrucken.
Aber ich nicht.



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Jörn Budesheim
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Sa 13. Aug 2022, 18:56

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:36
Ach, Nauplios. Du musst es doch nicht löschen.
Nicht jeder ist mit metaphorischer Rede vertraut.

Ich finde im übrigen auch nicht, dass man sich als Technikfeind geoutet hat oder zurück auf den Acker will, wenn man nicht der Ansicht ist, dass Computer denken.




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Sa 13. Aug 2022, 18:57

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:56
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:36
Ach, Nauplios. Du musst es doch nicht löschen.
Nicht jeder ist mit metaphorischer Rede vertraut.
JA, tut mir leid. manchmal sind die Hände schneller als der Kopf.
Und manchmal ist es halt auch echt frustrierend zu sehen, dass sich nichts bewegt.



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Timberlake
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Sa 13. Aug 2022, 19:53

Nauplios hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:19
Löschung hat gottseidank noch geklappt.
.. leider klappt das mit meinen Beitrag nicht mehr. Ist auch egal , so wie sich hier niemand darum schert, was dort im Hinblick auf die Künstliche Intelligenz , unter Anwendung des Zauberlehrling-Szenario von Jörn , beschrieben wurde. ..
Timberlake hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 16:24
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41
Burkart hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 07:05
Schwache KI z.B. in Form von Expertensystemen gibt es ja schon.
Nö, es gibt keine schwache, keine mittlere und keine starke KI. Intelligenz heißt, Probleme in beschränkter Zeit zu lösen. Maschinen haben keine Probleme, also sind sie auch nicht intelligent. Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.

Was ist sog. KI stattdessen? KI sind unsere Werkzeuge. Das Problem ist meines Erachtens nicht die Frage, ob Maschinen intelligent sind, sondern zum Beispiel, wie tief wir in das Zauberlehrling-Szenario reinrutschen werden.
Dieses Zauberlehrling-Szenario setzt voraus , dass die KI außer Kontrolle gerät. Somit sich zumindest für mich die Frage stellt , mit was könnte sie denn außer Kontrolle geraten ..
....
.. möglicherweise lag das tatsächlich daran , dass nicht jeder mit metaphorischer Rede vertraut ist. ..

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:56

Nicht jeder ist mit metaphorischer Rede vertraut.

.. womit ich einmal Nauplios mit einschließe .
  • Der Geist ist sich selbst voraus

    Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
. für jemanden , der von Hans Blumenbergs Philosophie ganz hin und weg ist . doch schon sehr merkwürdig .. gelinde gesagt. Lässt sich doch mit der Metapher vom Zauberlehrling , die .. "philosophische Begriffsgeschichte" .. der KI sehr schön "kategorial erweitern". .. so zumindest meine Meinung.
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 18:57

Und manchmal ist es halt auch echt frustrierend zu sehen, dass sich nichts bewegt.
und so ist es auch echt frustrierend zu sehen, dass sich auch mit dieser "kategorialen Erweiterung" nichts bewegt. Das man sich anstatt dessen in unzähligen Beiträgen mit Burkart abgibt , wo sich tatsächlich nichts bewegt.
Burkart hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 12:02
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 11:41
Im Prinzip ist diese Unterscheidung "schwache KI" und "Starke KI" die selbe wie wir sie auch bei biologischen Organismen vornehmen. Dort sprechen wir von "niederer" und "höherer" Intelligenz.
Dass man Intelligenz graduell bewertet macht schon Sinn glaube ich.
Ich gebe dir insofern recht, dass man nicht "auf einmal" starke KI haben wird, sondern es erst "stärkere" (als schwache) Zwischenstufen geben wird, wobei man "Stufe" nicht zu wörtlich nehmen sollte.

Wie sollte sich denn auch etwas darin bewegen , so wie man mit solchen Zwischenstufen , im Trüben fischt. Zumal man "Stufe" nicht zu wörtlich nehmen sollte.
Nauplios hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 17:10

Jenseits von Definitionen und Befürwortern ist eine technische Entwicklung in Gang, deren Entwicklung nicht zwischen Befürwortern und Gegnern ausgehandelt wird. Diese Entwicklung geht auch dann weiter, wenn "nicht klar ist", wie sich Intelligenz oder Bewußtsein definitionsgenau bestimmen läßt. Die Philosophie kann diese Entwicklung reflektierend begleiten und das tut sie ja bereits; sie wird die Entwicklung aber nicht so lange aufhalten können bis einvernehmlich Definitionen verabredet sind, bis Ethik-Kommissionen ihre Gutachten erstellt haben, bis demokratische Mehrheiten zustande gekommen sind.
und dieser Beitrag , zu diesen Zwischenstufen , von Nauplios macht es nun wahrlich auch nicht besser. Ganz im Gegenteil , so wie er hier auch noch die Gutachten von Ethik-Kommissionen und demokratische Mehrheiten zur Sprache bringt.




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NaWennDuMeinst
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Sa 13. Aug 2022, 20:53

Was ich meinte war: Die Diskussion darüber ob die KI eines Tages denken wird können ist nicht so sehr wegen der Frage interessant (ob das so ist werden wir sowieso nicht mehr erleben), sondern weil diese Frage andere Fragen aufwirft nämlich danach wer wir Menschen sind und wie wir funktionieren. Bei dem Versuch das menschlich Denken "nachzubauen" sind wir gezwungen uns mit dem menschlichen Denken zu beschäftigen. Oder darüber hinaus mit dem ganzen menschlichen Wesen. Das ist das eigentlich Interessante, also die Erkenntnisse die wir dabei über uns selbst gewinnen.



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Sa 13. Aug 2022, 21:05

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 20:53
Was ich meinte war: Die Diskussion darüber ob die KI eines Tages denken wird können ist nicht so sehr wegen der Frage interessant (ob das so ist werden wir sowieso nicht mehr erleben), sondern weil diese Frage andere Fragen aufwirft nämlich danach wer wir Menschen sind und wie wir funktionieren. Bei dem Versuch das menschlich Denken "nachzubauen" sind wir gezwungen uns mit dem menschlichen Denken zu beschäftigen. Oder darüber hinaus mit dem ganzen menschlichen Wesen. Das ist das eigentlich Interessante, also die Erkenntnisse die wir dabei über uns selbst gewinnen.
... genau das hat man mit der KI beim Hochfrequenzhandel gemacht ...
Timberlake hat geschrieben :
Sa 13. Aug 2022, 16:24
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41
Burkart hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 07:05
Schwache KI z.B. in Form von Expertensystemen gibt es ja schon.
Nö, es gibt keine schwache, keine mittlere und keine starke KI. Intelligenz heißt, Probleme in beschränkter Zeit zu lösen. Maschinen haben keine Probleme, also sind sie auch nicht intelligent. Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.

Was ist sog. KI stattdessen? KI sind unsere Werkzeuge. Das Problem ist meines Erachtens nicht die Frage, ob Maschinen intelligent sind, sondern zum Beispiel, wie tief wir in das Zauberlehrling-Szenario reinrutschen werden.
Dieses Zauberlehrling-Szenario setzt voraus , dass die KI außer Kontrolle gerät. Somit sich zumindest für mich die Frage stellt , mit was könnte sie denn außer Kontrolle geraten ..
  • Hochfrequenzhandel in der Kritik: Wenn Computer spekulieren

    Handel in Millisekunden

    Hochfrequenzhändler arbeiten daher mit hochleistungsfähigen Rechnern und suchen die räumliche Nähe zu den Handelsplätzen. Denn schon die Länge der Kabelverbindung zu den Börsenrechnern beeinflusst die Datengeschwindigkeit und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Der Faktor Mensch tritt dabei in den Hintergrund. Er steht für die Algorithmen und das System hinter dem Hochfrequenzhandel. Die Computer handeln dagegen eigenständig, das menschliche Reaktionsvermögen wäre hierfür viel zu langsam.
.. weil der Mensch nicht im Millisekunden handeln kann, musste man das menschliche Denken dazu, mit Computern nachbauen, die das können. und diese Computer geraten dabei offenbar genau so außer Kontrolle , wie der Mensch, als noch selbst an der Börse spekuliert hat.
  • Angst und Gier bestimmen den Markt

    Kaum eine Kapitalanlage ist so emotionsgeladen wie das Aktieninvestment. Der Aktienmarkt wird maßgeblich von zwei Emotionen gesteuert: Angst und Gier. Herrscht Angst, wie beim oben beschriebenen Szenario, dann wollen die Anleger ihre Aktien loswerden und die Preise sinken. Läuft alles gut, werden die Menschen gierig und die Nachfrage wächst. Die Preise steigen. Aus diesem Grund gibt es den sogenannten Fear & Greed-Index.
Wenn gleich Angst und Gier ganz sicher nicht nachgebaut wurde
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41

Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.
.. die ist nur beim Menschen zu Hause.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 13. Aug 2022, 21:19, insgesamt 7-mal geändert.




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