Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Timberlake
Beiträge: 1675
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Fr 29. Dez 2023, 03:21

Burkart hat geschrieben :
Mi 27. Dez 2023, 21:48
Timberlake hat geschrieben :
Mi 27. Dez 2023, 16:11
www.spektrum.de hat geschrieben :
Leib-Seele-Problem
....
1) Bedingungen des psychophysischen Niveaus: Wie kann es sein, daß ein elektrophysiologischer oder biochemischer Erregungsprozeß im Nervensystem Bewußtseins- und Erlebnis-Qualität erhält?
..
Gegenfrage ... Wie kann es sein, daß ein elektromagnetischer oder quantenchemischer Erregungsprozeß in einem Computersystem ..( k-) ein! .. Bewußtseins- und Erlebnis-Qualität erhält.
Mehr oder weniger dito - Bewusstsein als Einbildung ;)



Womit wir , also der Einbildung , mit Kant , beim Begründer des s.g. Kritizismus angelangt wären ...
Wikipedia hat geschrieben :
Kritizismus ... Zwei Quellen der Erkenntnis

Seit Kant bezeichnet man mit kritischer Methode philosophische Untersuchungen, die sich mit den Vorbedingungen der reinen Vernunfterkenntnis befassen. Grundlegend ist dabei die Annahme Kants, dass das Erkenntnisvermögen auf seine zwei Quellen, die sinnliche Anschauung und die Begriffe des Verstandes – die Kategorien – angewiesen ist. Die Synthese erfolgt über die Einbildungskraft, welche die Schemata für die Erkenntnis liefert. Kant nannte diese seine Annahme Schematismus
Sicherlich ließe sich sowohl ein elektrophysiologischer oder biochemischer Erregungsprozeß beim Menschen , wie auch ein elektromagnetischer oder quantenchemischer Erregungsprozeß bei einer KI "sinnlich Anschauen". Auch liegt die Seele zweifelsohne als " Begriff des Verstandes" vor. Gleichwohl von einer Erkenntnis , in Folge der "Einbildungskraft" , aus der Synthese von beiden , keine Rede sein kann.
Burkart hat geschrieben :
Di 9. Aug 2022, 19:09
[Aus dem Kaffeestübchen verschoben]
Nauplios hat geschrieben :
Di 9. Aug 2022, 18:50

Wie kommt man heute zur Philosophie?
Bei mir ist es die Künstliche Intelligenz vor allem gewesen, die mich vieles hat hinterfragen lassen.
Insofern es wohl in dieser Angelegenheit beim Hinterfragen bleiben wird. ;)

Wie übrigens an den unzähligen , erkenntnisoffenen Beiträgen und den noch unzähligen darauf folgenden Beiträgen dazu , in diesem Thread , deutlich geworden sein sollte und vermutlich noch deutlich werden wird. .. und ewig grüßt das Murmeltier .




Burkart
Beiträge: 2797
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Fr 29. Dez 2023, 09:24

Timberlake hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 03:21
Burkart hat geschrieben :
Mi 27. Dez 2023, 21:48
Timberlake hat geschrieben :
Mi 27. Dez 2023, 16:11



Gegenfrage ... Wie kann es sein, daß ein elektromagnetischer oder quantenchemischer Erregungsprozeß in einem Computersystem ..( k-) ein! .. Bewußtseins- und Erlebnis-Qualität erhält.
Mehr oder weniger dito - Bewusstsein als Einbildung ;)



Womit wir , also der Einbildung , mit Kant , beim Begründer des s.g. Kritizismus angelangt wären ...
Wikipedia hat geschrieben :
Kritizismus ... Zwei Quellen der Erkenntnis

Seit Kant bezeichnet man mit kritischer Methode philosophische Untersuchungen, die sich mit den Vorbedingungen der reinen Vernunfterkenntnis befassen. Grundlegend ist dabei die Annahme Kants, dass das Erkenntnisvermögen auf seine zwei Quellen, die sinnliche Anschauung und die Begriffe des Verstandes – die Kategorien – angewiesen ist. Die Synthese erfolgt über die Einbildungskraft, welche die Schemata für die Erkenntnis liefert. Kant nannte diese seine Annahme Schematismus
Sicherlich ließe sich sowohl ein elektrophysiologischer oder biochemischer Erregungsprozeß beim Menschen , wie auch ein elektromagnetischer oder quantenchemischer Erregungsprozeß bei einer KI "sinnlich Anschauen". Auch liegt die Seele zweifelsohne als " Begriff des Verstandes" vor. Gleichwohl von einer Erkenntnis , in Folge der "Einbildungskraft" , aus der Synthese von beiden , keine Rede sein kann.
Tja, einiges kann man so oder so sehen... ist denn z.B. auch Gott ein "Begriff des Verstandes"? Und seine Existenz ist auch irgendwie nicht recht bewiesen.
Burkart hat geschrieben :
Di 9. Aug 2022, 19:09
[Aus dem Kaffeestübchen verschoben]
Nauplios hat geschrieben :
Di 9. Aug 2022, 18:50

Wie kommt man heute zur Philosophie?
Bei mir ist es die Künstliche Intelligenz vor allem gewesen, die mich vieles hat hinterfragen lassen.
Insofern es wohl in dieser Angelegenheit beim Hinterfragen bleiben wird. ;)
Das Hinterfragen ist ja gerade eine, wenn nicht die philosophische Methode, darauf bezog sich meine Aussage (mit KI als Anlass dazu).
Wie übrigens an den unzähligen , erkenntnisoffenen Beiträgen und den noch unzähligen darauf folgenden Beiträgen dazu , in diesem Thread , deutlich geworden sein sollte und vermutlich noch deutlich werden wird. .. und ewig grüßt das Murmeltier .
Was immer du damit genau sagen willst... vielleicht dass es noch viele Runden Überzeugungarbeit benötigt hinsichtlich der Möglichkeiten von KI, sieht wohl so aus.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Timberlake
Beiträge: 1675
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Fr 29. Dez 2023, 16:48

Burkart hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 09:24
Timberlake hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 03:21
Wie übrigens an den unzähligen , erkenntnisoffenen Beiträgen und den noch unzähligen darauf folgenden Beiträgen dazu , in diesem Thread , deutlich geworden sein sollte und vermutlich noch deutlich werden wird. .. und ewig grüßt das Murmeltier .
Was immer du damit genau sagen willst... vielleicht dass es noch viele Runden Überzeugungarbeit benötigt hinsichtlich der Möglichkeiten von KI, sieht wohl so aus.
" Was auch immer ich damit sagen will" bezieht sich nur auf eine einzige Möglichkeit und zwar inwiefern es einer KI möglich ist .. im Sinne einer Seele! .. menschlich zu sein.
"Wie viele Runden Überzeugungarbeit dazu benötigt werden" , lässt sich in etwa daran bemessen , wie man dergleichen im Hinblick auf die Lösung des Leib Seele Problem aufgewendet hat. Ist doch schon die Begriffsbestimmung "psychisch" und "physisch" beim Menschen schwierig ...
www.spektrum.de hat geschrieben :
Leib-Seele-Problem

Notwendigkeit einer Begriffsbestimmung
Die Begriffsbestimmung "psychisch" und "physisch" ist schwierig, weil das "Psychische" Oberbegriff für eine Vielfalt von Funktionen ist. Philosophen meinen mit "psychischen" Prozessen in der Regel mentale Prozesse (Geist, Bewußtsein, Subjektivität, Intentionalität); Psychologen dagegen Erleben (Befinden, Bewußtsein) und Verhalten. Das Wort "physisch" ist ebenfalls mehrdeutig, da der materielle Körper, der belebte Organismus und speziell das aktive Gehirn gemeint sein können. Kategoriale Unschärfen und Kategorienfehler stiften in Diskussionen oft Verwirrung, dies gilt ebenso für undifferenzierte Ganzheits- und Einheits-Postulate.
Machen wir uns beide doch nichts vor , die viele Runden Überzeugungarbeit von denen du redest und dessen wir hier im diesen Thread Zeuge wurden , Zeuge sind und in Zukunft zeuge werden , "zeugen" von den gleichen kategoriale Unschärfen und Kategorienfehler , wie sie schon beim Menschen Verwirrung stiften. Warum sollte das nicht ebenso für undifferenzierte Ganzheits- und Einheits-Postulate für eine Künstliche Intelligenz gelten ?




Burkart
Beiträge: 2797
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

So 31. Dez 2023, 10:12

Timberlake hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 16:48
Burkart hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 09:24
Timberlake hat geschrieben :
Fr 29. Dez 2023, 03:21
Wie übrigens an den unzähligen , erkenntnisoffenen Beiträgen und den noch unzähligen darauf folgenden Beiträgen dazu , in diesem Thread , deutlich geworden sein sollte und vermutlich noch deutlich werden wird. .. und ewig grüßt das Murmeltier .
Was immer du damit genau sagen willst... vielleicht dass es noch viele Runden Überzeugungarbeit benötigt hinsichtlich der Möglichkeiten von KI, sieht wohl so aus.
" Was auch immer ich damit sagen will" bezieht sich nur auf eine einzige Möglichkeit und zwar inwiefern es einer KI möglich ist .. im Sinne einer Seele! .. menschlich zu sein.
Ich wundere mich, dass so häufig der (Kategorien-?)Fehler gemacht wird zu meinen, dass KI menschlich sein soll - darum sollte es bei KI doch nie wirklich gehen. Noch suspekter wird es, wenn man noch einen so unklaren Begriff wie Seele ins Spiel bringt.
Es geht bei KI doch "nur" darum, dass ein von uns künstlich geschaffenes System in der Lage sein soll, Dinge auszuführen, die u.a. auch Menschen ausführen können und diese Dinge ggf. äußerst "intellektuell" komplex sein können sollen, so dass man mit ihnen ggf. erhebliche Intelligenz verbindet.
"Wie viele Runden Überzeugungarbeit dazu benötigt werden" , lässt sich in etwa daran bemessen , wie man dergleichen im Hinblick auf die Lösung des Leib Seele Problem aufgewendet hat. Ist doch schon die Begriffsbestimmung "psychisch" und "physisch" beim Menschen schwierig ...
Nur dass dies eben gar kein Anliegen der eigentlichen KI ist! Das scheint eines der Missverständnisse zu sein.
www.spektrum.de hat geschrieben :
Leib-Seele-Problem

Notwendigkeit einer Begriffsbestimmung
Die Begriffsbestimmung "psychisch" und "physisch" ist schwierig, weil das "Psychische" Oberbegriff für eine Vielfalt von Funktionen ist. Philosophen meinen mit "psychischen" Prozessen in der Regel mentale Prozesse (Geist, Bewußtsein, Subjektivität, Intentionalität); Psychologen dagegen Erleben (Befinden, Bewußtsein) und Verhalten. Das Wort "physisch" ist ebenfalls mehrdeutig, da der materielle Körper, der belebte Organismus und speziell das aktive Gehirn gemeint sein können. Kategoriale Unschärfen und Kategorienfehler stiften in Diskussionen oft Verwirrung, dies gilt ebenso für undifferenzierte Ganzheits- und Einheits-Postulate.
Machen wir uns beide doch nichts vor , die viele Runden Überzeugungarbeit von denen du redest und dessen wir hier im diesen Thread Zeuge wurden , Zeuge sind und in Zukunft zeuge werden , "zeugen" von den gleichen kategoriale Unschärfen und Kategorienfehler , wie sie schon beim Menschen Verwirrung stiften. Warum sollte das nicht ebenso für undifferenzierte Ganzheits- und Einheits-Postulate für eine Künstliche Intelligenz gelten ?
Wir können gerne über das Geist-Seele-Problem sprechen, sind damit hier aber offtopic (jedenfalls im Sinne der KI selbst).
Hm, wenn so ein Thema mit KI in Zusammenhang gebracht wird, betrifft das nicht das Thema KI selbst, also seine technischen Entwicklungsmöglichen und Potentiale usw., sondern die (oft subjektive) Beziehung zwischen Mensch und KI, also letztlich ein anderes Thema.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
Beiträge: 2797
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Sa 6. Jan 2024, 15:27

infinitum hat geschrieben :
Sa 6. Jan 2024, 14:04
Michael7Nigl hat geschrieben :
Mi 3. Jan 2024, 07:27
Woher rührt nun die enorme Überzeugungskraft von Putnams Argument innerhalb der Philosophie des Geistes?
Putnams Argument hat so große Überzeugungskraft erlangt, da es erstmalig die starre Identität zwischen mentalen und neuronalen Zuständen in Frage stellt. Die Stärke dieses Arguments liegt auch in seiner Betonung der Vielfalt mentaler Phänomene und der Herausforderung, sie auf bestimmte neuronale Muster zu reduzieren.

Verschiedene Arten von Lebewesen können seiner Ansicht nach trotz unterschiedlicher physischer Strukturen vergleichbare mentale Zustände erfahren. Aber ja, es ist schwierig, eine einheitliche neuronale Identität für diverse Bewusstseinsphänomene aufrechtzuerhalten.

Dazu habe ich eventuell noch einen interessanten Absatz bei Searle entdeckt, der sich zwar auf Computer bezieht, aber in der Hinsicht einige Antworten liefert (Geist- Eine Einführung, S. 80f.):
"Die Idee unterschiedlicher Beschreibungsebenen enthält implizit bereits eine weitere Idee, die für die Computertheorie des Geistes von ausschlaggebender Bedeutung ist: die Idee der multiplen Realisierbarkeit. Der entscheidende Punkt ist, dass ein Merkmal höherer Ebene, wie zum Beispiel das Word Programm oder ein Vergaser zu sein, physisch in unterschiedlichen Systemen realisiert werden kann. So kann man sagen, dass ein und dasselbe Merkmal einer höheren Ebene mehrfach, das heisst multipel, in verschiedene Arten von Hardware der tieferen Ebene realisiert werden kann. Multiple Realisierbarkeit scheint ein natürliches Merkmal von Tokenidentitätstheorien zu sein. Die verschiedeneren Typen auf tieferen Ebenen sind vielleicht verschiedene Arten der Realisierung irgendeiner gemeinsamen mentalen Eigenschaft der höheren Ebene. Genauso wie dasselbe Computerprogramm von verschiedenen Arten von Hardware ausgeführt werden kann und also multipel realisierbar ist, so kann derselbe mentale Zustand, wie die Überzeugung, dass es regnen wird, in verschiedenen Arten von Hardware implementiert sein und also multipel realisiert sein."
Heißt das nicht, dass es auch vergleichbare mentale Zustände bei Mensch (Tier...) und KI (Roboter) geben kann?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Benutzeravatar
infinitum
Beiträge: 201
Registriert: Mi 12. Aug 2020, 07:10
Kontaktdaten:

So 7. Jan 2024, 16:37

Burkart hat geschrieben :
Sa 6. Jan 2024, 15:27

Heißt das nicht, dass es auch vergleichbare mentale Zustände bei Mensch (Tier...) und KI (Roboter) geben kann?
würde ich schon sagen, dass es im Roboter auch virtualisierte mentale Zustände geben kann, diese ergeben sich dann aus dem Zusammenspiel von den künstlichen Neuronen.



summonsound.wordpress.com
https://t.me/franzphilo

Antworten