sybok hat geschrieben : ↑ So 4. Dez 2022, 12:51
"Wer" ist denn dieser "Steuermann", "wo" sitzt er und "wie" steuert er? Und vor allem, gibt es "ihn" überhaupt oder ist das ein Artefakt, eine Art Täuschung? Warum habe ich diese Vorstellung?:
Ganz einfach:
Es ist derjenige, der nicht wissen muss, dass der Körper über ein Nervensystem gesteuert wird.
Der einzig plausible Kandidat hierfür ist der Körper.
Bei der Wahrnehmungsreaktion im Körper wird der Körper selbst als "eigenständig vorhanden" eingestuft (Objekt).
In den dortigen Zusammenhängen "gibt es" den Körper als eigenständiges Objekt.
(Ob der Körper auf eine eigene Existenz zurückgeht, kann der Körper nicht sagen, weil sich seine Wahrnehmung nur um die Wechselwirkung von Existenz(en) drehen kann.)
Der Körper steuert sich selbst letztlich dadurch, dass er aus Zellen besteht, die auf Basis ihrer Funktion zusammenwirken (-> Organismus)
Das Zusammenwirken der Zellen mündet dabei in einer Reaktion, bei der die Zusammenhänge des Gesamtgebildes berücksichtigt werden -> Wahrnehmung.
Auf dieser Basis muss das Zusammenwirken nicht in der Wahrnehmung vorkommen und dennoch funktioniert es.
Subjektivität ("Ich"-Perspektive) ist keine Täuschung, sondern sie ergibt sich zwangsläufig, wenn der Körper seine Zusammenhänge aufbaut.
In Bezug auf die Analyse bzw. den Aufbau von Intelligenz ist diese Situation nur dann von Bedeutung, wenn sich der Einsatz von Intelligenz um die Umstände eines (körperlichen) Akteurs drehen soll.
Wenn man die Körpersituation als Aufgabe für Intelligenz ansieht, dann ist Intelligenz derjenige Mechanismus, mit dem sich der Körper seine Zusammenhänge erschliesst und zu immer neuen plausiblen Reaktionen kommt.
Der Einsatz von Intelligenz, also das Erschliessen von neuen Zusammenhängen, ist aber nicht auf Körpersituationen beschränkt.
Ich finde deshalb die Bezeichnung "künstliche Intelligenz" gar nicht verkehrt, man sollte aber das Erschliessen von neuen Zusammenhängen von der reinen Reproduktion genau abgrenzen (übrigens auch beim Menschen).