Künstliche Intelligenz

Es gibt heute kaum Bereiche des alltäglichen Lebens, die nicht in irgendeiner Weise mit dem World-Wide-Web zusammenhängen. Das Gleiche gilt für "künstliche Intelligenz". Was hat die Philosophie dazu zu sagen?
Burkart
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Fr 19. Aug 2022, 21:07

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 20:55
Dem, was nwdm in dem Zitat schreibt, stimme ich weitgehend zu. Was du daraus machst, stehe ich nicht. Ich erkenne darin weder, das was nwdm sagt, noch das was ich gesagt habe, wieder.

Im übrigen heißt bei mir "Daumen hoch" nicht automatisch Zustimmung, sondern es kann einfach bedeuten, dass mir ein Text in irgendeiner Form gefallen hat. Mir gefallen manchmal auch Texte, denen ich inhaltlich nicht zustimme.
Würdest du bitte sagen, was für dich nun KI ist, die du ja irgendwann erwartest? Oder weißt du es selbst nicht so genau?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Jörn Budesheim
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Wo habe ich denn gesagt, dass ich irgendetwas erwarte? Wenn du das entsprechende Zitat beibringst, dann kann ich darauf antworten.




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Lucian Wing
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Fr 19. Aug 2022, 21:19

Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 20:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Do 18. Aug 2022, 00:52
[Worum es Jörn geht ist, dass ein lebender Organismus sich mit den Herausforderungen des Lebens (die sich einfach daraus ergeben, dass er lebt) auseinandersetzen muss.
Intelligenz ist doch kein unnützes Beiwerk. Sie erfüllt in lebenden Organismen doch einen Zweck.
Genau darum geht es. Diesen Zweck zur Definition von Intelligenz hinzuzählen.
Leben (am Leben zu sein) heißt Probleme haben die sich daraus ergeben am Leben zu sein und zu bleiben. So beginnt die Genese von Intelligenz wie wir sie von biologischen Organismen kennen.
Jörn, du hast NWDM hier ja zugestimmt (Daumen hoch).
Ist es richtig, dass du KI also im Sinne von biologischen, wohl nachgemachtem Leben, z.B. Klonen ansiehst? Oder wie ggf. sonst? (Eine klare Antwort würde mich sehr freuen.)
Hat denn deine (Vorstellung einer) starke(n) KI eine Form von Würde?
(Falls nicht, müssten wir sofort einen Strang über die Würde des Menschen aufmachen.)



Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)

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Jörn Budesheim
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Geht das an Burkart oder an mich?




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Jörn Budesheim
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Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es bereits einen Faden über die Würde des Menschen.




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Lucian Wing
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Fr 19. Aug 2022, 21:24

Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:07

Würdest du bitte sagen, was für dich nun KI ist, die du ja irgendwann erwartest? Oder weißt du es selbst nicht so genau?
Darf ich auch mal mit"sagen"?
Eine ideale KI ist ein Programm, dass eine perfekte Simulation der menschlichen Vorstellung eines Menschen ohne anthropologisch unerwünschte Konstanten ist.
Da sie aber an die menschliche Vorstellung von Stärke und Schwäche gebunden ist, bleibt sie im Bereich aktueller menschlicher Vorstellungen. Sie kann diese nicht transzendieren und zu einer "view from nowhere" gelangen.



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Lucian Wing
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Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:21
Geht das an Burkart oder an mich?
Burkart.



Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)

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Fr 19. Aug 2022, 21:29

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:18
Wo habe ich denn gesagt, dass ich irgendetwas erwarte? Wenn du das entsprechende Zitat beibringst, dann kann ich darauf antworten.
Ok, also suche ich raus...
In Beitrag 57443 (Seite 13 hier) schriebst du:
"Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass der Fortschritt der KI wahrscheinlich explosionsartig sein wird. Das bezweifle ich keine Sekunde."



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Fr 19. Aug 2022, 21:32

Lucian Wing hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:19
Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 20:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Do 18. Aug 2022, 00:52
[Worum es Jörn geht ist, dass ein lebender Organismus sich mit den Herausforderungen des Lebens (die sich einfach daraus ergeben, dass er lebt) auseinandersetzen muss.
Intelligenz ist doch kein unnützes Beiwerk. Sie erfüllt in lebenden Organismen doch einen Zweck.
Genau darum geht es. Diesen Zweck zur Definition von Intelligenz hinzuzählen.
Leben (am Leben zu sein) heißt Probleme haben die sich daraus ergeben am Leben zu sein und zu bleiben. So beginnt die Genese von Intelligenz wie wir sie von biologischen Organismen kennen.
Jörn, du hast NWDM hier ja zugestimmt (Daumen hoch).
Ist es richtig, dass du KI also im Sinne von biologischen, wohl nachgemachtem Leben, z.B. Klonen ansiehst? Oder wie ggf. sonst? (Eine klare Antwort würde mich sehr freuen.)
Hat denn deine (Vorstellung einer) starke(n) KI eine Form von Würde?
(Falls nicht, müssten wir sofort einen Strang über die Würde des Menschen aufmachen.)
Da KI für mich vor allem erst einmal Technik ist und diese gen starker KI noch weit entfernt wohl, ist Würde für mich sehr weit weg und nur sehr theoretisch (u.a. wegen unklarer Zukunft) zum Thema KI.



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Fr 19. Aug 2022, 21:40

Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:29
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:18
Wo habe ich denn gesagt, dass ich irgendetwas erwarte? Wenn du das entsprechende Zitat beibringst, dann kann ich darauf antworten.
Ok, also suche ich raus...
In Beitrag 57443 (Seite 13 hier) schriebst du:
"Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass der Fortschritt der KI wahrscheinlich explosionsartig sein wird. Das bezweifle ich keine Sekunde."
Und wo in diesem textausschnitt findest du etwas, was dich zu der folgenden Frage motiviert: "Ist es richtig, dass du KI also im Sinne von biologischen, wohl nachgemachtem Leben, z.B. Klonen ansiehst?"

Ich habe gefühlt 100 mal gesagt, dass nur, was lebt, intelligent sein kann. Wenn man tatsächlich Intelligenz "künstlich" schaffen will, dann wird man diesen Weg geben müssen. Von Klonen hab ich nichts gesagt.

Ich habe nicht gesagt, dass ich das befürworte, noch dass ich das erwarte.

Was ich jedoch erwarte ist, dass das, was man jetzt gemeinhin KI nennt, explosionsartige Fortschritte machen wird.




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Fr 19. Aug 2022, 21:44

Lucian Wing hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:24
Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:07

Würdest du bitte sagen, was für dich nun KI ist, die du ja irgendwann erwartest? Oder weißt du es selbst nicht so genau?
Darf ich auch mal mit"sagen"?
Na klar.
Eine ideale KI ist ein Programm, dass eine perfekte Simulation der menschlichen Vorstellung eines Menschen ohne anthropologisch unerwünschte Konstanten ist.
Was meinst du mit diesen Konstanten? Was willst du entfernen durch das "ohne..."?

Hm, also laut wikipedia ist "Künstliche Intelligenz (KI), auch artifizielle Intelligenz (AI bzw. A. I.), englisch artificial intelligence, [ist] ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst."
Hier geht es also nicht unbedingt um Menschen, sondern halt um Automatisierung, also auch nicht um Simulation (wenngleich die Grenzen auch etwas fließend bzw. unklar sein mögen).
Da sie aber an die menschliche Vorstellung von Stärke und Schwäche gebunden ist, bleibt sie im Bereich aktueller menschlicher Vorstellungen. Sie kann diese nicht transzendieren und zu einer "view from nowhere" gelangen.
Menschliche Vorstellung... Ok, die KI ist in dem Sinne gut/stark, als dass sie das tut, was wir wollen. Macht sie z.B. alles kaputt wäre sie sicherlich schlecht in unseren Augen. Wir geben ihr quasi unsere Werte vor... Ist es ungefähr das, was du damit sagen wolltest?



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Fr 19. Aug 2022, 21:53

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:40
Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:29
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 21:18
Wo habe ich denn gesagt, dass ich irgendetwas erwarte? Wenn du das entsprechende Zitat beibringst, dann kann ich darauf antworten.
Ok, also suche ich raus...
In Beitrag 57443 (Seite 13 hier) schriebst du:
"Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass der Fortschritt der KI wahrscheinlich explosionsartig sein wird. Das bezweifle ich keine Sekunde."
Und wo in diesem textausschnitt findest du etwas, was dich zu der folgenden Frage motiviert: "Ist es richtig, dass du KI also im Sinne von biologischen, wohl nachgemachtem Leben, z.B. Klonen ansiehst?"
Du hast eben nur gefragt, ob du irgendwas erwartet, darauf habe ich geantwortet bzw. herausgesucht. However, gehen wir weiter ->
Ich habe gefühlt 100 mal gesagt, dass nur, was lebt, intelligent sein kann. Wenn man tatsächlich Intelligenz "künstlich" schaffen will, dann wird man diesen Weg geben müssen. Von Klonen hab ich nichts gesagt.
Was meinst du nun mit "dieser Weg gehen" in Verbindung mit künstlich, wenn du nicht klonen meinst? Anders heranzüchten?
Ich habe nicht gesagt, dass ich das befürworte, noch dass ich das erwarte.

Was ich jedoch erwarte ist, dass das, was man jetzt gemeinhin KI nennt, explosionsartige Fortschritte machen wird.
Ach so, du meinst nur die aktuelle KI-Entwicklung macht diese Fortschritte, also letztlich nur die schwache KI.



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Fr 19. Aug 2022, 23:05

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 16. Aug 2022, 23:05
Ich habe gerade meinen Saftautomaten angeworfen.
Der ist eine Intelligenz.
Denn ich mache oben einen Input rein (Orangen) und unten kommt der verlangte Output raus (Saft).
Der Saftautomat macht das auch alles selbstständig, ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Der Mensch macht oben nur Orangen rein und den Rest macht der Automat.
Er ist auch deshalb intelligent und denkend, denn er hat ja einen Sensor, der die Größe der Früchte misst, und je nach Größe die Schneiden und Pressen anpasst.

Gemäß der Defintion, dass Intelligenz schon vorliegt, wenn intelligent gehandelt wird, ist der Saftautomat also intelligent.
Denn er löst ja das Problem, wie man aus Orangen Orangensaft macht auf intelligente Weise (mit dem richtigen Ergebnis).
Der Saftautomat kann auch als denkend und wissend angesehen werden, denn um eine Orange in Orangensaft zu verwandeln muss man ja wissen wie das geht (Erkennen, Schälen, entkernen, pressen etc).


Saftautomaten sind also denkende, wissende, intelligente Apparate. Künstliche Intelligenzen, wenn man so will.
Ich finde Produzenten von Saftautomaten können zu recht behaupten intelligente Maschinen zu verkaufen und diese Geräte auch so vermarkten.
Das Gleich gilt für Toaster, die ja auch das Problem lösen wie man aus einer labbrigen Brotscheibe ein leckeres Toast macht.
Mein Gott, wir sind quasi umgeben von intelligenten Maschinen. Sie sind überall.
Stimmts?
Wenn nein, warum nicht?
Soll dein Automat eigentlich lernen können? Was ggf.?



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Fr 19. Aug 2022, 23:14

Was wäre zum Beispiel, wenn man Menschen genetisch verändern würde, z.B. auf diesem Wege ihre Intelligenz (künstlich) steigern?
Möglich wäre vielleicht auch per Gentechnik vollkommen neue Organismen zu schaffen.
Entscheidend ist, dass diese aber am Leben (biologisch) wären, im Gegensatz zu Maschinen.

Das mit dem Klonen bezog sich auf eine Aussage von Lucian Wing, der sagte wenn man künstliches Leben hervorbringen würde, dann würde die Frage nach der Definition von Leben genauso aufkommen wie jetzt die Frage nach der Intelligenz. Das habe ich bezweifelt indem ich darauf verwies, dass ein Klon (also ein auf künstlichem Wege geschaffener Organismus) eindeutig lebt, er simuliert Leben nicht nur, da gibt es gar keinen Zweifel.



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Fr 19. Aug 2022, 23:16

Burkart hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 23:05
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 16. Aug 2022, 23:05
Ich habe gerade meinen Saftautomaten angeworfen.
Der ist eine Intelligenz.
Denn ich mache oben einen Input rein (Orangen) und unten kommt der verlangte Output raus (Saft).
Der Saftautomat macht das auch alles selbstständig, ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Der Mensch macht oben nur Orangen rein und den Rest macht der Automat.
Er ist auch deshalb intelligent und denkend, denn er hat ja einen Sensor, der die Größe der Früchte misst, und je nach Größe die Schneiden und Pressen anpasst.

Gemäß der Defintion, dass Intelligenz schon vorliegt, wenn intelligent gehandelt wird, ist der Saftautomat also intelligent.
Denn er löst ja das Problem, wie man aus Orangen Orangensaft macht auf intelligente Weise (mit dem richtigen Ergebnis).
Der Saftautomat kann auch als denkend und wissend angesehen werden, denn um eine Orange in Orangensaft zu verwandeln muss man ja wissen wie das geht (Erkennen, Schälen, entkernen, pressen etc).


Saftautomaten sind also denkende, wissende, intelligente Apparate. Künstliche Intelligenzen, wenn man so will.
Ich finde Produzenten von Saftautomaten können zu recht behaupten intelligente Maschinen zu verkaufen und diese Geräte auch so vermarkten.
Das Gleich gilt für Toaster, die ja auch das Problem lösen wie man aus einer labbrigen Brotscheibe ein leckeres Toast macht.
Mein Gott, wir sind quasi umgeben von intelligenten Maschinen. Sie sind überall.
Stimmts?
Wenn nein, warum nicht?
Soll dein Automat eigentlich lernen können? Was ggf.?
Klar, er lädt sich aus dem Internet von einem dafür bereitgestellten Server Anleitungen für neue Schneid- und Pressmethoden runter.
Nach Deiner Definition ist er dann intelligent, denn er hat ja "dazugelernt".
Tadaaaaah. die künstliche Intelligenz-Saftpresse.

Der Punkt um den es jetzt hier aber geht ist, dass der Saftautomat das niemals von selbst machen würde, weil es für ihn dafür gar keinen Grund gibt, keine Motivation. Er weiß nicht einmal was Gründe sind und er hat schlicht keine Motivation.
Er tut nur das was unseren Gründen und Zwecken dient ... er ist nichts weiter als unser Werkzeug. Solange wir ihm nicht "sagen" was er tun soll, tut er einfach .... nichts.
Und selbst wenn wir ihm "sagen" würden "Tu auch was wenn wir dir keine Anweisung geben", dann täte er das nur weil wir ihm das "gesagt" haben.
Man kann die Motivation die aus dem Umstand am Leben zu sein entsteht nicht programmieren, weil in dem Moment wo Du das programmierst, ist das nichts anderes als einen Befehl zu geben (wir sind wieder nur in einer Simulation von Leben, aber nicht im Leben).
Lebende Organismen erfahren von Beginn ihrer Existenz an einen eigenen "struggle for life" der sich einfach daraus ergibt, dass sie lebendig sind.
Intelligenz ist eine Strategie lebender Organismen mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen.



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Timberlake
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Sa 20. Aug 2022, 00:14

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Aug 2022, 06:29
Timberlake hat geschrieben :
Do 18. Aug 2022, 02:46
.. und nach meinem Dafürhalten ist erst dann jemand da zu Hause, wenn gemäß dem Zauberlehrling-Szenario, der Besen ggf. Null Bock hat, zum Füllen eines Bades, Wasser heran zu schaffen.
Wahrscheinlich ist das so, aber 100% sicher bin ich nicht.

Ein Beispiel: man kann doch Hunde zum Schafehüten einsetzen und ich vermute, dass sie es mit der entsprechenden Intelligenz machen, aber haben solche Hunde manchmal null Bock? Ich weiß es nicht. Da müsste man wohl mal bei Schäfern nachfragen :)

Aber letztlich geht es dem Beispiel wohl eher darum, dass der Besen eigene Wünsche, einen eigenen Willen, eigene Ziele hat. In dieser Hinsicht stimme ich zu.
Ich denke mal , dass auch Hunde manchmal Null Bock haben. Beispielsweise bei "Hundewetter" oder spätestens wenn sich auf Grund des Alters auch bei Hunden Zipperlein bemerkbar machen.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 11. Aug 2022, 08:41

Nö, es gibt keine schwache, keine mittlere und keine starke KI. Intelligenz heißt, Probleme in beschränkter Zeit zu lösen. Maschinen haben keine Probleme, also sind sie auch nicht intelligent. Für Maschinen geht es um nichts, das ist einer der entscheidenden Punkte, da ist keiner zu Hause, wie es so schön heißt.

Was ist sog. KI stattdessen? KI sind unsere Werkzeuge.


Wie dem auch sei, der entscheidende Punkte ist ... bei Hunden ist jemand zu Hause. Wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Menschen.

Wo wir schon mal bei diesem Beispiel sind und hier von Werkzeugen die Rede ist ,was wäre denn davon zu halten , wenn man das Schafehüten eben diesen Maschinen überlässt. Schließlich geht es diesen Maschinen um nichts, Also auch nicht um das Wetter oder Zipperlein im Alter. Denen geht es noch nicht einmal um einen entsprechenden Wetterschutz und regelmäßige Wartung und Reperatur. Dazu muss jemand zu Hause sein. ;)
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 23:16


Der Punkt um den es jetzt hier aber geht ist, dass der Saftautomat das niemals von selbst machen würde, weil es für ihn dafür gar keinen Grund gibt, keine Motivation. Er weiß nicht einmal was Gründe sind und er hat schlicht keine Motivation.
.. jemand , der um dessen Gründe weiß und jemand mit einer Motivation dazu.




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NaWennDuMeinst
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Sa 20. Aug 2022, 00:48

Timberlake hat geschrieben :
Sa 20. Aug 2022, 00:14
Wo wir schon mal bei diesem Beispiel sind und hier von Werkzeugen die Rede ist ,was wäre denn davon zu halten , wenn man das Schafehüten eben diesen Maschinen überlässt.
Den Umgang mit lebenden Wesen sehe ich kritisch und zwar deshalb weil eine Maschine nicht wissen kann wie sich ein lebendes Wesen fühlt, ihr fehlt die Fähigkeit der Empathie.
Die lassen manche Menschen zwar auch vermissen (vor allem im Umgang mit Tieren aber auch mit ihresgleichen), aber bei einer Maschine ist das ein grundsätzliches Problem, also sie könnte nicht mal wenn sie wollte (und wenn sie etwas wollen könnte).
Der absolute Horror wäre, wenn man Maschinen verwenden würde um ethische Entscheidungen zu treffen. So etwas muss den Menschen vorbehalten bleiben.

Maschinen sind überall da gefragt wo es darum geht menschliche Limits zu überwinden. Sie können schneller rechnen und wenn sie in Form eines Roboter daherkommen können sie Lasten heben die für einen Menschen viel zu schwer wären. Sie können auch aufgrund ihrer "Unverletzlichkeit" in Gebieten arbeiten, in denen Menschen gefährdet wären usw... und bei all diesen Aufgaben dürfen sie gerne so klug wie möglich programmiert sein.
Ich schätze Maschinen auch sehr als Mittel der Unterhaltung. Ich hoffe in Computerspielen werden von der "K.I." gesteuerte Gegner immer herausfordernder werden. Maschinen können uns auch dabei helfen unsere Vorstellung zu erweitern, indem sie ganze Welten simulieren und visualisieren (Cyberspace, etc). Maschinen speichern das kollektive menschliche Gedächtnis (als Datenspeicher) und stellen es zur Verfügung (z.B. im Internet)
Das alles und mehr können sie tun und ich begrüße das alles.
Aber bei dem Gedanken an eine Maschine, die Menschen bevormundet oder sogar entmündigt wird mir schlecht.
Jedes Mal wenn dieser Gedanke aufkommt regt sich in mir der Wunsch mir eine EMP-Waffe zu besorgen und Sarah-Connor-like in den Rechenzentren Amok zu laufen. ;-)



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Timberlake
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Sa 20. Aug 2022, 02:56

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 20. Aug 2022, 00:48

Aber bei dem Gedanken an eine Maschine, die Menschen bevormundet oder sogar entmündigt wird mir schlecht.
Jedes Mal wenn dieser Gedanke aufkommt regt sich in mir der Wunsch mir eine EMP-Waffe zu besorgen und Sarah-Connor-like in den Rechenzentren Amok zu laufen. ;-)
Weil wir uns in einem "Forum für Philosophie" befinden , sei mir dazu ein Hinweis auf Kant erlaubt ..
  • Und so sind kategorische Imperativen möglich, dadurch, daß die Idee der Freiheit mich zu einem Gliede einer intelligibelen Welt macht .. .Es ist niemand, selbst der ärgste Bösewicht, wenn er nur sonst Vernunft zu brauchen gewohnt ist, der nicht, wenn man ihm Beispiele der Redlichkeit in Absichten, der Standhaftigkeit in Befolgung guter Maximen, der Teilnehmung und des allgemeinen Wohlwollens … vorlegt, nicht wünsche, daß er auch so gesinnt sein möchte.
    Kant … Wie ist ein kategorischer Imperativ möglich?
.. was ist aber wenn eine KI , gemäß seiner Programmierung und dem daraufhin Erlernten, jene .. gute Maximen! .. vorlegt , von denen Kant sagt , dass selbst der ärgste Bösewicht , auch so gesinnt sein möchte, wenn er nur seine Vernunft gebraucht.

Beispiel
  • Der ökologische Fußabdruck
    Der ökologische Fußabdruck wird häufig verwendet, um im Zusammenhang mit dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf gesellschaftliche und individuelle Nachhaltigkeitsdefizite hinzuweisen – abhängig davon, ob ein Mensch seine ökologische Reserve in ein Ökodefizit verwandelt.

.. die „gute Maxime“ seinen Lebensstil und Lebensstandard so einzurichten , dass sie nachhaltig sind. Das eine KI für die Ermittlung eines solchen Lebensstil und Lebensstandard geradezu prädestiniert ist, sollte doch wohl außer Frage stehen .

  • Für Lebensweise der Deutschen werden fast drei Erden benötigt
    Würde zum Beispiel jeder Mensch so viele Ressourcen wie die Einwohner von Kanada, Luxemburg und den USA verbrauchen, wären mindestens fünf Erden erforderlich, teilte Unicef in Köln mit. Auch in Deutschland sei der Ressourcenverbrauch zu hoch: Für die Lebensweise der Deutschen würden im Weltmaßstab 2,9 Erden benötigt.
Wie auch außer Frage stehen sollte, dass in Anbetracht der "Lebensweise der Deutschen" , diesbezüglich durchaus Handlungsbedarf besteht ....

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 26. Jul 2022, 20:13
Burkart hat geschrieben :
Di 26. Jul 2022, 19:58
Nochmal: Es ist eben keine Gewissheit (dass es mathematisch so weiter geht), weil die Voraussetzung nicht gewiss ist
Die Vorraussetzung ist, dass die Erde endliche Ressourcen hat und das ist ganz gewiss.
Ebenso gewiss ist, dass ein andauerndes exponentielles Wachstum unweigerlich zu einer Ressourcenknappheit führen wird. Das ist die mathematische Gewissheit.

Die andere Voraussetzung, also das exponentielle Wachstum, herrscht jetzt vor und hat /global betrachtet) immer vorgeherrscht. Und ich sehe nicht wie wir das stoppen sollen. Sollen wir den Menschen verbieten Kinder zu bekommen? Und wenn ja, wie sollen wir das durchsetzen? Dennoch geborene Kinder töten? Zwangssterilisationen?
Wie stellst Du Dir das vor? Und wie realistisch ist sowas?

Das Problem wird sich aber in der Tat von alleine "lösen" wenn die Ressourcen ausgehen. Dann werden die Menschen einfach verhungern.
.. vielleicht nicht das Verbieten aber ganz bestimmt weniger Kinder zu bekommen , wäre übrigens auch eine gute Maxime . Diese Erkenntnis ist so trivial , dass sich der Einsatz einer KI dazu eigentlich erübrigt.




Burkart
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Sa 20. Aug 2022, 07:17

Timberlake hat geschrieben :
Sa 20. Aug 2022, 02:56
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 26. Jul 2022, 20:13
Burkart hat geschrieben :
Di 26. Jul 2022, 19:58
Nochmal: Es ist eben keine Gewissheit (dass es mathematisch so weiter geht), weil die Voraussetzung nicht gewiss ist
Die Vorraussetzung ist, dass die Erde endliche Ressourcen hat und das ist ganz gewiss.
Ebenso gewiss ist, dass ein andauerndes exponentielles Wachstum unweigerlich zu einer Ressourcenknappheit führen wird. Das ist die mathematische Gewissheit.

Die andere Voraussetzung, also das exponentielle Wachstum, herrscht jetzt vor und hat /global betrachtet) immer vorgeherrscht. Und ich sehe nicht wie wir das stoppen sollen. Sollen wir den Menschen verbieten Kinder zu bekommen? Und wenn ja, wie sollen wir das durchsetzen? Dennoch geborene Kinder töten? Zwangssterilisationen?
Wie stellst Du Dir das vor? Und wie realistisch ist sowas?

Das Problem wird sich aber in der Tat von alleine "lösen" wenn die Ressourcen ausgehen. Dann werden die Menschen einfach verhungern.
.. vielleicht nicht das Verbieten aber ganz bestimmt weniger Kinder zu bekommen , wäre übrigens auch eine gute Maxime . Diese Erkenntnis ist so trivial , dass sich der Einsatz einer KI dazu eigentlich erübrigt.
Trivial ist nur das Ziel, nicht aber der Weg zum Ziel, das eigentliche Problem. Oder hast du einen Weg? Wem willst du Kinder erlauben oder verbieten? Oder wie willst du es hinbekommen, dass in Afrika, Indien u.ä. die Bevölkerung freiwillig nicht weiter wächst? Usw.



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Sa 20. Aug 2022, 07:31

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 19. Aug 2022, 23:14
Was wäre zum Beispiel, wenn man Menschen genetisch verändern würde, z.B. auf diesem Wege ihre Intelligenz (künstlich) steigern?
Möglich wäre vielleicht auch per Gentechnik vollkommen neue Organismen zu schaffen.
Entscheidend ist, dass diese aber am Leben (biologisch) wären, im Gegensatz zu Maschinen.
Wären das für dich erstrebenswerte Wege? Für mich nicht, weil diese biologische Konkurrenz für Menschen sein können, wodurch klassische Menschen mehr verdrängt werden könnten als durch (technische) KI, z.B. ggf. durch Nötigung, sich oder ihre Kinder auch genetisch anpassen zu müssen, wenn sie noch mithalten wollen.

"Künstliche Intelligenz" ist das für dich aber nicht, oder doch?

(Normale) KI könnte man auch leicht als Diener bzw. Werkzeug ansehen (was wir ja wollen), bei neuen Organismen geht das wohl nicht.



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