sybok hat geschrieben : ↑ Fr 16. Sep 2022, 10:47
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Do 15. Sep 2022, 23:45
Beantworte doch einfach mal die Frage.
Dein Szenario ist zu wenig definiert und ich weiss schlicht einige Dinge nicht, ich weiss nicht wie Intelligenz funktioniert, was es
genau ist. Beispielsweise inwiefern die Umwelt für Intelligenz eine Rolle spielt.
Könnten wir ein komplette, offene - wahrscheinlich irgendwelche Kriterien zu erfüllende - Welt simulieren und ich würde mit einem Avatar daran teilnehmen können und mit diesem mit dem NPC kommunizieren können, sämtlich Tests machen können (die ich mir noch ausdenken müsste), sehe ich vorderhand kein Argument, warum ich dem NPC die Intelligenz allenfalls absprechen sollte.
Aber ich sehe eins. In einer simulierten Welt ist nicht die Welt intelligent, sondern das simulierende System, denn es bringt die Welt ja hervor.
Es ist sozusagen die Intelligenz "dahinter".
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Do 15. Sep 2022, 23:45
Das ist die Frage die ich stelle. Was ist denn der Unterschied zwischen einer K.I. die sich intelligent verhält und einem von einer K.I. generiertem NPC der sich intelligent verhält?
Weder K.I. noch NPC sind intelligent. Wir sind es. Es ist
unsere (externalisierte) Intelligenz die sich in unseren Produkten ausdrückt. Die Produkte haben keine eigene Intelligenz.
Nochmals: Was ist das Kriterium mit dem du das entscheidest?
Ich höre da: "Ich weiss es auch nicht, aber das erzeugte System ist es jedenfalls nicht" - klingt für mich inkonsistent.
Das ist nicht inkonsistenter als diese Aussage: Ich habe keine Ahnung was Intelligenz ist, aber Systeme sind intelligent wenn sie so wirken.
Wenn Du gar nicht weißt was Intelligenz ist, wie kannst Du dann wissen, dass es ausreicht sie am Wirken zu erkennen?
Wir sprechen ja über ein Attribut
Da bin ich mir nicht sicher. Burkart nennt es in der gleichen Manier eine Funktion und spricht damit den reinen, unbegründeten Glauben aus, Intelligenz sei so etwas wie eine Funktion die sich beliebig auf alles überragen lässt.
Das ist aber gar nicht klar. Ihr wisst ja - nach eigenen Bekunden - gar nicht was Intelligenz ist, wisst aber das sie eine Funktion ist, oder ein Attribut das man beliebig zuordnen kann sobald etwas danach aussieht?
und alleine die Aussage, "ein Erzeugnis kann ein Attribut nicht erben" wäre mir zu schwach. Wir können ja irgendwas banales nehmen: Der Mensch kann sich mit 10 km/h fortbewegen. Ist das für ein künstliches System nun unmöglich, weil es vom Menschen erzeugt wurde und es ergo diese Fähigkeit nicht erben kann?
Ich habe nicht gesagt, dass sämtliche Attribute sich so verhalten. Wir sprachen über Intelligenz (über eine mentale Fähigkeit) und nicht über Fortbewegung.
Man muss das doch formalisieren, ein intuitives Verständnis reicht doch nicht.
Ich erfinde mal ein Wort ohne zu spezifizieren was es bedeuted: "menschlikus". Wenn ich das mal zugegeben auf ein bisschen absurde Weise auf die Spitze treibe, hört sich das so für mich im Kern etwa so an:
"Ein Mensch ist menschlikus, eine Maschine kann nicht menschlikus sein, weil "mensch" in menschlikus steckt".
Der Unterschied zwischen menschlikus und Intelligenz ist lediglich das nebulöse intuitive Verständnis, das reicht womöglich gerade knapp für umgangssprachliche Gespräche bei einem Bier in der Bar, aber ein Kriterium haben wir weder für das Eine noch das Andere.
Wenn Du das so siehst, dann würde ich mich an Deiner Stelle mit der Aussage: "Um Intelligenz zu attestieren reicht ein Feststellen von intelligentem Verhalten" eher zurückhalten.
Hier wird sich aber nicht zurückgehalten. Im Gegenteil. Burkart weiß, ein Bewusstsein ist unnötig, die "Funktion" Intelligenz ist ohne alles andere am Menschen zu haben. Man muss sie nur "übertragen".
Das kann er aber gar nicht wissen.
Was wir aber mit Sicherheit wissen ist, dass natürliche Intelligenz (und selbstverständlich ist diese das Vorbild..... wir kennen ja gar keine anderen Vorbilder, weil es keine anderen gibt) nur in Lebewesen vorkommt (sie kommt z.B. nicht in Steinen vor). Sie ist in organischen Lebewesen entstanden. Lebewesen haben sie hervorgebracht.
Ich finde es unsinnig anzunehmen, dass das keinerlei Einfluß auf die Ausprägung von Intelligenz gehabt haben soll. Ich würde annehmen das hatte einen sehr großen Einfluß darauf was Intelligenz ist.
Und ich glaube deshalb nicht, dass man das Organische (das Lebendige) einfach weglassen und dann sagen kann es handle sich immer noch um Intelligenz.
Dahin geht auch meine Vermutung, dass für höhere Intelligenz zum Beispiel Bewusstsein nötig ist. Denn das sind alles Fähigkeiten die höher entwickelte Organsimen haben. In diesen Organismen gibt es aber keine isolierbaren Funktionen (so wie Burkart sich das vorstellt). Diese Sichtweise halte ich für grundverkehrt. Sondern alle Fähigkeiten bauen aufeinander auf. Und sie entfalten sich in ihrem vollen Potential nur dann wenn sie
gemeinsam auftreten... wie in einem Menschen. Ihr werdet keine Systeme mit höherer Intelligenz haben können, wenn die nicht gleichzeitig auch die anderen Fähigkeiten haben. Weil höhere Intelligenz nicht isolierbar ist von diesen Fähigkeiten ohne sie zu entstellen.